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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontakt- und Betätigungsvorrichtung
für überfall-Alarmanlagen mit einem Gehäuse, in dessen eines Ende zwei oder mehrere
Kontaktstifte ragen und an dessen anderes Ende eine pneumatische Betätigungsvorrichtung
angeschlossen ist, wobei das Gehäuse teilweise mit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit,
vorzugsweise Quecksilber, gefüllt ist, die bei Betätigung der pneumatischen Betätigungsvorrichtung
die Kontaktstifte elektrisch miteinander verbindet, und mit einem im Gehäuse verschiebbar
angeordneten Kolben, der. das Gehäuse in eine obere und untere Kammer unterteilt.
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Es ist bekannt, bei überfall-Alarmanlagen in Banken, Schalterhallen
usw. elektrische Ruhestromschleifen mit Hand- und Fußschaltern, auch Fußauslöseleisten,
zu verwenden und an den Alarmschrank anzuschließen. Diese elektrischen Schalter,
insbesondere die Fußauslöseleisten, lassen sich jedoch nicht ganz geräuschfrei betätigen
und unterliegen der Kontaktverschmutzung, was bei mangelhafter Wartung zu Fehlalarm
führen kann.
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Es ist auch bereits eine elektropneumatische Sicherungsanlage gegen
Einbruch bekannt, die sich völlig geräuschlos betätigen läßt. Diese Anlage umfaßt
eine flache mit Luft oder einer Flüssigkeit gefüllte elastische Kammer, die über
eine Rohrleitung mit einer Membranvorrichtung verbunden ist, die eine mit zwei Kontakten
versehene Kontaktvorrichtung betätigen kann. Bei einer plötzlichen Be- oder Entlastung
der elastischen Kammer, z. B. durch Auftreten, bewirkt die Druckerhöhung bzw. Druckminderung
in dem pneumatischen System dieser Anlage, daß die Membranvorrichtung einen der
zwei Kontakte der Kontaktvorrichtung betätigt. Dadurch wird ein Alarm ausgelöst.
Diese bekannte Sicherungsanlage weist jedoch in nachteiliger Weise keine selbsttätige
Sicherung auf, wenn in dem pneumatischen System eine Leckstelle auftritt. Die hier
zur Überwachung der Betriebsbereitschaft der Sicherungsanlage vorgesehene Prüfvorrichtung
in Form eines handbetätigten Kolbens stellt keine optimale Lösung dar, da sie von
der Zuverlässigkeit einer Kontrollperson abhängig ist.
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Es ist ferner ein Rufgerät für Tankstellen bekannt, das ebenfalls
auf elektropneumatischer Basis arbeitet und ein Schaltergehäuse enthält, das teilweise
mit Quecksilber gefüllt ist, und in das in Abstand voneinander angeordnete Kontaktstifte
ragen, die bei Betätigung des pneumatischen Teils des Geräts durch das Quecksilber
überbrückt werden, wodurch ein Signal ausgelöst wird.
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Bei diesem bekannten Gerät fehlt jedoch jegliche Vorrichtung zur Überwachung
der Betriebsbereitschaft bzw. zum Melden undichter Stellen im pneumatischen Teil
der Anlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen Nachteile zu
vermeiden und bei einer Kontakt-und Betätigungsvorrichtung der eingangs bezeichneten
Art eine einfache und preiswerte Überwachungsvorrichtung vorzusehen, .die selbsttätig
auf Undichtigkeiten in der pneumatischen Betätigungsvorrichtung anspricht und ein
Signal auslöst.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kolben
auf seiner Unterseite zwischen mindestens zwei Kontaktstellen elektrisch leitend
ist und gegenüber den Kontaktstellen mindestens ein Kontaktstift in die untere Kammer
ragt, an dessen äußeres Ende eine elektrische Leitung eines überwachungskreises
angeschlossen ist,. wobei sich die elektrisch leitende Flüssigkeit in der -oberen
Kammer befindet. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß, wenn der Druck in der Kammer
infolge einer Undichtigkeit abnimmt und der Kolben nach unten sinkt, sich über die
in die untere Kammer ragenden Kontaktstifte ein Stromkreis schließt, über den der
Fehler in der pneumatischen Betätigungsvorrichtung elektrisch angezeigt werden kann.
Das heißt, die Kontakt- und Betätigungsvorrichtung überwacht sich praktisch selbst.
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Während des Betriebs steht die obere Kammer vorzugsweise über eine
Öffnung mit der Außenluft in Verbindung, während eine zur Justierung vorgesehene
Einlaßöffnung in der unteren Kammer verschlossen ist. Dadurch wird für einen Luftdruckausgleich
in der oberen Kammer gesorgt.
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Verwendet man Quecksilber als leitende Flüssigkeit in der oberen Kammer,
dann ist es zweckmäßig, über dem Quecksilber eine Schicht einer nichtleitenden Flüssigkeit
vorzusehen, die spezifisch leichter als Quecksilber ist. Dadurch wird das Quecksilber
vor Oxydation geschützt. Die Verwendung von Quecksilber in dem Gehäuse hat den weiteren
Vorteil; daß das Quecksilber zur Abdichtung des Kolbens in dem Gehäuse beiträgt.
Das Quecksilber dringt nämlich auf Grund seiner hohen Oberflächenspannung nicht
zwischen Kolben- und Gehäusewand.
