DE3925205C2 - - Google Patents
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- DE3925205C2 DE3925205C2 DE19893925205 DE3925205A DE3925205C2 DE 3925205 C2 DE3925205 C2 DE 3925205C2 DE 19893925205 DE19893925205 DE 19893925205 DE 3925205 A DE3925205 A DE 3925205A DE 3925205 C2 DE3925205 C2 DE 3925205C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L9/00—Treating solid fuels to improve their combustion
- C10L9/02—Treating solid fuels to improve their combustion by chemical means
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- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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- Treating Waste Gases (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konditionieren
von sulfit-/sulfidhaltigem Koks. Sie betrifft ein
Verfahren, bei dem der Schwefel anorganisch an den Koks
gebunden ist. Der Schwefel liegt dabei als sulfidisch
bzw. sulfitisch gebundener Schwefel vor.
Kommen solche Stoffe anschließend beim Behandeln des
Kokses mit einer wäßrigen Phase (beispielsweise Was
ser) in Berührung, so können der Schwefel bzw. dessen
Verbindungen in Lösung gehen. Das Wasser wird dadurch
kontaminiert und weist Schwefelverbindungen in redu
zierter und/oder oxidierter Bindungsart auf. Bevor
derartig verunreinigtes Wasser in einem Vorfluter
entsorgt werden kann, muß es aufbereitet werden. Hier
bei bereitet besonders die Aufbereitung von solchem
Wasser einen großen Aufwand und Schwierigkeiten, bei
welchem die Schwefelverbindungen in reduzierter Form
als Sulfide oder in schwach oxidierter Form als Sulfite
vorliegen.
Zur Beseitigung von derartigen Schwefelverbindungen aus
dem Wasser ist es bekannt, beispielsweise Abwasser zu
strippen. Dabei wird das Abwasser mit einem Treibgas,
beispielsweise Wasserdampf oder Kohlendioxid, begast
und auf diese Weise der Schwefelwasserstoff ausge
trieben. Es entsteht ein Sauergas, welches weiter
verarbeitet werden muß, beispielsweise in einer
Claus-Anlage.
Aber auch die Fällung von Sulfidschwefel beispielsweise
mit einem Eisensalz ist bekannt. Hier fällt ein Sulfid
schlamm an, welcher getrennt entsorgt werden muß.
Wegen der hohen Toxizität von sulfid- bzw. schwefel
wasserstoffhaltigen Verbindungen können damit konta
minierte Abwässer nicht in einer Biologie unmittelbar
aufgearbeitet werden.
Besonders kritisch ist beim direkten Einleiten von
sulfid- bzw. H2S-haltigen Wässern die Möglichkeit eines
Austreibens von H2S auf dem Wege des Wassers zur Klär
anlage. Dieses Austreiben kann beispielsweise erfolgen,
wenn den Abwässern die Abwässer eines anderen Einlei
ters zugemischt werden, welche mit einer gegenüber
Schwefelwasserstoff stärkeren Säure kontaminiert sind.
In diesem Falle genügt bereits die Anwesenheit von im
Abwasser gelöstem CO2, um das H2S auszutreiben. Schwe
felwasserstoff ist aber in hohem Maße giftig und in
kleineren Konzentrationen bereits stark geruchsbelästi
gend.
Aus der DE OS 23 32 611 ist ein Verfahren zur Aktivierung von
Fluidkoks bekannt geworden, welches gegenüber dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung wesentliche Unterschiede aufweist.
Dem bekannten Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde: "neue
aktive Fluidkoksmischungen und Verfahren zur Aktivierung von
Fluidkoks zu entwickeln". Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß "der Fluidkoks vor der Dampfbehandlung mit einem sauer
stoffhaltigen Gasstrom bei einer Temperatur von etwa 260 bis
427°C während einer geeigneten Verweilzeit behandelt wird,
welche zu einer teilweisen Umwandlung des Koks in gasförmige
Produkte" ausreicht. Die Höhe dieser Temperatur sowie die
Verweilzeit, die zwischen 10 und 12 Std. betragen kann, sind
Indizien dafür, daß es sich hier um eine teilweise Umwandlung
des Kohlenstoffs handelt, der im Fluidkoks enthalten ist.
Dabei ist genau ausgeführt, daß mindestens 40 Gew.-% des
Fluidkokses in gasförmige Produkte verwandelt werden sollen. In
dem bekannten Verfahrensbeispiel 1 sowie in der zugehörigen
Tabelle I wird mitgeteilt, daß man von einem Fluidkoks mit
einer Oberfläche von weniger als 15 m²/g ausgeht, um durch
die Behandlung mit einem Gas, welches 50 Mol-% Dampf und
50 Mol-% Luft enthält, einen aktivierten Koks herzustellen,
der eine Oberfläche von 192 m²/g hat. Nach der Tabelle I be
trägt die Aktivierungstemperatur 871°C. Dabei wird erkenn
bar, daß ein Teil des ursprünglichen Kohlenstoffgehalts von
86,75 Gew.-% mit Hilfe der Gasbehandlung umgewandelt wird, um
die innere Oberfläche des Kokses derart zu vergrößern, daß er
sich zur Reinigung von Abwasser eignet.
