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Die Erfindung betrifft eine Ausrichtvorrichtung zum Tragen von Lasten
mit exzentrischem Schwerpunkt als Zwischenglied zwischen Kran und Last, im wesentlichen
bestehend aus einem mit einer Aufhängevorrichtung an einem Kranhaken anhängbaren
Grundbalken mit zwei darauf längs verschiebbar angeordneten Laufkatzen mit Aufhängepunkten
für die Last, wobei die Laufkatzen unterschiedlichen Abständen von Aufhängepunkten
zu hebender Lasten angepaßt und im Verhältnis zur Aufhängevorrichtung so verschoben
werden können, daß der Grundbalken waagerecht ausgerichtet bleibt.
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Wenn bei einer Ausrichtvorrichtung bekannter Art eine Last mit exzentrisch
gelegenem Schwerpunkt angehoben werden muß, wobei die Last während des Anhebens
und Wiederabsetzens waagerecht hängen soll, ist es erforderlich, den Lastangriffspunkt
des Zugseiles relativ zur Last zu verstellen.
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Dies muß bisher durch Abschätzen nach geringem Anheben und anschließendem
Absetzen der Last erfolgen, wobei dies so lange wiederholt wird, bis die Last richtig
aufgehängt ist. In der Praxis ist dies ein umständliches Unterfangen. Die Folgen
sind, daß der Kran unnötig lange in Anspruch genommen werden muß oder die Arbeit
nicht genau ausgeführt wird, was wiederum dazu führt, daß die Lasten, z. B. Bauelemente,
oft nicht in ausreichender Weise lotrecht hängend auf ihre Aufnahmestelle gesetzt
werden. Bei zerbrechlichen Lasten oder Bauelementen kann dies zu Schäden führen,
z. B. indem Ecken abbrechen, ; wodurch die Aufstellzeit ebenso wie die Kranbelegungsdauer
verlängert werden.
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Bei einer bekannten Vorrichtung (USA.-Patentschrift 1928 213) sind
zwei auf einem Grundbalken unabhängig voneinander bewegbare Laufkatzen verschiebbar
angeordnet und mittels Klinkensperrungen festlegbar. Das Gleichgewicht der Vorrichtung
wird durch Ausgleichgewichte hergestellt, die sich zwangläufig mit den Laufkatzen,
ohne selbst Arbeit zu verrichten, verschieben. In Fällen, wo ein Aufhängekabel reißt
und der Grundbalken sich schräg stellt, kann es dabei vorkommen, daß die Laufkatzen
aus ihrer Klinkensperrung herausspringen.
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Die bekannte Vorrichtung besitzt keinerlei Mittel, die eine Rückstellung
der Laufkatzen in eine neutrale Ausgangsstellung bei entlastetem Grundbalken bewirken.
Vielmehr muß durch Verschieben des Grundbalkens bezüglich der an der ruhenden Last
angreifenden Laufkatzen jeweils vor dem Heben eine waagerechte Gleichgewichtslage
der Vorrichtung herbeigeführt werden.
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Eine andere bekannte Vorrichtung (USA.-Patentschrift 3191983) besteht
aus einem Rahmen, auf dem ein steuerbarer Hydraulikzylinderantrieb angeordnet ist,
dessen Kolben an einem mittig angeordneten Anker angreift, der längs des Rahmens
verschiebbar ist, um eine Gleichgewichtslage desselben zu erreichen. Die Einstellung
des Rahmens erfolgt hierbei einerseits durch äußere Energiezufuhr, d. h. mittels
einer Stromzuführung, die unabhängig vom Lastgewicht gesteuert wird, und andererseits
mittels einer von einer Bedienungsperson betriebenen oder über Regeleinrichtungen
außerhalb des Hebelsystems angeordneten automatischen Steuereinrichtung, d. h. jeweils
auf besondere Steuersignale hin.
