Verfahren zur anaeroben Faulung und Eindickung des in Abwasserkläranlagen anfallenden Schlammes Die Erfindung bezieht sich auf die Abwasser behandlung, und zwar betrifft sie ein Verfahren zur anaeroben Faulung und Eindickung des in Abwasser- kläranlagen anfallenden Schlammes mit einer durch Beheizen und durch Rückführung eines Teiles des bereits gefaulten Schlammes als Impfschlamm in den Frischschlamm aktiven ersten Behandlungsstufe und einer inaktiven zweiten Behandlungsstufe.
Moderne Faulanlagen werden im allgemeinen zweistufig ausgeführt. Sie besitzen einen oder meh rere beheizte Vorfaulräume für die eigentlichen, bei erhöhten Temperaturen vor sich gehenden aktiven Abbauvorgänge und einen oder mehrere unbeheizte Nachfaulräume, in denen die Abscheidung eines ver hältnismässig klaren Überlaufes von den spezifisch schweren, absetzbaren Feststoffen bei niedriger Tem peratur erfolgt. Dieses ist ein verhältnismässig lang samer Vorgang, so dass bedeutende Räume für das Verfahren zur Verfügung stehen müssten, welche hohe Investitionen und Betriebskosten bedingen.
Grosse Faulräume der Kläranlagen haben aber auch in geringer Anzahl ausser den eingangs genann ten Nachteilen, wie alle grösseren Bauwerke, eine ge ringe Anpassungsfähigkeit an wechselnde Betriebs verhältnisse der Anlage oder bei Ausfall einer Ein heit. zwecks Reinigung oder Reparatur. Sie erfordern ferner die Anwendung zahlreicher mechanischer Rührwerke oder Umwälzpumpen in der Vorfaulstufe zur Vermeidung inaktiver Faulraumzonen oder Anwendung von komprimiertem Faulgas für die Schlammumwälzung, um die Bildung von toten Zonen zu vermeiden. Dabei können insbesondere in grossen Faulräumen durch die heftige Durchmischung des Inhaltes die natürlichen Schlammflocken zerstört werden.
Dadurch kommt es unter Umständen zu einem Aufblähen des Schlammes bzw. zu einer Ver grösserung des Volumens des faulenden und ausgefaul- ten Schlammes, was nicht nur eine gute und rasche Feststoffkonzentration im Nachfaulraum erschwert, sondern auch einen stark verschmutzten Überlauf ergibt. Die Verkürzung der üblichen Faulzeit durch eine Umwälzung des Faulrauminhaltes oder durch eine Erhöhung des Feststoffgehaltes des Frischschlammes vor seiner Zugabe in den Faulbehälter ist wiederholt untersucht worden.
Es wurde dabei von der Vorstel lung ausgegangen, dass das Nutzvolumen des Faul raumes durch das Schlammwasser verkleinert wird und dass eine Herabsetzung des Schlammwassergehal tes vor der Faulung den Raumbedarf für die Faulung verringert und auch die Faulzeit verkürzt. Obgleich es dadurch gelungen ist, die Faulung zu beschleuni gen, besteht immer noch die Neigung, beim Entwurf von zweistufigen Schlammfaulungsanlagen Faulräume mit grossen Abmessungen, jedoch in geringer Anzahl vorzusehen, anderseits aber die intensive Umwälzung des Schlammes in den Vorfaulräumen zu verstärken.
Die bereits bekannte unmittelbare Schlamm waschung im Nachfaulraum oder die Zwischenstufen waschung zwischen den aktiven und inaktiven Ab bauvorgängen zur Beendigung des Absetzens der Feststoffe im Nachfaulraum sind wirksame Methoden zur Herabsetzung der Aufenthaltszeit des Schlammes im Nachfaulraum und damit ein Weg zur Verringe rung des gesamten Faulraumvolumens unter gleich zeitiger Erhöhung der Klarheit des Überlaufes.
Mit ihrer Anwendung wird jedoch noch kein Fortschritt bezüglich der Verkürzung der Vorfaulzeit bzw. der Verkleinerung des Vorfaulraumes und der Erhöhung der Gaserzeugung während des Faulvorganges er reicht.
