-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Umleimern aus Furnier oder Kunststoff auf die Kanten von Tischplatten oder entsprechenden
Möbelteilen.
-
Beim Aufbringen solcher Umleimerstreifen auf die Ecken einer Tischplatte
od. dgl. ergibt sich die Schwierigkeit, daß bei verhältnismäßig geringem Krümmungsradius
der Ecken der Umleimer entsprechend scharf umgebogen werden muß und dabei häufig
bricht.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für den
genannten Zweck zu schaffen; mit deren Hilfe auf einfache und schnelle Weise auch
auf Ecken von Tischplatten und andere Möbelteile mit verhältnismäßig geringem Krümmungsradius
Umleimer ohne Bruch- aufgebracht werden können.
-
Die Erfindung löst,die Aufgabe. durch einen Block, durch Klemmittel
zuiri Befestigen des Blocks an einer Tischplatte, durch ein Paar im Block gekreuzt
übereinander angeordnete Zahnstangen, die voneinander unabhängig in Längsrichtung
vorwärts zum Tischplattenrand und zurück relativ zum Block verschiebbar sind, durch
an den Vorder- und Hinterenden der Zahnstangen befestigte Rollenpaare, durch ein
um diese Rollenpaare geführtes verhältnismäßig flexibles Band, das zwischen den
Rollenpaaren am Vorderende der Zahnstangen an den an die Tischplattenecke angelegten
Umleimer anlegbar ist, durch im Block drehbar gelagerte Zahnräder, die unabhängig
voneinander in die ihnen zugeordneten Zahnstangen eingreifen, und durch Schlüssel,
von denen jeweils einer in mindestens eines der Zahnräder zum Drehen dieses Zahnrads
einsteckbar ist. Die mit dem betreffenden Zahnrad im Eingriff stehende Zahnstange
wird vorwärts bewegt und drückt das Band gegen den Umleimer und diesen dadurch gegen
den Tischplattenrand.
-
Der durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erzielbare Vorteil besteht
darin, daß diese den zu biegenden Teil des Umleimers unterstützt und ihn fest und
fortschreitend an die Tischplatte andrückt, so daß das Brechen des Umleimers vermieden
wird. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt. auch in der Anpaßbarkeit der
hier beschriebenen und beanspruchten Vorrichtung. Durch Anwendung verschiedener
Betätigungsmittel in Form von verschieden gestalteten Schlüsselh* ist- die Vorrichtung
*enfspre-' chend den jeweiligen `Arbeitserfordernissen nach zwei Richtungen gleichzeitig,
d. h. nach rechts und nach links vom ersten Ansetzpunkt aus oder entweder nach links
oder nach rechts hin betätigbar: So ist mit der Vorrichtung ein Umleimerstreifen
an einer Ecke einer rechteckigen Tischplatte ansetzbar und fortschreitend an die
beiden von der Ecke ausgehenden Kanten der Tischplatte anpreßbar, d. h., der Umleimer
wird-. gleichzeitig nach links . auf die eine Kante der Tischplatte und nach rechts
auf die andere Kante aufgebracht. Der Umleimer kann aber auch an der Ecke angesetzt
und dann nach nur einer Seite, nach rechts oder nach links, an die rechte oder die
linke Kante der Tischplatte fortschreitend angepreßt werden, wenn dies gewünscht
wird.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Dabei ist F i g.1
eine Aufsicht auf die Vorrichtung in Arbeitsstellung beim Aufbringen eines Umleimerstreifens
auf einen Tischplattenrand (wobei zur besseren Übersicht die Befestigungsmittel
nicht dargestellt sind), F i g. 1 A eine Seitenansicht nach der Linie
1 A-1 A
in F i g, F i g. 2 ein Schnitt nach der Linie 8-8 in F i g.1,
F i g. 3 eine F i g.1 ähnliche Aufsicht, bei der jedoch der eine Bandtragarm in
vorgeschobener Stellung steht, während der andere Bandtragarm in zurückgezogener
Stellung geblieben ist, F i g. 4 eine Ansicht eines Betätigungsschlüssels, mit dem
beide Bandtragarme gleichzeitig betätigbar sind, F i g. 5 eine Ansicht eines anderen
Schlüssels zum Betätigen vom nur einem der Bandtragarme, F i g. 6- eine Ansicht
eines dritten Schlüssels zum Betätigen des anderen Bandtragarms, F i g. 7 eine Ansicht
auf einen Teil eines abgewandelten Bandes oder Gurtes, F i g. 8 eine Aufsicht auf
dessen anderen Teil, F i g. 9 eine perspektivische Ansicht des Bandes oder Gurtes
bei zusammengefügten Teilen, F i g. 10 eine Ansicht eines abgewandelten Rollensystems,
das beide Arten von Bändern tragen kann, F i g.11 eine: .F i g.12 entsprechende
Ansicht, wobei jedoch eine der Rollen schräggestellt ist, und F i g.12 eine Darstellung,
wie die Vorrichtung an das Werkstück angeklemmt ist.
