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Die Erfindung betrifft eine Brückenstanze, insbesondere zum Stanzen
von Leder und Schuhwerkteilen mit elektrohydraulischer Steuerung und einem über
ein Magnetventil und . einen hydraulischen Kolben bewegbaren Gestänge zur planparallelen
Führung der aus der Stanzbrücke und einem Stanztisch bestehenden Stanzflächen.
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Brückenstanzen mit elektrohydraulisch gesteuerten Kniehebeln oder
Exzentern zur planparallelen Führung der Stanzflächen sind bekannt.
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Bei einigen Bauformen wird ein in einer festen Führung des Maschinexpgestells
bewegliches Preßglied durch mindestens zwei parallel zueinander angeordnete Kniehebel
bewegt, die jeweils mit dem freien Ende eines Schenkels im Maschinengestell gelagert
und mit dem freien Ende des anderen Schenkels am Preßglied angreifen;"die.- Antriebskraft
greift dabei an dem verlängerten Arm des ,mit dem Preßglied verbundenen Schenkels
an und wird durch eine beide Kniegelenke verbindende Zugstange auf den anderen Kniehebel
übertragen. Dabei sind die verlängerten Arme gekröpft oder gabelförmig angesetzt,
wodurch erhebliche Seitendrücke auf die Preßgliedführungen, damit gekoppelt erheblicher
Verschleiß und im überlastungsfalle Bruchschäden in Kauf genommen werden müssen.
Es wurden Kreuzkopf- oder ähnliche Gelenkanordnungen für die Antriebsglieder oder
gleich lange Gestaltung der verlängerten Kraftangriffsarme und des Zuggliederarmes
vorgeschlagen, um die Kraftwege günstiger und die Baugrößen kleiner gestalten zu
können. Bei einer Sperrholzstange mit einer Vielzahl von -Kniehebeln suchte man
eine gedrängte Bauform durch Einhängen der freien Laschenenden oben am Maschinenrahmen
und unten am Stanzkörper zu erreichen. Die Kniegelenke werden beim Schnitt von den
beidseitig an einem starren Verbindungsgestänge wirkenden Druckzylindern bis über
die Strecklage durchgedrückt, wobei überlastungen infolge fehlerhafter Tischhöheneinstellung
auftreten.
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Eine Betrachtung der Druckwegdiagramme zeigt, daß bei gleichbleibendem.
hyätaulischem Druck die Stanzkraft im bzw. nahe dem Totpunkt bis ins Unendliche
ansteigen kann. Dies bedeutet, daß bei gleichbleibendem hydraulischem Druck ein
sehr dünnes, aber hartes Material gestanzt werden kann, während die Stanzkraft bei
dem gleichen Druck für ein dickeres Material gleicher Härte nicht mehr ausreicht.
So kann man beispielsweise ein 1 mm starkes Material' bis zu einer Härte 'von 70
t Kraftbedarf stanzen, während für ein 60 mm starkes Material nur etwa 10 t Stanzkraft
zur Verfügung stehen. Es würde ferner bedeuten, daß sämtliche Teile der Stanze für
die größte Stanzkraft, die unendlich und daher nicht erfaßbar ist, berechnet werden
müßten. wodurch die gesamte Maschine überdimensioniert und für den praktischen Gebrauch
in der Schuh- und Textilindustrie zu unwirtschaftlich wird.
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Andere Vorschläge betreffen den Einbau von Sollbruchstellen, d. h.
schwacher Glieder, welche im Falle der überlastung zerstört werden und leicht auswechselbar
sind.
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Die Tendenz, jede Maschine bis zur Leistungsgrenze auszunutzen, und
die taktgebundene Fertigung lassen den Einsatz solcher Maschinen unwirtschaftlich,
unvorteilhaft bedienbar und auch relativ unsicher erscheinen, weil jeder Druck eine
Betriebsunterbrechung bedeutet. Es stellt sich daher die Aufgabe, eine neuartige
selbsttätige Steuerung der die hydraulischen Kräfte der Pumpe auf die Stanzbrücke
übertragenden und gleichzeitig verteilenden Mittel zu schaffen und durch Unterteilen
der übertragungswege diese zu verkürzen, damit eine beträchtliche Verringerung des
Maschinenvolumens und eine Minderung des Totgewichtes sowie erhöhte Stabilität zu
erzielen, wobei der Stanzhub vergrößert sowie in Grenzen regelbar und eine automatisch
in jeder Lage wirksame Sicherheitsschaltung vorgesehen sein muß.
