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Warnanzeigegerät Die Erfindung betrifft ein Warnanzeigegerät für hydraulische
oder pneumatische Druck- oder Unterdrucksysteme, durch welches bei Ausfall des Drucks
oder des Unterdrucks ein optisches oder akustisches Warnsignal ausgelöst wird.
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Solche Druckabfall-Warnanzeigevorrichtungen sind an sich bekannt.
Eine der bekannten Vorrichtungen weist einen zylindrischen Verbindungskanal zwischen
den hydraulischen Leitungen der beiden Bremskreise auf. In diesem zylindrischen
Verbindungskanal ist ein Doppelkolben längsaxial verschieblich angeordnet und an
jedem Ende an einer Druckfeder abgestützt. Am Mittelteil des Doppelkolbens ist eine
nach beiden Seiten konisch ansteigende Verjüngung ausgebildet. Gegen diese Verjüngung
liegt ein unter Federdruck stehender Kontaktstift auf, der sich senkrecht auf die
Längsachse des zylindrischen Kanals bzw. des Doppelkolbens erstreckt. Wennder Druck
in einem der Bremskreise abfällt, schiebt der Druck im intakten Bremskreis den Doppelkolben
gegen die drucklose Bremsleitung vor; hierbei wird der Kontaktstift verschoben und
betätigt einen Warnschalter.
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Diese bekannte Warnanzeigevorrichtung ist an sich für Zweikreissysteme
eingerichtet. Indem an der einen Seite des Doppelkolbens eine Druckfeder angeordnet
wird, kann das gleiche Prinzip jedoch auch für Einkreissysteme verwendet werden.
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Der Nachteil dieser bekannten Warnanzeigevorrichtung ist insbesondere
ihre Aufwendigkeit. Ferner ist das elektrische Kontaktsystem nicht vollständig von
der Druckflüssigkeit getrennt, so daß die Kontaktpole leicht mit Druckflüssigkeit
überzogen und dadurch unwirksam werden können.
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Eine weitere sehr bekannte Einrichtung zu einer Warnanzeige an einem
hydraulischen Bremssystem besteht aus einem Schwimmer, der im Nachfüllbehälter angeordnet
ist und bei einem. bestimmten Tiefstand des Flüssigkeitspegels einen elektrischen
Kontakt schließt. Diese Warnanzeige weist jedoch erhebliche Nachteile auf. Erstens
muß der Schwimmer naturgemäß klein und sehr leicht sein. Dieses ergibt sich aus
der Tatsache, daß der Nachfüllbehälter selbst lediglich einen geringen Umfang aufweist.
Da der Auftrieb des Schwimmers entsprechend klein ist, verklemmt er leicht in seiner
Führung, und zwar insbesondere bei Schräglage des Fahrzeugs.
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Die Warnanzeige ist dementsprechend unzuverlässig. Zum anderen ist
diese Warnanzeigevorrichtung nur für hydraulische Anlagen verwendbar. Sämtliche
bekannten Warnanzeigevorrichtungen sind für hydraulische und pneumatische Druck-
oder Unterdruckanlagen in ihrem Konstruktionsprinzip verschieden.
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Es ist daher mit den bekannten Einrichtungen nicht möglich, ein Standardgerät
zu schaffen, das unter Auswechslung eines einzelnen Teiles, wie z.-B. einer Feder,
nach Belieben sowohl bei einer hydraulischen Druckanlage als auch bei einer pneumatischen
Druck- oder Unterdruckanlage zur Anwendung gebracht werden kann.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, die oben beschriebenen Nachteile
der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und eine zuverlässige Warnanzeige für hydraulische
oder pneumatische Druck- oder Unterdrucksysteme zu schaffen, durch welche bei einem
Versagen des Drucks oder des Unterdrucks ein
optisches oder akustisches
Warnsignal ausgelöst wird. " Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Einheitsgerät
zu schaffen, das beim Auswechseln eines einzelnen oder höchstens zweier Teile wahlweise
für hydraulische und pneumatische Druck- und Unterdrucksysteme verwendet werden
kann, und zwar ohne Rücksicht auf die Höhe des betreffenden Drucks.
