CH348124A - Verfahren zur anaeroben Faulung und Eindickung des in Abwasserkläranlagen anfallenden Schlammes - Google Patents

Verfahren zur anaeroben Faulung und Eindickung des in Abwasserkläranlagen anfallenden Schlammes

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CH348124A
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Description


  Verfahren zur anaeroben     Faulung    und Eindickung des in Abwasserkläranlagen  anfallenden Schlammes    Die Erfindung bezieht sich auf die Abwasser  behandlung, und zwar betrifft sie ein Verfahren zur  anaeroben     Faulung    und Eindickung des in     Abwasser-          kläranlagen        anfallenden    Schlammes mit einer durch  Beheizen und durch Rückführung eines Teiles des  bereits gefaulten Schlammes als Impfschlamm in den  Frischschlamm aktiven ersten Behandlungsstufe und  einer inaktiven zweiten Behandlungsstufe.  



  Moderne Faulanlagen werden im allgemeinen  zweistufig ausgeführt. Sie besitzen einen oder meh  rere beheizte     Vorfaulräume    für die eigentlichen, bei  erhöhten Temperaturen vor sich gehenden aktiven  Abbauvorgänge und einen oder mehrere     unbeheizte          Nachfaulräume,    in denen die     Abscheidung    eines ver  hältnismässig klaren Überlaufes von den spezifisch  schweren, absetzbaren Feststoffen bei niedriger Tem  peratur erfolgt. Dieses ist ein verhältnismässig lang  samer Vorgang, so dass bedeutende Räume für das       Verfahren    zur Verfügung stehen müssten, welche hohe  Investitionen und Betriebskosten bedingen.  



  Grosse Faulräume der Kläranlagen haben aber  auch in geringer Anzahl ausser den eingangs genann  ten Nachteilen, wie alle grösseren Bauwerke, eine ge  ringe Anpassungsfähigkeit an wechselnde Betriebs  verhältnisse der Anlage oder bei Ausfall einer Ein  heit. zwecks Reinigung oder Reparatur. Sie erfordern  ferner die Anwendung zahlreicher mechanischer  Rührwerke oder     Umwälzpumpen    in der     Vorfaulstufe     zur Vermeidung inaktiver     Faulraumzonen    oder  Anwendung von komprimiertem Faulgas für die  Schlammumwälzung, um die Bildung von toten Zonen  zu vermeiden. Dabei können insbesondere in grossen  Faulräumen durch die heftige     Durchmischung    des  Inhaltes die natürlichen Schlammflocken zerstört  werden.

   Dadurch kommt es unter Umständen zu    einem Aufblähen des Schlammes bzw. zu einer Ver  grösserung des Volumens des faulenden und     ausgefaul-          ten    Schlammes, was nicht nur eine gute und rasche       Feststoffkonzentration    im     Nachfaulraum    erschwert,  sondern auch einen stark verschmutzten Überlauf  ergibt.    Die Verkürzung der üblichen Faulzeit durch eine  Umwälzung des Faulrauminhaltes oder durch eine  Erhöhung des     Feststoffgehaltes    des Frischschlammes  vor seiner Zugabe in den Faulbehälter ist wiederholt  untersucht worden.

   Es wurde dabei von der Vorstel  lung ausgegangen, dass das Nutzvolumen des Faul  raumes durch das Schlammwasser verkleinert wird  und dass eine Herabsetzung des Schlammwassergehal  tes vor der     Faulung    den Raumbedarf für die     Faulung     verringert und auch die Faulzeit verkürzt. Obgleich  es dadurch gelungen ist, die     Faulung    zu beschleuni  gen, besteht immer noch die Neigung, beim     Entwurf     von zweistufigen     Schlammfaulungsanlagen    Faulräume  mit grossen Abmessungen, jedoch in     geringer    Anzahl  vorzusehen, anderseits aber die intensive Umwälzung  des Schlammes in den     Vorfaulräumen    zu verstärken.  