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Die Einstellung der Ansprechempfindlichkeit erfolgt durch Veränderung
der Höhenlage des Kolbens in dem Gehäuse relativ zu den Kontaktstiften. Während
des Einstellvorganges wird die Einlaßöffnung in der unteren Kammer geöffnet.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In einem zylindrischen Gehäuse 1 ist ein Kolben 2 verschiebbar angeordnet.
Der Kolben teilt das Gehäuse 1 in eine obere Kammer 3 und eine untere Kammer 4.
In die obere Kammer 3 ragen zwei mit Gewinde versehene Kontaktstifte 5, an deren
äußeren Enden elektrische Leitungen 6 mittels Klemmschrauben 7 befestigt sind. Die
Leitungen 6 liegen im Arbeitsstromkreis einer Alarmvorrichtung.
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Das Gehäuse kann aus elektrisch isolierendem oder leitendem Material
hergestellt sein. Wenn leitendes Material verwendet wird, müssen die Kontaktstifte
gegenüber dem Gehäuse isoliert sein.
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Das Gehäuse 1 ist vertikal aufgestellt, so daß sich eine in die obere
Kammer 3 gefüllte, leitende Flüssigkeit 8 auf der Oberfläche 9 des Kolbens 2 absetzt.
Vorzugsweise wird als leitende Flüssigkeit Quecksilber verwendet, da dieses auf
Grund seiner hohen Oberflächenspannung die Abdichtung des Kolbens in dem Zylinder
unterstützt. Das Quecksilber dringt vor allem nicht zwischen Kolben und Zylinderwand.
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Die Flüssigkeit 8 kann durch eine Öffnung 10 eingefüllt werden. Gleichzeitig
kann durch die Öffnung 10 die Luft aus der oberen Kammer 3 entweichen oder nachströmen,
je nach der Bewegungsrichtung des Kolbens 2.
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Oben am Kolben 2 ist ferner ein Stiel 11 befestigt, der durch die
Oberseite 12 des Gehäuses 3 verläuft und in der Oberseite 12 gleitet. Dadurch wird
der Kolben 2 besser geführt.
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Auf der Unterseite 13 des Kolbens 2 sind zwei Kontaktstellen 14 leitend
miteinander verbunden, wenn der Kolben 2 aus nichtleitendem Material besteht.
Der
Kolben 2 kann aber auch selbst aus leitendem Material bestehen.
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Durch die Unterseite 15 des Gehäuses 1 ragen ferner zwei weitere mit
Gewinde versehene Kontaktstifte 16 mit abgefederten Kontaktnieten gegenüber den
Kontaktstellen 14 in die untere Kammer 4. Auch an den äußeren Enden dieser Kontaktstifte
16 sind elektrische Leitungen 17 mittels Klemmschrauben
18
befestigt.
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Bewegt sich der Kolben 2 nach unten, weil der Druck in der
unteren Kammer 4 wegen einer Undichtigkeit nachläßt, dann wird ein Stromkreis über
die Kontaktstifte 16 geschlossen und auf diese Weise elektrisch angezeigt,
daß ein Fehler in der Anlage vorhanden ist. Die Anlage überwacht sich somit selbst.
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An eine Öffnung 19 in der unteren Kammer 4 ist ein Schlauch
20 angeschlossen. Der Schlauch 20 verbindet die untere Kammer
4 mit einer Kammer 21
einer zweiten Zylinder-Kolbenanordnung 22, während
ein weiterer Schlauch 23 von derselben Zylinder-Kolbenanordnung 22 zu weiteren
Zylinder-Kolbenanordnungen oder Kontaktvorrichtungen führt.
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Der Kolben 24 der zweiten Zylinder-Kolbenanordnung
22 läßt sich von Hand über einen Stiel 25 und einen Handgriff oder
Druckknopf 26 verschieben.
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Die Betätigungsvorrichtung 20 bis 23 ist Vorzugsweise
mit einer nichtleitenden Flüssigkeit, z. B. Öl, oder mit einem Gas, z. B. Luft,
gefüllt. Das gleiche gilt für die untere Kammer 4. Es ist aber auch möglich, statt
beide - Betätigungsvorrichtung 20, 23 und Kammer 4 - nur mit Öl oder
nur mit Luft zu füllen, die Betätigungsvorrichtung mit Öl und die Kammer 4 teilweise
oder ganz mit Luft zu füllen. Vorzugsweise wird das System aus Betätigungsvorrichtung
und Kammer 4 bis kurz unter die Öffnung 27 mit Öl gefüllt. Das Einstellen
der Empfindlichkeit erfolgt dann so, daß die Öffnung 27 geöffnet und der Kolben
von Hand etwa in die dargestellte Normalstellung gebracht wird. Danach wird die
Öffnung 27 verschlossen. Da die Kontaktstifte 5 und 16 mit Gewinde
versehen sind, läßt sich anschließend ein Feinabgleich dadurch erzielen, daß der
Abstand der Kontaktstifte 5 und 16 einmal zur Oberfläche der Flüssigkeit
8 und zum anderen zu den Kontaktstellen 14 . durch Verdrehen der Kontaktstifte
geändert wird. Dies läßt sich besonders leicht durchführen, wenn das Gehäuse 1 durchsichtig
ist.
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Durch Druck auf die Schläuche 20, 23 oder den Druckknopf 26,
sei es von Hand oder mit dem Fuß, hebt sich der Kolben 2, und die leitende Flüssigkeit
schließt den Stromkreis der Alarmanlage zwischen den Kontaktstiften 5.