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Diese Ziele werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Gehäuse
der Warnanzeigevorrichtung einen mit dem Druck oder Unterdrucksystem verbundenen
Raum enthält, in welchen ein Faltenbalg hineinragt, dessen Bodenstück auf einem
im Verhältnis zum Faltenbalg längsaxial verschieblichen Kontaktkolben anliegt, welcher
aus einem leitenden und einem nichtleitenden Teil besteht, über eine Druckfeder
auf dem Boden der Glocke abgestützt ist und von zwei im Gehäuse befindlichen Kontaktpolen
ständig berührt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Gehäuse
hydraulik- oder pneumatikseitig eine Verbindungsbohrung und ist nach der anderen
Seite hin offen, wobei in diese Öffnung ein Führungsring eingesteckt ist, der an
seiner Hydraulik- oder Pneumatikseite einen Druckraum abtrennt und den in diesen
Raum hineinragenden Faltenbalg trägt, während auf den Führungsring eine aus nicht-leitendem
Material bestehende Glocke aufgesetzt und am Gehäuse befestigt ist, die eine Bohrung
für den Kontaktkolben, eine Entlüftungsbohrung und zwei Kontaktpole mit Kontaktfedern
enthält. Der Kontaktkolben kann einen hydraulik- oder pneumatikseitigen hülsenförmigen
Teil aus nicht-leitendem Material aufweisen, in welchen das verjüngte Stück eines
ebenfalls hülsenförmigen Teils aus leitendem Material eingesteckt ist, der in seine
Hiilse eine auf dem Boden der Glocke abgestützte
Druckfeder aufnimmt.
Der hydraulik- oder pneumatikseitige hülsenförmige Teil kann aber auch aus leitendem
Material bestehen, wobei der zweite hülsenförmige Teil aus nichtleitendem Material
ausgebildet ist. Schließlich kann der Kontaktkolben ganz aus nicht-leitendem Material
hergestellt sein und an seinem mittleren Teil einen Gürtel aus leitendem Material
aufweisen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Warnanzeigegerät gemäß der Erfindung, schematisch
und in einem Längsschnitt, u n d Fig. 2 dasselbe Warnanzeigegerät mit abgewandeltem
Kontaktkolben.
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Das becherförmige Gehäuse 1 des Warnanzeigegerätes weist einen Schraubteil
2 mit einem Gewinde 21 auf, mittels welchem es in eine entsprechende Gewindebohrung
eines (nicht gezeichneten) Hydraulikhauptzylinders eingeschraubt werden kann. Durch
den Schraubteil 2 führt eine Verbindungsbohrung 3 in den Gehäuseraum 4, der durch
eine Stufe 41 in zwei kammern 42, 43 aufgeteilt ist. Bis zum Anschlag auf die Stufe
41 ist ein Führungsring 5 in den Gehäuseraum 4 eingeführt und dort mittels Dichtring
51 druckdicht abgedichtet. Der Führungsring 5 trägt einen nach der Verbindungsbohrung
3 hin sich erstreckenden Faltenbalg 6, der die,Ringöffnung schließt.
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Durch die Ringöffnung hindurch ragt ein Kontaktkolben 7 ein den Faltenbalg
6 hinein und tritt auf dem Boden des Faltenbalgs auf. An der anderen Seite des Fühungsrings
5 ist eine aus Gummi, Kunststoff oder einem sonstigen elektrisch nichtleitendem
Material gefertigte Glocke 8 angeordnet, die auf dem Führungsring 5 aufliegt und
mittels einer Bördelung des
Randes des Gehäuses 1 befestigt ist.
Der Innenraum der Glocke 8 weist drei Stufen auf: nach dem Führungsring 5 hin einen
Raum 81 größeren Querschnitts, danach einen mittleren Raum 82 mit einem kleineren
Querschnitt, der etwas größer ist als derjenige-des Kontaktkolbens 7, und schließlich
einen oberen Raum 83 mit einem kleineren Querschnitt.