Eine erneute Untersuchung des unter Zuführung von Impfschlamm zu dem Frischschlamm arbeitenden Schlammfaulprozesses, die eine Erhöhung der Fest stoffkonzentration des Schlammes vor dessen Auf gabe in den Nachfaulraum zum Ziele hatte, hat ge zeigt, dass die für den aktiven Faulprozess benötigte Zeit bei Berücksichtigung der folgenden Bedingungen herabgesetzt werden kann: 1.
Um eine gleichmässige Vermischung des teil weise und des schon fast ganz ausgefaulten Schlam mes mit dem Impfschlamm im ganzen Faulraum und damit eine gute Ausnutzung des gesamten Faulraum- volumens zu erreichen und die Bildung toter Zonen. mit unvollständig ausgefaultem Material und gerin ger bakterieller Tätigkeit zu verhindern, muss eine intensive Umwälzung der faulenden Schlammasse er folgen.
2. Die Zugabe von geimpftem Frischschlamm in die aktive Faulzone des Faulraumes muss häufiger erfolgen.
Von diesen Erkenntnissen ausgehend, bezweckt die Erfindung, das Faulraumvolumen im Verhältnis zu dem Volumen an organischen Stoffen in dem einer schnellen aktiven Faulung unterworfenen Schlamm zu vermindern, zugleich aber auch ein rasches Ab setzen der ausgefaulten Schlammstoffe durch Anwen dung einer Schlammauswaschung zu erreichen.
Gemäss der Erfindung wird der geimpfte Frisch schlamm mindestens zwei hintereinandergeschalteten, die erste Behandlungsstufe bildenden Faulbehältern zugeführt, in denen der Schlamm im Sinne einer schnellen Faulung ohne Trennung der flüssigen von der festen Phase in Bewegung gehalten wird, worauf der Schlamm unter Beimischung von Waschwasser zur Trennung in seine beiden Phasen einem oder nacheinander mehreren hintereinandergeschalteten, die zweite Behandlungsstufe bildenden Wasch- und Absetzbehältern zugeführt wird.
Dadurch kann der gesamte Faulraum der ersten Behandlungsstufe in mehrere wesentlich kleinere Räume aufgegliedert werden, die hintereinanderge- schaltet sind. Der ausgewaschene Impfschlamm kann dabei aus der zweiten in den in die erste Behand lungsstufe an einer beliebigen Stelle einzuführenden Frischschlamm stetig oder intermittierend eingeleitet werden, so dass nicht nur eine mengenmässig geregelte, sondern auch häufiger und in regelmässigen Zeit abschnitten erfolgende Zufuhr gemischten Frisch schlammes ermöglicht wird,
so dass die chemischen und biochemischen Eigenschaften des Impfschlammes besser wirksam werden und die Absetzbarkeit der faulenden und ausgefaulten Feststoffe in der End- stufenschlammwaschung sowie in der Schlammein- dickung in den Nachfaulräumen verbessert wird, wo bei zweckmässig alle anfallenden Faulgase, gegebenen falls mit erhöhter Konzentration an Methan, gesam melt werden.
Gewöhnlich ist selbst in grossen Anlagen die Zu- gabe von Frischschlamm in verhältnismässig kurzen Zeitabständen schwer zu bewerkstelligen, da die An sammlung der Frischschlammteile in den Absetzbek- ken während der 24 Stunden eines Tages nicht gleich mässig erfolgt. Die stündliche Abflussmenge und der Gehalt an absetzbaren und abbaufähigen Stoffen des Abwassers ist weiter grossen Schwankungen während der Trocken- und Regenwetterperiode unterworfen.
In Trennsystemen, beispielsweise in denen nur häus liche Abwasser aufbereitet werden, erreichen sowohl die Wassermenge als auch die Feststoffkonzentration des Abwassers in den Vormittagsstunden ein Maxi mum, und der grösste und kleinste stündliche Abwas- serzufluss weichen vom Tagesmittel erheblich ab. Bei Kläranlagen für Mischkanalisation sind die Schwan kungen noch beträchtlich grösser. Je nach der Art des Entwässerungsnetzes und den örtlichen Gegeben heiten wird der Frischschlamm den Faulanlagen zwi schen zwei durchschnittlichen Grenzmengen zugge pumpt, nämlich entsprechend dem maximalen und dem minimalen Zufluss, wobei im Durchschnitt alle zwei Stunden oder in geringeren Abständen gepumpt wird.
Dabei werden, wenn häufiger gepumpt wird, bessere Faulergebnisse erreicht.