  Die bereits bekannte unmittelbare Schlamm  waschung im     Nachfaulraum    oder die Zwischenstufen  waschung zwischen den aktiven und inaktiven Ab  bauvorgängen zur Beendigung des     Absetzens    der  Feststoffe im     Nachfaulraum    sind wirksame Methoden  zur Herabsetzung der     Aufenthaltszeit    des Schlammes  im     Nachfaulraum    und damit ein Weg zur Verringe  rung des gesamten     Faulraumvolumens    unter gleich  zeitiger Erhöhung der Klarheit des Überlaufes.

   Mit  ihrer Anwendung wird jedoch noch kein Fortschritt  bezüglich der Verkürzung der     Vorfaulzeit    bzw. der  Verkleinerung des     Vorfaulraumes    und der Erhöhung      der Gaserzeugung während des Faulvorganges er  reicht.  



  Eine erneute Untersuchung des unter Zuführung  von Impfschlamm zu dem Frischschlamm arbeitenden       Schlammfaulprozesses,    die eine Erhöhung der Fest  stoffkonzentration des Schlammes vor dessen Auf  gabe in den     Nachfaulraum    zum Ziele hatte, hat ge  zeigt, dass die für den aktiven     Faulprozess    benötigte  Zeit bei Berücksichtigung der folgenden Bedingungen  herabgesetzt werden kann:  1.

   Um eine gleichmässige Vermischung des teil  weise und des schon fast ganz     ausgefaulten    Schlam  mes mit dem     Impfschlamm    im ganzen Faulraum und  damit eine gute Ausnutzung des gesamten     Faulraum-          volumens    zu erreichen und die Bildung toter     Zonen.     mit unvollständig     ausgefaultem    Material und gerin  ger bakterieller Tätigkeit zu verhindern, muss eine  intensive Umwälzung der faulenden Schlammasse er  folgen.  



  2. Die Zugabe von geimpftem Frischschlamm in  die aktive Faulzone des Faulraumes muss häufiger  erfolgen.  



  Von diesen Erkenntnissen ausgehend, bezweckt  die Erfindung, das     Faulraumvolumen    im Verhältnis  zu dem Volumen an organischen Stoffen in dem einer  schnellen aktiven     Faulung    unterworfenen Schlamm  zu vermindern, zugleich aber auch ein rasches Ab  setzen der     ausgefaulten    Schlammstoffe durch Anwen  dung einer Schlammauswaschung zu erreichen.  



  Gemäss der Erfindung wird der geimpfte Frisch  schlamm mindestens zwei     hintereinandergeschalteten,     die erste Behandlungsstufe bildenden Faulbehältern  zugeführt, in denen der Schlamm im Sinne einer  schnellen     Faulung    ohne Trennung der flüssigen von  der festen Phase in Bewegung gehalten wird, worauf  der Schlamm unter Beimischung von Waschwasser  zur Trennung in seine beiden Phasen einem oder  nacheinander mehreren     hintereinandergeschalteten,     die zweite Behandlungsstufe bildenden Wasch- und       Absetzbehältern        zugeführt    wird.  



  Dadurch kann der gesamte Faulraum der ersten  Behandlungsstufe in mehrere wesentlich kleinere  Räume     aufgegliedert    werden, die     hintereinanderge-          schaltet    sind. Der ausgewaschene Impfschlamm kann  dabei aus der zweiten in den in die erste Behand  lungsstufe an einer beliebigen Stelle einzuführenden  Frischschlamm stetig oder     intermittierend    eingeleitet  werden, so dass nicht nur eine mengenmässig geregelte,  sondern auch häufiger und in regelmässigen Zeit  abschnitten erfolgende Zufuhr gemischten Frisch  schlammes ermöglicht wird,

   so dass die chemischen  und biochemischen Eigenschaften des Impfschlammes  besser wirksam werden und die     Absetzbarkeit    der  faulenden und     ausgefaulten        Feststoffe    in der     End-          stufenschlammwaschung    sowie in der     Schlammein-          dickung    in den     Nachfaulräumen        verbessert    wird, wo  bei zweckmässig alle anfallenden Faulgase, gegebenen  falls mit erhöhter Konzentration     an    Methan, gesam  melt werden.  



