DE1293014B - Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche aus Abgasen - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche aus Abgasen

Info

Publication number
DE1293014B
DE1293014B DEA32169A DEA0032169A DE1293014B DE 1293014 B DE1293014 B DE 1293014B DE A32169 A DEA32169 A DE A32169A DE A0032169 A DEA0032169 A DE A0032169A DE 1293014 B DE1293014 B DE 1293014B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
condensate
gases
water
gas
chlorine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEA32169A
Other languages
English (en)
Inventor
Trobeck Karl Gustaf
Hauser Walter Lenz
Arroyave Adalberto Tirado
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BT METODER AB
Fabricas de Papel Loreto Y Pena Pobre SA
Original Assignee
BT METODER AB
Fabricas de Papel Loreto Y Pena Pobre SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BT METODER AB, Fabricas de Papel Loreto Y Pena Pobre SA filed Critical BT METODER AB
Publication of DE1293014B publication Critical patent/DE1293014B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D47/00Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
    • B01D47/06Spray cleaning
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S423/00Chemistry of inorganic compounds
    • Y10S423/03Papermaking liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Die Erfindung befaßt sich mit der Beseitigung unangenehmer Gerüche aus Abgasen, insbesondere solchen der Sulfat- und Natron-Zellstoffindustrie, welche Merkaptane oder andere schwefelhaltige Verbindungen enthalten. Auch beispielsweise für die Behandlung der bei der Erdölraffination entstehenden Abgase ist die Erfindung geeignet.
  • Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoff erläutert. Gewöhnlich braucht nur der Geruch der Kocherabgase beseitigt zu werden; mitunter erfordert bekanntlich die Geruchlosmachung des Betriebes auch eine gesonderte Behandlung der bei der Kocherentleerung anfallenden Abgase und der Abgase aus der Ablaugenverbrennung.
  • Es ist bekannt, zur Geruchsbekämpfung in Sulfatzellstoffabriken die Abgase mit Luft und Wasserstrahlen aus Düsen zu behandeln. Das Wasser sammelt sich bei solchen Anlagen in einem Sumpf, in welchem keine Gerüche mehr feststellbar sein sollen.
  • Eine völlige Geruchlosigkeit der Abwässer und auch der Abgase läßt sich jedoch auf diesem Wege nicht erreichen. Luft ist ein nur schwaches Oxydationsmittel für die übrigen Schwefelverbindungen in Gasen, auch wenn ein sehr großer Überschuß an Luft mit den Abgasen des Kochers gemischt wird. Daher sind die Reaktionsprodukte nicht geruchsfrei, weil sie entweder noch Schwefelwasserstoff oder organische Sulfide oder Disulfide oder beides enthalten.
  • Es ist bekannt, als stärkeres Oxydationsmittel Chlor zu verwenden, mit welchem die Abgase und Dämpfe bei gleichzeitiger Berieselung mit Wasser in einem Turm gemischt werden. Ein Zusatz von Chlor in so großer Menge, wie sie zur Erreichung hinreichender Geruchsfreiheit erforderlich wäre, wenn man es für sich allein als Oxydationsmittel verwendet, ergibt jedoch aus hygienischen und wirtschaftlichen Gründen keine befriedigende Lösung des Problems; außerdem ist die Wirkung des Chlors allein, wenn die Reaktion mit Chlor in Gegenwart von Wasser im flüssigen Zustand durchgeführt wird, zu schwach, und es verbleiben übelriechende Reaktionsprodukte, selbst wenn ein großer Überschuß an Chlor verwendet wird.
  • Ferner sind Chlor in flüssiger Form und Chlordioxyd als wäßrige Lösung verwendet worden, indem das flüssige Mittel den Abwässern zugesetzt oder die Abgase und Dämpfe damit bei gleichzeitiger Berieselung mit Wasser in einem Turm gemischt bzw. gewaschen wurden. Dieser Weg wurde insbesondere eingeschlagen, um die Abgase von Fabrikhallen auf -dem Wege der Luftumwälzung in mit einer solchen Lösung berieselten Wäschern weitgehend geruchlos zu machen. Jedoch sind die Chlorieruxlgsprodukte von Gasen, welche Schwefelverbindungen enthalten, dann keineswegs geruchsfrei.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren zur Geruchsbekämpfung werden H2S und CH3SH in Schwarzlauge oxydiert. Die nicht kondensierbaren Gase, die beim Abblasen des Kochers frei werden, werden gemeinsam mit Luft in Rieseltürme geleitet, wo sie mit Schwarzlauge behandelt werden. Auch hierdurch läßt sich jedoch nur eine relative, also begrenzte Geruchsfreiheit erzielen.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei welchem zunächst der Hauptteil des Wasserdampfes kondensiert und das Restabgas mit Luft oder einem sauerstoffreicheren Gas in Gegenwart einer wäßrigen Flüssigkeit oxydiert wird. