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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Be-und Entladen von Tankschiffen
auf Reede durch eine auf dem Meeresgrund von Landanlagen zum Schiff führende Rohrleitung,
die am seeseitigen Ende durch lenzbare Schwimmtanks angehoben und an die Bordanschlüsse
der Schifftanks angeschlossen wird.
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Der Gedanke, Tanker zu laden und zu entladen, die auf Reede verankert
liegen, d. h. nicht an einem Pier oder einer Landungsbrücke festgemacht sind, ist
keineswegs neu, aber bisher wurden nur Mittel vorgeschlagen, die nicht ausreichend
geeignet waren, die normalen Bewegungen des Schiffes, die durch Wind und Gezeiten
während des Lade- und Entladevorgangs verursacht werden, zu berücksichtigen. Zum
Beispiel wurde der Vorschlag gemacht, an dem Ankerplatz des Tankers einen Befestigungspfeiler
zu errichten, der ein Ende einer Unterwasser-Rohrleitung halten sollte, und die
Verbindung mit dem Schiff über flexible Schlauchleitungen herzustellen, die sich
der Schiffsbewegung anpassen können. Eine solche Anordnung wäre aber einerseits
nicht in der Lage, die Abtrift des Tankers ausreichend zu kompensieren wegen der
Schwierigkeit, große Längen biegsamer Schläuche zu unterstützen, andererseits würde
der Haltepfeiler ein Navigationshindernis bedeuten. Zudem wären die flexiblen Schläuche
während der langen Zeiträume ihrer Benutzung und Bereitstellung den Witterungseinflüssen
ausgesetzt. Ein anderes, bereits vorgeschlagenes System verwendet eine bleibend
verankerte Boje, mit der eine Unterwasser-Rohrleitung verbunden ist; nun muß jedoch
wiederum jede Bewegung des Schiffes relativ zu der Boje durch flexible Schlauchleitungen
ausgeglichen werden, und im Gegensatz zum erstgenannten Vorschlag müßte auch noch
die Bewegung der Boje relativ zum Meeresboden durch flexible Schlauchstücke aufgenommen
werden. Beide Systeme sind für Beschädigungen durch Unfall und Sturm anfällig.
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Die weitgehende Verwendung flexibler Schläuche in den oben angegebenen
Vorschlägen läßt derartige Systeme allein schon unzweckmäßig erscheinen, denn solche
Schlauchverbindungen sind kostspielig, sie werden beim Gebrauch leicht beschädigt
und zersetzen sich bei dem langdauernden Einfluß der Witterung. Wenn außerdem bei
einer solchen Anlage ein Schlauch platzt, ist es nicht immer möglich, den Ölfluß
sofort abzustellen, und das Fortschaffen ausgelaufenen Öls kann dann sehr teuer
werden.
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Andererseits lassen sich selbsttragende, gelenkig verbundene Rohrlängen
zur Kompensation der gesamten Schiffsbewegung wegen des Abstandes und der änderungen
der Spannweiten nicht zufriedenstellend einsetzen.
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Es ist auch bekannt, eine mit einer Unterwasser-Rohrleitung verbundene
Boje zu verwenden, die geflutet werden kann, damit die Gefährdung des Schiffsverkehrs
bei Nichtbenutzung der Be- und Entladeeinrichtung verringert wird. Allen diesen
Anlagen ist aber der Nachteil gemeinsam, daß sie mit flexiblen Schlauchleitungen
ausgestattet sind; die Mängel, die derartigen flexiblen Leitungen anhaften, sind
oben bereits angegeben.
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Demnach ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Rohrverbindung zwischen
einem auf Reede liegenden Schiff und einer Versorgungsrohrleitung, die am Meeresboden
liegt und zu den Landanlagen führt, zu schaffen, die keine korrosionsgefährdeten,
dauernd
unter Wasser befindlichen beweglichen Teile aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß nach einem
älteren Vorschlag zwischen Küste und Ankerplatz des Schiffes ein Ankerblock für
die Rohrleitung auf dem Meeresgrund vorgesehen ist und daß die Rohrleitung zwischen
Ankerblock und Schiff aus einem starren Rohrstrang besteht und dieser Teil lang
genug ist, damit die natürliche Elastizität des Rohres ausreicht, um sein schiffsseitiges
Ende bis in die Höhe der Bordanschlüsse anzuheben.
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Zwar ist es bereits bekannt, einer Leitung zum Be-und Entladen von
Tankern eine Umhüllung aus metallischem Werkstoff zu geben, d. h. einen starren
Rohrstrang zu verwenden, jedoch wird dieser metallene Rohrstrang an seinem schiffsseitigen
Ende nicht bis in die Höhe der Bordanschlüsse angehoben.
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Eine andere bekannte Konstruktion sieht ein am Meeresboden verankertes,
mit einem Rohrgelenk versehenes und daher in einer vertikalen Ebene aus der liegenden
Stellung in eine lotrechte Stellung aufrichtbares Gerüst mit einem starren Rohrleitungsteil
vor, dessen dem Schiff zugewandtes Ende mittels flexibler Leitungen an die Bordanschlüsse
des Schiffes gelegt werden kann. Diese Anlage erfordert eine zusätzliche Verankerung
des Schiffes, die aber bei unruhigem Wetter nicht verhindern kann, daß das starre
Gerüst an die Bordwand schlägt und dort oder an den Rohrleitungen Schäden verursacht.
Dazu kommt, daß das Rohrgelenk bei dieser bekannten Konstruktion auf dem Meeresgrund
verbleibt, so daß eine Wartung dieses stark der Korrosion ausgesetzten Bauteils
sehr schwierig ist. Bei einer starren Rohrleitung gemäß der Erfindung entfällt ein
derartiges Rohrgelenk; allenfalls am schiffsseitigen Ende der starren Rohrleitung
vorgesehene Rohrgelenke bieten keine Wartungsprobleme, weil sie bei dem Anheben
dieses Rohrleitungsendes mindestens bis unmittelbar unter die Wasseroberfläche nach
oben gelangen.
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Durch die erfindungsgemäß an die Bordwand herangeführte starre Rohrleitung
kann zwar das Schiff einseitig belastet sein, jedoch ist diese Belastung praktisch
zu vernachlässigen, wenn gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
in an sich bekannter Weise am seeseitigen Ende der Rohrleitung ein zum Schiff anzuhebender
und an ihm anbringbarer Hauptschwimmtank angeordnet ist, der mittels Preßluft- bzw.
Wasserzufuhr zum Aufsteigen bzw. Absinken gebracht werden kann und dabei jeweils
das Rohrleitungsende mitnimmt.