-
Die Aufbringungsvorrichtung 10 für Umleimer besteht aus folgenden
Teilen: einem Block oder Rahmen 12, einem darin verschiebbar gelagerten Paar
Stangen 14 und 16, einem Rollenträger 18 am Vorderende der Stange 14, einem
Rollenträger 20 am Vorderende der Stange 16, einer unter Federdruck stehenden
Schubstange 22, die in der Stange 14 etwa axial mit dieser angeordnet ist, einer
zweiten unter Federdruck stehenden Schubstange 24, die in der Stange 16 etwa
axial mit dieser angeordnet ist, einem an der Schubstange 22 befestigten Rollenträger
26, einem an der Schubstange 24 befestigten Rollenträger 28, in den Rollenträgern
18, 20, 26 und 28 drehbar gelagerten Rollenpaaren 30 bzw. 32 bzw. 34 bzw. 36, einem
um alle diese Rollen herumgeführten endlosen Band 40 und Betätigungsmitteln 42,
durch die die Vorderenden der Stangen 14 und 16 zusammen oder einzeln ausfahrbar
sind. Diese Betätigungsmittel 42 umfassen Zahnungen 44 und 46 an den Stangen 14
bzw. 16, ein Zahnrad 48, das im Block 12 drehbar ist und im Eingriff mit beiden
Zahnstangen steht, und einen Schlüssel 50 (F i g. 4), mit dem das Zahnrad 48 von
Hand in beiden Richtungen drehbar ist.
-
Bei Drehung des Zahnrades 48 in Richtung des gebogenen Pfeils 52 wird
die Zahnstange 14 axial in Richtung des Pfeils 54 und die Zahnstange 16 axial in
Richtung des Pfeils 56 vorgeschoben.
-
Die beiden Zahnstangen stehen rechtwinklig zueinander, doch ist. diese
Anordnung nicht entscheidend für die Erfindung. Sie können in einem etwas spitzeren
oder etwas stumpferen Winkel als 90° angeordnet sein, ohne daß sich das im folgenden
beschriebene Ergebnis wesentlich ändert. Beim Betrieb der Vorrichtung wird ein Umleimerstreifen
60 gegen die Ecke 62 des Randes 64 einer Tischplatte 66 gelegt. Der zwischen den
benachbarten Rollenpaaren 30 und 32 gelegene Teil des Bandes 40 wird gegen den Umleimer
gelegt, um diesen sowohl nach links als auch nach rechts von der Ecke 62 an den
Tischplattenrand anzudrücken.
-
In Anpassung an die Tischplattenecke wird das Band 40 zwischen
den benachbarten Rollenpaaren
30 und 32 einwärts gebogen.
Normalerweise liegt der in Anpassung an die Tischplattenecke. eingebogen dargestellte
Teil des Bandes 40 geradlinig in einer Ebene, in der die Achsen aller vier-
Rollen angeordnet sind. Zum Ausgleich der Einbiegung des Bandes muß die effektive
Länge der Stangen 14. und 16, d. h:. der Abstand zwischen den Rollenpaaren
an den einander gegenüberliegenden Enden der Stangen, verkürzt werden. Dies geschieht
durch die Schubstangen 22
und 24, die sich entgegen der Wirkung der
Federn 70
bzw. 72 in die Stangen 14 bzw. 16 hineinschieben.
Bei Nachlassen des Drucks auf den eingebogenen Teil des Bandes 40 drücken
die Federn 70 und 72
die Schubstangen wieder heraus.
-
Zum gleichzeitigen Vorschieben der Zahnstangen 14 und 16 in Richtung
der Pfeile 54 bzw. 56. wird der Schlüssel 50 (F i g. 4) verwendet, der einen
langen Schaft 50a mit quadratischem Querschnitt aufweist. Wie F i g. 2 zeigt, besteht
das Zahnrad 48 aus -zwei Teilzahnrädern 48 a und 48 b. Da die
Zahnstangen 14
und 16 gekreuzt übereinanderliegen, greift das Zahnrad
48 a in die Zähne 46 der Stange 16, -während: das Zahnrad
48 b in die Zähne 44 der Stange 14 greift. Wenn der Schaft
50 a des Schlüssels 50 in die quadratischen Öffnungen
48c und 48d der Zahnräder 48a und 48b eingeführt ist,
arbeiten diese als eine integrale Einheit.