Der Vergleich der bekannten Merkmale des Standes der Technik
mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung beginnt bereits
bei der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabenstellung.
Demnach "soll Koks derartig behandelt werden, daß die dem
Koks anhaftenden Schwefelverbindungen beseitigt werden, bevor
er seiner Bestimmung der Abwasserreinigung zugeführt werden
kann". Das "Beseitigen" des Schwefels im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung ist demnach dahingehend zu verstehen,
daß man den Schwefel in der vorhandenen Bindungsform "besei
tigen" und in eine Bindungsform überführen will, die für die
Abwasserbehandlung nicht mehr toxisch ist.
Das erfindungsgemäße Temperaturniveau unterscheidet sich da
her auch deutlich vom Temperaturniveau des Standes der Tech
nik und dem Fachmann wird klar, daß man bei Behandlungstempe
raturen in der Umgebung von 100°C nichts am Kohlenstoffge
rüst des Kokses verändern kann, d. h. das Kohlenstoffgerüst
wird thermisch nicht angegriffen. Die Behandlung des Kokses
dient einzig und allein der Umwandlung der am Koks anhaften
den Schwefelverbindungen und nicht etwa der Einbindung von
Sauerstoff in den Kohlenstoff, wie das beim Stande der Tech
nik der Fall ist. Es werden nicht etwa die Schwefelverbindun
gen ausgetrieben, sondern in solche Verbindungen umgewandelt,
die für das zu behandelnde Abwasser unschädlich sind.
Somit ergibt sich die Aufgabe für
die vorliegende Erfindung, Koks, welcher dazu vorge
sehen ist, mit Wasser in Berührung gebracht zu werden,
derartig zu behandeln, daß die dem Koks anhaftenden
Schwefelverbindungen beseitigt werden, bevor der Koks
mit dem Wasser in Berührung kommt. Das dafür aufzuwen
dende Verfahren soll einfach, zuverlässig und wirt
schaftlich sein und die Behandlung von großen Mengen
Koks innerhalb eines kurzen Zeitraums ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
man eine Schüttung von trockenem Koks annähernd bei
Atmosphärendruck mit einem heißen Prozeßgas, welches
einen Anteil an Wasserdampf enthält, behandelt und
dabei gleichzeitig Sauerstoff durch die Schüttung
hindurchleitet. Als Prozeßgas zur Durchführung des
Verfahrens eignet sich heiße Luft, aber auch ein Inert
gas, wie beispielsweise Stickstoff, CO2 oder ein Edel
gas. Der Anteil des Wasserdampfes soll mindestens 10%
betragen. Eine technisch besonders einfache und wirt
schaftlich besonders günstige Anordnung ist die Behand
lung einer Koksschicht mit Hilfe eines Dampfinjektors,
über welchen gleichzeitig durch die Injektorwirkung
Luftsauerstoff aus der Umgebung angesaugt wird und das
dabei innig vermischte Dampf/Sauerstoff-Gemisch durch
die trockne Koksschüttung hindurchgeleitet wird. Die
Behandlung des Kokses erfolgt zweckmäßig in einem
geschlossenen Behälter.
Das Konditionieren, d. h. Behandeln des Kokses mit
Dampf und Luftsauerstoff, erfolgt bei Temperaturen im
Koksbett zwischen 90 und 110°C, vorzugsweise 100°C.
Das Konditionieren erfolgt bei Atmosphärendruck. Aber
auch die Behandlung des Kokses bei höheren Drücken bzw.
Temperaturen ist möglich, wobei Druck und Temperatur
derart aufeinander abgestimmt werden, daß die Kondensa
tionstemperatur des Wasserdampfes innerhalb der Koks
schüttung nicht unterschritten wird. Die Kontaktzeit
zwischen dem Prozeßgas/Dampf/Sauerstoffgemisch und dem
Koks wird so gewählt, daß die gesamte Koksschüttung
erwärmt und oberhalb einer Temperatur gehalten wird,
die dem Taupunkt des Dampf/Luft-Gemisches entspricht.
Die zugeführte Sauerstoffmenge wird so gewählt, daß die
umzusetzenden Sulfide/Sulfite zu Sulfaten oxidiert
werden können. Auch hier schadet ein Überschuß an Luft
nicht.