  Gewöhnlich ist selbst in grossen Anlagen die Zu-         gabe    von Frischschlamm in verhältnismässig kurzen  Zeitabständen schwer zu bewerkstelligen, da die An  sammlung der     Frischschlammteile    in den     Absetzbek-          ken    während der 24 Stunden eines Tages nicht gleich  mässig erfolgt. Die stündliche     Abflussmenge    und der  Gehalt an absetzbaren und abbaufähigen Stoffen des  Abwassers ist weiter grossen Schwankungen während  der Trocken- und     Regenwetterperiode    unterworfen.

    In Trennsystemen, beispielsweise in denen nur häus  liche Abwasser aufbereitet werden, erreichen sowohl  die Wassermenge als auch die     Feststoffkonzentration     des Abwassers in den Vormittagsstunden ein Maxi  mum, und der grösste und kleinste stündliche     Abwas-          serzufluss    weichen vom Tagesmittel erheblich ab. Bei  Kläranlagen für Mischkanalisation sind die Schwan  kungen noch beträchtlich grösser. Je nach der Art  des Entwässerungsnetzes und den örtlichen Gegeben  heiten wird der Frischschlamm den Faulanlagen zwi  schen zwei durchschnittlichen Grenzmengen zugge  pumpt, nämlich entsprechend dem maximalen und  dem minimalen     Zufluss,    wobei im Durchschnitt alle  zwei Stunden oder in geringeren Abständen gepumpt  wird.

   Dabei werden, wenn häufiger gepumpt wird,  bessere Faulergebnisse erreicht.  



  Der Impfschlamm und der von der Kläranlage  kommende Frischschlamm werden daher zweckmässig  in eine den Faulbehältern vorgeschaltete Mischein  richtung eingeführt und in dieser     vorgemischt.     



  Diese Neuerung hat den Vorteil, dass der Frisch  schlamm ebenso wie der Impfschlamm in beliebigen,  auch unregelmässigen Abständen einem Frisch  schlammverteiler zugeführt werden kann, der dem  vielstufigen     Faulbehältersystem    vorgeschaltet ist. Aus  diesem Verteiler kann dann die Zuteilung des Frisch  schlammes in vergleichsweise kleineren und gegebe  nenfalls auch konstanten zeitlichen Abständen oder  auch stetig abgepumpt werden.  



  Im Verteiler können beide Stoffe zwecks Erzie  lung einer guten erheblichen Verhinderung der ins  besondere bei schlecht geimpftem Schlamm auftre  tenden Geruchsbelästigung gut miteinander gemischt  werden. Die Rückführung geeigneter Mengen von  gut     ausgefaultem    Impfmaterial zu dem Frischschlamm  regelt vor allem auch die     Wasserstoffinonenkonzen-          tration    (PH-Wert) des Gemisches auf einen für die  Abbauvorgänge günstigen Wert.  



  Vorteilhaft wird das Gemisch von Frischschlamm  und Impfschlamm in den     hintereinandergeschalteten     Faulbehältern auf einer gleichmässigen oder unter  schiedlichen Temperatur von etwa 27 bis 60  C ge  halten.  



  Im Gegensatz zu der bekannten Verfahrensweise,  den Schlamm in einer ersten Behandlungsstufe     meso-          phil    und in einer zweiten Behandlungsstufe     thermo-          phii        auszufaulen,    ist es durch diese Massnahme möglich,  die bekannte     Beheizung    der Faulbehälter den in den  jeweiligen Faulstadien unterschiedlichen Bedingungen  derart anzupassen, dass gegebenenfalls die einzelnen  Behälter voneinander abweichende Temperaturen auf  weisen und dadurch der Faulvorgang mit einer opti-      malen Geschwindigkeit abläuft.