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß eine überraschende Verbesserung der Vollkommenheit des Erfolgs der Geruchsbeseitigung auf einem hygienisch einwandfreien Wege erreichbar ist, wenn dafür gesorgt wird, daß die Hauptreaktion des Abgases mit dem Oxydationsmittel bevorzugt in der Gasphase getrennt von dem oder den Waschvorgängen erfolgt. Dementsprechend wird erfindungsgemäß nach Kühlung des Abgases in einem Wärmetauscher und Kondensation im wesentlichen des gesamten darin enthaltenen Wasserdampfes sowie seiner Trennung von dem nicht kondensierbaren Restgas letzteres zunächst mit der tuft oder dem sauerstoffreicheren Gas gemischt, die vereinigten Gase mit reinem Wasser oder Kondensat in Kontakt gebracht und anschließend mit einem Oxydationsmittel mit stärkerer Wirkung als molekularer Sauerstoff von den restlichen unangenehm riechenden Stoffen vor ihrem Austritt zur freien Atmosphäre befreit. Zur Nachbehandlung der vereinigten Gase nach dem Kontakt mit Wasser oder Kondensat kann in an sich bekannter Weise Chlor als Oxydationsmittel verwendet und das dabei entweichende Abgas mit Wasser, Abwasser, alkalischen Lösungen oder mit Luft behandeltem Kondensat gewaschen werden.
  • Die Durchführung des neuen Verfahrens kann in einer Vorrichtung mit einer Misch- oder Belüftungskammer erfolgen, die außer getrennten Zuleitungen für flüssiges Kondensat und für das Gemisch aus nicht kondensierbarem Restgas und Luft oder sauerstoffreicherem Gas eine Zuleitung für Dampf sowie getrennte Ableitungen für Flüssigkeit und für Gas im unteren und oberen Teil der Kammer aufweist. Besonders wirksam ist eine Ausbildung der Misch- oder Belüftungskammer als Schleudervorrichtung mit mehreren Schleuderscheiben, auf die das Kondensat stufenweise nacheinander gebracht und anschließend radial gegen die Gehäusewand geschleudert wird, so daß ein inniger Kontakt des in feine Tröpfchen zerteilten Kondensats mit den gasförmigen Bestandteilen zustande gebracht wird. An die für das abströmende Gas bestimmte Ableitung der Misch- oder Belüftungskammer ist ein Chlorturm angeschlossen, dessen Ableitung für das Gas über einen Wäscher geführt ist.
  • Die Ableitung der Misch- oder Belüftungskammer für Flüssigkeit kann unmittelbar oder mittelbar mit der Endbrause eines solchen Wäschers verbunden sein.
  • Die Misch- oder Belüftungskammer kann auch als Beneselungsturm ausgebildet sein, dessen Sprührohr mit Ablauge oder mit verdünnter Alkalilösung gespeist ist.
  • Bas. as bei der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung vorzugsweise nur in Gasphase stattfindenden Hauptreaktion verbrauchte Wasser wird durch das nachher eingespritzte Wasser ersetzt. Wird statt dessen oder zusätzlich das Kondensat verwendet, so wird auch dieses geruchlos. Die Durchführung der Hauptreaktion in der Gasphase hat vor allem den Vorteil, daß sie besonders rasch und gründlich vor sich geht, weil in der Gasphase auf einfache Weise eine besonders starke Turbulenz der miteinander reagierenden Stoffe erreichbar ist. Deshalb wird, mit Ausnahme der Geruchlosmachung des Kondensats und der Wäsche der Endprodukte der verschiedenen Reaktionen, das Verfahren als homogene Gasreaktion durchgeführt. Aus diesem Grunde wird auch die Luft den Gasen mittels einer besonderen Leitung zugeführt, bevor das verunreinigte Kondensat zugesetzt wird, um den für die mit der Luft zu vermischenden Gase genügend Raum zu schaffen und die Reaktionszeit zu bestimmen, so daß die Umsetzung der übelriechenden Stoffe gleich von Anfang an beginnt. Aus -demselben Grunde wird auch das als noch stärkeres Oxydationsmittel verwendete Chlor oder Hypochlorit als Gas und nicht in Form einer Flüssigkeit zugesetzt.
  • Es zeigt F i g. 1 ein Arbeitsschema für die Behandlung von Kocherabgasen, Fig. 2 das Schema einer anderen Ausführungsform einer Belüftungsvorrichtung und Fig. 3 ein Strömungsschema der Abgase einer Ablaugenverbrennung.
  • Bei dem in F i g. 1 dargestellten Arbeitsschema für die Behandlung von Kocherabgasen in Zellstofffabriken, das aber auch zur Desodorierung in der Ölindustrie verwendet werden kann, gelangt das Gas aus einem Kocher 10 zu einem Entspannungsbehälter 11 und von da aus zu einem Wärmetauscher 12 mit Kühlschlange 13, 14.
  • Das hier erhaltene verunreinigte Kondensatwasser fließt durch ein Ableitrohr 15 zu einem Kondensatbehälter 16.
  • Die nicht kondensierbaren Gase aus dem Wärmeaustauscher 12 gelangen durch ein Rohr 15 a zunächst an die Stelle 18, wo durch ein Gebläse 19 Luft eingeführt wird, und dann in eine Misch-oder Belüftungskammer 20, in die bei 21 Dampf eingeleitet werden kann, um die gewünschte Reaktionstemperatur zu erhalten. Der Dampf kann vorteilhafterweise der (gestrichelt dargestellten) Dampfleitung zwischen dem Entspannungsbehälter 11 und dem Wärmeaustauscher 12 entnommen werden.
  • Mittels einer Pumpe 17 wird das Kondensat aus dem Behälter 16 in die Mischkammer 20 eingeführt, wo die in den nicht kondensierbaren Gasen und in dem Kondensat mitgeführten Schwefelverbindungen in einem Arbeitsgang in weniger übelriechende Substanzen übergeführt werden. Auf diese Weise wird kein Frischwasser benötigt.