Der Impfschlamm und der von der Kläranlage kommende Frischschlamm werden daher zweckmässig in eine den Faulbehältern vorgeschaltete Mischein richtung eingeführt und in dieser vorgemischt.
Diese Neuerung hat den Vorteil, dass der Frisch schlamm ebenso wie der Impfschlamm in beliebigen, auch unregelmässigen Abständen einem Frisch schlammverteiler zugeführt werden kann, der dem vielstufigen Faulbehältersystem vorgeschaltet ist. Aus diesem Verteiler kann dann die Zuteilung des Frisch schlammes in vergleichsweise kleineren und gegebe nenfalls auch konstanten zeitlichen Abständen oder auch stetig abgepumpt werden.
Im Verteiler können beide Stoffe zwecks Erzie lung einer guten erheblichen Verhinderung der ins besondere bei schlecht geimpftem Schlamm auftre tenden Geruchsbelästigung gut miteinander gemischt werden. Die Rückführung geeigneter Mengen von gut ausgefaultem Impfmaterial zu dem Frischschlamm regelt vor allem auch die Wasserstoffinonenkonzen- tration (PH-Wert) des Gemisches auf einen für die Abbauvorgänge günstigen Wert.
Vorteilhaft wird das Gemisch von Frischschlamm und Impfschlamm in den hintereinandergeschalteten Faulbehältern auf einer gleichmässigen oder unter schiedlichen Temperatur von etwa 27 bis 60 C ge halten.
Im Gegensatz zu der bekannten Verfahrensweise, den Schlamm in einer ersten Behandlungsstufe meso- phil und in einer zweiten Behandlungsstufe thermo- phii auszufaulen, ist es durch diese Massnahme möglich, die bekannte Beheizung der Faulbehälter den in den jeweiligen Faulstadien unterschiedlichen Bedingungen derart anzupassen, dass gegebenenfalls die einzelnen Behälter voneinander abweichende Temperaturen auf weisen und dadurch der Faulvorgang mit einer opti- malen Geschwindigkeit abläuft.
So erzeugt die An wendung von Temperaturen um etwa 37 C bei der Ausfaulung des Schlammes ein sehr gut stabilisiertes Endprodukt, das noch einen hohen Düngerwert hat. Bei Anwendung hoher Temperaturen von etwa 50 bis 60" C überwiegen thermophile, d. h. wärmeliebende Bakterien, so dass der Abbau der organischen Stoffe oft in weniger als zwei Tagen vor sich geht. Dieses Verfahren ist jedoch mit einem mehr oder weniger grossen Stickstoffverlust verbunden.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann der Impfschlamm der zweiten, gegebenenfalls der ersten Behandlungsstufe an einer beliebigen Stelle entnom men werden. Diese Massnahme berücksichtigt unter schiedliche Eigenschaften des Impfschlammes, und zwar hinsichtlich seiner Alkalität, Feststoffkonzentra- tion usw., welche sowohl während der ersten als auch der zweiten Behandlungsstufe einer ständigen Verän derung unterliegen.
Während sich nämlich bei der normalen anaeroben Schlammfaulung der Alkali gehalt des die faulenden Feststoffe enthaltenden Schlammwassers vergrössert, wird die Bildung organi scher Säuren, die den eigentlichen Faulungsprozess verlangsamt und mit einer erheblichen Geruchsbelästi gung einhergeht, vermindert, d. h. dass die alkalische Schlammfaulung die Durchführung des Verfahrens begünstigt. Etwaige Alkali- bzw. Bikarbonatüber- schüsse können durch die Entgasung der faulenden Feststoffe und ihre schliessliche Eindickung entfernt werden.
Solange jedoch die Konzentration der flüch tigen Säuren unter derjenigen der Bikarbonate gehal ten wird und die Wasserstoffionenkonzentration des Schlammwassers etwa im neutralen Bereich oder etwas darüber liegt, wird die anaerobe Schlammfau- lung befriedigend und schnell vor sich gehen. Daher wird bei dem erfindungsgemässen Verfahren in den beiden Behandlungsstufen zweckmässig eine alkalische Reaktion aufrechterhalten, wobei gegebenenfalls der Frischschlamm zur Einleitung einer alkalischen Fau- lung einen Zusatz eines alkalisch reagierenden Stoffes erhält.