   So erzeugt die An  wendung von Temperaturen um etwa 37  C bei der       Ausfaulung    des Schlammes ein sehr gut stabilisiertes  Endprodukt, das noch einen hohen Düngerwert hat.  Bei Anwendung hoher Temperaturen von etwa 50 bis  60" C überwiegen     thermophile,    d. h. wärmeliebende  Bakterien, so dass der Abbau der organischen Stoffe  oft in weniger als zwei Tagen vor sich geht. Dieses  Verfahren ist jedoch mit einem mehr oder weniger  grossen Stickstoffverlust verbunden.  



  Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann der  Impfschlamm der zweiten, gegebenenfalls der ersten  Behandlungsstufe an einer beliebigen Stelle entnom  men werden. Diese Massnahme berücksichtigt unter  schiedliche Eigenschaften des Impfschlammes, und  zwar hinsichtlich seiner     Alkalität,        Feststoffkonzentra-          tion    usw., welche sowohl während der ersten als auch  der zweiten Behandlungsstufe einer ständigen Verän  derung unterliegen.

   Während sich nämlich bei der  normalen anaeroben     Schlammfaulung    der Alkali  gehalt des die faulenden Feststoffe enthaltenden  Schlammwassers vergrössert, wird die Bildung organi  scher Säuren, die den eigentlichen     Faulungsprozess     verlangsamt und mit einer erheblichen Geruchsbelästi  gung einhergeht, vermindert, d. h. dass die alkalische       Schlammfaulung    die Durchführung des Verfahrens  begünstigt. Etwaige Alkali- bzw.     Bikarbonatüber-          schüsse    können durch die Entgasung der faulenden  Feststoffe und ihre     schliessliche    Eindickung entfernt  werden.

   Solange jedoch die Konzentration der flüch  tigen Säuren unter derjenigen der     Bikarbonate    gehal  ten wird und die     Wasserstoffionenkonzentration    des  Schlammwassers etwa im neutralen Bereich oder  etwas darüber liegt, wird die anaerobe     Schlammfau-          lung    befriedigend und schnell vor sich gehen. Daher  wird bei dem erfindungsgemässen Verfahren in den  beiden Behandlungsstufen zweckmässig eine alkalische  Reaktion aufrechterhalten, wobei gegebenenfalls der  Frischschlamm zur Einleitung einer alkalischen     Fau-          lung    einen Zusatz eines alkalisch reagierenden Stoffes  erhält.  



  Wenn geeignete Impfmittel bei der Inbetriebset  zung der     Faulschlammanlage    für die Verhinderung  der Säuerung des Schlammes nicht zur Verfügung  stehen, oder wenn später zuviel Impfschlamm aus  dem Verfahren ausgeschieden wird, können beispiels  weise Kalk- oder     Ammoniaksalze    zur Neutralisierung  der organischen Säuren verwendet werden.  



  So können zu diesem Zweck kleine Mengen von  20-25 kg     Ca0/1000    Einwohner und Woche dem  Faulschlamm zugesetzt werden, bis die richtige alka  lische     Schlammfaulung    eingeleitet ist.  



  Da bekanntlich die Schlammasse um so saurer       reagiert    und damit alle mit einer sauren     Faulung    ein  gehenden Nachteile aufweist, je länger die Feststoffe  in den Faulräumen zurückgehalten werden, wird das  Verfahren zweckmässig dadurch besonders beschleu  nigt, dass der Impfschlamm in solcher Menge in die  erste Behandlungsstufe eingeleitet wird, dass auf etwa  zwei Teile Frischschlamm ein Teil bakteriell aktiver    Impfschlamm kommt.

   Durch diese Rückführung einer  genügend grossen Menge geeigneten Impfmaterials,  das ständig mit dem     auszufaulenden    Frischschlamm  gemischt wird, kann die saure Phase der     Faulung     nahezu vollständig unterdrückt werden, was insofern  von grosser Bedeutung ist, als diese die     alkalische     anaerobe Phase zumindest erheblich verzögert.  