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Diese Lösung dieser Aufgabe bedient sich bogenförmiger Kulissen am
Hubsäulenunterteil, die zusammen mit bekannten bewegbaren Lenkern erlauben, den
Hubweg des aus der waagerechten in eine senkrechte Hubbewegung umgelenkten Kraftangriffes
erheblich zu vergrößern, ohne hierfür sperrige oder voluminöse Bauteile zu gebrauchen,
und eines Regulierventils, das den jeweils benötigten Stanzdruck durch vorherige
Einstellung mittels die Hubsäulenbewegung beeinflußbarer Spannmittel in zulässigen
Grenzen hält. Der hydraulische Kolben dieser Erfindung besitzt beidseitig. starke
Gleitkolbenverlängerungen, die Steuermittel für die Hubsäulenbewegung tragen, und
an den Kolbenstangen angelenkte Verlängerungen, die mit Gleitsteinen in der bogenförmigen
Kulisse geführt sind. - _ Der maximale Säulenhub bestimmt sich nach der Erfindung
aus dem Mittellot des Kreisbogenabschnittes und der Länge des hier angelenkten Hublenkers,
dessen unteres Ende in einer senkrechten Kulisse geführt die Mitnahme der Hubsäulen
bewirkt. Dabei erlaubt diese Anordnung die Erzeugung des Arbeits-und des Entlastungshubes
für die Stanzbrücke ohne Umschaltung der Flußrichtung des Hydrauliköles in einer
von rechts nach links oder umgekehrt gerichteten Kolbenbewegung, indem die dem Gleitkolben
angelenkten Lenkerenden .mit Gleitsteinen geführt, z. B. aus einer oberen Kulissenstellung
im Arbeitshub = Stanzdruck bis in die tiefste Stellung und gleich zügig weiter auf
die andere Seite der Bogenkulisse hinüber in die höchste Stellung gedrückt werden.
Der . Hydraulikdruck im Regulierventil wird durch die Zahnstange an der Säule im
Augenblick der Tiefststellung dadurch verringert, daß die Spannung des Federbolzens
am Arbeitsdruckventilteller durch Drehung der Bolzenführung (Gewindebüchse) im gleichen
Maße wie die Stanzbrücken- bzw. Säulenbewegung herabgesetzt wird und ein Druckventil
=öffnet.
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Dieses Druckventil besitzt einen leicht verschiebbaren Kolben in einer
etwas länger bemessenen Bohrung, wodurch sich eine gute Dämpfung ergibt. Außerdem
ist nach der Erfindung zwischen zwei verstellbaren Endschaltern ein ortsfester Umkehrschalter
vorgesehen, welcher durch einen vom Gleitkolben geführten Nocken in Abhängigkeit
von den doppelhändig zu bedienenden Einrückschaltern einschaltbar ist.
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Die Brückenstanzen nach dieser Erfindung besitzen nicht nur 70
% größere Hubhöhen, sind nicht nur sicherer im Betrieb und schneller in der
Leistung, sondern auch wesentlich leichter und kleiner als andere, sie können daher
universeller verwendet und auch in kleineren Fertigungsstätten mit Erfolg eingesetzt
werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schematisch
veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt die Brückenstanze im Längsschnitt,
teilweise in Ansicht; F i g. 2 ist eine Darstellung des Regulierventils im vergrößerten
Maßstab.
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Die folgenden Figuren stellen die verschiedenen Arbeitsphasen des
Magnetventils während des Betriebes der Maschine dar, es zeigt F i g. 3 die Leerlaufstellung,
F i g. 4 die Ventilstellung beim Arbeitshub nach links, F i g. 5 die Stellung bei
rechtsgerichtetem Arbeitshub und F i g. 6 ein auf die Werkstoffdicke bezogenes Stanzdruckdiagramm
der Maschine für konstanten und regulierten Hydraulikdruck.
