Verfahren zur Behandlung der Abgase und Abdämpfe einer Schlammtrocknungsanlage und Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens Abwässer aller Art, insbesondere auch die in Schwei ne- und Viehmästereien in grosser Menge anfallende Jauche, müssen, bevor sie in eine Kanalisation oder ein offenes Gewässer eingeleitet werden. mechanisch und gegebenenfalls auch biologisch gereinigt oder auf andere Weise beseitigt werden. Bei allen hierbei in Betracht kommenden Arbeitsweisen fallen grosse Mengen an Schlamm, gegebenenfalls auch biologischem Klär schlamm, an, der noch sehr viel Flüssigkeit enthält.
Zur Verwertung dieses Schlammes, bei aus Abwässern chemi scher Betriebe z.B. zur Rückgewinnung bestimmter che mischer Stoffe, bei aus Haushaltsabwasser oder Jauche stammendem Schlamm zur Gewinnung von Düngstoffen, muss dieser Schlamm getrocknet werden, um ihn in lagerungs- und transportfähige Form zu bringen oder ihn verbrennen zu können. Bei der Trocknung des Schlam mes entstehen nun Abgase und Abdämpfe, die für die nähere, unter Umständen sogar für die weitere Umge bung der Schlammtrocknungsanlage eine unzumutbare Geruchsbelästigung verursachen. Die Erfindung bezweckt. diese Geruchsbelästigung auf einen kaum mehr riechba ren Rest einzuschränken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung der Abgase und Abdämpfe einer Schlammtrocknungsan- lage mit vorgeschaltetem Sammelbehälter für anfallendes Abwasser, anfallenden Klärschlamm oder anfallende Jauche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgase und Abdämpfe der Schlammtrocknungsanlage von einer Strahlpumpe abgesaugt und im Mischrohr derselben mit Abwasser.
Klärschlamm oder Jauche aus dem Sammelbe- hälter gemischt, zum Teil kondensiert und dabei bis auf den Taupunkt gekühlt werden, worauf die flüssige Phase des Gemisches zum Vorwärmen des Materials im Sam- melbehälter in diesen zurückgeleitet und die gekühlten und nicht kondensierten Abgase und Abdämpfe über dem Flüssigkeitsspiegel im Sammelbehälter in die Umge bungsluft abgelassen werden.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Einrich tung zur Durchführung dieses Verfahrens an einer Schlammtrocknungsanlage, welche einen Sammelbehälter für anfallendes Abwasser, anfallenden Klärschlamm oder anfallende Jauche, einen mit Abwasser, Klärschlamm oder Jauche aus dem Sammelbehälter gespeisten Schlammtrocknungsofen und eine Trennvorrichtung zum Trennen der aus dem Schlammtrocknunesofen ausströ menden Abgase und Abdämpfe vom getrockneten Schlamm aufweist, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass über dem Sammelbehälter für Abwasser, Klär schlamm oder Jauche eine Strahlpumpe angeordnet ist, welcher einerseits die aus der Trennvorrichtung abgelei teten Abgase und Abdämpfe und andererseits durch eine Leitung,
in welcher eine Umwälzpumpe vorgesehen ist, Abwasser, Klärschlamm oder Jauche aus dem Sammel- behälter zugeleitet werden, welche Strahlpumpe unten einen Diffusor aufweist, dessen Mündun, in einem Abstand von 3 bis 10 cm über dem Flüssigkeitsspiegel im Sammelbehälter liegt.
In der Zeichnung ist das Schema einer Schlamm trocknungsanlage dargestellt, welche mit einer beispiels weisen Ausführungsform der erfindungsgemässen Ein richtung zur Durchführung des Verfahrens zur Desodori- sierung der Abgase und Abdämpfe der Schlammtrock- nungsanlage gemäss der Erfindung versehen ist. Anhand dieser Zeichnung wird auch das erfindungsgemässe Ver fahren beispielsweise näher erläutert.
Mit 1 ist ein Sammelbehälter bezeichnet, in welchem das anfallende Abwasser, der anfallende Klärschlamm oder die anfallende Jauche gesammelt wird. In diesem Sammelbehälter 1 ist ein elektromotorisch angetriebenes Rührwerk 2 angeordnet. Aus dem Sammelbehälter 1 wird Abwasser, Klärschlamm oder Jauche durch eine Leitung 3, in welcher eine Pumpe 4 vorgesehen ist, in dosierter Menge einem Schlammtrocknungsofen S, vor zugsweise einem Drehrohrofen, zugeführt.
Dieser Schlammtrocknungsofen 5 wird durch einen mit einem Gebläse kombinierten Öl-, Gas- oder Kohlenstaubbren- ner 6 beheizt und in ihm wird die flüssige Phase des eingeführten Rohstoffes vollständig verdampft, wobei der getrocknete Schlamm in gekrümelter Form anfällt. Aus dem Schlammtrocknungsofen 5 werden die Abgase und Abdämpfe sowie die Schlammkrümel durch eine Leitung 7 in eine Trennvorrichtung, im dargestellten Fall in einen Zyklon 8 geleitet, in welchem die Schlammkrümel von Jen .Abgasen und .Abdämpfen getrennt werden.
Die Schlammkrümel fallen im Zyklon 8 nach unten und gelangen durch ein senkrechtes Rohr 9 in einen Silo 10, in welchem sie gespeichert werden und aus welchem sie durch eine Rohrleitung 11 z.B. einer Absackungsanlage zugeleitet werden. Die Abgase und Abdämpfe werden oben aus der Trennvorrichtung 8 durch eine Leitung 12 abgeführt und einer über dem Sammelbehälter 1 an2e- ordneten Strahlpumpe 1 mit einem Mischrohr zugeleitet.