  Eine Vermischung von Frischschlamm mit Impf  schlamm im Verhältnis von 2 : 1 bietet die Gewähr  für eine beschleunigte alkalische     Schlammfaulung    mit  einer sehr schnellen Zersetzung der organischen Fest  stoffe und der Erzeugung von grossen Mengen an  Methan (ungefähr 75     Vol: /o),    etwas Kohlenoxyd (un  gefähr 25     Vol        o/o)    und wenig Stickstoff.  



  Vorteilhaft beträgt die Menge des in die erste  Behandlungsstufe eingeleiteten, bakteriell aktiven       Impfschlammes        mindestens        20        Vol        .%        des        Gemisches     von Frischschlamm und Impfschlamm. Hierbei ver  langsamt sich das Verfahren im Sinne eines erhöhten  Stickstoffgehaltes der dabei erzielten Produkte, so  dass auch ein derartiges Mischungsverhältnis zu be  friedigenden Mischungsergebnissen führt.  



  Schliesslich wird der     ausgefaulte    Schlamm     vorteil-          hafterweise    bei einer aus mindestens zwei     Verdün-          nungs-    und     Absetzbehältern    bestehenden zweiten Be  handlungsstufe zwischen den Behältern im Gegen  strom zur Waschflüssigkeit geführt. Dieser Vorgang  ist ausser zur Vermeidung von Wärmeverlusten dann  von Bedeutung, wenn eine weitgehende     Abscheidung     gelöster schädlicher Stoffe, wie Phosphate oder an  dere mineralische Salze, als vorteilhaft für die Ent  gasung der     ausgefaulten    Stoffe und deren Eindickung  in dem bzw. den     Nachfaulbehältern    erforderlich ist.

    Diese Behandlungsweise begünstigt ausserdem die Ent  fernung noch vorhandener Gasbestandteile.  



  Das mit dem Durchblasen von Faulgas durch den  Schlamm gleichzeitig erfolgende     Aufsprühen    von  Wasser auf die Oberfläche verhindert nicht nur die  bekannte     Schachtdeckenbildung,    sondern begünstigt  in besonderem Masse die intensive     Umwälzung    des  Schlammgemisches in den Faulbehältern, da die mit  dem aufsteigenden Gas hochgerissenen     Feststoffteile     an der Oberfläche unmittelbar in eine solche Verdün  nungszone gelangen, dass sie ohne weiteres ausfallen  und absinken können.  



  Die Zeichnung zeigt rein beispielsweise einen  schematischen Stammbaum des erfindungsgemässen  Verfahrens. Die baulichen     Einzelheiten    der dem Ver  fahren dienenden Anlage können hierbei weitgehend  den örtlichen Verhältnissen, den wirtschaftlichen Ge  gebenheiten, den jeweiligen Gepflogenheiten oder  dergleichen angepasst werden, ohne dass dadurch das  Verfahrensprinzip verlassen wird.  



  Eine sechsstufige     Schlammfaulungsanlage    mit       Schlammeindickung    weist die Zellen     A-F    auf, von  denen die vier ersten Zellen<I>A, B, C, D</I> mit geimpf  tem Frischschlamm gespeist und die beiden letzten  Zellen E und F oder die Zelle F allein für die  Schlammwaschung mit     verhältnismässig    frischem  Wasser und die     Schlammeindickung    verwendet wer-      den.

   Die wahlweise Rück- oder Kreislaufführung von  ausgewaschenem oder ungewaschenem,     ausgefaultem     Schlamm oder einer Mischung aus beiden als Impf  schlamm, oder des     Faulraumüberlaufes    oder des  Waschwassers der Behälter D, E und F allein oder  in verschiedenen Mischungen     und    in verschiedenen  Mengen ist ebenfalls in der Zeichnung angedeutet.  