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Auch hier erfolgt nach Absetzen der Last nicht automatisch eine Rückstellung
der Verstellorgane in die neutrale Ausgangsstellung. Es sind keine Mittel vorgesehen,
die ein Abgleiten des Rahmens bei Schrägstellung verhindern können. Schließlich
ist die Regeleinrichtung auch nicht so ausgebildet, daß die eine Verstellung verzögert
und die Rückstellung unverzögert herbeiführt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs angeführten Art zu schaffen, bei der alle Verstellbewegungen
ausschließlich von der Kraft hervorgerufen werden, die das Lastgewicht auf die Vorrichtung
ausübt. Dadurch sollen alle Energiezuführungen wie Strom, Kabel, Druckmittelleitungen
usw., die beim Kranbetrieb leicht beschädigt werden können, entfallen. Insbesondere
soll die Vorrichtung auch so ausgebildet sein, daß sie nach Abgabe der Last jeweils
wieder selbsttätig beschleunigt in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Ganz allgemein können folgende Forderungen an eine derartige Ausrichtvorrichtung
gestellt werden: 1. Die Einstellarbeit muß völlig selbsttätig erfolgen, während
die Last, durch welche Kraft sie auch immer beeinflußt sein mag, ihre richtige Stellung
wieder einnimmt.
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2. Die Ausrichtvorrichtung muß unter allen Umständen, d. h. auch in
unbelastetem Zustand selbsttätig ihre waagerechte Stellung einnehmen.
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3. Die Aufhängepunkte für die Last an der Ausrichtvorrichtung müssen
selbsttätig verstellbar sein, so daß auf die Befestigungspunkte der Last keine Momente
einwirken (Aufhängeaugen in Bauelementen brechen leicht aus).
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4. Besondere Energiezufuhren wie Elektrizitäts-, Druckflüssigkeits-
oder Druckluftzufuhren über Leitungen am Lasthaken sind ebenso zu vermeiden wie
in der Ausrichtvorrichtung eingebaute Batterien, Druckluftzylinder usw.
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5. Gleichgewichtsstörungen, die über die Zulässigkeitsgrenze hinausgehen,
dürfen nicht zu einem labilen Zustand führen, wie z. B. gefährliches Schwingen der
Last infolge der Windkraft usw.
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Die vorgenannten Forderungen gelten mehr oder weniger auch für andere
Lasten wie z. B. für Schiffsladungen, Betonschalungen, Rohre usw.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe bei der genannten Vorrichtung
erfolgt dadurch, daß die Laufkatzen miteinander durch Seile verbunden sind, die
sich stets auf gleichem Abstand bezüglich ihres relativ ortsfesten Mittelpunktes
halten, daß die Aufhängevorrichtung bewegbar am Grundbalken angeordnet und mit Regeleinrichtungen
versehen ist, die eine beim Anheben durch das Lastgewicht hervorgerufene vertikale
Relativbewegung zwischen dem Grundbalken bzw. den Lastaufnahmepunkten einerseits
und der Aufhängevorrichtung andererseits in eine Ausrichtung des Grundbalkens umwandeln,
wobei die auf eine Neigung des Grundbalkens gegen die Waagerechte ansprechenden
Verstellorgane die Wirkung der Regeleinrichtungen beeinflussen, und daß im Grundbalken
Energiespeicher angeordnet sind, die mindestens einen Teil der Hubenergie bei der
Relativbewegung aufnehmen und diese nach Entlastung der Ausrichtvorrichtung als
Antriebsenergie zur relativen Rückstellung der Lastaufnahmepunkte der Laufkatzen
und der Aufhängevorrichtung in ihre Ruhestellung wieder abgeben.
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Die in der Vorrichtung vorgesehenen Energiespeicher neutralisieren
die durch die exzentrische Last hervorgerufene Verstellung, sobald die Vorrichtung
wieder
entlastet wird, indem sie einen Teil der bei der Verstellung durch das Lastgewicht
anfallenden Kräfte aufnehmen und mit diesen nach Entlastung der Vorrichtung die
Laufkatzen und übrigen Verstellorgane wieder in ihre Ausgangsstellung zurückführen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung besteht darin, daß
die Regeleinrichtungen Mittel besitzen, die bei einer Auslenkung der Verstellorgane
aus ihrer neutralen Mittelstellung verzögernd wirken und bei Rückkehr der Verstellorgane
in ihre neutrale Mittelstellung verzögerungsfrei wirken.