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Die Brückenstanze ist als Zweisäulenstanze ausgebildet und dient in
Schuhfabriken und Bekleidungswerken der Herstellung von Werkstoffzuschnitten. Ein
auf Säulen verstellbarer Stanztisch 60 trägt den Stanzklotz 62, der eine eigene
elektrische Verstellvorrichtung 64 aufweist. Auf diesem befindet sich das
Stanzgut 66 oder 68, welches unterschiedliche Stärke aufweisen kann. Die auf das
Stanzgut gelegten Stanzmesser 70 oder 72 werden beim Absenken der Stanzbrücke 54
durch die Stanzgutschichten in kurzem, kräftigem Hub hindurchgedrückt und sofort
wieder entlastet. Mit 70 ist ein Stanzmesser in ur= sprünglicher Höhe bezeichnet,
mit 72 ein bereits stark abgenutztes.
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Die Druckerzeugungshydraulik mit überlastungssicherung, Pumpenaggregat
und Öltank sowie eine parallelführende Krafthebelsteuerung sind im Maschinengestell
untergebracht.
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Mit dem Untergestell der Maschine verschraubt sind die mit Außengewinde
versehenen Führungen 52, 52'. Die Stanzbrücke 54 wird von Hubsäulen 56, 56' getragen.
Die Spindelmuttern 58, 58' dienen der Höheneinstellung des Stanztisches 60. Die
Verstellvorrichtung 64 beginnt nach Betätigung des entspre= ehenden Schaltknopfes
74 oder 76 (Heben, Senken) an der Schalttafel 77 zu arbeiten. Der Motor 78 wird
entweder nach rechts oder links zum Umlauf gebracht. über den Keilriemen 80 wird
die Riemenscheibe 82 des in dem Getriebegehäuse 84 gelagerten Kettenrades 86 nach
der erforderlichen Richtung gedreht, wodurch über die Kette 88 die auf den Spindelmuttern
58, 58' befestigten Kettenräder 90, 90' angetrieben und der Stanztisch
60 je nach Bedarf höher oder tiefer eingestellt werden kann. Das Maß der Verstellung
kann an der am Stanztisch 60 befestigten Skala 92 abgelesen werden.
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Im Untergestell 50 der Stanze befindet sich die Pumpe 94, die
bei eingeschaltetem Hauptschalter 95 durch Drücken des Schaltknopfes 93 in Umlauf
und durch den Knopf 97 stillgesetzt werden kann. Das Druckmittel, gewöhnlich Öl,
wird nach dem Einschalten der Pumpe 94 aus dem sich im Innenraum des Gestells 50
befindenden Ölbehälter 28 durch das mit einel Saugkorb 38 versehene Rohr 9 angesaugt.
Von der Pumpe 94 gelangt dann das Öl durch das Rohr 10 und die Leitung 11 eines
eine Wand des Zylinders 96 bildenden Blockes 98 in das Vierwege-Magnetventil 100,
welches mit Bohrungen 1, 2, 3 und 4 versehen ist. Im Leerlauf wird das Öl durch
die Bohrungen 1 und 4, die Leitung 12 des Blockes 98 und das Rohr 13 ohne Arbeitsleistung
in den Öl-Behälter 28 zurückgefördert.
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Am Stanztisch 60 der Maschine befinden sich drei Schaltknöpfe für
das Einrücken der Stanze von Hand. Diese drei Schaltknöpfe sind aus Sicherheitsgründen
als Zweihandbedienungsschaltung ausgebildet, indem je nach dem Standort des Bedienenden
jeweils der mittlere Knopf 102 mit einem der seitlichen Knöpfe, also mit dem linken
Knopf 104 oder mit dem rechten Knopf 106 gemeinsam gedrückt werden müssen. Vorher
muß jedoch die Maschine durch Drehen des Schalters 108 an der Schalttafel 77 auf
Handbetrieb eingestellt werden. Bei Fußbetrieb ist der Knopf 110 zu verstellen,
worauf die Maschine durch den auf den Schalter 112 wirkenden Fußtritt 114 in Betrieb
genommen werden kann.