  • Die Gase aus der Belüftungskammer 20 enthalten jedoch noch einige Geruchsstoffe. Sie werden aus dem oberen Teil der Mischkammer 20 durch die Leitung 22 abgeführt und durch ein Rohr 23 in einen Chlorturm 24 geleitet; die Einmündungsstelle des Rohrs 23 in den Chlorturm befindet sich in der Nähe der Eintrittsöffnung 25 für das Chlorgas.
  • Der dargestellte Turm kann leer oder mit Füllkörpern angefüllt sein, um den Kontakt der strömenden Gase zu verbessern.
  • Von dem Turm strömen die Gase durch eine horizontale Leitung 26 in einen Endberieselungsturm 27, der oben und unten offen ist; an seinem oberen, offenen Ende entweichen die Gase, nachdem sie einen aus einem Zerstäuber 28 kommenden Wassersprühnebel durchströmt haben.
  • Das von dem Sprühstrahl mitgenommene kondensierte Material gelangt in einen teilweise gefüllten Be-Behälter29, aus welchem geruchloses Wasser durch einen Überlauf 30 abgeführt wird.
  • Das Wasser für den Zerstäuber 28 kann aus dem belüfteten Kondensat der Kammer 20 entnommen werden, indem abweichend von der Darstellung das Ableitungsrohr 31 direkt an den Saugstutzen der Pumpe 38 angeschlossen wird.
  • Wenn das Wasser in der Leitung 31 eine Desodo- rierung erfordert, kann es, wie in der Darstellung gezeigt, durch einen Waschturm oder lose gepackten Berieselungsturm 32 geführt werden, wobei es durch einen Zerstäuber 33 in einen unteren Behälter 34 gelangt.
  • Während das Wasser diesen Turm passiert, kann es gegebenenfalls mit Chlorgas behandelt werden, das durch eine Eintrittsöffnung 35 in den Turm 32 gelangt.
  • Der Turm 32 ist vorzugsweise durch einen verengten Teil 36 unterhalb des unteren Endes des Turms 24 an diesen angeschlossen.
  • Der untere Behälter 34 kann als Wasservorrat für den Zerstäuber 28 dienen; das Wasser wird dann mittels der Pumpe 28 durch das Rohr 37 gefördert. Dem durch das Rohr 37 geförderten Wasser kann, wie durch eine gestrichelt dargestellte Leitung 39 angedeutet, Frischwasser zugesetzt werden.
  • Die Temperatur der Mischkammer20 liegt vorzugsweise etwa zwischen 30 und 950 C, wobei die höheren Temperaturen in diesem Bereich besonders wirksam sind. In den Chlorturm 24 wird Chlor fortlaufend mit etwa 0,5 bis 2 kg pro Tonne Zellstoff eingeleitet, wobei, um den Geruch beim Abblasen aus dem Kocher zu beseitigen, weitere 0,1 bis 0,3 kg pro Tonne stoßweise bzw. in Chargen zugesetzt werden können, wenn das Abblasen stoßweise bzw. in Chargen erfolgt.
  • In dem Chlorturm 24 soll die Temperatur normalerweise zwischen 30 und 700 C liegen, um das Turnmaterial möglichst zu schonen.
  • Der starke Strom weißer Schwaden aus dem Chlorturm hat keinen oder höchstens zuweilen einen schwach süßlichen Geruch, der sich aber in einer Entfernung von 18 bis 30 m verliert.
  • F i g. 2 zeigt eine Belüftungsvorrichtung, die zur Behandlung der Gase und des Verunreinigungen enthaltenden Kondensats in einem Arbeitsgang als höchst wirksam befunden wurde.
  • Diese Belüftungsvorrichtung mit abgeändertem Leitungsverlauf besitzt eine Zuleitung 58 für das zu behandelnde Abgas, ein Luftgebläse 59, eine Zuführung 60 für Sauerstoff, eine Schleudervorrichtung mit Gehäuse 61, Welle 62, Motor M und Scheiben 63, deren Umlaufsgeschwindigkeit vorzugsweise mindestens etwa 20 U/s beträgt. Eine Kondensatzuleitung 64 führt das Kondensat auf die rotierenden Scheiben 63, so daß es in der Kammer innerhalb des Gehäuses 61 versprüht wird.
  • Das von der obersten Scheibe 63 gegen die Innenwand des Gehäuses 61 geschleuderte Kondensat fließt in eine ringförmige Rinne 66 a an dieser Wand und gelangt von da durch radiale Rohre 67 auf die nächstuntere Scheibe 63. Durch diese wird das Kondensat wieder gegen die Wand geschleudert und von da auf eine dritte Scheibe geleitet. Zur Erhöhung der Wirksamkeit kann die Zahl der Scheiben noch vergrößert. werden.
  • Das abfließende Wasser gelangt bei dieser Ausführungsform in einen Niveaubehälter 68 und gegebenenfalls von da aus zu einer Endbrause 65, wo es zum Waschen der entweichenden Gase verwendet werden kann.
  • Diese Gase kommen aus dem Gehäuse 61 durch eine Leitung 69, in die bei 69 a Chlor eingeführt werden kann; sie gelangen dann in einen Chlorturm 70 und danach in den mit einer Füllung versehenen Berieselungsturm72, in dem die Endbrause65 angeordnet ist und Ammoniak NH3 zugeführt werden kann; alles überschüssige Wasser fließt aus seinem unteren Teil nach dem Abwasserkanal ab.
  • In Fig 3 sind Einzelheiten der Behandlung von Gasen aus der Ablaugenverbrennung schematisch dargestellt.
  • Die Gase werden von der Kesselfeuerung 40 aus durch ein Rohr 41 zu einem Verdampfer 42 mit direktem Kontakt geleitet und dann durch ein Rohr 43 einer Staubsammeleinrichtung 44 zugeführt.