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Da die zwischen Schiff und Ankerblock verlaufende Rohrleitung starr
ist, kann man an ihren Enden, d. h. an dem Ankerblock und am Schiff, starre, keine
Gelenkteile erfordernde Anschlußrohrstücke vorsehen, so daß bei einer besonders
zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung die vom Ankerblock aus gesehen landseitige,
auf dem Meeresgrund liegende oder etwas in den Meeresgrund eingegrabene Rohrleitung
im Bereich des Ankerblocks starr mit der zum Schiff führenden Rohrleitung verbunden
ist. Entsprechend ist bei einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung
die von dem Ankerblock herkommende Rohrleitung starr mit einer Verteilerrohrleitung
in einem vom Meeresgrund hochzuhievenden und am Schiff zu befestigenden Verteilergerüst
verbunden.
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Das erfindungsgemäße Ladeverfahren für einen
ablandig
verankerten Tanker berücksichtigt die normale Bewegung des Schiffes, ohne dazu große
Längen flexibler Gummischläuche zu benötigen. Bei Nichtgebrauch der erfindungsgemäßen
Be- und Entladeeinrichtung befinden sich im Schiffahrtsweg keine Anlagen, die ein
Navigationshindernis für die Schiffahrt bilden könnten. Die erfindungsgemäße Einrichtung
ist einfach im Aufbau und wirtschaftlich; ein auf Reede liegender Tanker kann damit
gleichzeitig durch mehrere getrennte Rohrleitungen beladen und/oder entladen werden.
Mit den flexiblen Schläuchen entfallen bei der Einrichtung gemäß der Erfindung auch
die Zubehörvorrichtungen zur Handhabung solcher Schläuche. Gemäß der Erfindung werden
keine Betriebsanlagen benötigt, die ständig der See ausgesetzt sind oder lange Zeit
an ihrem Platz in See bleiben müßten. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist bei Nichtbenutzung
nicht irgendwelchen Beschädigungen durch die Schiffahrt ausgesetzt, andererseits
ist sie nicht nur besonders leistungsfähig beim Flüssigkeitstransport in den beiden
Richtungen zwischen Schiff und Land, indem sie sich ohne zusätzliche Bedienungsmaßnahmen
den Änderungen des Tiefgangs des Tankers beim Be- und Entladen und auch den normalen
Bewegungen des Tankers im Wind und bei den Gezeiten anpaßt, sie trägt vielmehr außerdem
zur Festlegung des Schiffes bei, das sich im übrigen während des Lade- und Entladevorgangs
zum Wind und zu der Gezeitenbewegung ausrichten kann; auch eine Drift um einen Punkt
im Verankerungsbereich ist während der Ladevorgänge möglich.
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In der Beschreibung wird der Ausdruck »verankert« zu gebraucht, um
anzudeuten, daß das Schiff an Bojen, Ankern, festen Ankerblöcken oder Säulen von
Land entfernt festgemacht ist. Es wird nicht zwischen Verankern und Vertäuen unterschieden
Der Ausdruck »Ankerplatz« oder »Anlegeplatz« wird verwendet, um die Position zu
kennzeichnen, die ein Schiff einnehmen kann, wenn es während des Ladens und Entladens
»verankert« ist. Um einen flexiblen Schlauch, der durch große Biegsamkeit auf kurzen
Längen gekennzeichnet ist, von einer Rohrleitung aus kurzen Rohrstücken, die miteinander
durch Gelenkverbindungen gekoppelt sind, zu unterscheiden und beide von einer Rohrleitung,
die durch festes Aneinanderfügen, beispielsweise durch Verschweißen einer Reihe
von gleichen metallischen Rohren gebildet ist, wird die zuletzt genannte Rohrleitungsart
als »stanwandige Rohrleitung « bezeichnet, weil sie auf Grund der dem Metall eigentümlichen
Werkstoffeigenschaften auf kleine Längen starr, auf (relativ zu ihrem Durchmesser)
große Längen aber biegsam ist.
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Schließlich wird zwar von dem » Meeresgrund « gesprochen, aber die
Einrichtung läßt sich natürlich auch in Flüssen und Seen und anderen Gewässern verwenden.
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An Hand der Zeichnungen wird nun eine Anzahl von Ausführungsbeispielen
der Erfindung beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in F i g. 1 einen schematischen
Aufriß eines auf Reede verankerten Tankers beim Be- oder Entladen mittels der erfindungsgemäßen
Einrichtung, F i g. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Anlage gemäß F i g.
1 mit den Endlagen, in die der Tanker driften kann, F i g. 3 eine Seitenansicht
eines Hauptschwimmtanks in größerem Maßstab (einige Teile sind weg-
gelassen), wie
er bei der Einrichtung nach Fig. 1 und 2 verwendet werden kann, F i g. 4 eine Ansicht
des Endes (einige Teile sind weggelassen) in größerem Maßstab von kleineren Schwimmtanks,
wie sie bei der Einrichtung nach F i g. 1 und 2 verwendet werden können, F i g.
5 eine schematische Ansicht des Ö1- und Luftleitungssystems für die Einrichtung
nach F i g. 1 und 2, F i g. 6 einen schematischen Aufriß einer abgewandelten Form
der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Be- und Entladen von Schiffen, Fig. 7 eine
schematische Draufsicht auf die Anlage nach F i g. 6 mit den gestrichelt angedeuteten
extremen Positionen des zu be- oder entladenden Tankers, F i g. 8 eine Seitenansicht
in größerem Maßstab (einige Teile sind weggelassen) einer kombinierten Abstütz-
und Ölleitungskonstruktion für die Einrichtung nach F i g. 7, F i g. 9 eine zu F
i g. 8 gehörige Ansicht des landseitigen Endes der Abstützkonstruktion, Fig. 10
eine vergrößerte perspektivische Ansicht von oben auf einen Ankerblock des Rohrleitungssystems
und die Halterung der Rohrleitung, Fig. 11 eine perspektivische Ansicht von oben
auf ein Verteilergerüst zum Heranführen der starren Rohrleitung an die Schiffswand.
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In den F i g. 1 und 2 ist schematisch ein Tanker 10 dargestellt,
der Öl aus einem Speicher an Land entnimmt und/oder in ihn abgibt; der Speicher
wird durch die Tanks 12 und ein Pumpen- und Ventilhaus 14 verkörpert. Mehrere parallele,
starrwandige Stahlrohrleitungen 16 laufen von dem Pumpen- und Ventilhaus 14 auf
dem Meeresgrund 17 entlang zu dem Ankerplatz, an dem der Tanker 10 mittels Ankerketten
oder -trossen 15 festgemacht ist. Wie dies beim Laden und Entladen von Hochseetankern
am Pier gemeinhin üblich ist, sind die mehrgängigen Ölleitungen 16 in der Lage,
verschiedene Ölsorten gesondert und gleichzeitig zu laden undloder zu entladen,
und wenn nur eine einzige Ölsorte übernommen werden soll, läßt sich der Lade- und
Entladevorgang dieser Sorte rascher abwickeln. In dem in den F i g. 1 und 2 veranschaulichten
Beispiel sind vier Ölleitungen 16 verwendet und Mittel vorgesehen, um in dem Pumpen-
und Ventilhaus 14 die richtigen Verbindungen herzustellen und wenn nötig (nicht
dargestellte) Pumpen in die verschiedenen Leitungen einzuschalten.