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Ein weiteres bevorzugtes Merkmal besteht darin, daß die Aufhängevorrichtung
eine Aufhängeachse für den Kranhaken in Höhe der Unterseite des Grundbalkens und
eine Führung für den Kranhaken tragende Kranseile oberhalb des Grundbalkens aufweist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gegeben, daß die
Laufkatzen gemeinsam gegen den Grundbalken und die Aufhängeachse, die im Grundbalken
etwa senkrecht geführt ist, so verstellbar sind, daß ihr gemeinsamer Mittelpunkt
bezüglich des Grundbalkens im Rahmen des Verstellbereichs der Ausrichtvorrichtung
waagerecht verschiebbar ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
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Die Beschreibung von Ausführungsbeispielen dient der Erläuterung der
Erfindung. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 1 a eine teilweise Draufsicht eines Rahmens
einer Aufhängevorrichtung, F i g. 2 eine schematische Seitenansicht einer anderen
Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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In F i g. 1 ist eine hydraulisch arbeitende Ausführungsform einer
Ausrichtvorrichtung wiedergegeben, bei der der Hubhöhenverlust, d. h. der lotrechte
Abstand zwischen den Lastangriffspunkten und dem Angriffspunkt des Kranzugsseiles,
sehr gering ist.
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Wie die F i g. 1 zeigt, ist ein Grundbalken 1 aus zwei parallelen
U-Profilen vorgesehen, über den Laufkatzen 2 a, 2 b
mittels Rollen 3 bewegt werden können, die in den Flanschen des Grundbalkens
1
laufen. An den Laufkatzen 2 a, 2 b sind Augen als Aufhängepunkte
4 a, 4 b angebracht. Durch Seile 5, die über Seilscheiben 6 a, 6 b laufen
und deren eines Ende an der Laufkatze 2 a und deren anderes Ende an der Laufkatze
2 b befestigt sind, können sich die beiden Laufkatzen 2 a, 2 bin bezug
auf einen gemeinsamen Mittelpunkt, der in Ruhestellung sich etwa in der Mitte der
Ausrichtvorrichtung befindet, zueinander und voneinander wegbewegen. Hierdurch erfolgt
eine Abstandeinstellung der Aufhängepunkte 4 a, 4 b an der Ausrichtvorrichtung
in bezug auf die Aufhängepunkte eines anzuhebenden Lastkörpers.
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Die Seilscheiben 6 a, 6 b sind drehbar in einem Rahmen 7 gelagert,
der in Längsrichtung über den Grundbalken 1 verschoben oder, falls erforderlich,
gerollt werden kann. Hierdurch bewegen sich die Aufhängepunkte 4 a, 4 b auf
gleiche Weise mit dem Rahmen 7 nach rechts oder links.
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Dabei findet eine Relativbewegung des anzuhebenden Lastkörpers in
bezug auf eine durch eine Aufhängeachse 8 gebildete Aufhängevorrichtung der Ausrichtvorrichtung
statt, wodurch die Aufhängeachse 8
der Ausrichtvorrichtung lotrecht über den
Schwerpunkt des Lastkörpers gebracht werden kann, so daß der Grundbalken 1 der Ausrichtvorrichtung
und mit ihm der Lastkörper waagerecht hängen. Das Versetzen des Rahmens 7 kann mittels
eines hydraulischen Zylinders 9 erfolgen.
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Die Energie zum Betätigen dieses hydraulischen Zylinders
9 wird von einem Zylinder (Motor) 10 aufgebracht, der an seiner Deckelseite
mittels einer Achse 11 am Grundbalken 1 angelenkt ist.
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Ein Drehpunkt 12 an der Kolbenstange des Zylinders 10 ist an
einem Arm eines Winkelhebels 13 angelenkt, der seinerseits um eine Achse
14 am Grundbalken 1 schwenkbar angebracht ist. Ein Kranhaken 15 greift
an der am anderen Arm des Winkelhebels 13 angeordneten Aufhängeachse
8 an. Eine Verlängerung dieses Armes des Winkelhebels 13 stößt gegen eine
Seilscheibe 16.
