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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Festhalten
des im Innern eines Abspannmastes angeordneten Nachspanngewichtes für gewichtsnachgespannte
Fahrleitungen elektrischer Bahnen mit einer auf den nach unten sich erstreckenden
Teil des das Nachspanngewicht haltenden Seiles einwirkenden Klemmvorrichtung, bei
der innerhalb des Abspannmastes ein Tragarm gelenkig und einstellbar aufgehängt
ist, der einen Kraftspeicher, die Klemmvorrichtung und eine gelenkig mit dem Kraftspeicher
und mit der Klemmvorrichtung verbundene schwenkbare Gabel zur Lagerung der Umlenkrolle
für das das Nachspanngewicht tragende Seil trägt.
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Eine solche, z. B. aus der deutschen Patentschrift 1059 502
bekannte Vorrichtung arbeitet einwandfrei, wenn die Länge der Regulierstütze richtig
eingestellt ist. Wird jedoch bei der. Montage die Einstellung der Länge der Regulierstütze
zu kurz vorgenommen, was leicht vorkommen kann, denn die falsche Einstellung der
Länge der Regulierstütze ist nicht ohne weiteres erkennbar, öffnet sich dann die
Seilklemme sehr weit, was die Einstellung des Abstandes der beiden Klemmteile zwar
erleichtert. Es ist dann aber möglich, daß sich bei einem Seilriß die beiden Klemmbacken
nicht so weit schließen können, daß das Abspanngewicht festgehalten wird, womit
diese in den Hohlraum des Rohrmastes abstürzen kann.
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Bei ausgeführten Vorrichtungen hat es sich auch gezeigt, daß unter
ungünstigen Umständen bei einem Seilriß das mit dem Abspanngewicht verbundene Fahrleitungsstück
Schwingungen ausführen kann, durch die die schwenkbare Gabel des Seilrades angehoben
wurde, so daß sich die Seilfangklemme noch ein oder mehrere Male öffnete, womit
das Abspannseil mit dem Gewicht durchrutschen konnte, bevor -es durch die Klemmvorrichtung
endgültig festgehalten wurde.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, noch bestehende Nachteile der bekannten,
selbsttätigen Seilfangvorrichtung zu vermeiden, also ein unbedingt sicheres Fangen
des Seiles bei einem Seilriß, auch wenn dieses starke Schwingungen ausführt, sicherzustellen
und die Einjustierung der Fangvorrichtung zu erleichtern.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei der eingangs erwähnten
Vorrichtung zum selbsttätigen Festhalten des Nachspanngewichtes bei einem Seilriß
in einer ausklinkbaren Verbindung zwischen den frei beweglichen Klemmbacken der
Seilfangklemme und der schwenkbaren Seilradgabel, die bei Bruch des nachgespannten
Leitungsseiles durch die dann auftretende Schwenkbewegung der Seilradgabel gelöst
wird, so daß die frei beweglichen Klemmbacken zuerst durch ihr Eigengewicht an das
Seil angepreßt und dann durch die Reibung mit diesem das Seil festklemmen.
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Bei einem Seilriß wird damit die Verbindung zwischen der Seilradgabel
und dem beweglichen Klemmbacken gelöst, so daß Schwingungen des Seiles im Falle
eines Seilrisses und damit auftretender Rückschwenkbewegung der Seilradgabel sich
nicht auf die bewegliche Klemme auswirken kann. Die Seilfangklemme kann daher das
eingeklemmte Seil also nicht mehr zeitweise loslassen, so daß das Abspanngewicht
einwandfrei festgehalten wird. Außerdem kann durch eine falsche Einstellung der
Länge des Verbindungsteiles zwischen Klemmbacken und schwenkbarer Seilradgabel die
Größe der Anpreßkraft der Seilfangklemme nicht beeinträchtigt werden. Bei einer
Weiterbildung der Erfindung ist die lösbare Verbindung so ausgebildet, daß an den
beweglichen Klemmbacken ein Bolzen angeordnet ist, der auf zwei hakenartig abgebogenen
horizontalen Flächen des einen Endes des mit seinem anderen Ende an der Seilradgabel
angelenkten Ausklinkarmes aufliegt. Der Ausklinkarm ist in seinem unteren Teil aus
zwei parallelen nebeneinanderliegenden, im Mittelteil durch einen Bolzen verbundenen
Hebel zusammengesetzt. Dieser Bolzen dient in zweckmäßiger Weise als Führungsbolzen
und ist in Schlitzen eines mit dem Tragarm fest verbundenen Führungsteiles horizontal
verschiebbar gelagert. Der Ausklinkarm kann weiterhin erfindungsgemäß in seiner
Lage verstellbar sein. Dies kann durch seitlich angeordnete Verstellschrauben erfolgen.
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Eine Weiterbildung der Vorrichtung nach der Erfindung zum selbsttätigen
Festhalten eines Nachspanngewichtes besteht darin, daß das Seil oberhalb und unterhalb
der Seilfangklemme durch Führungsrollen so geführt ist, daß bei einer Bewegung des
Abspannseiles durch eine Längenänderung der Fahrleitung eine Berührung der Klemmenbacken
nicht stattfinden kann. Auf diese Weise wird verhindert, daß das Seil bei Masten,
die unter dem Einfluß des Seilzuges aus der lotrechten Lage in eine schiefe Stellung
gezogen worden sind, bei durch Längenänderungen hervorgerufene Bewegungen des Seiles
an den Zähnen der Seilfangklemmen reiben kann, so daß Beschädigungen des Seiles
und der Zähne vermieden werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum selbsttätigen Festhalten
des im Innern eines Abspannmästes angeordneten- -Nächspanngewichtes nach der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher erläutert. Es zeigt F i
g. 1 eine in einem Rohrmast eingebaute Gewichtsnachspannung in einem lotrechten
Schnitt in der Ebene des Abspannseiles, F i g. 2 die eigentliche Seilfangklemme
mit Ausklinkvorrichtung in vergrößertem Maßstab in einer seitlichen Ansicht.