Wenn geeignete Impfmittel bei der Inbetriebset zung der Faulschlammanlage für die Verhinderung der Säuerung des Schlammes nicht zur Verfügung stehen, oder wenn später zuviel Impfschlamm aus dem Verfahren ausgeschieden wird, können beispiels weise Kalk- oder Ammoniaksalze zur Neutralisierung der organischen Säuren verwendet werden.
So können zu diesem Zweck kleine Mengen von 20-25 kg Ca0/1000 Einwohner und Woche dem Faulschlamm zugesetzt werden, bis die richtige alka lische Schlammfaulung eingeleitet ist.
Da bekanntlich die Schlammasse um so saurer reagiert und damit alle mit einer sauren Faulung ein gehenden Nachteile aufweist, je länger die Feststoffe in den Faulräumen zurückgehalten werden, wird das Verfahren zweckmässig dadurch besonders beschleu nigt, dass der Impfschlamm in solcher Menge in die erste Behandlungsstufe eingeleitet wird, dass auf etwa zwei Teile Frischschlamm ein Teil bakteriell aktiver Impfschlamm kommt.
Durch diese Rückführung einer genügend grossen Menge geeigneten Impfmaterials, das ständig mit dem auszufaulenden Frischschlamm gemischt wird, kann die saure Phase der Faulung nahezu vollständig unterdrückt werden, was insofern von grosser Bedeutung ist, als diese die alkalische anaerobe Phase zumindest erheblich verzögert.
Eine Vermischung von Frischschlamm mit Impf schlamm im Verhältnis von 2 : 1 bietet die Gewähr für eine beschleunigte alkalische Schlammfaulung mit einer sehr schnellen Zersetzung der organischen Fest stoffe und der Erzeugung von grossen Mengen an Methan (ungefähr 75 Vol: /o), etwas Kohlenoxyd (un gefähr 25 Vol o/o) und wenig Stickstoff.
Vorteilhaft beträgt die Menge des in die erste Behandlungsstufe eingeleiteten, bakteriell aktiven Impfschlammes mindestens 20 Vol .% des Gemisches von Frischschlamm und Impfschlamm. Hierbei ver langsamt sich das Verfahren im Sinne eines erhöhten Stickstoffgehaltes der dabei erzielten Produkte, so dass auch ein derartiges Mischungsverhältnis zu be friedigenden Mischungsergebnissen führt.
Schliesslich wird der ausgefaulte Schlamm vorteil- hafterweise bei einer aus mindestens zwei Verdün- nungs- und Absetzbehältern bestehenden zweiten Be handlungsstufe zwischen den Behältern im Gegen strom zur Waschflüssigkeit geführt. Dieser Vorgang ist ausser zur Vermeidung von Wärmeverlusten dann von Bedeutung, wenn eine weitgehende Abscheidung gelöster schädlicher Stoffe, wie Phosphate oder an dere mineralische Salze, als vorteilhaft für die Ent gasung der ausgefaulten Stoffe und deren Eindickung in dem bzw. den Nachfaulbehältern erforderlich ist.
Diese Behandlungsweise begünstigt ausserdem die Ent fernung noch vorhandener Gasbestandteile.
Das mit dem Durchblasen von Faulgas durch den Schlamm gleichzeitig erfolgende Aufsprühen von Wasser auf die Oberfläche verhindert nicht nur die bekannte Schachtdeckenbildung, sondern begünstigt in besonderem Masse die intensive Umwälzung des Schlammgemisches in den Faulbehältern, da die mit dem aufsteigenden Gas hochgerissenen Feststoffteile an der Oberfläche unmittelbar in eine solche Verdün nungszone gelangen, dass sie ohne weiteres ausfallen und absinken können.
Die Zeichnung zeigt rein beispielsweise einen schematischen Stammbaum des erfindungsgemässen Verfahrens. Die baulichen Einzelheiten der dem Ver fahren dienenden Anlage können hierbei weitgehend den örtlichen Verhältnissen, den wirtschaftlichen Ge gebenheiten, den jeweiligen Gepflogenheiten oder dergleichen angepasst werden, ohne dass dadurch das Verfahrensprinzip verlassen wird.
Eine sechsstufige Schlammfaulungsanlage mit Schlammeindickung weist die Zellen A-F auf, von denen die vier ersten Zellen<I>A, B, C, D</I> mit geimpf tem Frischschlamm gespeist und die beiden letzten Zellen E und F oder die Zelle F allein für die Schlammwaschung mit verhältnismässig frischem Wasser und die Schlammeindickung verwendet wer- den.