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Die Rohrleitungen 16 bestehen aus sehr zugfestem korrosionshartem
Stahl, der in gebräuchlicher Weise geeignet bedeckt oder umhüllt ist, um die Korrosion
und den Verschleiß noch weiter zu unterbinden. Zur leichteren Beschreibung können
die Rohrleitungen 16 als aus einem landseitigen Abschnitt 18 und einem seeseitigen
Abschnitt 19 bestehend angesehen werden.
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Natürlich sind zwischen diesen beiden Abschnitten keine eigenen Verbindungsstücke
erforderlich, wenngleich solche Verbindungen vom Gesichtspunkt der Instandhaltung
bequem sein können. Der Abschnitt 18 der Rohrleitung 16 kann in dem Meeresgrund
17 eingebettet werden, um die Gefahr einer mechanischen Beschädigung herabzusetzen,
wenn aber eine solche Gefahr unwahrscheinlich ist, kann er auch nui auf Meeresgrund
gelegt werden, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist. Der Abschnitt 19 liegt jedoch
frei auf dem Meeresboden 17, so daß er in die gezeigte Lage
angehoben
werden kann, wie später noch beschrieben wird. Ein Betonankerblock 20 schafft einen
feststehenden Punkt an der Verbindungsstelle der Rohrleitungsabschnitte 18 und 19
und dient dazu, das landseitige Ende des Abschnittes 19 gegen eine Bewegung relativ
zum Meeresboden und zum Abschnitt 18 abzusichern. Wenn ein Tanker am Anlegeplatz
verankert ist und zum Anschluß an die Rohrleitungen 16 bereit ist (wie dies allgemein
in denF i g. 1 und 2 andeuetet ist), wird das seeseitige Ende des Rohrleitungsabschnittesl9
mittels eines Hauptschwimmtanks 22 und kleinerer Tanks 24, die in Abständen entlang
des seeseitigen Abschnittes 19 der Rohrleitung angeordnet sind, derart angehoben,
daß das Ende jeder Rohrleitung 16 sich dem Tanker 10 zum Anschluß an die Schiffstanks
darbietet. Um diese Anschlüsse zu erleichtern, steht jede Rohrleitung 16 mit einem
Steigrohr 28 (Fig. 3) in Verbindung, das an dem Haupttank 22 als ein Stück von ihm
befestigt ist.
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Die Tanks 24 haben die Aufgabe, ein Knicken der Rohrleitungen zu verhindern,
zumal der Rohrleitungsabschnitt 19 eine beträchtliche Länge aufweist.
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In F i g. 3 ist der Hauptschwimmtank 22 teilweise schwimmend an der
Wasseroberfläche dargestellt; er besteht in der Hauptsache aus einem Hohlkörper30,
der von praktisch vertikalen Rohren 32 durchzogen wird, durch die je ein Steigrohr28,
von dem seeseitigen Ende der zugehörigen Rohrleitung 16 ausgehend, frei durchtritt.
Der Körper 30 ist aus Stahlplatten, etwa durch Verschweißen, hergestellt, und die
Rohre 32 bilden einen integralen Teil des Körpers und sind zum Kopf oder Deck 34
und zum Boden 36 des Körpers 30 hin offen. Um ein gewisses Maß an Schutz für den
Teil jedes Steigrohres 28, der über das Deck 34 herausragt, vorzusehen und auch
um den Anschluß an das Steigrohr von Hand zu erleichtern, steht ein Dollbord 38
vom Rand des Decks 34 ab und ist mit Speigatten40 versehen, um das Wasser vom Deck
abfließen zu lassen. In Abständen rund um die Seiten des Körpers sind in der Nähe
oder an dem Dollbord 38 eine Reihe von Bügeln 42 befestigt, die das Festmachen des
Tanks 22 mittels Ketten 44, die zu ähnlichen (nicht gezeigten) Bügeln an dem Tanker
10 laufen, erleichtern.
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Eine Manschette oder Rohrschelle 46 legt die seeseitigen Enden der
Röhren 16 in gewissen Abständen zueinander fest, und mittels einer in der Mitte
hochstehenden Öse 48 kann das seeseitige Ende des Abschnittes 19, beispielsweise
über einen Schäkel 50, an einer Öse 51 aufgehängt sein, die an einer mit dem Boden
36 des Tanks 22 verbundenen Verstärkungsplatte 52 befestigt ist. Im Inneren des
Tanks 22 ist eine Kette 54 an einer Öse 56 auf der Oberseite der Platte 52 befestigt
und erstreckt sich nach oben bis zu einer Verbindung mit einem Ösenbolzen 57, der
durch eine Mutter 58 an einer oberen Verstärkungsplatte 59 festgelegt ist. Der Ösenbolzen
kann in vertikaler Richtung verstellt werden, um die Kette 54 gespannt zu halten,
so daß die Rohrleitung nicht allein von dem Boden 36 des Tanks getragen wird.
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Auf diese Weise wird der größere Anteil des Gewichts der Rohrleitung
16 von der Schelle 46 aufgenommen gegenüber den Steigrohren 28.
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Die Verbindung zwischen dem unteren Ende jedes Steigrohres 28 und
dem seeseitigen Ende der zugehörigen Rohrleitung 16 wird mittels eines rechtwinkligen
Knierohres 60 hergestellt, das auf dem
unteren Ende des Steigrohres sitzt, und eines
zweiten rechtwinkeligen Knierohres 61, das auf dem Ende der Rohrleitung 16 sitzt;
die Knierohre sind untereinander für eine gegenseitige Schwenkbewegung um eine HorizontalachseA
mittels einer gebräuchlichen Drehgelenkverbindung62 verbunden. So kann sich jede
Rohrleitung 16 um die Achse A gegenüber ihrem Steigrohr 28 derart verdrehen, daß
das Steigrohr praktisch vertikal bleiben kann, so daß der Anschluß an die Schiffstanks,
etwa mittels Kupplungsrohre 63, wie in F i g. 1 gezeigt, erleichtert wird. Um ein
Scheuern der Steigrohre in der Röhre 32 zu verhindern, ist eine Manschette 64 aus
relativ weichem Material in den Kopf der Röhre 32 eingepreßt, die das Steigrohr
28 von den Wänden der Röhre fernhält. Um eine unnötige Belastung an dem Gelenk 62
zwischen den Knierohren 60 und 61 zu vermeiden, ist an dem äußeren Umfang jedes
Steigrohres gerade oberhalb der Höhe des Decks 34 ein Flansch 66 aufgeschweißt,
um das Gewicht der zugehörigen Rohrkupplung63 am Deck abzustützen. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Öse 51 und die Rohre 32 derart angeordnet sind, daß der Angriffspunkt
des Auftriebs des Tanks zwischen Öse und Rohren, aber beträchtlich näher an der
Öse zu liegen kommt, so daß der größte Anteil des Gewichts der Rohrleitungen 16
von der Öse S1 aufgenommen wird. In diesem Fall ist der Tank 22, wenn er vollständig
aufgetaucht ist, bestrebt, um die Öse 51 im Uhrzeigersinn zu kippen; er wird aber
daran gehindert, weil die Flansche 66 an dem Deck 34 anliegen, und die Rohre 28
werden daher vor dem Anschluß an die Rohrkupplung63 unter Zug gehalten. Wenn die
Rohrkupplung angeschlossen ist, kippt der Tank 22 leicht entgegen dem Uhrzeigersinn,
und das Gewicht der Rohrkupplung wird, wenigstens zum Teil, von den Flanschen 66
aufgenommen.