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Über das Ende dieser Verlängerung sowie über die Seilscheibe 16 läuft
ein Seil 17, das an einer Feder 18 befestigt ist, die so vorgespannt ist,
daß sie sich infolge des Gewichts der leeren Ausrichtvorrichtung nicht weiterdehnt.
Die Verlängerung dieses Armes des Winkelhebels 13 stößt bei leerer Ausrichtvorrichtung
gegen einen am Grundbalken 1 befestigten Anschlag 19.
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Der Winkelhebel 13 bewegt sich daher erst, wenn eine Last an der Ausrichtvorrichtung
hängt. Der Kranhaken 15 wird von Kranseilen 20 eines Hebezeugs getragen,
die über Führungsscheiben 22 laufen. Diese Führungsscheiben 22 sind
um waagerechte Achsen laufend in einem Rahmen 21 gelagert, der seinerseits
in einem um die durch die Aufhängeachse 8 des Kranhakens 15 gehende
lotrechte drehbaren Rahmen 21 a gehalten ist.
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Die Höhe der Aufhängeachse 8 wird auf diese Weise in bezug
auf das Kippverhalten durch die Höhe der Führungsscheiben 22 ersetzt.
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Die Ausrichtvorrichtung hängt dadurch stabil bei einem minimalen Hubhöhenverlust.
Die Führungsscheiben 22 sind auf leichte Weise entfernbar, so daß die Ausrichtvorrichtung
bequem vom Hebezeug zu lösen ist.
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Der Rahmen 21 ist auf der Aufhängeachse 8
schwenkbar
gelagert und kann um ein geringes um die Lotrechte auf der Ausrichtvorrichtung schwingen
und dabei einen Lenker 23 bewegen, der seinerseits einen um die Achse
14 drehbaren Winkelhebel mit Armen 24 a und 24 b über den Arm
24 a bewegt. Die Teile 13, 21, 23 und 24 a bilden zusammen
ein Parallelogramm, so daß der Arm 24 a etwa lotrecht auf dem Grundbalken
1 bleibt, wenn der Grundbalken 1 waagerecht bleibt, selbst wenn durch einen aufzuhebenden
Lastkörper die Feder 18 ausgezogen wird.
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Der mit dem Arm 24 a als Winkelhebel zusammenhängende Arm
24 b wird in seiner Bewegungsfreiheit durch Anschläge 25 begrenzt, wodurch
zugleich auch die Schwingbewegung des Rahmens 21 begrenzt wird.
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Über Federn 26 wird die Schwingbewegung des Rahmens 21 auf
einen hydraulischen Regelschieber 27, dessen Arbeitsweise in F i g. 1 links unten
ersichtlich ist, übertragen.
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Der Regelschieber 27 weist einen Schieber 28 auf, der die Druckleitung
des als Saugpumpe arbeitenden Zylinders 10 entweder absperrt oder mit der
linken Seite des Zylinders 9 oder mit dessen rechter Seite verbindet. Das Verschieben
des Schiebers 28 in die
Mittelstellung wird durch die Wirkung
von Rück Schlagklappen 29 a nicht beeinträchtigt, sondern vielmehr durch Federn
29 beschleunigt.
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Es sei nun angenommen, daß die Ausrichtvorrichtung an einem Hebezeug
hängt und einen Lastkörper trägt, dessen Schwerpunkt sich links von der Aufhängeachse
8 befindet. Beim Anheben wird sich daher :das Ganze, d. h. der Grundbalken 1 und
der Lastkörper, in der Vertikalebene nach links drehend senken. Die Folge hiervon
wird dann sein, daß die obere Feder 26 durch den Arm 24 b zusammengedrückt wird.
Eine kurze Zeit danach entsteht durch die verzögernde Wirkung von Widerständen 29
b des hydraulischen Regelschiebers 27 eine Verbindung über Leitungen 30 zwischen
dem Zylinder 10 und der linken Seite des Zylinders 9. Durch das Gewicht des Lastkörpers
kann der Zylinder 10 nun Arbeit leisten, indem die Feder 18 auseinandergezogen wird.