  • Die staubfreien Gase gelangen durch ein Rohr 45 in einen hier als Misch- oder Belüftungskammer dienenden Berieselungsturm 46, der durch einen Zerstäuber 47 mit Ablauge oder verdünnter Alkalilösung gespeist wird.
  • Wenn der Verdampfer 42 völlig einwandfrei arbeitet, wird in diesem das SO2 ausgewaschen, so daß dann der Turm 46 entbehrlich wird.
  • Aus dem Turm 46 fließt geruchloses Abwasser durch ein Bodenrohr48 ab, während SO2-freie Gase durch ein Rohr 49 in eine Chlorkammer 50 entweichen.
  • Zur Reaktion zwischen den Merkaptanen und dem Wasser vor der Einführung der Gase in die Chlorkammer 50 wird nur eine geringe Menge Luft benötigt, die im allgemeinen durch kleine Undichtheiten in der Vorrichtung oder in den Leitungen 42 bis 49 eintritt, aber erforderlichenfalls auch zusätzlich eingeführt werden kann.
  • Durch ein Rohr 51 tritt Chlorgas in die Kammer 50 ein. Von ihrem oberen Ende aus wird chloriertes Abgas durch ein Rohr 52 in einen Wäscher 53 geleitet, Wo es durch ein Sprührohr 54 mit frischer Alkalilösung besprüht wird. Gegebenenfalls kann aber auch ein anderes oxydierendes Mittel, wie z. B. Natriumhypochlorit, an Stelle von Chlor zugesetzt werden.
  • Aus dem Wäscher 53 entweichen durch ein Rohr 55 absolut geruchlose Gase zum Schornstein 56.
  • Gewöhnlich sind die Gase aus der Kesselfeuerung geruchlos, wenn die Schwarzlauge zuerst einwandfrei oxydiert wird; dann sind der Berieselungsturm46 und der Chlorturm 50 entbehrlich. Wenn hier eine Chlorierung notwendig erscheint, sind dazu 0,25 kg gasförmiges Chlor pro Tonne Fasern ausreichend.
  • Insgesamt besteht ein Bedarf an Alkali von 1 bis 3 kg NaOH pro Tonne oder an der äquivalenten Menge Na2CO5. Im Chlorturm50 genügt eine Temperatur von 50 bis 800 C, wobei der pH-Wert des Wassers für die Endwäsche zwischen 6 und 9 liegt. Bei Verwendung von unterchloriger Säure zur Oxydation der Schwefelverbindungen ist ein niedriger pH-Wert vorteilhaft.
  • Die folgende Tabelle zeigt die Konzentration pro Million Volumteile schwefelhaltiger Gase aus verschiedenen Quellen während der Zellstoífherstellung sowie zum Vergleich in einigen anderen Gasen, wie sie mittels einer Titrilogablesung bestimmt wurde.
  • (Das Titrilog ist ein chemisch-elektronisches Instrument, das kontinuierlich die Konzentration von oxydierbaren Schwefelverbindungen anzeigt.) Die Messung wird durch eine Titration mit Brom durchgeführt. Das Brom wird elektrolytisch in einer Lösung, in der die Schwefelverbindungen absorbiert sind, erzeugt, ein rückgekoppelter Verstärker regelt den Brom erzeugenden Strom, so daß die reine Bromerzeugungsgeschwindigkeit immer der Absorptionsgeschwindigkeit der Schwefelverbindungen äquivalent ist. Ein Registriermilliamperemeter zeigt den erzeugenden Strom an. Der wirksame Strom ist proportional der Konzentration der Schwefelverbindung in der Probe (vgl. Industrial Engineering Chem., Vol.46, S. 1422, Juli 1954).
    Ort der Probenentnahme Schwefelverbindungen,
    Ablaugenbehälter Netto-Titrilog- angegeben als H2S in
    (alle Meßwerte wurden durch Probenentnahme an einem Punkt ablesung Teilen pro Million
    15 cm innerhalb des Abzugsrohres erhalten) (ppm)
    Austritt von schwacher Schwarzlauge aus den wäschern .... 40 bis 55 2,44 bis 3,55
    Dasselbe vor Oxydation . 18 bis 22 1,09 bis 1,34
    Dasselbe nach Oxydation .............. ............ 11 0, 67
    Austritt vom Fliehkraftabscheider des oxydierenden Turms ....... 17 bis 23 1,04 bis 1,40
    Geschlossener Behälter der barometrischen Säule des Mehfach-
    verdampfers ............................ 3 0,18
    Kondensat vom Mehrfachverdampfer . 2 0,12
    Abzug aus dem Lösekessel ................ 7 0,43
    Austritt aus dem Weißlaugenbehälter ......... . ............. 11 bis 15 0,67 bis 0,92
    Behälter für die konzentrierte Schwarzlauge ... 22 bis 28 1,34 bis 1,70
    Wasser und Gase vom Kocher unbehandelt
    Kocherabgas nach Verdünnung mit 25,5 m3 Luft pro Minute von 30 bis 300 von 1,8 bis 18,3
    Gase aus dem Chlorturm .................... . . ...... ..... 3 bis 6 0,18 bis 0,36
    Gase aus der Kesselfeuerung (die Schwarzlauge wurde vorher
    oxydiert, bei einer Oxydation von 1000/o gemessen als Um-
    setzung von Sulfiden in Thiosulfate)
    Vor dem Berieselungs- und Chlorturm ................ 10 bis 26 0,61 bis 1,58
    Nach dem Berieselungs- und Chlorturm
    End-pH = 6 ............................................... 8 bis 20 0,49 bis 1,22
    End-pH = 9 ............................................... 3 bis 4 0,18 bis 0,24
    Zum Vergleich:
    Feuergase von Dampfkesseln, die Heizöl verbrennen .................... 2 bis 8 0,12 bis 0,18
    Zigarettenrauch (Zigarette 5,08 cm von der Entnahmeöffnung
    der Prüfvorrichtung entfernt) ... ......................... 90 5,49