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Um die Laderohrkupplung 63 mit den Steigrohren 28 zu verbinden, kann
ein gebräuchlicher Bordladebaum 70 (F i g. 1) verwendet werden, um die Ladekupplung
derart über dem Tank 22 aufzuhängen, daß das untere Ende des untersten Rohrstückes
72 jedes Ladekupplungsrohres gerade oberhalb der Höhe des Tankdecks 34 liegt. Am
Boden jedes untersten Rohrstückes 72 ist ein Flansch 74 (F i g. 3) vorgesehen, der
etwa mittels schnell greifender Bolzen 76 mit einem Verbindungsflansch am obersten
Rand des zugehörigen Steigrohres 28 vereinigt werden kann.
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Wenn eines der Steigrohre 28 nicht mit einem Laderohr 63 verbunden
ist, ist sein offenes Ende durch einen darauf festgeschraubten (nicht dargestellten)
Deckel abgedichtet, um ein Auslaufen des Öls und einen Eintritt von Wasser in die
Rohrleitung zu verhindern.
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Der Hauptschwimmtank wird dadurch zum Schwimmen gebracht, daß Druckluft
in sein Inneres eingeführt wird. In der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsform
wird Preßluft in den Tank 22 durch eine Luftrohrleitung 80 eingeleitet, die entlang
einer der Rohrleitungen 16 läuft und mit dieser in gewissen Abständen mittels Stege
82 verbunden ist. Das seeseitige Ende der Luftleitung 80 trägt ein Knierohr 84,
das in Drehverbindung mit einem Knierohr 85 steht, welches am unteren Ende eines
Luftsteigrohres 86 befestigt ist. Das Knierohr 85 liegt unmittelbar unterhalb des
Tankbodens und etwas landeinwärts von der Rohrschelle 46. Das Luftsteigrohr 86 erstreckt
sich nach oben in den
Körper 30 des Tanks 22 hinein und ist mit
dem Tankboden 36 bei 88 verschweißt. Der Abstand zwischen dem Knierohr 84 und dem
am weitesten seewärts liegenden Steg 82 soll so groß sein, daß eine genügende Biegsamkeit
der Luftleitung 80 gewährleistet ist, um die normale Schwenkbewegung des Tanks relativ
zu den Rohrleitungen 16 um den Schäkel 50 auszugleichen. Das Luftsteigrohr 86 endet
nahe der Unterseite des Decks 34; dabei ist das obere Ende des Rohres 86 mit einem
nach unten gebogenen Rand 90 versehen. Konzentrisch zum Rohr 86 ist ein kurzes Rohrstück
92 angeordnet, das an seinem oberen Rand mit der Unterseite des Decks 34 verschweißt
ist und dessen unteres Ende in derselben Horizontalebene liegt wie die untere Kante
des Randflansches 90. In gleicher Weise ist ein nach oben umgebogener Randflansch
93 an dem unteren Ende des Rohres 86 oberhalb des Tankbodens 36 befestigt, und ein
kurzes Rohrstück 94 ist auf der Oberseite des Tankbodens derart aufgeschweißt, daß
es konzentrisch zu dem Luftsteigrohr 86 liegt; dabei befindet sich der obere Rand
des Rohrstückes 94 mit dem des Randflansches 93 in der gleichen Ebene. In Abständen
rund um das Luftsteigrohr 86 sind in dem Tankboden innerhalb des Umfangs des Rohrstückes
94 mehrere Wasserlöcher96 vorgesehen, durch die Wasser in den Körper des Tanks 22
eingeführt oder aus ihm abgelassen werden kann. Endlich ist um das Luftsteigrohr
86 in frei gleitender Verbindung ein flacher ringförmiger Schwimmer 98 angeordnet,
der aus einem Kunststoff sein kann, der von Seewasser nicht angegriffen wird und
auch gegen die Einwirkung der Meeresflora widerstandsfähig ist. Das Material des
Schwimmers ist auch genügend nachgiebig, um eine praktisch flüssigkeitsfeste Dichtung
zwischen dem Schwimmer und dem Rohr 92 und dem Randflansch 90 oder dem Rohrstück
94 und dem Randflansch 93 zu bilden.
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Wenn der Tank 22 auf dem Meeresgrund 17 ruht, ist er praktisch mit
Wasser gefüllt, das durch die Löcher 96 eingetreten ist und die Luft aus dem Tank
durch das Luftsteigrohr 86 vertrieben hat, und der Schwimmer 98 liegt auf dem Rohr
92 und dem Randflansch 90 auf, um das Eindringen von Wasser in das Luftsteigrohr
86 zu verhindern. Wenn der Tank zur Wasseroberfläche angehoben werden soll, wird
Druckluft durch die Leitung 80 in das Luftsteigrohr 86 eingeleitet, die den Schwimmer
98 aus seinem Sitz am Rohr 92 und dem Randflansch 90 wegdrückt, so daß Luft in den
Körper 30 des Tanks eindringen kann und Wasser durch die Wasserlöcher96 ausgestoßen
wird. Wenn der Wasserspiegel in dem Tank 22 fällt, bekommt der Tank immer mehr Auftrieb
und steigt allmählich zur Wasseroberfläche empor; dieser Vorgang geht weiter, bis
der Wasserspiegel in dem Tank bis zum oberen Rand des Rohrstückes 94 absinkt und
sich der Schwimmer 98 gegen das Rohr 94 und den Randflansch 93 legt und damit das
vollständige Entweichen des Wassers aus dem Tank 22 verhindert. Zu diesem Zeitpunkt
ist jedoch der Tank 22 vollständig schwimmend aufgetaucht, und das seeseitige Ende
der Rohrleitungen 16 wird getragen, wobei die oberen Enden der Steigrohre 28 im
Freien liegen und zum Anschluß an die Ladekupplung 63 bereit sind.
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In F i g. 4 ist einer der kleineren Schwimmtanks 24 in voll aufgetauchtem
Zustand gezeigt; dabei ist festzustellen, daß jeder kleinere Tank 24 gleich kon-
struiert
ist wie der Haupttank 22, mit der Ausnahme, daß ihn keine Ölsteigrohre durchziehen.