  In der Abbildung sind die verschiedenen Möglich  keiten zur Gewinnung von Frischschlamm durch die  Klärung von unbehandeltem oder behandeltem Ab  wasser durch die Kreise 1, 3 und das Rechteck 2  schematisch angedeutet. Bei der einfachen     Klärung,     die durch den Kreis 1 gekennzeichnet ist, werden die  suspendierten Feststoffe durch Absetzen     entfernt    und  sind gleich den     auszufaulenden    Feststoffen des  Frischschlammes.

   Bei Anwendung der chemischen  Klärung 1' werden noch chemisch gefällte Feststoffe  ausser den durch einfache     Sedimentation    gewonnenen  in dem Klärbecken zurückgehalten, und es gehen  demzufolge auch mehr Feststoffe in die     Ausfaulung.     Eine noch weitgehendere     Reinigung    des Abwassers  erfolgt auf biologischem Wege mit Hilfe von Tropf  körpern, die durch das Rechteck 2 gekennzeichnet  sind, und die Nachklärung im Klärbecken Kreis 3.  Die in diesem zurückgehaltenen Feststoffe werden  über die Leitung 3' dem     Vorklärschlamm        hinzuge-          fügt    und nach der     Schlammfaulung    gefördert.

   Die  Tropfkörper können auch durch verschiedene andere  biologische Reinigungsverfahren, z. B. die Schlamm  belebung, ersetzt werden. Diese ergeben die grösste  spezifische Gesamtmenge von     auszufaulenden    Fest  stoffen. Der Schlamm der Nachklärung (3) wird da  bei durch eine     Rücklaufleitung    zu dem     Vorklärbecken     1     gefördert.    Die grosse Schlammenge ergibt sich da  durch, dass die grössere Menge an     Abwasserfeststoffen     mit sehr viel Wasser verbunden ist. Die Kombination  von hochbelasteter     Schlammfaulung    mit nachfolgen  der Eindickung erzielt jedoch durch die     Ver-    bzw.

    Entgasung der     Fdststoffe    und die Schlammwaschung  eine beachtliche Einschränkung der     endgültig    anfal  lenden Menge an     ausgefaultem    Schlamm.  



  Der aus der Kläranlage 1-3 kommende Frisch  schlamm gelangt periodisch in den Verteiler 4. Von  hier aus wird der Schlamm in verhältnismässig kurzen  Zeitintervallen     absatzweise    oder gegebenenfalls auch  stetig in drei oder vier     aufeinand'erfolgende    Faulkam  mern oder -stufen<I>A, B,</I> C und<I>D</I> mit Hilfe der  Pumpe 6 durch eine Verteilerleitung 7, über die  Regelschieber 8, 9, 10 und 11 und die Abzweiglei  tungen 8', 9', 10' und 11' und die Schlammleitungen  20, 21 und 22     gefördert.    Es ist auch möglich,

   den  Schlamm durch die Leitung 7 und von dort über die  Schieber 8 und 9 mit ihren     Abzweigleitungen    8' und  9' in die Zellen<I>A</I> und<I>B</I> oder aber auch nur durch  die Abzweigung 8' von der Leitung 7 aus in die Faul  zelle A zu fördern, von wo er dann nacheinander     zu     den Faulkammern oder -stufen<I>B,</I> C und<I>D</I> durch die  diese     verbind'end'en    Leitungen 20, 21 und 22 und  schliesslich über die Leitungen 23 und 24 zu den       Nachfaulkammern    E und F     fliessen    kann.