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Die Hubsäulen 56, 56' sind an ihren unteren Enden mit angelenkten
Zugstangen 116, 116' versehen, die in einen ortsfest im Gestell befindlichen Käfig
118 bzw. 118' eintauchen, dessen Lage zur Hubsäule durch die Schraube
120 bzw. 120' eingestellt werden kann. An der Vorderwand dieses Käfigs
befindet sich eine- Kurvenplatte 122 bzw. 122' mit einer waagerecht angeordneten
bogenförmigen Kulisse 124 bzw. 124' und einem unterhalb derselben vorgesehenen senkrechten
Schlitz 126 bzw. 126'.
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Der an beiden Seiten mit -einem Zylinderdeckel 128 und 128' versehene
Zylinder 96 sowie der mit ihm verbundene Block 98 und das Vierwege-Magnetventil
100 befinden sich ungefähr in der Mitte der Maschine. Verschiebbar im Zylinder :ist
ein Gleitkolben 130, 130' angeordnet; auf welchem der hydraulische- Kolben 132 etwa
in der Mitte desselben verschraubt oder anderweitig befestigt ist, Der Kolben 132
bewegt sich im Zylinder 96 -zwischen der voll ausgezogenen und der links punktiert
angedeuteten Stellung hin- und her, so daß der durch die Zylinderdeckel
128 bzw. 128' gehende Gleitkolben 130, 130'
einmal mit dem Teil
130 nach rechts und das andere Mal mit dem Teil 130' nach links aus dem Zylinder
96 herausragt.
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An den Enden des Gleitkolbens 130, 130' sind durch Gelenke mit diesem
verbundene Kolbenstangen 136, 136' angeordnet, die ihrerseits mit Lenkern 138, 138'
durch Zapfen 140 bzw. 140' verbunden sind, auf denen sich Gleitsteine 142 bzw. 142'
befinden, welche unter der Hin- und Herbewegung der Kolbenstangen 136,136' die Kulisse
124 bzw.124' wechselweise von rechts nach links und umgekehrt von links nach rechts
durchlaufen. Hierbei verschieben sich die an den freien Enden der Zugstangen 116,
116' mittels Zapfen 145,145' angebrachten Lenker mit ihren Gleitsteinen
144, 144' in dem senkrechten Schlitz 126, 126' und nehmen dabei die Hubsäulen
56, 56' abwechselnd mit nach oben oder unten.
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Die Bewegung vollzieht sich in der Weise, daß beim jedesmaligen Durchlaufen
der Kulissen 124, 124' bis zum Mittelpunkt 6 bzw. 6' derselben die Hubsäulen 56,
56' über die Zugstangen 116, 116' nach unten gezogen bzw. gedrückt und nach Überschreiten
des Mittelpunktes wieder nach oben bewegt werden. Es findet also jedesmal beim Durchlauf
der Kulisse 124, 124' in einer Richtung eine vollständige Senkbewegung zum Durchstanzen
des auf dem Stanztisch 60 liegenden Materials und ein Rücklauf der Stanzbrücke 54
statt.
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Der größte Hub der Stanzbrücke 54 wird durch die Distanz der Extrempunkte
der Kulissenmittellinie 5, 5', nämlich zwischen deren Tiefstpunkt 6 bzw. 6' und
der die beiden Umkehrpunkte 7 bzw. 7' und 8 bzw. 8'
verbindenden
Sehne 125 bzw. 125', zuzüglich des von der gestreckten Länge des Lenkers 138 bzw.
138' erzielbaren Normalhubes bestimmt.