Der Tank ist ebenfalls nach üblichen Verfahren aus Stahlplatten hergestellt in Form
eines geradlinigen Hohlkörpers 100. Wie beim Haupttank 22 dient eine Rohrschelle
102 dazu, die Rohrleitungen 16 mit festen Abständen aneinanderzuhängen und eine
Verbindung zwischen dem Rohrleitungsabschnitt 19 und dem Tank herzustellen. Die
Schelle 102 besteht aus einem oberen and einem unteren Teilstück 103 bzw. 104, die
mittels zweier Sätze von äußeren Schrauben 105 und einem innenliegenden Schraubensatz
106 derart miteinander verbunden sind, daß sie die Rohrleitungen 16 an ihrem Platz
festhalten. Ein rohrförmiger Befestigungsarm 107 stellt die Verbindung zwischen
dem Tankboden 108 und der Schelle 102 her; sein oberer Flansch 109 ist mit dem Tankboden
108, etwa mittels Niete 110, verbunden, und ein unterer Flansch 112 ist am oberen
Schellenteil mit den Schrauben 106 befestigt. In dem Schellenteil 103 ist eine zentrale
Öffnung 115 vorgesehen, die konzentrisch zur Bohrung 116 des Befestigungsarms 107
liegt und dazu dient, einen Kanal für das Wasser zu bilden, das in den Tankkörper
100 einströmt oder aus ihm abfließt, und einen Durchtritt für ein Luftsteigrohr
118 vorzusehen, das von einer T-Verbindungl20 an der Luftleitung 80 in das Innere
des Tanks 24 läuft. Da der Tank 24 starr mit der Schelle 102 verbunden ist, besteht
keine Notwendigkeit für eine Gelenkverbindung zwischen dem Luftsteigrohr 118 und
der Luftleitung 80.
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Wie für den Tank 22 dargestellt, endet das obere Ende des Rohres
118 nahe am Deck 122 des Tanks 24 und trägt einen nach unten umgebogenen Ringflansch
124. Das Steigrohr 118 ist von einem kurzen konzentrischen Rohrstück 126 umgeben,
das von der Unterseite des Decks122 des Tanks nach unten ragt; an Stelle eines entsprechenden
unteren Rohrstückes ist jedoch der rohrförmige Körper des Befestigungsarms 107 nach
oben verlängert und bildet einen ringförmigen Vorsprungl28. Auf dem Rohr 118 sitzt
nahe seinem unteren Ende ein nach oben gerichteter Ringflansch 130, dessen oberer
Rand mit dem des Vorsprungs 128 in einer Ebene liegt, so daß ein Sitz für einen
ringförmigen Schwimmer 132 gebildet wird, der auf dem Rohr 118 entlanggleitet. Das
Wasser wird aus dem Tank 24 in gleicher Weise abgeleitet, wie für den Tank 22 beschrieben,
mit der Ausnahme, daß das Wasser aus dem Körper 100 des Tanks 24 nach unten durch
den Befestigungsarm 107 und durch eine Offnung 115 in dem Schellenteil 103 strömt.
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Ein Ankerblock 140 (F i g. 1 und 2) liegt seewärts vom Tank 22 unter
dem Tanker 10 auf dem Meeresgrund 17. Eine Haltekette 142 verbindet den Ankerblock
1.40 mit einer Aufhängeöse 144 an der Rohrleitungsschelle 46 (F i g. 3). Die Lage
des Blocks 140 und die Länge der Kette 142 sind derart gewählt, daß die Kette 142
die Bewegung des Tanks 22 und des seeseitigen Endes der Rohrleitungen 16 nicht einschränkt,
bevor nicht die Rohrleitungen 16 in einer der in Fig. 2 angedeuteten Richtungen
bis an die Grenzen ihrer zulässigen Beanspruchung gebogen sind. Der Ankerblockl40
und die Kette 142 verhindern auch, daß der Tank 22 von dem Tanker über einen gewissen
Sicherheitsabstand hinaus, der durch die Biegsamkeit der Rohrleitungen 16 festgelegt
ist, landwärts getrieben wird. So bewirken der Block 140
und die
Kette 142, daß kein Teil der Rohrleitungen 16 über die Elastizitätsgrenze des Materials
hinaus beansprucht wird. Der Ankerblock 140 stellt ein bequemes Mittel dar, um eine
Markierungsboje 146 an einem Seil 148 festzumachen, die dazu dient, den Tankeranlegeplatz
zu identifizieren und die angenäherte Position des seeseitigen Endes der Unterwasser-Rohrleitung
zu kennzeichnen.
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Im folgenden wird für eine Beschreibung des Ladens und Entladens
eines Tankers allgemein auf die Fig. 1 und 2 und im besonderen auf die Fig. 5 Bezug
genommen. Wenn der Tanker vor dem Lade-oder Entladevorgang an seinem Ankerplatz
ankommt, ruhen die Rohrleitungen 16 und die Tanks 22 und 24 auf dem Meeresboden.
Dann wird der Tanker 10 mit Trossen 15 verankert oder an geeigneten (nicht dargestellten)
Haltebojen derart festgemacht, daß er die richtige Position bezüglich der Markierungsboje
146 einnimmt. Wenn der Tanker dann an seinem Anlegeplatz vor Anker gegangen ist,
leitet das Bedienungspersonal in dem Pumpen- und Ventilhaus 14 Druckluft in die
Luftleitung 80; dazu wird beispielsweise ein Ventil 150 (Fig. 5) geöffnet, das die
Luftleitung 80 an dem Ventilhaus 14 mit einem Luftbehälter 152 verbindet, der seinerseits
an einem von einem Motor 156 betriebenen Luftkompressor 154 angeschlossen ist. Stromabwärts
von dem Ventil 150 ist in der Luftleitung 80 ein Luftdruckmesser 157 eingebaut,
mit dem der Druck in der Leitung 80 gemessen werden kann. Dabei wird Wasser aus
dem Hauptschwimmtank 22 und den kleineren Schwimmtanks 24 in unterschiedlichen Mengen
je nach der wechselnden Tiefe und den Volumina dieser Tanks abgeführt; wenn jedoch
ein Tank mit Luft angefüllt ist, verhindern seine Schwimmer (98 oder 132) praktisch
ein Ausströmen der Luft aus dem Tank, und die nachgelieferte Luft wird zu den anderen
Tanks geschickt. Wenn alle Tanks mit Luft gefüllt sind, nehmen die Rohrleitungen
16 die in F i g. 1 dargestellte Lage ein, und da dann verhältnismäßig wenig Luft
weiterhin über die Schwimmer (98 oder 132) entweicht, kann das Ventil 150 geschlossen
und der Kompressor 154 abgeschaltet werden. Falls jedoch Luft aus der Leitung 80
oder ihren Anschlußvorrichtungen langsam, aber merklich aussickert, kann das Ventil
150 auch offenbleiben, und der Kompressor 154 kann von einem geeigneten Druckschalter
158, der den Kompressormotor steuert, betätigt werden. Dann werden an Land die passenden
Verbindungen zu den Ölleitungen 16 über geeignete Steuerventile in einem Verteilerzentrum
160 hergestellt, und die Ketten 44 werden festgemacht, um den Tank 22 mit dem Tanker
10 zu verbinden, wie in F i g. 1 angedeutet.