Die wahlweise Rück- oder Kreislaufführung von ausgewaschenem oder ungewaschenem, ausgefaultem Schlamm oder einer Mischung aus beiden als Impf schlamm, oder des Faulraumüberlaufes oder des Waschwassers der Behälter D, E und F allein oder in verschiedenen Mischungen und in verschiedenen Mengen ist ebenfalls in der Zeichnung angedeutet.
In der Abbildung sind die verschiedenen Möglich keiten zur Gewinnung von Frischschlamm durch die Klärung von unbehandeltem oder behandeltem Ab wasser durch die Kreise 1, 3 und das Rechteck 2 schematisch angedeutet. Bei der einfachen Klärung, die durch den Kreis 1 gekennzeichnet ist, werden die suspendierten Feststoffe durch Absetzen entfernt und sind gleich den auszufaulenden Feststoffen des Frischschlammes.
Bei Anwendung der chemischen Klärung 1' werden noch chemisch gefällte Feststoffe ausser den durch einfache Sedimentation gewonnenen in dem Klärbecken zurückgehalten, und es gehen demzufolge auch mehr Feststoffe in die Ausfaulung. Eine noch weitgehendere Reinigung des Abwassers erfolgt auf biologischem Wege mit Hilfe von Tropf körpern, die durch das Rechteck 2 gekennzeichnet sind, und die Nachklärung im Klärbecken Kreis 3. Die in diesem zurückgehaltenen Feststoffe werden über die Leitung 3' dem Vorklärschlamm hinzuge- fügt und nach der Schlammfaulung gefördert.
Die Tropfkörper können auch durch verschiedene andere biologische Reinigungsverfahren, z. B. die Schlamm belebung, ersetzt werden. Diese ergeben die grösste spezifische Gesamtmenge von auszufaulenden Fest stoffen. Der Schlamm der Nachklärung (3) wird da bei durch eine Rücklaufleitung zu dem Vorklärbecken 1 gefördert. Die grosse Schlammenge ergibt sich da durch, dass die grössere Menge an Abwasserfeststoffen mit sehr viel Wasser verbunden ist. Die Kombination von hochbelasteter Schlammfaulung mit nachfolgen der Eindickung erzielt jedoch durch die Ver- bzw.
Entgasung der Fdststoffe und die Schlammwaschung eine beachtliche Einschränkung der endgültig anfal lenden Menge an ausgefaultem Schlamm.
Der aus der Kläranlage 1-3 kommende Frisch schlamm gelangt periodisch in den Verteiler 4. Von hier aus wird der Schlamm in verhältnismässig kurzen Zeitintervallen absatzweise oder gegebenenfalls auch stetig in drei oder vier aufeinand'erfolgende Faulkam mern oder -stufen<I>A, B,</I> C und<I>D</I> mit Hilfe der Pumpe 6 durch eine Verteilerleitung 7, über die Regelschieber 8, 9, 10 und 11 und die Abzweiglei tungen 8', 9', 10' und 11' und die Schlammleitungen 20, 21 und 22 gefördert. Es ist auch möglich,
den Schlamm durch die Leitung 7 und von dort über die Schieber 8 und 9 mit ihren Abzweigleitungen 8' und 9' in die Zellen<I>A</I> und<I>B</I> oder aber auch nur durch die Abzweigung 8' von der Leitung 7 aus in die Faul zelle A zu fördern, von wo er dann nacheinander zu den Faulkammern oder -stufen<I>B,</I> C und<I>D</I> durch die diese verbind'end'en Leitungen 20, 21 und 22 und schliesslich über die Leitungen 23 und 24 zu den Nachfaulkammern E und F fliessen kann.
