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Die Erfindung betrifft eine ventilgesteuerte, mehrzylindrige Brennkraftmaschine,
bei der die zum Antrieb der Ein- und Auslaßventile bestimmte Nockenwelle seitlich
neben den Zylindern längs der Maschine angeordnet ist und bei der jedem Zylinder
oder je zwei Zylindern ein aus zwei längsgeteilten, öldicht miteinander verschraubten
Teilen bestehendes Nokkenwellengehäuse zugeordnet ist, das am Maschinengehäuse lösbar
befestigt ist, wobei die Stirnflächen jedes Nockenwellengehäuses mit den Stirnflächen
der benachbarten Nockenwellengehäuse dicht verbunden sind.
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Bei derartigen wartungsfrei betriebenen Brennkraftmaschinen hoher
Leistung ist es erforderlich, die Kipphebel-, Stößel- und Nockenwellenlagerung wegen
der höheren Lagerdrügke, und hohen Drehzahlen an eine Druckölschmierung mit sehr
reichlich bemessener ölmenge anzuschließen.
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Bekannt ist es, die durchgehende Nockenwelle an den Stirnseiten der
einzelnen Nockenwellengehäuse zu lagern und abzudichten. Hierzu werden im wesentlichen
halbkreisförmige Dichtleisten benutzt. Das Oberteil des Nockenwellengehäuses wird
dabei über die Nockenwelle gestülpt, so daß die Dichtungen sowohl die Trennfuge
zwischen den beiden Teilen des Nockenwellengehäuses als auch die Nockenwelle selbst
abdichten sollen. Diese Abdichtung ist jedoch wegen ihrer Doppelwirkung insbesondere
bei schnelllaufenden Maschinen über 1000 U/min nicht zuverlässig.
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Bei einer schnellumlaufenden Nockenwelle treten erhebliche Mengen
an, Spritz- und Schleuderöl sowie öldunst in das Nockenwellengehäuse ein. Aus diesem
Grunde muß das Nockenwellengehäuse völlig öldicht sein, damit ölverluste vermieden
werden. Diese Forderung ist bei der bekannten Ausführung nicht erfüllt.
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Auch bei einer weiterhin bekannten, als Langsamläufer ausgebildeten,
amerikanischen Brennkraftmaschine aus dem Jahre 1911 sind die längsgeteilten
Nockenwellengehäuse mittels Flanschen an ihren benachbarten Stirnseiten miteinander
verbunden. Jedes einzelne Gehäuse ist oben durch zwei Schutzdeckel abgedeckt, die
mit großen öffnungen für den Durchtritt der gekröpften Kipphebel versehen sind.
Hierdurch sind die Nockenwellengehäuse nicht öldicht und können demzufolge nur für
eine Handschmierung und nicht für eine DrucköIschmierung verwendet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die nebeneinander angeordneten
und mit dem Maschinengehäuse lösbar befestigten Nockenwellengehäuse in einfacher
Weise als Lagergehäuse für die Nockenwelle auszubilden und -die Nockenwellengehäuse
ferner öldicht untereinander und mit dem Antriebsgehäuse zu verbinden, wobei die
Kreuzungspunkte der längslaufenden Trennfugen mit den aneinanderstoßenden Stimflächen
bei einem aus Herstellungsgründen längsgeteilten Nockenwellengehäuse öldicht verbunden
und damit hermetisch abgeschlossen sind. Eine solche Ausbildung des Nockenwellengehäuses
ist insbesondere bei nach dem Baukastenprinzip mit unterschiedlicher Zylinderzahl
zusammenzubauenden Brennkraftmaschinen vorteilhaft.
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Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß das Oberteil des Nockenwellengehäuses
in bekannter Weise die öldichte Durchführung der Ventilstößel aufnimmt und die Stirnenden
der öldicht miteinander ,zu verbindenden Teile des Nockenwellengehäuses Eindrehungen
für die Aufnahme eines gemeinsamen ringförmigen Dichtelementes aufweisen.
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Der Vorteil der Erfindung ist zunächst darin zu sehen, daß jedem Nockenwellengehäuse
nur ein gesondertes Lager für die Nockenwelle zugeordnet ist, wobei die unabhängige
Anordnung des Lagerdeckels auf dem Nockenwellengehäuse gestattet, jedem Lager beim
Einbau gesondert eine Lagervorspannung zu geben, und zwar unabhängig von der Dichtkraft,
die beim öldichten Zusammenbau von Ober- und Unter-'teil des Nockenwellerigehäuses
erforderlich ist. Außerdem ist der Einbau der Nockenwelle vereinfacht, weil erst
nach der Lagerung der Nockenwelle in den jedem Nockenwellengehäuse zugeordneten
Lagern das Nokkenwellengehäuse durch Aufsetzen des Oberteiles geschlossen wird,
wobei danach noch durch den vorgesehenen Sicht- und ölrücklaufkanal im Oberteil
die Zuordnung der Ventilstößelführungen zu den Nokken der Nockenwelle überprüft
werden kann. Außerdem kann zu überwachungszwecken jedes Gehäuseoberteil für sich
abgebaut werden.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erflndung dar und
zeigt in A b b. 1 einen Längsschnitt durch zwei aneinanderstoßende Nockenwellengehäuse
und das Antriebsgebäuse, A b b. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 in
Ab b. 1,
A b b. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Abb.