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Sobald der Tank 22 festgemacht ist, werden die Ladekupplungsrohre
63 über Bord geheißt und eine Verbindung zu den Steigrohren 28 hergestellt, nachdem
zunächst die Deckel entfernt wurden. Wenn die Kupplungsrohre mit dem Sammelrohr
auf dem Schiff verbunden sind, kann der Transport von Öl vom Schiff zum Land oder
umgekehrt beginnen. Wenn die Überleitung vollständig durchgeführt ist, werden die
Kupplungsrohre 63 aus ihrer Verbindung mit den Steigrohren 28 gelöst, und die Deckel
werden auf die Flansche 78 der Steigrohre aufgeschraubt. Wenn das Ventil 150 geöffnet
war, wird es geschlossen und ein Ventil 162 geöffnet, durch das die Luftleitung
80 zur Atmosphäre ausbläst, so daß Wasser in die Tanks 22
und 24 eintreten kann und
die Tanks und die Rohrleitungen 16 wieder untertauchen.
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Während ein Tanker mit Hilfe des beschriebenen Systems beladen oder
entladen wird, werden die normalen Bewegungen des Tankers an seinem Ankerplatz,
die von den Winden oder Gezeiten verursacht werden, durch elastische Biegung der
Stahlrohrleitungen 16 aufgefangen. Es hat sich herausgestellt, daß eine Rohrleitung
von 15 bis 25 cm im Durchmesser, die wenigstens 123 m vom Ankerblock 20 bis zum
Tank 22 mißt, eine Vor- und Rückbewegung des Tankers von 47 m mitmacht und vom Meeresgrund
bis zur Wasseroberfläche bei einer Wassertiefe von 20 m angehoben werden kann, ohne
über ihre Elastizitätsgrenze hinaus beansprucht zu werden.
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In den F i g. 6 bis 9 der Zeichnungen ist ein anderes System für
eine ablandige Ladung von Tankern veranschaulicht, das ebenfalls die oben erläuterten
Merkmale und Vorzüge der Erfindung aufweist. Wie aus dem Nachstehenden hervorgeht,
sind viele Komponenten dieses Systems die gleichen oder ähnliche wie die entsprechenden
Bestandteile des oben beschriebenen Systems, und wo dies der Fall ist, werden gleiche
Bezugsziffern mit dem Zusatz a für diese Teile benutzt.
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Wie oben wird Öl zwischen einem Schiff 10 a und einer Speicheranlage
an Land, die aus Tanks 12 a und einem Ventilhaus 14 a besteht, mittels Rohrleitungen
16 a transportiert, wie in den F i g. 6 und 7 dargestellt. Die Rohrleitungen 16
a sind wie früher durch Blöcke 20 a verankert, aber die Art und Weise, wie ihre
seeseitigen Enden angehoben werden, unterscheidet sich bei diesem Ausführungsbeispiel.
Wieder werden jedoch Tanks 22 a verwendet, um die seeseitigen Enden der Rohrleitungen
16 a anzuheben und die Steigrohre 28 a (F i g. 8) zum Anschluß an das Schiff 10
a bereitzustellen, wobei das Ein- oder Ausströmen von Wasser in dem Schwimmtank
22 a durch Druckluft gesteuert wird und durch ein Schwimmventil, wie es im Zusammenhang
mit den F i g. 1 bis 6 geschildert wurde.
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Einer der Hauptunterschiede zwischen diesem System und dem früher
beschriebenen liegt in der Weise, wie das Schiff 10 a an seinem Ankerplatz während
des Lade- und Entladevorgangs festgemacht ist. Um die seitlichen Bewegungen des
Schiffes 10 a, während es vor Anker liegt, besser unter Kontrolle zu halten, ist
das Schiff durch seine vorderen (bugseitigen) und hinteren (heckseitigen) Halteseile
200 und 201 zu einer vorderen Abweisstütze oder einem Fender 202 und zu einer rückwärtigen
Abweisstütze oder einem Fender 204 herangezogen. Für die Beschreibung sei angenommen,
daß die zwei Abweisstützen im wesentlichen identisch sind und nur die vordere Vorrichtung
202 beschrieben werden muß; wo jedoch Teile der rückwärtigen Abweisstütze 204 eigens
erwähnt werden, tragen sie die gleichen Bezugsziffern wie die entsprechenden Teile
der vorderen mit dem Zusatz b. Ein weiterer Unterschied zwischen dem in den F i
g. 1 bis 5 veranschaulichten System und dem der F i g. 6 bis 9 besteht darin, daß
bei dem letztgenannten System die Rohrleitungen 16 a in zwei Paare aufgeteilt sind
und jede Abweisstütze ein Paar trägt. Andere Unterschiede und Abänderungen gehen
aus der folgenden Beschreibung hervor.
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Die bugnahe Stützvorrichtung 202 besteht hauptsächlich aus einem
Ankerblock 205 und zwei parallelen
rohrförmigen Streben 206, die
mittels Querholmen 207 in einem seitlichen Abstand voneinander gehalten werden.
Der Ankerblock 205 besteht aus Beton und ist mittels eines oder mehrerer Pfähle
in dem Meeresboden festgerammt, so daß er eine sichere Basis für ein zylindrisches
Lagergehäuse 209 aus Stahl bildet, das in seiner Oberseite eingelassen und von Stiftschrauben
210 (s. F i g. 9) gehalten ist. Das Gehäuse 209 beherbergt zwei abgedichtete Lager
211, die in einem Abstand übereinander liegen und ihrerseits einen in Achsrichtung
vertikal angeordneten und um die Vertikalachse drehbaren Zapfen 212 aufnehmen. Da
die landseitigen Enden der Streben 206 an einem vorstehenden Lappen 213, der den
oberen Teil des Lagerzapfens 212 bildet, drehbar angelenkt sind, können die Streben
sich um die horizontale Achse des Zapfens 214, der sie mit dem Lagerzapfen 212 verbindet,
und ebenso um die vertikale Achse des Lagerzapfens 212 drehen. Es sei bemerkt, daß
das untere Ende des Lagergehäuses 209 mit einem Deckel 215 verschlossen ist, der
von den Schrauben 216 gehalten wird, und daß etwaige vertikale Bewegungen des Lagerzapfens
aus dem Gehäuse heraus durch eine Mutter217 verhindert werden, die auf das untere
Ende des Lagerzapfens aufgeschraubt ist. Die seeseitigen Enden der Streben 206 sind
mittels eines horizontalen Zapfens 220 schwenkbar mit einem Fender 218 verbunden,
wobei der Zapfen 220 durch Ansätze 222 auf der Rückseite des Fenders durchtritt.
Das seeseitige Ende jeder Strebe 206 ist jedoch derart geformt, daß der Fender 218
nur einen begrenzten Winkelbereich gegenüber der Strebe einnehmen kann (s. F i g.