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In den Figuren ist mit 1 der Rohrmast, mit 2 die Umlenkrolle, mit
3 die Spannrolle, mit 4 das Abspannseil und mit 7 das Spanngewicht bezeichnet.
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Im Inneren des Oberteiles des Mastes 1 ist an einem Steg 14 um eine
Achse 15 schwenkbar ein Tragrahmen 12 aufgehängt. An dem Tragrahmen 12 ist am unteren
Teil der Klemmhalter 11 angeordnet und an diesem der feste Klemmbacken 26 und der
bewegliche mit der Seilradgabel6 über den Ausklinkhebe119 in Verbindung stehende
bewegliche Klemmenbacken 10 parallel verschiebbar zum festen Klemmenbacken
angeordnet. Die dem Seil zugewandte Seite der Klemmenbacken ist mit einer Zahnung
zur Verbesserung des Festhaltens versehen.
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Die Seilradgabel 6 ist einerseits mit einem im Tragrahmen 12 gelagerten
Bolzen 13 schwenkbar verbunden und andererseits mit einem kalottenartigen Führungsstück
in ein an dem Mast schräg angeordnetes Rohrstück eingesteckt. Die wirksame Länge
der Seilradgabel 6 kann durch Stellschrauben 16 eingestellt werden. Am Tragrahmen
12 ist weiterhin parallel zu diesem mit ihrem einen Ende eine Druckfeder 8 angebracht.
Diese Druckfeder ist mit ihrem anderen Ende über einen drehbaren Bolzen mit der
Seilradgabel 6 verbunden und bestrebt, diese in vertikaler Richtung nach unten zu
drücken.
An dem Tragrahmen 12 sind im Ausführungsbeispiel
zwei Führungsbleche angebracht, die als Führungsteile für den Ausklinkhebel
19 dienen. Der Ausklinkhebe119 ist im Ausführungsbeispiel als Winkelhebel
ausgebildet und in seinem oberen Ende mit der Seilradgabel6 verbunden. Der mittlere
und der untere Teil des Ausklinkhebels besteht aus zwei parallel angeordneten Einzelhebeln,
die durch einen Bolzen 20 miteinander verbunden sind. Der Bolzen 20 ist in
Schlitzen 21 des Führungsteiles 22 geführt. An ihrem unteren Ende
sind die beiden parallel nebeneinander angeordneten Hebel rechtwinklig nach innen
umgebogen, so daß zwischen ihnen noch ein Zwischenraum verbleibt und eine hakenartige
Einrichtung mit zwei horizontalen Flächen 27 entsteht.
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Auf diese Fläche 27 ist ein fest mit dem beweglichen Klemmenbacken
10 verbundener Bolzen 17
aufgelegt. Dieser Bolzen bildet die lösbare
Verbindung mit dem Ausklinkhebel 19.
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An dem Tragrahmen sind weiterhin oberhalb und unterhalb der Klemmenbacken
10 und 26 zwei aus Blechen bestehende Träger 22 und
28 angebracht, in denen je zwei Rollen 24, 25 gelagert sind, die das
Abspannseil4 so führen, daß es im normalen Zustand mit den Klemmenbacken nicht in
Berührung kommen kann.
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Bei einem Seilriß spielt sich der Fangvorgang für das Seil dann wie
folgt ab: Die auf das Seilrad 2 wirkende horizontale Kraft des Abspannseiles verschwindet,
so daß nur noch die Kräfte des Abspanngewichtes 7 und der Druckfeder 8 wirksam sind.
Pie Seilradgabel vollführt damit eine Schwenkbewegung um den Drehpunkt
13 im Tragrahmen 12 im Uhrzeigersinne. Damit wird der Bolzen
20 des Ausklinkhebels 19 in den Schlitzen 21 in Richtung auf den Tragrahmen
zu bewegt, so daß auch die hakenartig abgebogenen Enden 18 des Ausklinkarmes
19 nach links auswandern. Der Bolzen 17 des Klemmbackens
10
wird dadurch frei, und der Klemmbacken 10 fällt nach unten, wobei
das Abspannseil4 diesen fest gegen sich und den festen Klemmenbacken 26 andrückt,
so daß das Abspannseil mit dem Abspanngewicht 7 festgehalten wird. Die Verbindung
der Klemmvorrichtung zur Seilradgabel 6 ist damit vollständig unterbrochen, so daß
Rückstellbewegungen der Seilradgabel, die durch Schwingungen der Fahrleitung entstehen
könnten, die Klemmvorrichtung nicht mehr zum öffnen bringen können. Nach Wiederherstellung
der beschädigten Fahrleitung kann der Bolzen 17 des beweglichen Klemmenbackers
10
wieder in die hakenartigen Enden des Ausnlinkarmes 19 eingehängt
werden.
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Die Festhaltevorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich, wie aus der
Zeichnung zu ersehen ist, im Inneren eines Rohrmastes unterbringen, da die Abmessungen
der Vorrichtung in horizontaler Richtung nicht größer sind als der Innendurchmesser
eines Rohrmastes, so daß der Abspannmast einen ästhetischen Anblick bietet.