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Soll der Hub bei Verarbeitung schwächeren oder stärkeren Materials
oder niedrigeren bzw. höheren Stanzmessern verstellt werden, so müssen, außer der
Tischeinstellung, auch die Endschalter 146, 148 verstellt, d. h. entweder näher
zusammen oder weiter auseinander gerückt werden, was beispielsweise durch eine mit
Rechts- und Linksgewinde versehene Spindel mittels eines Handrades (nicht dargestellt)
bewirkt werden kann. In dem gezeichneten Beispiel (F i g. 1) ist der Hub der Stanzbrücke
54 voll ausgenutzt, da der- Kolben 132 am rechten Zylinderdeckel anliegt und die
Gleitsteine 142 bzw. 142' und 144 bzw. 144' ihre höchsten Stellungen einnehmen.
Bei geringer eingestelltem Abstand der Endschalter 146 und 148 würde der Kolben
132 eine Zwischenstellung im Zylinder einnehmen, die Sehne 125 bzw. 125'
sich also weiter nach unten verlagern, wodurch der Hub entsprechend verkürzt würde.
Da die Gleitsteine 142 bzw. 142' der Kolbenstangen 136,136' bei jedem Arbeitsgang
den Tiefstpunkt 6 bzw. 6' der Kulisse 124, 124' durchlaufen müssen, bleibt die untere
Lage der Stanzbrücke 54, wie bereits erwähnt, immer dieselbe. Der Hub kann also
-.nur von dieser Tieflage aus nach oben verstellt werden.
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Das Einschalten der Kontakte des Endschalters 146 geschieht
durch eine am Ende des Gleitkolbens 130, 130' angebrachte und mit diesem bewegbare
Schaltleiste 154 mit vorderer und hinterer Auflauffläche für die Schaltrollen 156
der Endschalter. Zwischen den Endschaltern ist noch ein in der gleichen Art wirkender
Umkehrschalter 158 vorgesehen, dessen Arbeitslage mit dem Mittelpunkt 6 bzw. 6'
der Kulisse übereinstimmt.
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Dieser Umkehrschalter 158 dient als zusätzliche Unfallsicherung für
die Zweihandbedienung der Maschine durch die Knöpfe 104, 102 bzw. 104, 106 oder
auch durch den Fußtritt 114. Werden nämlich diese Knöpfe oder einer derselben bzw.
der Fußtritt freigegeben, ehe der Gleitstein 142 bzw. 142' die Mittellage 6, 6'
der Kulisse erreicht hat und der Stanzhub noch nicht beendet ist, so spricht dieser
Schalter 158 an und bewirkt in an sich bekannter Weise die sofortige Umkehr
aller Stanzteile und der Stanzbrücke 54 in ihre obere Ausgangsstellung. Bei einer
unbeabsichtigten Freigabe der Schaltknöpfe oder des Fußtrittes auf dem Wege des
Gleitsteines 142 bzw. 142' im aufsteigenden Zweig der Kulisse 124 bzw.124' hingegen
kommt der Schalter 158 nicht zur Wirkung, da sich dann die Hubsäulen 56, 56' mit
der Stanzbrücke 54 ohnehin auf dem Rückwege in ihre obere Lage befinden und somit
eine Unfallgefahr nicht besteht.
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Die bisherige Beschreibung bezug sich auf die Maschine im Leerlauf,
wobei das Öl von der Pumpe 94 durch das Rohr 10 über das Vierwege-Magnetventil
100 ohne Druck durch die Leitungen der Maschine gefördert wird. Gleichzeitig wird
es aber auch durch das hinter der Pumpe abgezweigte Rohr 14,15 drucklos in die Kammer
16 des der linken Hubsäule vorgeschalteten Regulierventils 160 (F i g. 2) gefördert,
aus dem es durch das Rohr 20 wieder in den Ölbehälter 28 zurückfließt.
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Der Fluß des Drucköls ist aus den schematischen Darstellungen der
F i g. 3, 4 und 5 zu ersehen. Da es sich bei dem Magnetventil 100 um ein
Vierwege-Magnetventil handelt, sind vier Bohrungen 1, 2, 3 und 4 vorgesehen,
welche durch den Steuerschieber 23, der durch die Magnete 24 bzw. 25 nach rechts
oder links bewegbar ist, je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden.