8).
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Eine Rohrschelle 46 a (F i g. 8) dient dazu, die rohrförmigen Streben
206 und die seeseitigen Enden des zugehörigen Rohrleitungspaares 16 a in einem Abstand
zueinander zu arretieren und die Streben 206 und die Rohrleitungen 16 a mittels
einer Öse 48 a und eines Schäkels 50 a mit einer Öse 51 a am Boden des Tanks 22
a zu verbinden. Eine Aufhängeöse 144 a ragt von der Schelle 46 a nach unten und
stellt ein Glied dar, an dem eine Ankerkette 142 a zur Verbindung mit der Schelle
46 a befestigt werden kann, um die Bewegung des seeseitigen Endes der Abweisstütze
202 innerhalb der Sicherheitsgrenzen einzudämmen; die Kette 142 a ist dabei an einem
Ankerblock 140 a befestigt (F i g. 6). Beide Steigrohre 28 a an der Stützvorrichtung
202 sind durch ein Drehgelenk 62 a, das zwischen Knierohren 60 a und 61 a angeordnet
ist, mit dem Ende der zugehörigen Rohrleitung 16 a verbunden und erstrecken sich
durch den Schwimmer 22 a nach oben, wo sie in einem Verbindungsflansch enden, wie
bei dem zuerst beschriebenen System.
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Das Luftsteigrohr 86 a ragt zwar nach oben in den Körper des Schwimmtanks
22 a hinein, ausgehend von einer Gelenkverbindung, durch die es wie im vorigen Fall
mit dem seeseitigen Ende der Luftleitung 80 a verbunden ist, doch ist eine T-Verbindung
223 in die Leitung 80 a gerade innerhalb des äußersten Steges 82 a eingebaut. Ein
Zweig 224 der Luftleitung verläuft von dem Verbindungsstück 223 zu der Schelle 46
a, wo sich die Luftleitung teilt und weiter zu dem seeseitigen Ende jeder rohrförmigen
Strebe 206 zieht, wo sie über ein Anschlußstück 226 mit einem Kugelventilsitz 228
verbunden ist, der in die Wand der Strebe 206 eingeschraubt ist. Aus F i g. 8 geht
hervor, daß der Kugelventilsitz 228 von
der oberen Wölbung der Strebenwand nach unten
blickt und nach unten ragende, die Kugel haltende Gabeln 230 umfaßt, die einen Kugelschwimmkörper
232 so führen, daß er von dem rohrförmigen Ventil-Sitz 228 aus sich zwischen ihnen
praktisch vertikal bewegt. Die Kugel 232 besteht aus einem haltbaren federnden Material
oder ist mit einem solchen Material bedeckt und hat eine geringere Dichte als das
Seewasser.
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Ein gleiches Kugelventil ist an dem landseitigen Ende jeder Strebe
206 (F i g. 9) angeordnet. Dieses Kugelventil weist ebenfalls einen rohrförmigen
Sitz 236 auf mit die Kugel haltenden Gabeln 238, die von dem Sitz abstehen und eine
Kugel 240 derart führen, daß sie sich zwischen ihnen vertikal bewegen kann.
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Das landseitige Kugelventil ist jedoch in der unteren Wölbung der
Strebenwand angeordnet, und sein Sitz 236 ist nach oben gerichtet, so daß, wenn
die Kugel 240 von ihrem Sitz abgehoben wird, das Ventil einen Durchflußkanal zwischen
dem Strebeninneren 206 und der See freigibt. In der Bohrung 244 des Ventilsitzes
236 ist ein Filtersieb 242 vorgesehen um das Eindringen fester Körper in den Strebenhohlraum
zu verhindern.
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Die Einrichtungen an Land können für das zuletzt beschriebene System
praktisch die gleichen sein wie die in F i g. 5 dargestellten. Wenn also durch die
Rohrleitung 80 a jedes Rohrleitungspaares 16 a Preßluft geschickt wird, gelangt
diese in die Schwimmtanks 22 a und auch zu dem seeseitigen Kugelventil in jeder
rohrförmigen Strebe 206 der Stützvorrichtungen 202 und 204. Beide Tanks 22 a und
die Stützvorrichtungen202 und 204 werden dadurch von Wasser entleert; ein Austreten
der Luft aus den Tanks 22 a wird durch den oben im Zusammenhang mit F i g. 3 beschriebenen
Schwimmer verhindert, während bei den Streben ein Entweichen der Luft durch die
landseitigen Kugelventile verhindert wird, die sich schließen, wenn in den Streben
kein Wasser mehr vorhanden ist. Wenn die Tanks und die Streben mit Luft gefüllt
sind, nehmen sie die in F i g. 6 angedeutete Position ein, und das Schiff kann dann
gegen die Fender 218 und 218 b gezogen werden, wie oben beschrieben. Wie im früheren
Fall wird das Schiff durch Auslegen von Markierungsbojen 146 a zu seinem Ankerplatz
geleitet, aber im vorliegenden Fall wird es mit den Halteseilen200 und 201, die
über Kreuz an den Stützenankerblöcken 205b und 205 befestigt sind, an den Fendern
218 und 218 b festgezurrt; die Blöcke werden dabei mit Hilfe von zusätzlichen Markierungsbojen
254 geortet und mit dem Schiff verbunden.
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Obwohl das zuletzt beschriebene System nicht so viel Drift des Tankers
zuläßt wie das erste System, weil die Halteseile 200 und 201 den Tanker 10a enger
an seinen Ankerplatz fesseln, gestattet die Durchbiegung und Drehung der Stützvorrichtungen
202 und 204 (in Fig 7 durch gestrichelte Linien gekennzeichnet) zusammen mit der
normalen Seildehnung und dem Seildurchhang etwa 21 bis 28 m Vor- und Rückbewegung.
Wenn sich der Tanker und die Abweisstützen bewegen, folgen die Ölleitungen 16 a
frei nach, indem sie sich auf ihrer Länge in der durch die gestrichelten Linien
in F i g. 7 gezeigten Weise biegen.
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Wenn der Tanker während des Ladens und Entladens fester verankert
sein soll, kann die Horizontalbewegung der Stützen um die Ankerblöcke 205 und 205
b ausgeschaltet werden, indem die Lagerzapfen
212 in den Beton der
Blöcke eingegossen werden. Sobald in diesem Fall die Seile 200 und 201 den Tanker
an den Stützvorrichtungen 202 und 204 festgezurrt haben, wird die hauptsächliche
Bewegung (vor- und rückwärts) durch Biegung der rohrförmigen Streben 206 über ihre
Länge hin aufgenommen.