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerüche aus Abgasen, insbesondere solchen der Sulfat- und Natron-Zellstoffindustrie, durch Kondensation des Hauptteiles des Wasserdampfes und Oxydation des Restabgases mit Luft oder einem sauerstoffreicheren Gas in Gegenwart einer wässerigen Flüssigkeit, dadurch gekennz e i c h n e t, daß nach Kühlung des Abgases in einem Wärmetauscher und Kondensation im wesentlichen des gesamten darin enthaltenen Wasserdampfes sowie seiner Trennung von dem nicht kondensierbaren Restgas letzteres zunächst mit der Luft oder dem sauerstoffreicheren Gas gemischt, die vereinigten Gase mit reinem Wasser oder Kondensat in Kontakt gebracht und anschließend mit einem Oxydationsmittel mit stärkerer Wirkung als molekularer Sauerstoff von den restlichen unangenehm riechenden Stoffen vor ihrem Austritt zur freien Atmosphäre befreit werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß zur Nachbehandlung der vereinigten Gase nach dem Kontakt mit Wasser oder Kondensat in an sich bekannter Weise Chlor als Oxydationsmittel verwendet und das dabei entweichende Abgas mit Wasser, Abwasser, alkalischen Lösungen oder mit Luft behandeltem Kondensat gewaschen wird.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Misch-oder B elüftungskammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Misch- oder Belüftungskammer als Schleudervorrichtung ausgebildet ist, in deren Gehäuse eine mit einem Antriebsmotor versehene senkrechte Welle mit mehreren Schleuderscheiben derart angeordnet ist, daß das Kondensat von einer im oberen Teil der Kammer befindlichen Zuleitung her stufenweise nacheinander auf die Scheiben gelangt und von diesen radial gegen die Gehäusewand geschleudert wird, während die Zuleitung für das Gasgemisch am unteren oder mittleren Teil der Kammer angeordnet ist.
DEA32169A 1958-06-11 1959-06-03 Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche aus Abgasen Pending DE1293014B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US741350A US3028295A (en) 1958-06-11 1958-06-11 Method and apparatus for removing obnoxious odors from gases

