DE1288100B - Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen - Google Patents
Vorrichtung zum Aufheizen von StahlschmelzgefäßenInfo
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Description
Zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen ist es bekannt, auf dem Gefäßboden eine Koksschicht aufzuschütten
und diese mittels einer in das Gefäß einfahrbaren, wassergekühlten Sauerstofflanze zu verbrennen.
Dieses bekannte Aufheizverfahren hat den Nachteil, daß durch die gebräuchlichen Sauerstofflanzen
ein scharf konzentriertes, heißes Brennzentrum erzeugt wird, wodurch sich örtlich eine
relativ hohe Kokstemperatur ergibt, daß jedoch in dem umliegenden Bereich der Koks nur eine unvollkommene
Verbrennung erfährt. Dadurch wird einerseits der Brennstoff nur teilweise ausgenutzt, und
andererseits verläuft die Gefäßaufheizung nicht sehr gleichmäßig. Bei diesem Verfahren kann auch die
Lanze nur mit einem Sauerstoffdruck von etwa 0,5 atü betrieben werden, weil bei einem höheren
Druck diese Nachteile noch stärker in Erscheinung treten wurden. Auch besteht bei einer
intensiven Sauerstoff zuführung die Gefahr, daß die
Koksschicht bis zum Boden hin allzu schnell durch- ao brennt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufheizen derartiger Schmelzgefäße zu schaffen,
bei der insbesondere die gesamte eingesetzte Koksmenge gleichmäßig verbrennt und bei vollständiger
Verbrennung einen optimalen Heizeffekt ergibt.
Dieser Vorgang soll durch eine in den Bereich der Verbrennung eingebrachte starke Luftwirbelung
unterstützt werden.
Ausgehend von bekannten Sauerstofflanzen zum Verbrennen einer auf dem Gefäßboden aufgeschütteten
Koksschicht besteht die Erfindung darin, daß außer einer üblichen Sauerstoffzuleitung noch eine
zusätzliche Luftzuführung vorhanden und die Austrittsöffnung des Sauerstoffrohres als Streudüse ausgebildet
ist, wobei die regelbar zugeführte Luftmenge einerseits zur Kühlung der Lanze und andererseits
infolge ihrer Vermischung mit dem zugeführten Sauerstoff zu einer Vergrößerung des Brennstrahlvolumens
dient. Durch die Ausbildung des Sauerstoffrohres als Streudüse und in Verbindung mit der
Zuführung einer regelbaren Luftmenge wird oberhalb der Koksschicht eine intensivere Durchwirbelung
und eine Verbreiterung des Brennstrahles erzielt, wodurch eine gleichmäßige Verbrennung des
gesamten Koksbettes herbeigeführt wird.
Die Luftzumischung erhöht den Energiegehalt des Brennstrahles, ohne daß dieser schärfer konzentriert
wird; es wird vielmehr eine intensivere Konvektionsströmung im Ofenraum erzielt. Diese wieder trägt
zur vollständigen Verbrennung der Koksgase bei und fördert hierbei einen gleichmäßigen Wärmeübergang
auf die Ofenwandung.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist die Luftzuführung als ein die Sauerstoffleitung umgebendes
Mantelrohr aus warmfestem Stahl hergestellt. Dadurch wird der weitere Vorteil erreicht, daß die
Gefahren und Nachteile einer sonst üblichen Wasserkühlung vermieden werden, und daß ferner einerseits
die Luft vorgewärmt und andererseits die Lanze gekühlt werden kann. Bei Beschädigungen der Lanze
kann es nicht wie bei der bekannten Wasserkühlung vorkommen, daß durch Leckwasser etwa die Ausmauerung
beschädigt wird.
Gemäß der weiteren Erfindung kann zusätzlich noch eine Gaszuführung vorgesehen sein, die wahlweise
mit den Zuführungen von Luft und/oder Sauerstoff zur Wirkung gebracht werden kann, wenn das
schon aufgeheizte Gefäß während einer bestimmten Zeitdauer noch warmgehalten werden soll.