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Der Kontaktkolben 7 besteht aus einem hülsenförmigen in den Faltenbalg
6 hineinragenden Teil aus Kunststoff oder einem sonstigen, elektrisch nicht-leitenden
Material und aus einem ebenfalls hülsenförmigen Kontaktteil 71 aus metall, der mit
einem verjüngten Stück 72 in die Hülse des nicht-leitenden Teils hineinragt und
dort befestigt ist. In die EIülse des Kontaktteils 71 ist eine Druckfeder 9 eingesteckt,
die in den engeren Glockenraum 83 hineinragt und auf dessen Boden aufstützt. Durch
das Material der Glocke 8 führen zwei elektrische Kontaktfedern 10, 11 in den unteren
Glocenraum 81 hinein und drücken hier federnd über zwei Pole 101, lll~auf den Kontaktkolben
7 bzw. auf dessen Kontaktteil 71. Die Leitung 14 führt zu einer Warnleuchte 12,
die wiederum mit Metallteilen des Fahrgestells verbunden ist, während die Leitung
15 mit der Fahrzeugbatterie verbunden ist. Einer der Pole 111 ist längsaxial verschieblich
angeordnet, damit eine lochung des Anzeigegerätes auf eine genau vorbestimmte Druckgrenze
erfolgen kann. Die Glocke 8 ist mit einer Entlüftungsbohrung 13 versehen.
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Die auf Fig. 1 dargestellte Situation. zeigt die Stellung des Kontaktkolbens
7, wenn der Druck in der Verbindungsbohrung 3 unter eine bestimmte untere Grenze
abgefallen ist-. Der Kontaktkolben 7 wird dann von der Druckfeder 9 in den Raum
42 soweit hineingedrückt, daß die Kontaktpole 101, 111 das Metallstück 71 berühren
und so den Stromkreis 14, 15 schließen.
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Solange der Druck in der Verbindungsbohrung 3 - und damit in
dem
zu überwachenden Druckkreis - über der festgelegten Warngrenze liegt, berühren die
Kontaktpole 101, 111 den nicht-leitenden Teil des Kontaktkolbens 7.
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Das Warnanzeigegerät nach Fig. 1 kann sowohl für ein Drucksystem,
wie z. B. einen hydraulischen Bremskreis, als auch für eine Unterdruckwarnanlage,
wie etwa eine vom Unterdruck eines Fahrzeugmotors betriebene Servokraftanlage, verwendet
werden, wenn man den Verschiebeweg des metallischen Kontaktkolbens 71 im Verhältnis
zu den Kontaktpolen 101, 111 entsprechend abstimmt. Die Warnanzeige erfolgt jedoch
nur bei der Uberschreitung einer einzigen Druckgrenze.
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Figur 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der
Kontaktkolben 7 an seinem Mittelteil einen metallischen Gürtel 71 aufweist. Der
metallische Gürtel 71 wird als Isolierung der Metalloberfläche in einer unststoffbuchse
52 geführt. Wenn der Gürtel entsprechend schmal ausgelegt wird, kann man ohne weitere
Änderungen oder Abstimmung die Warnanzeigevorrichtung sowohl für ein Überdruckals
auch für ein Unterdrucksystem verwenden. Zu besonderen Zwecken kann die Warnanzeige
für einen bestimmten Druckbereich zwischen zwei festgelegten Druckgrenzen wirksam
werden, indem sowohl ober- als auch unterhalb dieser Druckgrenzen der Warnstromkreis
von den nicht-leitenden Teilendes Kontaktkolbens 7 unterbrochen wird.
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Neben der Einfachheit und Narrensicherheit des erfindungsgemßen Warnanzeigegerätes
bietet dieses den großen Vorteil, daß die Kontaktteile 7, 71, 101, 111 vollständig
von
der Druckflüssigkeit bzw. von der Luft im Unterdruckraum abgeteilt
sind. Der Kontaktschluß ist dadurch jederzeit gesichert.
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5 Patentansprüche