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So werden in beiden Systemen die normalen Bewegungen des Tankers
an seinem Ankerplatz durch die starrwandigen Rohrleitungen mitgemacht, und es werden
keine flexiblen Schlauchstrecken benötigt, die über lange Zeit der Witterung oder
dem Seewasser ausgesetzt werden müßten. Andererseits verwendet keines der Systeme
Rohrleitungen, die bleibend auf der Wasseroberfläche oder an Pfeilern, die auf dem
Meeresgrund verankert sind, liegen, und deshalb bedeutet keines der beiden Systeme
eine Gefahr für die Navigation oder neigt zu Beschädigung durch Sturm, weil die
Rohrleitungsstreben und -tanks bei schlechtem Wetter auf dem Meeresgrund ruhen.
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Bei beiden oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung kann
eine Verbindung zwischen den schwimmenden Steigrohren und dem Schiff durch eine
Vorrichtung 250 zum Befördern flüssiger Fracht (F i g. 6 und 7) hergestellt werden,
wie sie in einer älteren Anmeldung beschrieben ist, die auf einem Leichter 252 montiert
ist. Solange es das Wetter erlaubt, kann der Leichter in geeigneter Position bleiben,
so daß die Überleitungsvorrichtung mit den Rohrleitungen 16 und 16 a verbunden bleibt.
Sobald schlechte Witterung droht, kann die Vorrichtung von den schwimmenden Steigrohren
getrennt werden, die Rohrleitungen können, wie oben beschrieben, untertauchen, und
der Leichter 252 mit seiner tJberleitungsvorrichtung kann zu einem sicheren Hafen
abgeschleppt werden. Wenn jedoch unter den Gegebenheiten einer besonderen Installation
die Verwendung eines solchen Leichters unerwünscht sein sollte, können auch andere
Mittel zum Anschluß der schwimmenden Steigrohre an das Schiff verwendet werden,
beispielsweise die oben beschriebene Verladeanlage, die mit einem Schiffsladebaum
arbeitet.
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Die an Hand der F i g. 1 bis 9 beschriebenen Ladeanlagen setzen eine
Unterwasser-Rohrleitung voraus, die sich im rechten Winkel zur Längsrichtung des
Ankerplatzes erstreckt; die Tankerdrift zur offenen See hin wird von der Rohrleitung
selbst unterbunden, während alle Bewegungen in anderen Richtungen von der Rohrleitung
aufgenommen bzw. durch andere Mittel begrenzt werden müssen. Das Erfindungsprinzip
läßt sich jedoch auch bei Rohrleitungen zu ablandigen Ankerplätzen verwenden, deren
Längserstreckung parallel zur Rohrleitungslängsrichtung verläuft.
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In diesem Fall wird vorteilhafterweise ein zwischen dem seeseitigen
Ende der Rohrleitung 19 und den Übernahmeeinrichtungen des Tankers eingeschaltetes
Verteilergerüst 330 (F i g. 11) verwendet, über welches der Tanker in der Weise
gestellt wird, daß seine Längsachse im wesentlichen in der Verlängerung der Längsachse
der Rohrleitung 19 liegt.
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Das Verteilergerüst 330, wie es in F i g, 11 gezeigt ist, besteht
aus miteinander verschweißten Stahlrohrabschnitten; jedes Rohrstück ist gegen Wassereintritt
abgedichtet, wodurch gleichzeitig der Auftrieb der gesamten Vorrichtung erhöht wird.
Die Vorrichtung besteht in der Hauptsache aus vorderen und hinteren Querträgern,
die über ein Kreuzträgersystem (aus Stahlrohrabschnitten) miteinander verbunden
sind.
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Ein Mantelteil 373 der Rohrleitungl9 ist mit den Querträgern durch
Sattelteile verbunden; der Mantelteil durchsetzt die Sattelteile und ist mit ihnen
verschweißt. Jeder Querträger kann als aus drei zueinander parallelen, querliegenden
Hauptrohren bestehend angesehen werden, die untereinander durch weitere Tragteile
fest verbunden sind.
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Wie schon erwähnt, wird das Verteilergerüst330 vom Meeresgrund hochgehievt,
nachdem der Tanker über das Gerüst gestellt worden ist; zum Anhieven dienen Seile
332, von denen je eines an jeder Ecke des Verteilergerüsts gleitbar angebracht ist.
Fig. 11 läßt auch die Zweigleitungen 334 erkennen, die von dem Ende der Rohrleitung
19 querab ausgehend sich unter dem Schiffsrumpf erstrecken und die in Ladearme 336
übergehen, die als Ganzes jeweils um die Längsachse der Zweigleitung 334 verschwenkbar
sind, so daß ihre Enden an die schiffseigenen Übernahmeeinrichtungen an beiden Bordseiten
angeschlossen werden können.
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Der Mantelteil 373 umgibt die Rohrleitung 19 längs des Stücks zwischen
dem Ankerblock 20 und dem Hauptschwimmtank 22 bzw. dem Verteilergerüst 330. Genaueres
über diesen Schwimmantel 373 und den Übergang von der Rohrleitung 18 auf die Rohrleitung
19 am Ankerblock 20 zeigt die F i g. 10. Del von Land (in Fig. 10 von links) kommende
Rohrleitungsabschnitt 18 hat erheblich geringeren Durchmesser als der vom Ankerblock
20 abgehende Rohrleitungsabschnitt 19. Der diesen Abschnitt umgebende Mantelteil
373 erhöht gleichzeitig Festigkeit und Auftrieb des vom Ankerblock 20 seewärts abgehenden
Rohrleitungsabschnitts. Der Zwischenraum zwischen der eigentlichen ölführenden Rohrleitung
und dem Mantel 373 kann leer bleiben oder mit einem leichten, als zusätzliche Versteifung
dienenden, gitterwerkartigen Material ausgefülIt werden. Am landseitigen Ende ist
der Mantel durch eine Kappe 378 abgedichtet, die einerseits mit der Rohrleitung
18 und andererseits mit dem Mantel 373 verschweißt ist. In der Nähe der Kappe 378
ist auf die Außenseite des Mantels 373 eine Manschette 379 aufgeschweißt, die eine
feste Auflage für eine geteilte Muffe 380 bilden soll. Die Muffe 380 wird mit Schrauben
381 zusammengehalten und hat in dem unteren Teil jeder Hälfte eine Öffnung382, durch
die ein Bolzen 383 eines Schäkels 384 geführt ist. Der Schäkel ist außerdem durch
einen Ring 385 gesteckt, der unabnehmbar mit einer Aufhängeöse 386 verbunden ist.
Mit dem Ring 385 ist ferner ein zweiter Schäkel 388 verbunden, dessen Bolzen 389
durch ein Auge 390 einer zum Schiffsbug führenden Trosse 319 geführt ist.
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Sobald der Tanker an die Rohrleitung angeschlossen ist, nimmt diese
den größeren Teil der von dem Tanker in Rohrleitungslängsrichtung ausgeübten Kräfte
auf, während die Trosse 319, sofern der Rohrleitungsabschnitt 19 nicht durch Schwimmer
getragen wird, in erster Linie zum Tragen des Gewichts dieses Rohrleitungsabschnitts
dient, wozu geeignete Hängeseile zwischen Trosse und Rohrleitung vorgesehen werden
können.