      Gleichzeitig mit der Förderung von Frisch  schlamm in die mehrstufige     Schlammfaulungsanlage     wird eine Teilmenge des     ausgefaulten    Schlammes von  einer oder mehreren der Faulkammern D, E oder F  durch die mit den     Schiebern    12, 13 oder 14     ver-          sehenen    Leitungen D15, E15 oder F15 entnommen  sind, mittels geeigneter     Förder-    und/oder     Messaggre-          gate    16 durch die     Rücklaufschlammleitung    17 in den  Verteiler 4 gefördert, wo diese mit dem Frisch  schlamm zum Zwecke der Impfung gut vermischt  wird,

   um die     Wasserstoffionenkonzentration        (pH-          Wert)    des Schlammgemisches zu regeln und Geruch  belästigungen zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist  der Verteiler 4 mit einem Rührwerk 5 für die Mi  schung des rückgeführten Impfschlammes mit Frisch  schlamm vor der Förderung der Mischung in die  mehrstufige     Schlammfaulungsanlage    ausgerüstet. Die  Leitung 19', die die Leitung 8' über den Schieber 19  mit der Leitung 17 verbindet, ist für die Umgehung  des Verteilers 4 bei einer unmittelbaren Kreisführung  des Impfschlammes vorgesehen.  



  Bei G,<I>H, J,</I> K und<I>L</I> sind regelbare     Wärmeaus-          tauscher    zur Aufrechterhaltung der geeigneten Faul  temperatur angedeutet, deren     Beheizung    in üblicher  Weise, z. B. mittels Faulgas, vorgenommen werden  kann. Die     Beheizung    kann z. B. durch Einblasen von  Heissdampf in die verschiedenen Zellen der mehr  stufigen     Faulungsanlage    erfolgen. Die Erwärmung  des Schlammes auf. die jeweils optimale Faultempera  tur wird zweckmässig durch entsprechende, nicht dar  gestellte Thermostaten selbsttätig reguliert.  



  Die mit 12, 13 und 14 bezeichneten Schieber  können gegebenenfalls in verschiedenen Höhenlagen  der Behälter angeordnet sein und eine Entnahme ver  schiedenen Schlammes ermöglichen. So kann bei gut       ausgefaultem    Schlamm der beste Impfschlamm aus  der oberen Zone des Behälters entnommen wer  den und z. B. mit dem schwereren gewaschenen  Schlamm, der entweder von dem Behälter E oder F  oder von beiden Behältern entnommen wird, gemischt  werden.  



  Der endgültig aus der     Schlammfaulungsanlage    ab  zustossende eingedickte,     ausgefaulte    Schlamm wird  von den Leitungen D15, E15 und F15 über die  ,Schieber     12',-13'    und 14' in die Ablaufleitung 47  abgezogen.  



  Um den durch die Schlammwaschung insbeson  dere im Behälter F verursachten Wärmeverlust auf  ein Mindestmass zu ermässigen, wird das relativ kalte  Waschwasser, das dem von dem Behälter E kommen  den Schlamm zugesetzt wird und in dem Behälter F  einen verhältnismässig klaren     überlauf    ergibt, in den  Speicherbehälter 25 geleitet und     fliesst    von dort aus  zum grössten Teil durch die Leitung 26 ab. Der klei  nere Teil desselben wird mit Hilfe der Pumpe 27  durch die     Leitung    29 über den Wassermesser 32' zur  Mischrinne 31 geleitet. Dieser Rest wird durch den  aus dem Behälter D nach E und von E nach F flie  ssenden Schlamm erwärmt. Falls es sich als notwendig      erweisen sollte, kann auch das durch die Leitung 29  rückgeführte Waschwasser in L erwärmt werden.

   Das  durch die Leitungen 28 und 29 zugeführte Wasch  wasser wird in den Mischrinnen 30 und 31 mit den  durch die Leitungen 23 und 24 zugeführten Mengen  an faulendem und     ausgefaultem    Schlamm intensiv  gemischt.  