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Durch den Zylinder 9 wird nun entweder der anzuhebende Lastkörper
nach rechts oder die Ausrichtvorrichtung nach links bewegt, bis der Grundbalken
1 der Ausrichtvorrichtung mit dem daran hängenden Lastkörper eine waagerechte Stellung
erreicht hat. Hierdurch kommt der Rahmen 21 wieder in eine lotrechte Stellung zur
Ausrichtvorrichtung und wird der Schieber 28 durch die Feder 29 rasch wieder in
seine Mittelstellung gebracht.
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Die Schwingbewegung des Ganzen, die danach noch auftreten kann, öffnet
wegen der Wirkung der Widerstände 29 b den Schieber 28 nicht mehr, es sei denn,
daß diese Schwingbewegung noch nicht um die Lotrechte auf der Ausrichtvorrichtung
stattfindet. In diesem Falle wird sich der Schieber 28 noch einmal um ein geringes
kurzzeitig öffnen.
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Inzwischen ist die Aufhängeachse 8 lotrecht in bezug auf den Schwerpunkt
des Lastkörpers versetzt worden, wodurch der Zylinder 10 Leistung abgeben konnte,
die nötig war, um durch den Zylinder 9 den Rahmen 7 zu verstellen, aber auch, um
die Feder 18, die als Energiespeicher arbeitet, aufzuladen. Wird nun der angehobene
Lastkörper abgesenkt und von der Ausrichtvorrichtung abgenommen, dann wird diese
augenblicklich infolge ihres sich nun rechts von der Aufhängeachse 8 befindlichen
Schwerpunktes nach rechts kippen. Dadurch wird die untere Feder 26 zusammengedrückt.
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Nach einiger Zeit stellt der Schieber 28 eine Verbindung zwischen
dem Zylinder 10 und dem rechten Teil des Zylinders 9 her, der die beiden
Laufkatzen 2 a, 2 b wieder durch die Wirkung der als Energiespeicher arbeitenden
Feder 18 in Richtung auf ihre Mittelstellung bringt.
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Sobald diese neutrale Mittel- oder Ruhestellung erreicht ist, öffnet
sich ein Schieber 31 durch einen Nocken 32 auf dem Rahmen 7, wodurch der Zylinder
10 seine Druckflüssigkeit abgeben kann, sich die Feder 18 entspannt und eine weitere
Verschiebung des Rahmens 7 nicht mehr stattfindet, so daß die unbelastete Ausrichtvorrichtung
in ihrer neutralen Mittelstellung bleibt. i Das Zurückbringen in die Mittelstellung
kann durch eine Feder 33 unterstützt werden, die mit Platten 34 gegen am Rahmen
7 befindliche Widerlager 35, 36 sowie gegen am Grundbalken 1 angebrachte Widerlager
37, 38 gespannt ist. t Kommt der Rahmen 7 aus seiner Mittellage heraus, dann wird
die Feder 33 auseinandergezogen. Eine Sicherung ist durch Schalter 39 vorgesehen,
die vermeiden, daß bei schrägem Hängen der belasteten Ausrichtvorrichtung diese
in eine noch stärker geneigte Stellung gelangt.
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Eine andere hydraulische Ausführungsform zeigt > F i g. 2. Diese Ausführungsform
ist einfacher als die Vorrichtung nach F i g. 1, allerdings geht dies auf Kosten
der Hubhöhe, was jedoch bei bestimmten Umständen nicht ins Gewicht fällt.
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Auch hier ist wieder ein Grundbalken 41 aus zwei zueinander gekehrten
U-Trägern vorgesehen, in denen Laufkatzen 42 geführt sind. Seile 43 sorgen wieder
dafür, daß beide Laufkatzen 42 immer gleich weit von der Mitte der Ausrichtvorrichtung
entfernt sind und daß sich diese Laufkatzen 42 auf einen Abstand einstellen lassen,
der gleich demjenigen von Aufhängepunkten einer zu hebenden Last sind. Querkräfte
oder Momente werden daher praktisch nicht auf den zu hebenden Lastkörper ausgeübt.