Gleichzeitig mit der Förderung von Frisch schlamm in die mehrstufige Schlammfaulungsanlage wird eine Teilmenge des ausgefaulten Schlammes von einer oder mehreren der Faulkammern D, E oder F durch die mit den Schiebern 12, 13 oder 14 ver- sehenen Leitungen D15, E15 oder F15 entnommen sind, mittels geeigneter Förder- und/oder Messaggre- gate 16 durch die Rücklaufschlammleitung 17 in den Verteiler 4 gefördert, wo diese mit dem Frisch schlamm zum Zwecke der Impfung gut vermischt wird,
um die Wasserstoffionenkonzentration (pH- Wert) des Schlammgemisches zu regeln und Geruch belästigungen zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist der Verteiler 4 mit einem Rührwerk 5 für die Mi schung des rückgeführten Impfschlammes mit Frisch schlamm vor der Förderung der Mischung in die mehrstufige Schlammfaulungsanlage ausgerüstet. Die Leitung 19', die die Leitung 8' über den Schieber 19 mit der Leitung 17 verbindet, ist für die Umgehung des Verteilers 4 bei einer unmittelbaren Kreisführung des Impfschlammes vorgesehen.
Bei G,<I>H, J,</I> K und<I>L</I> sind regelbare Wärmeaus- tauscher zur Aufrechterhaltung der geeigneten Faul temperatur angedeutet, deren Beheizung in üblicher Weise, z. B. mittels Faulgas, vorgenommen werden kann. Die Beheizung kann z. B. durch Einblasen von Heissdampf in die verschiedenen Zellen der mehr stufigen Faulungsanlage erfolgen. Die Erwärmung des Schlammes auf. die jeweils optimale Faultempera tur wird zweckmässig durch entsprechende, nicht dar gestellte Thermostaten selbsttätig reguliert.
Die mit 12, 13 und 14 bezeichneten Schieber können gegebenenfalls in verschiedenen Höhenlagen der Behälter angeordnet sein und eine Entnahme ver schiedenen Schlammes ermöglichen. So kann bei gut ausgefaultem Schlamm der beste Impfschlamm aus der oberen Zone des Behälters entnommen wer den und z. B. mit dem schwereren gewaschenen Schlamm, der entweder von dem Behälter E oder F oder von beiden Behältern entnommen wird, gemischt werden.
Der endgültig aus der Schlammfaulungsanlage ab zustossende eingedickte, ausgefaulte Schlamm wird von den Leitungen D15, E15 und F15 über die ,Schieber 12',-13' und 14' in die Ablaufleitung 47 abgezogen.
Um den durch die Schlammwaschung insbeson dere im Behälter F verursachten Wärmeverlust auf ein Mindestmass zu ermässigen, wird das relativ kalte Waschwasser, das dem von dem Behälter E kommen den Schlamm zugesetzt wird und in dem Behälter F einen verhältnismässig klaren überlauf ergibt, in den Speicherbehälter 25 geleitet und fliesst von dort aus zum grössten Teil durch die Leitung 26 ab. Der klei nere Teil desselben wird mit Hilfe der Pumpe 27 durch die Leitung 29 über den Wassermesser 32' zur Mischrinne 31 geleitet. Dieser Rest wird durch den aus dem Behälter D nach E und von E nach F flie ssenden Schlamm erwärmt. Falls es sich als notwendig erweisen sollte, kann auch das durch die Leitung 29 rückgeführte Waschwasser in L erwärmt werden.
Das durch die Leitungen 28 und 29 zugeführte Wasch wasser wird in den Mischrinnen 30 und 31 mit den durch die Leitungen 23 und 24 zugeführten Mengen an faulendem und ausgefaultem Schlamm intensiv gemischt.
Ein Teil des durch die Leitung 29 zugeführten Waschwassers wird gegebenenfalls über die Rohr leitungen 49, 50, 51 und 52 in die Behälter<I>D, C, B</I> und A oberhalb deren Flüssigkeitsspiegel eingeführt.. Während dieses Vorganges wird gespeichertes Faul gas mittels eines Gebläses oder Kompressors 44', welcher durch die Rohrleitung 44 mit dem Gasspei cher 39 verbunden ist, durch den Faulstoff hindurch an jeder gewünschten Stelle unterhalb des normalen Flüssigkeitsspiegels in die Behälter E, D,<I>C, B</I> und<I>A</I> durch die Leitungen 45 eingeführt. Sowohl das im Kreislauf zurückgeführte und über Sprühdüsen ober halb des Flüssigkeitsspiegels der Behälter<I>A, B, C, D</I> eingeführte Wasser als auch das vom Kompressor zu geführte Gas verhindern eine Schaumbildung in die sen Behältern.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in der Abbildung dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern es sind demgegenüber zahlreiche Abänderungen mög lich, ohne dass diese von dem Grundgedanken der Erfindung abweichen.