-
Wenn nur die Stange 14 vorgeschoben werden soll, Wird der Schlüssel
80 (F i g. 6) eingesetzt, dessen Schaft nur am unteren Ende ein kurzes Stück
80 a mit quadratischem Querschnitt aufweist, das in das Zahnrad 48 b eingreift,
so daß nur die Stange 14 vorgeschoben wird. Wenn schließlich nur die Stange
16
vorgeschoben werden soll, wird der Schlüssel 82
(F i g. 5) eingesetzt,
dessen quadratischer Schaftteil 82 a nur in das Zahnrad 48
a eingreift, so daß nur die Stangc 16 vorschiebbar ist, während die Stange 14
innbeweglich bleibt. Bestimmend sind die. jeweiligen Längen und Lagen der in Eingriff
kommenden Schaftteile. Beim Schlüssel 50 ist der quadratische Schaftteil
50a so lang, daß er beide Zahnräder faßt; beim Sch lüssel80 sitzt
der quadratische Schaftteil 80a am unteren Ende und faßt nur das Zahnrad
48b, während beim Schlüssel 82 der quadratische Schaftteil 82 a so
angeordnet ist, daß er nur das Zahnrad 48a faßt. Es sind Sperrvorrichtungen vorgesehen,
die Drehungen der Zahnräder verhindern, außer wenn diese durch die Schlüssel betätigt
werden. Diese Sperrvorrichtunaen können als Stifte 84 (F i g. 1) ausgebildet
sein, die in den Block 12 eingelassen sind und in die Zahnräder 48 a, 48
b eingreifen.
-
Im Gebrauch ist die Vorrichtung mit einer Zwinge an das Werkstück
anklammerbar, wie F i g. 12 zeigt, wobei die Vorrichtung auf einem Brett
100 montiert ist, das mit einer oder mehreren Schraubzwingen 102
an
die Tischplatte 66 geklammert ist. Zum Ansetzen des Umleimers 60 an die Tischplatte
66 ist zwischen dieser und dem Tragbrett 100 ein Abstandsstück
104
vorgesehen. Die in der F i g. 12 dargestellte Schraubzwinge
102 ist nur eines von vielen für diesen Zweck verwendbaren Anklemmitteln.
-
Bei einer Tischplatte mit abgeschrägter Kante 106
empfiehlt
sich die in F i g. 7 bis 11 dargestelte Abwandlung der Vorrichtung. Dabei besteht
das endlose Band 108 aus zwei einzelnen Bändern 110 und
112,
die mit üblichen Verbindungseinrichtungen, z. B. Laschen 114 und
T-Schlitzen 116, versehen sein können, wobei durch Eingriff der Laschen in
die T-Schlitze das in -F i g. 9 dargestellte. endlose Band 108 .gebildet.
wird.
-
Der Unterschied zwischen den liandteilen.110 und 112 liegt darin,
daß beim Aufliegen auf einer ebenen Fläche der Bandteil 110 geradlinig ist,
während beim Bandteil 112 die beiden Längskanten ein Paar konzentrisch gebogene
Kurvenlinien darstellen." An den abgeschrägten Rand 106 angelegt, paßt :
sich der Bandteil 112 der Abschrägung an und erleichtert das .Aufbringen
des Umleimers.
-
Zwecks Anpassung an die abgeschrägte Form des Tischplattenrandes tragen
die kreuzweis.angeordneten Zahnstangen an ihren Vorderenden Rollensätze
118,
bei denen, wie F i g.10 und 11 zeigen, je eine Rolle 120 entsprechend
der Abschrägung des. Tischplattenrandes schrägstellbar ist. In den Rollenträgern
122
am Vorderende der kreuzweis angeordneten Zahnstangen 14 und
16 ist je eine Rolle 124 in üblicher Weise gelagert. Auf der Ober-
und Unterseite des Rollenträgers 122 ist je ein Riegel 126 mit Längsschnitt
verstellbar befestigt. In die Ober- und Unterseite des Rollenträgers 122 sind je
ein Stift, 128 und eine Klemmschraube 130 eingelassen, die durch den
Längsschlitz des betreffenden Riegels 126 hindurchgehen. Jeder der Riegel
126 ist in dem durch die Länge seines Schlitzes, den Stift 128 und
die Klemmschraube 130 -gegebenen Maße längsverstellbar. In der gewünschten Stellung
wird die Klemmschraube 130 angezogen und bleibt während der Benutzung zier
Vorrichtung in dieser Stellung.
-
An einem der geschlitzten Riegel 126 ist schwenkbar ein Zapfen
140 befestigt, um den die Rolle 120
in Form eines Rohrstücks drehbar
ist. An den anderen . geschlitzten Riegel 126 ist schwenkbar ein Schraubbolzen
142 angelenkt, der in den Zäpfen 140
eingreift. Der Zapfen
140 und der Schraubbolzen 142
sind mit Flanschringen 144 bzw.
146-versehen, die eine axiale Verschiebung der Rolle 7.20 verhindern. Bei Aufliegen
des Bandteils 112 auf der geschwenkten Rolle 120 nimmt der Bandteil
die Neigung der Rolle an und paßt sich der Schrägung der Plattenkante an.
-
Für die Arbeit mit der Vorrichtung ist die Verwendung des Bandes
108 nicht wesentlich, da ein gewöhnliches endloses Band, wie es bei der ersten
Ausführungsform der Erfindung gezeigt worden ist, flexibel genug ist, um sich dem
Winkel der geschwenkten Rolle 120 und des abgeschrägten Randes anzupassen.
-
Vorstehend sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
doch sind Abwandlungen innerhalb des weiten Rahmens der Erfindung und der Ansprüche
möglich.