  Ein Teil des durch die Leitung 29 zugeführten  Waschwassers wird gegebenenfalls über die Rohr  leitungen 49, 50, 51 und 52 in die Behälter<I>D, C, B</I>  und A oberhalb deren Flüssigkeitsspiegel eingeführt..  Während dieses Vorganges wird gespeichertes Faul  gas mittels eines Gebläses oder Kompressors 44',  welcher durch die Rohrleitung 44 mit dem Gasspei  cher 39 verbunden ist, durch den Faulstoff hindurch  an jeder gewünschten Stelle unterhalb des normalen  Flüssigkeitsspiegels in die Behälter E, D,<I>C, B</I> und<I>A</I>  durch die Leitungen 45 eingeführt. Sowohl das im  Kreislauf zurückgeführte und über Sprühdüsen ober  halb des Flüssigkeitsspiegels der Behälter<I>A, B, C, D</I>  eingeführte Wasser als auch das vom Kompressor zu  geführte Gas verhindern eine Schaumbildung in die  sen Behältern.  



  Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die  in der Abbildung dargestellte und im vorstehenden  beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern  es sind demgegenüber zahlreiche Abänderungen mög  lich, ohne dass diese von dem Grundgedanken der  Erfindung abweichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur anaeroben Faulung und Eindik- kung des in Abwasserkläranlagen anfallenden Schlam mes mit einer durch Beheizen und durch Rückfüh rung eines Teiles des bereits gefaulten Schlammes als Impfschlamm in den Frischschlamm aktiven er sten Behandlungsstufe und einer inaktiven zweiten Behandlungsstufe, dadurch gekennzeichnet, dass der geimpfte Frischschlamm mindestens zwei hinterein- andergeschalteten, die erste Behandlungsstufe bilden den Faulbehältern zugeführt wird, in denen der Schlamm im Sinne einer schnellen Faulung ohne Trennung der flüssigen von der festen Phase in Be wegung gehalten wird,
    worauf der Schlamm unter Beimischung von Waschwasser zur Trennung in seine beiden Phasen einem oder nacheinander mehreren hintereinandergeschalteten, die zweite Behandlungs stufe bildenden Wasch- und Absetzbehältern zuge führt wird. 1I. Anlage zur Durchführung des Verfahrens ge mäss Patentanspruch I, gekennzeichnet durch eine Reihe von mindestens drei hintereinandergeschalteten, beheizbaren Faulbehältern und mindestens einem die sen nachgeschalteten Waschbehälter sowie ferner durch Mittel zum Vermischen des Frischschlammes mit biologisch aktivem, gefaultem Schlamm und zur Verteilung des Gemisches auf die Faulbehälter. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der ausgewaschene Impfschlamm aus der zweiten in den in die erste Behandlungsstufe eingeführten Frischschlamm stetig oder intermittie- rend eingeleitet wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der Impfschlamm und der von der Kläranlage kommende Frischschlamm in eine den Faulbehältern vorgeschaltete Mischeinrichtung (4) eingeführt und in dieser vorgemischt werden. 3. Verfahren nach den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch von Frisch schlamm und Impfschlamm in den hintereinander geschalteten Faulbehältern auf einer Temperatur von 27 bis 60 C gehalten wird. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass in den beiden Behandlungsstufen eine alkalische Reaktion aufrechterhalten wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der Impfschlamm in solcher Menge in die erste Behandlungsstufe eingeleitet wird, dass auf etwa zwei Teile Frischschlamm ein Teil bakteriell aktiver Impfschlamm kommt. 6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch ge kennzeichnet, dass die Menge des in die erste Behand lungsstufe eingeleiteten, bakteriell aktiven Impf schlammes mindestens 20 Vol /o des Gemisches von Frischschlamm und Impfschlamm beträgt. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der ausgefaulte Schlamm bei einer aus mindestens zwei Verdünnungs- und Absetzbehäl- tern bestehenden zweiten Behandlungsstufe zwischen den Behältern im Gegenstrom zur Waschflüssigkeit geführt wird. B. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Umwälzung des Schlammgemi sches in den Faulbehältern durch gleichzeitiges Durch blasen von Faulgas durch den Schlamm und Auf sprühen von Wasser auf dessen Oberfläche unter stützt wird.
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