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1293014B true DE1293014B (de) 1969-04-17

Family

ID=24980366

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA32169A Pending DE1293014B (de) 1958-06-11 1959-06-03 Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche aus Abgasen

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3028295A (de)
DE (1) DE1293014B (de)
ES (1) ES250407A1 (de)
FI (1) FI40854B (de)

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3183145A (en) * 1962-06-22 1965-05-11 Jr Theron T Collins Odor control and heat recovery in wood pulping process
FI40356B (de) * 1962-12-03 1968-09-02 Rosenblads Patenter Ab
US3409409A (en) * 1966-04-22 1968-11-05 Walter J. Sackett Sr. Controlled ph scrubber system
DE2226955A1 (de) * 1972-06-02 1973-12-13 Steuler Industriewerke Gmbh Verfahren zur beseitigung von uebelriechenden, insbesondere aus zersetzungsprodukten organischer stoffe gebildeten bestandteilen von abgasen oder daempfen
NL7506053A (nl) * 1974-05-25 1975-11-27 Suedoldenburger Tierfrischmehl Werkwijze en inrichting voor het drogen van or- ganische met reukstoffen bezwangerde stoffen.
US4058433A (en) * 1975-03-06 1977-11-15 Gulf States Paper Corporation Conversion of sulfur in blank liquor to eliminate odorous emissions and facilitate the collection of sulfate soaps
US4968488A (en) * 1982-01-29 1990-11-06 Spevack Jerome S Integrated system for pollution abatement and energy derivation from steam
US4469668A (en) * 1982-01-29 1984-09-04 Spevack Jerome S Integrated system for pollution abatement and energy derivation from geothermal steam
SE503793C2 (sv) * 1995-02-01 1996-09-09 Kvaerner Pulping Tech Förfarande vid behandling av kondensat