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Im Leerlauf der Maschine (F i g. 3) wird das Öl von der Pumpe 94 über
die Leitungen 10 und 11 dem Magnetventil 100 drucklos zugeführt und fließt
aus diesem durch die Bohrungen 1 und 4 weiter durch die Leitungen 12,13 zurück in
den Ölbehälter 28. Gleichzeitig gelangt es durch Abzweigung 14, 15 in die Vorkammer
16 des Regulierventils 160. Da es jedoch ohne Druck ist, bleibt das Druckventil
17 geschlossen, und das Öl in der Leitung 14,15 stagniert. Die Lage des Kolbens
132 im Zylinder 96 spielt bei diesem Vorgang keine Rolle.
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Durch Verschieben des Steuerschiebers 23 aus der Lage der F i g. 3
in diejenige nach F i g. 4 wird die Bohrung 4 des Magnetventils 100 und damit auch
der -Leerlauf des Öls gesperrt. Dieses tritt wie zuvor in die Bohrung 1 des Magnetventils
100 ünd verläßt dasselbe durch die Bohrung 2, um durch die Bohrungen 21, 22 von
rechts hinter den Kolben 132 zu treten und diesen nach links zu verschieben. Dadurch
wird auch die Kolbenstange 136, 136' in der Kulisse Y24,124' nach links bewegt (F
i g. 1), und der Lenker 138,138' zieht bzw. drückt die Zugstange
116,116'
und damit die beiden Hubsäulen 56, 56' sowie die Stanzbrücke 54 zur
Ausübung des Stanzhubes nach unten. Nach überschreiten der Mittellage 6 bzw. 6'
bewegen sich die Gleitsteine 142, 142' sowie 144; 144' und die mit ihnen
verbundenen Lenker 138,138'
wieder aufwärts, wodurch die Hubsäulen 56, 56'
mit der Stanzbrücke 54 wieder in ihre oberen Ausgangslagen zurückkehren. Da der
Kolben 132 mit seinen Ausläufern 130, 130' eine starre Einheit bildet, erfolgt die
Steuerung der beiden Hubsäulen stets gleichsinnig, wobei die Kolbenstangen 136,
136' abwechselnd auf Druck und auf Zug beansprucht werden.
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Der Kolben 132 hat nunmehr seine in F i g. 1 strichpunktiert gezeigte
Lage am linken Ende des Zylinders 96 eingenommen, so daß beim nächsten Arbeitsgang
der Vorgang in umgekehrter Richtung stattfindet. Der Magnet 25 des Steuerschiebers
23 zieht diesen nunmehr nach rechts, wodurch die Bohrung 2 geschlossen und die Bohrung
3 geöffnet wird (F i g. 5). Der Flüssigkeitsstrom tritt nun durch die Bohrungen
1 und 3 und die Leitungen 26, 27 von links hinter den Kolben 132 und schiebt ihn
zurück in die Stellung nach F i g. 3. Dadurch wird die rechte Kolbenstange 136 (F
i g. 1) veranlaßt, die auf der rechten Seite der Maschine befindliche Kulisse 124
zu durchlaufen und die Stanzbrücke 54 über die Zugstangen 116, 116' und die Hubsäulen
56, 56' zur Ausübung eines Stanzhubes und in demselben Arbeitsgang wieder zurückzubewegen.
Gleichzeitig öffnet sich das Druckventil 17 (F i g. 2) im Regulierventil 160, und
das durch die Leitung 14,15 zugeführte Öl fließt durch die Ablaufkammer 18 und das
Rohr 20 in den Ölbehälter 28 zurück. Zwischen je zwei Arbeitsgängen schaltet sich
die Maschine entsprechend F i g. 3 wieder auf Leerlauf.
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Wie bereits beschrieben, teilt sich der Flüssigkeitsstrom bei jedem
Arbeitsgang der Maschine in zwei Wege, und zwar einmal über das Rohr 10 zum Magnetventil
100 und zum anderen über das Rohr 14, 15 zum Regulierventil 160. Dieses in F i g.