1,
A b b. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Ab b. 1.
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Jedes Nockenwellengehäuse besteht aus einem Unterteil 1 und
einem Oberteil 2. Das Unterteil 1 wird mittels Schrauben 3 am Maschinengehäuse
4 angeschraubt und mittels Stiften 5 in der erforderlichen Lage festgehalten.
Die aneinanderstoßenden Flächen des Unterteils 1.und des Maschinengehäuses 4 sind
genau bearbeitet. In jedes Unterteil 1 ist in der Nähe der einen Stirnseite
ein Lagerstuhl 6 für die Nockenwelle 7 angegossen, der eine Lagerschalenhälfte
8 aufnimmt. Ferner ist jedes Stirnende eines Unterteils 1
mit einer
Eindrehung 9 versehen. Zwei einander zugekehrte Eindrehungen 9 nehmen
einen Dichtring 10
auf, in dessen Rillen Rundschnurringe 11 für jedes
Gehäuseunterteil 1 eingelegt sind. Jedem LagerstuhI 6
ist ein die andere
Lagerschalenhälfte 13 tragender Lagerdeckel 12 zugeordnet, der mittels Schrauben
14 mit dem Lagerstuhl 6 verbunden wird, nachdem die durchgehende Nockenwelle
7 in die Lagerschalenhälften 8 eingelegt worden ist. Das
- Oberteil 2 des Gehäuses wird mittels der Schrauben 15 mit dem Unterteil
1 des Gehäuses verbunden, wobei in die Trennfuge 16 eine Dichtung
eingelegt ist. An den Stimseiten des Oberteils 2 des Gehäuses sind ebenfalls Eindrehungen
9 vorgesehen, die zusammen mit den Eindrehungen 9 im Unterteil 2 eine
ringförmige Nut für die Aufnahme des Dichtringes 10 mit den Rundschnurringen
11 bilden.
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Am Oberteil 2 des Gehäuses ist ein Anguß 17 vorgesehen, der
zur Aufnahme von Führungsbuchsen 18
dient, in denen die Ventilstößel
19 mit den daran um den Bolzen 20 drehbar gelagerten Gleitrollen 21 gleitend
geführt sind. Die Gleitrolle 21 ist den Nocken 7 a der Nockenwelle
7 zugeordnet. Die Bewegungen der Ventilstößel 19 werden auf die Stoßstange
22 und von diesen über nicht dargestellte Kipphebel zur Betätigung
der
ebenfalls nicht dargestellten Ventile übertragen. Der Anguß 17 ist einseitig
angeordnet, so daß zwischen der Außenwand des Oberteils 2 und dem Anguß
17 eine Sichtöffnung 23 freibleibt, die gleichzeitig dazu dient, daß
das von den Kipphebellagern abfließende Schmieröl durch den Hohlraum des Nokkenwellengehäuses
zu der vom unteren Teil desselben abgehenden ölrückflußleitung 24 gelangen kann.
Die Stoßstangen 22 sind in dem öldichten Gehäuse 25 und die zugehörigen Kipphebel
in dem ebenfalls öldichten Gehäuse 26 angeordnet. Vor dem Aufschrauben des
Gehäuses 25 auf das Oberteil 2 ist die Sicht auf die Nockenwelle
7 und die mit dem Nocken 7 a zusammenarbeitende Gleitrolle 21 freigegeben.
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Wie A b b. 1 zeigt, reicht das Ende der Nockenwelle
7 in das aus Oberteil 28 und Unterteil 29 bestehende Antriebsgehäuse
hinein und trägt das Antriebsrad 30. Die öldichte Abdichtung zwischen dem
Nockenwellengehäuse und dem Antriebsgehäuse erfolgt in gleicher Weise mittels eines
Dichtringes 31
mit Rundschnurringen 32. Die Trennfuge des Antriebsgehäuses
liegt in gleicher Höhe wie die Trennfuge 16 des Nockenwellengehäuses.
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An den Lagerstuhl 6 des Unterteiles 1 ist für die Schmierung
des Lagers der Nockenwelle 7 die 01-zuführungsleitung 33 angeschlossen.