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Die automatische Schwerpunktverstellung erfolgt hier durch Zylinder
44, 45, die um Achsen 57 bzw. 58 schwenkbar und zueinander geneigt angeordnet sind.
Ein Kranhaken wird hier in ein Loch 46 eines Aufhängestückes 47 eingehängt, das
um eine Aufhängeachse 48 drehbar ist und zugleich die beiden Enden der Kolbenstangen
der Zylinder 44, 45 drehbar miteinander verbindet.
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Die Ausrichtvorrichtung mit ihrer Last hängt somit mittels des Aufhängestücks
47 an den Kolbenstangen.
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Hierdurch entsteht in den Zylinderräumen 49, 50 ein Druck. Der Winkel,
den das Aufhängestück 47 in bezug auf die Lotrechte auf den Grundbalken 41 der Ausrichtvorrichtung
einnimmt, wird über ein Zwischenteil 51 auf einen als Verstellvorgang wirkenden
Arm 52 übertragen, der um eine am Grundbalken 41 angeordnete Achse 53 drehbar ist.
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Der Arm 52 kann sich nur in geringem Umfang zwischen Anschlägen 54
drehen. Das Ende 55 des Arms 52 ist mit einem hydraulischen Regelschieber 56 verbunden,
der auf Abweichungen von der Mittellage des Arms 52 anspricht, d. h. auf Auslenkungen
des Aufhängestücks 47 von der lotrechten Stellung aus in bezug auf den Grundbalken
41 der Ausrichtvorrichtung.
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Die Arbeitsweise des Regelschiebers 56 ist in einer Nebenskizze unten
rechts schematisch dargestellt und gleicht derjenigen des bereits in Verbindung
mit F i g.1 beschriebenen Regelschiebers 27, wobei der Regelschieber 56 infolge
einer entsprechenden Anordnung von Rückschlagklappen und Widerständen 63 und von
Federn 64 verzögert aus seiner Mittelstellung bewegt wird und nicht verzögert in
diese zurückkehrt.
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Befindet sich der Schwerpunkt der Last links von der Aufhängeachse
48, dann dreht sich die Ausrichtvorrichtung nach links. Dabei dreht sich der Arm
52 nach rechts relativ zur Ausrichtvorrichtung und bewegt mit seinem Ende 55 den
Regelschieber 56 verzögert nach unten. Die Folge davon ist, daß der Zylinderraum
50 des Zylinders 45 zunächst langsam mit dem Ölbehälter in Verbindung kommt, wodurch
die Aufhängeachse 48 sich in bezug auf den Grundbalken 41 um die Achse 57 des Zylinders
44 verschiebt. Hierdurch wird die Aufhängeachse 48 in bezug auf den Grundbalken
41 nach links verschoben. Die Aufhängeachse 48 wird dabei auch lotrecht zum Grundbalken
41 verschoben. Hierdurch bewegen sich Aufhänge- und Schwerpunkt von Last-und
Grundbalken
41 voneinander weg, so daß das erforderliche Arbeitsvermögen erhalten wird, um die
Last und die Ausrichtvorrichtung in eine waagerechte Lage zu bringen.
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Ist die waagerechte Lage erreicht, d. h., steht das Aufhängestück
47 mit seiner Längsmittellinie lotrecht auf dem Grundbalken 41, dann befindet
sich auch der Arm 52 in seiner Mittelstellung. Dadurch, daß der Regelschieber 56
rasch in seine neutrale Mittelstellung gelangt; ist kein Ablauf von Druckmittel
aus dem Zylinderraum 50 in den Ölbehälter mehr möglich. Der Regelschieber
56 wird mit Verzögerung aus seiner neutralen Mittelstellung herausbewegt, so daß
selbst dann, wenn die Ausrichtvorrichtung noch etwas durchschwingt und nachschlingert,
von den Zylindern 44, 45 keine Bewegungen mehr veranlaßt werden können.