2 vergrößert dargestellte Regulierventil 160 hat die Aufgabe,
den
von der Pumpe 94 erzeugten Druck dem Druckbedarf des jeweils zu stanzenden
Materials anzupassen. Es besteht aus dem Gehäuse 162, in dem sich die Druckkammer
16 und die Ablaufkammer 18 befinden, die durch eine Zwischenwand 164 voneinander
getrennt sind. In dieser Zwischenwand befindet sich das zur Ablaufkammer öffnende
Druckventil 17,
beispielsweise ein Kegelventil, dessen verlängerter, mit offenen
Nuten versehener Schaft 166 in die zylindrische Büchse 168 hineinragt. Da der Schaft
166 kürzer ist als die Bohrung 167 in der Büchse 168, entsteht am Ende derselben
ein die Schließgeräusche des Ventils dämpfender Ölpuffer.
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Weiterhin befinden sich im Gehäuse des Regulierventils 160 eine kräftige
Feder 170 und eine Gewindebüchse 172, welche verschiebbar ist und gegen die sich
die Feder anlegt, während sie mit ihrem freien Ende gegen den Federteller des Ventils
17 drückt. Der die Feder aufnehmende Federbolzen 174
ist durch die Gewindebüchse
172 hindurch verlängert und mit dieser durch ein Stellgewinde verschraubt. Das über
die Büchse hinausragende Ende 174' des Bolzens 174 tritt durch den
Deckel 176 des Gehäuses 162 und trägt an seinem äußeren Ende ein mit
ihm verkeiltes Zahnrad 178. Eine Verdrehung des Zahnrades teilt sich daher dem Federbolzen
174' mit, wodurch sich die Gewindebüchse 172 mit dem Keil 180
entlang
einer Nut des Gehäuses verschiebt.
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Das Regulierventil 160 wird vor dem Einbau in die Maschine auf einem
Prüfstand an Meßleitungen angeschlossen und auf einen bestimmten Druck eingestellt.
Dabei wird das verfahrbare Federwiderlager, das als Gewindebüchse 172 ausgebildet
ist, so weit nach außen verfahren, bis das Ventil bei dem der Lieferung vorgegebenen
Minimaldruck der Hydraulik öffnet. In dieser Stellung wird die nicht bezifferte
Feststellmutter gekontert oder angezogen und das Ventil in der unteren Zahnstangen-Endlage,
d. h. im Tiefstpunkt der Kniehebelstellung nach F i g. 5 eingebaut.
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Seine Arbeitsweise verläuft folgendermaßen: An der linken Hubsäule
56' bzw. der Zugstange 116'
(F i g. 1) ist eine Zahnstange 182 befestigt,
welche an der senkrechten Bewegung der Zugstange 116' teilnimmt. In der höchsten
Lage der Zugstange 116'
befindet sich das mit der Zahnstange 182 kämmende
Zahnrad 178 bei gespannter Feder 170 am unteren Ende derselben (F
i g. 2). Beim Stanzhub verdreht die mit der Zugstange 116' nach unten gehende Zahnstange
182 das Zahnrad 178 so, daß die Feder 170 bis zum Erreichen des voreingestellten
Druckes entspannt wird. Bei Überdruck fließt das von der Pumpe nachgeförderte Öl
durch das Rohr 20 zurück in den Ölbehälter.
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Aus dem in F i g. 6 abgebildeten Druckwegdiagramm der Maschine ist
ersichtlich, wie der Stanzdruck bei geringer Materialstärke und konstantem hydraulischem
Druck bis ins Unendliche steigt. Wird der Druck jedoch durch das Regulierventil
160 auf einen bestimmten Wert eingestellt, beispielsweise 20 t, so fällt die überlastende
Druckspitze weg, und die Maschine kann nicht mehr überlastet werden, da bei höherem
als dem zugelassenen Druck das überdruckventil anspricht und das überschüssige Öl
in den Behälter zurückfließt. Es können daher mit der Maschine alle praktisch vorkommenden
Materialstärken und -härten ohne Maschinenüberlastung einwandfrei durchgestanzt
werden.