Durch die Behandlung des Kokses mit dem heißen Wasser
dampf werden zunächst die in dem Porensystem des
trockenen Kokses eingelagerten Prozeßgase des Herstel
lungsprozesses weitgehend ausgetrieben und es folgt
eine Belegung (Adsorption) des Porensystems mit den
Dampfmolekülen als Grenzfilm. Durch den gleichzeitig
zugeführten Sauerstoff (Luftsauerstoff) erfolgt die
Umsetzung der Schwefelverbindungen des Kokses an der
inneren und äußeren Oberfläche des Kokskornes. Hierbei
werden die ursprünglichen Schwefelverbindungen auf
oxidiert und bevorzugt zu ungefährlichen Verbindungen
wie z. B. Sulfat und Thiosulfat umgewandelt.
Messungen haben ergeben, daß ein auf diese Weise vorbe
handelter Koks bei Berührung mit Wasser praktisch
keinen sulfidischen Schwefel mehr freisetzt; gemessen
wurde 1 mg/l. Bei unbehandeltem Koks hingegen wurde ein
Wert gemessen, der um den Faktor 50 bis 100 größer ist.
Die Gehalte an den ungefährlichen Schwefelverbindungen,
Sulfat und Thiosulfat, im Wasser liegen bei dem vorbe
handelten Koks bei ca. 500 bzw. 280 mg/l; der entspre
chende Wert für unbehandelten Koks liegt für SO4 2- bei
ca. 65 mg/l.
Ein mit dem erfindungsgemäß konditionierten Koks behan
deltes Abwasser (Sümpfungswasser) kann ohne weiteres
einer biologischen Reinigungsstufe zugeführt werden und
ist auch unkritisch hinsichtlich der Freisetzung von
sulfidischen Schwefelverbindungen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konditionie
rung des Kokses ist die mit der Dampfbehandlung einher
gehende Verbesserung der Benetzbarkeit des Kokses und
das Austreiben von Gasen aus der Koksschüttung und dem
Porensystem des Kokses, die die Adsorption von Schad
stoffen im Inneren des Kokses stören. Damit werden die
adsorptiven Eigenschaften des Kokses erheblich ver
bessert.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels näher beschrieben. Die Figur zeigt in
schematischer, nicht-maßstäblicher Darstellung eine
Vorrichtung zur Behandlung von Koks.
In einem flachen, schalenförmigen Behälter 1 mit schrä
gen Seitenwänden 2 liegt eine Koksschüttung 3 vor. Die
Schüttung ruht auf einem Gitterrost 4, welches
sich in
einem Abstand 5 oberhalb des Bodens 6 des Behälters 1
befindet. Seitlich an einer der Seitenwände 2 ist ein
Zuführungsrohr 7 angeschlossen, durch welches eine
Mischung von Dampf 8 und Luft 9 in den Zwischenraum 11
unterhalb des Gitterrostes 4 des Behälters 1 eingebla
sen wird.
Das Einblasen des Dampfes 8 und der Luft 9 erfolgt über
einen Injektor 10, der dem Zuführungsrohr 7 vorgeschal
tet ist. Durch den Injektor 10 werden der Dampf 8 und
die Luft 9 innig miteinander vermischt, bevor sie in
den Behälter 1 eintreten.
Die Behandlung des Kokses 3 erfolgt bei Temperaturen
zwischen 90 und 110°C, vorzugsweise 100°C. Die Be
handlung des Kokses erfolgt unter Atmosphärendruck.
Aber auch eine Behandlung bei höheren Drücken und höhe
ren Temperaturen ist möglich. Zu diesem Zweck wird der
Behälter 1 auf seiner Oberseite mit einem Deckel (nicht
gezeigt) druckdicht verschlossen. Der Deckel ist sodann
mit einer Abflußleitung und einem Überdruckventil
(nicht gezeigt) zum Austritt des Gemisches aus Dampf 8
und Luft 9, mit welchem der Koks 3 behandelt wurde,
versehen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Konditionieren von schwefelhaltigem Koks, dadurch gekennzeich
net, daß man eine Schüttung von trockenem Koks annähernd bei Atmosphären
druck und Temperaturen zwischen 90 und 110°C mit einem Anteile von Wasser
dampf enthaltenden Gas behandelt und dabei gleichzeitig Sauerstoff durch die
Schüttung hindurchleitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur vor
zugsweise auf 100°C eingestellt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Koks mit Wasserdampf bedampft.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Koks bei höheren Drücken konditioniert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925205 DE3925205A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Verfahren zum konditionieren von schwefelhaltigem koks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925205 DE3925205A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Verfahren zum konditionieren von schwefelhaltigem koks |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925205A1 DE3925205A1 (de) | 1991-01-31 |
DE3925205C2 true DE3925205C2 (de) | 1992-09-24 |
Family
ID=6386155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925205 Granted DE3925205A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Verfahren zum konditionieren von schwefelhaltigem koks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3925205A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1010845A (en) * | 1972-06-28 | 1977-05-24 | Exxon Research And Engineering Company | Process for activating fluid coke and its use in purifying waste water |
-
1989
- 1989-07-29 DE DE19893925205 patent/DE3925205A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3925205A1 (de) | 1991-01-31 |
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