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Wenn das Ganze zu weit durchgeschwenkt ist, dann wird der Arm 52 nach
unten ausgelenkt bleiben. Nach einiger Zeit reagiert der Regelschieber 56, indem
er etwas Druckmittel aus dem Zylinderraum 49 abläßt. Dies erfolgt jedoch zunächst
langsam, da der nun zurückzulegende Weg bis zum Erreichen der Mittelstellung nur
kurz ist und damit das Erreichen dieser Stellung ruhig vonstatten geht.
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Um sich auf das Gleichgewicht einzustellen, soll sich die Aufhängeachse
48 in einem Gebiet bewegen können, das durch die Kreisabschnitte A, B, C, D
begrenzt ist. Eine maximale seitliche Schwerpunktverstellung kann somit über den
Weg B, C erfolgen.
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Nach dem Lösen der Last muß die Ausrichtvorrichtung wieder in ihre
Ausgangslage zurückkehren. Die hierzu erforderliche Energie wird Energiespeichern
entnommen, die im vorliegenden Fall aus Federn 59 bestehen. Diese werden mit Arbeitsvermögen
aufgeladen, das durch die lotrechte Verschiebung des Aufhänge- und des Schwerpunktes
in Bezug aufeinander beim Anheben der Last erhalten wird. Über Seile oder Ketten
60, die über nebeneinanderliegende Umlenkscheiben 61 zur Aufhängeachse
48 laufen, üben die Federn 59 ihre Wirkung aus. Beim Zurückbringen
der Ausrichtvorrichtung in ihre Ausgangsstellung werden die Kolben wieder völlig
in die Zylinder 44 und 45 gedrückt. Dies ist möglich, indem das Ansaugen
von Druckmittel in die Zylinderräume 49, 50 durch Rückschlagklappen
62 frei erfolgen kann, während die anderen Zylinderräume 49 a,
50 a ständig in offener Verbindung mit dem ölbehälter stehen.
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Die Verstellorgane, die die Regelschieber beeinflussen, arbeiten gemäß
den oben beschriebenen Ausführungsformen mit der Zugrichtung des Hubseiles. Dieses
hängt allerdings nicht immer lotrecht. Aus diesem Grund ist es auch möglich, die
Lotrechte von einem in der Ausrichtvorrichtung befindlichen Pendel abzuleiten. Dies
ergibt sich am besten aus F i g. 2.
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Man denke sich das Getriebe 51 weg und den Arm 52 lotrecht aufgehängt,
d. h. um 90° gedreht. Dabei soll an seinem freien Ende, z. B. rechts vom Ende 55,
ein Gewicht befestigt sein. Der Regelschieber 56 wird ebenfalls um 90° gedreht.
Die Ausrichtvorrichtung mißt dann ihre waagerechte Stellung von der lotrechten Stellung
des Pendels in bezug auf den Grundbalken 41.
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Eine andere Ausführungsform ist möglich, indem viel schwächere Federn
59 gewählt werden, so daß die Ausrichtvorrichtung nicht von sich selbst in die Ruhestellung
zurückkehrt und in ihre Mittelstellung geht, wenn sie zwar entlastet ist, aber noch
am Hubseil hängt.
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Die Rückstellung erfolgt dann erst, wenn sie abgesetzt wird. Da eine
starke Zugkraft der Feder 59 die Bereitschaft der Zylinder 44, 45 zum Auslaufen
beeinflussen kann, kann diese Maßnahme nötig sein, wenn auch relativ leichte Lasten
gehoben werden müssen.
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Wenn eine an der automatischen Ausrichtvorrichtung hängende Last durch
äußere Kräfte. beeinflußt wird, z. B. beim Aufstellen eines an der Vorrichtung hängenden
Bauelementes, wird die Vorrichtung entsprechend darauf reagieren, indem sie sich
verstellt. Dies kann unerwünscht sein. Aus diesem Grund kann es nötig sein, die
Steuermittel willkürlich in der Mittelstellung festzulegen, so daß keine Verstellmöglichkeit
mehr gegeben ist.