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH80421A (de) * 1914-07-14 1919-03-01 Wilhelm Borchers Verfahren zur Herstellung von Legierungen der Eisengruppe, welche eine erhöhte Beständigkeit ihres passiven Zustandes aufweisen
FR706750A (fr) * 1930-12-01 1931-06-29 Applic Pour Le Progres De L In Procédé de désodorisation des gaz de papeterie
FR1142526A (fr) * 1956-02-03 1957-09-19 Du Pin Cellulose Perfectionnement à la fabrication de la pâte à papier par le procédé au sulfate

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1854428A (en) * 1929-01-22 1932-04-19 Segerfelt Bror Natanael Method of removing malodorous gases formed in the sulphate and soda pulp manufacture

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH80421A (de) * 1914-07-14 1919-03-01 Wilhelm Borchers Verfahren zur Herstellung von Legierungen der Eisengruppe, welche eine erhöhte Beständigkeit ihres passiven Zustandes aufweisen
FR706750A (fr) * 1930-12-01 1931-06-29 Applic Pour Le Progres De L In Procédé de désodorisation des gaz de papeterie
FR1142526A (fr) * 1956-02-03 1957-09-19 Du Pin Cellulose Perfectionnement à la fabrication de la pâte à papier par le procédé au sulfate

Also Published As

Publication number Publication date
FI40854B (de) 1969-02-28
US3028295A (en) 1962-04-03
ES250407A1 (es) 1960-02-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2215177C3 (de) Verfahren zur Behandlung von schwefeldioxid enthalteden Abgasen
DE2506596A1 (de) Verfahren zum desodorieren von co tief 2 -haltigen abgasen
EP0778067B1 (de) Anlage zur Reinigung von Rauchgasen mit unterschiedlichen Gehalten an sauren Komponenten und Verfahren zum Betrieb der Anlage
EP3071242B1 (de) Verfahren zur oxidativen behandlung von einer flüssigphase und/oder einer gasphase und/oder einer festphase
DE2624358C3 (de) Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen
DE1293014B (de) Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche aus Abgasen
DE2934846C2 (de)
DE2324625A1 (de) Verfahren zur oxidativen zerstoerung gas- oder nebelfoermiger stoffe
DE2311515A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum oxydieren von sulfid enthaltenden waessrigen loesungen
DE2819994A1 (de) Verfahren zur entfernung von schwefeldioxid aus abwaessern und gegebenenfalls abgasen
DE3034896A1 (de) Verfahren zur abscheidung aggressiver und umweltschaedlicher gase aus abgasen, und anlage zur ausuebung des verfahrens
AT235252B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung unangenehmer Gerüche aus Gasen
DE2839173A1 (de) Verfahren zur reinigung eines einen geruch abgebenden gases
DE2339526C2 (de) Verfahren zum Desodorieren von Abgasen
AT255246B (de) Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Säuren aus Dämpfen der Sulfatzellstoffherstellung
DE861836C (de) Verfahren zur Beseitigung unangenehmer Gerueche
CH676436A5 (en) Wet scrubbing of flue gases - by injection into turbulent alkali metal esp. potassium carbonate soln.
DE218344C (de)
EP3669969B1 (de) Trocknungsanlage sowie verfahren zum trocknen eines feuchten guts
EP0305912B1 (de) Verfahren zur Behandlung übelriechender schwefelhaltiger Abwässer
DE2432515A1 (de) Verfahren zum verringern der emission schwefelhaltiger verbindungen von oefen
CH629678A5 (en) Process for removing sulphur dioxide from exhaust air and apparatus for carrying out this process
DE504613C (de) Verfahren und Kocher zum Aufschluss von Pflanzenfaserstoffen
CH491824A (de) Verfahren zur Behandlung der Abgase und Abdämpfe einer Schlammtrocknungsanlage und Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
EP1277508A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen von Schadstoffen aus einem Abgasstrom