DE128831C - - Google Patents

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DE128831C
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pressure
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/224Use of means other than pressure and temperature

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Verwendung von Pflanzentheilen zur Gewinnung von Zellstoff für die Papierfabrikation wurden bisher die zerkleinerten Pflanzentheile erst mit der Lösung von Chlormetallen oder von Nitraten imprägnirt und dann der Einwirkung eines elektrolytischen Stromes ausgesetzt, oder sie wurden in Metal lchloridlösungen erhitzt und dann mittels Elektricität zersetzt. Im Gegensatz zu diesen Ausführungen kommt es bei der vorliegenden Erfindung darauf an, dafs die Pflanzentheile der gemeinsamen Einwirkung von Elektricität, Wärme und Druck ausgesetzt werden, wodurch die Aufschliefsung bei Verwendung von reinem Wasser möglich ist. Es ist dabei nicht nothwendig, zur Zersetzung der in'krustirenden Bestandtheile Metallchloridlösung oder dergl. zu verwenden oder erst auf elektrolytischem Wege die Stoffe herzustellen, die aus einer Lösung, z. B. Kochsalzlösung mit Chlorwasserstoffsäure und Kaliumoder Natriumnitrat u. s. w., erhalten werden und die Aufschliefsung veranlassen. Es genügt, die Zuführung von Elektricität in einem dicht verschlossenen Behälter stattfinden zu lassen, in welchem die Pflanzentheile mit reinem Wasser durch Wärmezufuhr erwärmt werden, um zugleich den erforderlichen Druck im Behälter zu entwickeln.
Bei dem neuen Verfahren werden die Pflanzenstoffe, ihrer Beschaffenheit entsprechend, mittels bekannter Vorrichtungen zerkleinert und dann, wenn nothwendig, in Siebmaschinen gereinigt, um vorhandenen Staub oder Unreinigkeiten auszuscheiden. Erforderlichenfalls werden sie auch je nach ihrer Art sortirt und besonders harte Theile, wie sie z. B. in Stroh oder besonderen Holzarten enthalten sind, oder solche Theile, die eine zu dunkle Farbe besitzen, ausgeschieden. Nachdem die Pflanzenstoffe auf diese Weise vorbereitet und mit den entsprechenden, in der Papierfabrikation bekannten Vorrichtungen, ohne jede Abänderung derselben, behandelt worden sind, bringt man sie in einen luftdicht verschliefsbaren Kessel, der mit Mannlöchern versehen ist und einem inneren Druck von 8 bis 10 kg/qcm ausgesetzt werden kann. Dieser Kessel kann beliebige Gestalt und Gröfse besitzen und nach Art der Lumpenkocher in der Papierfabrikation festliegend oder drehbar angeordnet sein. Hierauf oder auch gleichzeitig setzt man eine bestimmte Menge von reinem Wasser, ohne jeden chemischen Zusatz, zu. Wenn man das Verfahren beschleunigen will, kann man das in dem Kessel befindliche Wasser etwas sauer machen, indem man eine beliebige Säure zusetzt. Dieser Säurezusatz ist aber durchaus nicht nothwendig, sondern das Verfahren kann ebenso gut bewerkstelligt werden bei Anwendung von absolut reinem Wasser. Es ist nicht nothwendig, und es würde sogar nachtheilig sein, so viel Wasser zu verwenden, dafs der Kessel vollständig damit ausgefüllt ist; eine Wassermenge, die den Kessel, wenn die Pflanzenstoffe darin enthalten sind, bis zu 2/3 Raumtheile ausfüllt, genügt vollständig.
Die Masse wird hierauf erwärmt, damit im Kessel ein Druck von ungefähr 6 bis 8 kg/qcm entsteht. Diese Temperaturerhöhung der Masse kann durch eine Dampfheizung erreicht wer- j den, entweder indem man den Dampf unmittelbar in den Kessel einführt oder indem man die Masse mittels einer Dampfleitung, die mit der Flüssigkeit in Berührung ist, erwärmt; der Kessel kann aber auch über offenem Feuer angewärmt und geheizt werden. Wenn der nöthige Druck erreicht ist oder während der Erreichung dieses Druckes leitet man einen elektrischen Strom in die Masse unter Benutzung von Metall- oder Kohlenplatten als Elektroden, die gegen die Kesselwandungen isolirt sind und von den Polen einer Dynamomaschine oder einer anderen Elektricitätsquelle gespeist werden, so dafs sie je nach ihrer Gestalt einfache oder mehrfache Anoden und Kathoden bilden. Die Anordnung und Ausführung des Apparates ist also diejenige eines unter Druck oder höherer oder niedriger Temperatur stehenden Elektrolyseurs. Auf diese Weise werden die Schleimsäfte, die Harze und die inkrustirenden Bestandtheile der Pflanzenstoffe einer äufserst kräftigen und einer schnelleren Einwirkung unterworfen, als bei den bekannten chemischen Verfahren. Dies geht auch daraus hervor, weil der Einflufs des elektrischen Stromes auf die Pflanzenstoffmenge unter Hitze und Druck viel bedeutender ist. Nach Verlauf kurzer Zeit findet man, dafs das Wasser eine Umänderung erlitten hat und vollständig sauer geworden ist. Setzt man das Verfahren noch mehrere Stunden (im Mittel 8 Stunden) fort, dann sind die in dem Kessel enthaltenen Pflanzenstoffe vollständig gelöst und von der inkrustirenden Masse und den Schleimsäften und Harzen vollständig befreit. Der Kessel wird dann entleert und von Neuem mit Pflanzenstoffen und theilweise mit Wasser gefüllt.

Claims (1)

  1. Patent- Anspruch :
    Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, dafs die mit reinem, eventuell schwach angesäuerten Wasser vermischten zerkleinerten Pflanzentheile in einem geschlossenen Gefäfs unter Druck gekocht und hierbei der Einwirkung eines elektrischen Stromes ausgesetzt werden.
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