Dieser Strahlpumpe 13 wird ferner durch eine Leitung 14, in welche eine Umwälzpumpe 1 5 eingebaut ist, :Abwasser, Klärschlamm oder Jauche aus dem Sammelbehälter 1 zugeführt. In dem Mischrohr werden Abgase, Abdämpfe @:
nd Abwasser. Kiärschlanim oder Jauche innig durch mischt und das Gemisch, welches Flüssigkeit in@tropfba- rer Form enthält, @=elan#,t in einen unten an das Misch rohr anyeschlossenen Diffusor 16, dessen ilvlündune sich 3 bis 10 cm über dem Flüssigkeitsspiegel im Sammel- behälter 1 befindet. In dem Mischrohr werden die Abgase u. Abdämpfe vom Abwasser.
Klärschlamm oder von der Jauche zum Teil kondensiert, u. im Diffusor 16 werden sie unter gleichzeitiger Erwärmung der flüssigen Phase des Gemisches bis auf den Taupunkt gekühlt. Die in dem in dem Mischrohr gebildeten Gemisch enthaltene Flüssigkeit fliesst aus dem Diffusor 16 in den Sammelbe- hälter 1 ab und da sie durch die Abgase und Abdämpfe stark erwärmt wurde, heizt sie das Material darin auf. Die mit Flüssigkeit gesättigten Abgase und Abdämpfe strömen aus dem Diffusor 16 über dem Flüssigkeitsspie gel im Sammelbehälter 1 ab und gelangen dann in die Umgebungsluft.
Die über dem Flüssigkeitsspiegel im Sammelbehälter 1 ausströmenden, mit Flüssigkeit gesät tigten Abgase und Abdämpfe bilden über dem Sammel- behälter 1 eine Decke, welche das Entweichen übelrie- chender Gase oder Dämpfe aus dem Sammelbehälter 1 verhindert oder doch sehr weitgehend vermindert.
Bei der Durchmischung der aus dem Schlammtrock- nungsofen 5 bzw. aus dem Zyklon 8 stammenden Abgase u. Abdämpfe mit Abwasser, Klärschlamm oder Jauche in der Strahlpumpe 13 mit Diffusor 16 werden die meisten übelriechenden Bestandteile der .Abgase und Abdämpfe kondensiert, im Abwasser, Klärschlamm oder in der Jauche gelöst, eventuell oxydiert oder auf andere Weise chemisch gebunden.
Die durch die vom Diffusor 16 in den Sammelbehälter 1 zurückfliessende, erhitzte Flüssig keit erwärmt das Abwasser, den Klärschlamm oder die Jauche im Sammelbehälter 1, so dass dem Schlamm- trocknungsofen 5 Abwasser, Klärschlamm oder Jauche in bereits stark erwärmtem Zustand zugeleitet wird. Dies ermöglicht eine sehr beträchtliche Einsparung an Brenn stoff, welcher zur Beheizung des Schlammtrocknungs- ofens 5 benötigt wird.
Die aus dem Diffusor 16 über der Flüssigkeitsoberfläche im Sammelbehälter 1 ausströmen den, wenn auch gekühlten, so doch immer noch warmen Abgase und Abdämpfe tragen ebenfalls zur Erwärmung des Sammelbehälters 1 und somit zur Einsparung an Brennstoff für den Schlammtrocknungsofen 1 bei.
Durch Versuche, die an der Schlammtrocknungsanla- ee einer grossen Schweinemästerei während langer Zeit durchgeführt wurden, konnte festgestellt werden, dass die Abgase und .Abdämpfe, welche früher eine unzumutbare Geruchsbelästigung für die nähere, bei ungünstigen atmo sphärischen Verhältnissen sogar für eine weitere Umge bung der Schlammtrocknungsanlage mit sich brachten, bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens und Verwendun@L, der erfindungsgemässen Einrichtung prak- tisch geruchlos waren.
Lediglich in unmittelbarer Nähe vom Sammelbehälter 1, d.h. bis auf eine Distanz von wenigen Metern von diesem, war ein leichter Ammoniak Qeruch festzustellen. Anlässlich dieser Versuche konnte auch durch Messungen festgestellt werden, dass durch die Kondensation der :Abgase und Abdämpfe mit aus dem Sammelbehälter 1 entnommener und in diesen zurück- fliessender Jauche und dadurch bewirkter Aufheizung der Jauche im Sammelbehälter 1 eine Einsparung an Brennstoff für den Schlammtrocknungsofen 5 von 40 bis 50 'r erzielt wurde.
Gegebeticnfalls kann den aus dem Zyklon S abgeführ ten und der Strahlpumpe 1 3 zugeleiteten Abgasen und Abdämpfen durch eine an die Leitung 12 angeschlossene Frischluftleitung 17 Frischluft zugesetzt werden, welch in der Strahlpumpe 13 mit Diffusor 16 ebenfalls mit Wasserdampf gesättigt wird. Diese Frischluft kann -e2e- benenfalls vor ihrer Einleitung in die Abgase und Abdämpfe in einem Wärmeaustauscher erhitzt werden.
Ferner kann in gewissen Fällen. insbesondere bei der Behandlung von Abwässern aus chemischen oder anderen industriellen Betrieben, die Behandlung der .Abgase und Abdämpfe durch Zusatz geeigneter chemischer Stoff verbessert werden. Zu diesem Zweck kann in der Leitung 14 ein Mischorgan 18 vorgesehen sein, durch welches der chemische Stoff oder die chemischen Stoffe in das durch diese Leitung 14 der Strahlpumpe 13 zufliessende Ab wasser, den Klärschlamm oder die Jauche eingeführt wird bzw. werden.