Mit der neuartigen Sauerstofflanze zum Aufheizen von Schmelzgefäßen gemäß der Erfindung wird noch
der weitere Vorteil erzielt, daß durch wahlweises Regeln der Luft- und Sauerstoffzufuhr der Wärmeinhalt
der Heizflamme innerhalb gewisser Grenzen variiert werden kann, so daß je nach den Erfordernissen
eine kürzere oder längere Aufheizdauer eingestellt werden kann.
Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann die Sauerstofflanze für die Vorwärmung des Schmelzgefäßes
mit einer oder mehreren Blaslanzen zum Frischen des Schmelzbades in einer gemeinsamen
Halterung befestigt und wahl- bzw. wechselweise in Arbeitsstellung gebracht werden. Damit ist es auch
möglich, derartige Schmelzgefäße in ihrer Blasstellung zu belassen und erst nach der Zustellung aufzuheizen
und gleichzeitig alle Vorteile der erfindungsgemäßen Lanze zur Wirkung zu bringen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, an Hand welcher
noch weitere Merkmale erläutert werden. Im Ofengefäß 1 ist auf dem Boden eine Koksschicht 2 aufgeschüttet
und in Brand gesetzt. Die Sauerstofflanze 3 ist von oben durch die Gefäßöffnung in das Ofeninnere eingeführt. Die Lanze 3 enthält ein inneres
Sauerstoffzuführungsrohr 4, welches von einem Mantelrohr 5 für die Zuführung von Heizgas umgeben
ist. Ein weiteres, äußeres Mantelrohr 6 dient zur Lanzenkühlung mittels Luft sowie deren Zuführung.
Dieses äußere Mantelrohr 6 kann insbesondere aus einem warmfesten Stahlmaterial hergestellt sein.
Um einen möglichst breiten Brennstrahlkegel 7 a zu erhalten, ist die Austrittsöffnung des Innenrohres
für die Sauerstoffzuführung als Streudüse 7 ausgebildet. Gleichzeitig weist die Austrittsöffnung des Außenrohres
8 für die Verbrennungsluft einen sich kegelförmig verjüngenden Querschnitt auf. Dadurch wird
eine intensive Durchwirbelung der Luft mit dem durch die Streudüse austretenden Sauerstoff erreicht,
so daß im Bereich des Koksbettes der Sauerstoffanteil im Gemisch noch etwa 40 bis 50 0Zo betragen
kann.
Bei einer Vorrichtung mit einer solchen Anordnung einer Gemischbildung kann daher auch noch
mit einem Sauerstoffdruck von 2 oder mehr atü gearbeitet werden, ohne daß z. B. ein Durchbrennen
des Konverterbodens oder eine sonstige starke örtliche Überhitzung zu befürchten ist, und es wird vielmehr
eine gleichmäßige und vollkommene Verbrennung der Koksschicht erzielt. Im Bedarfsfalle kann
über die Gaszuführung 5 nach erfolgtem Aufheizen des Gefäßes die erreichte Temperatur im Warmhaltebetrieb
aufrechterhalten werden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen mittels einer Sauerstofflanze für
eine Verbrennung einer auf dem Gefäßboden aufgeschütteten Koksschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sauerstofflanze (3) außer einem Sauerstoffzuleitungsrohr (4) noch ein Außenrohr (6) für eine Luftzuführung aufweist
und die Austrittsöffnung des Sauerstoffrohres (4) als Streudüse (7) ausgebildet ist, wobei die regelbar
zugeführte Luftmenge zur Kühlung der Lanze
und infolge ihrer Vermischung mit dem zugeführten Sauerstoff zur Vergrößerung des Brennstrahlvolumens
dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Mantelrohr (5)
für eine Gaszuführung angeordnet ist, die wahlweise in Verbindung mit der zugeführten Luft
und/oder dem Sauerstoff zum Warmhalten des aufgeheizten Gefäßes dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß das Rohr für die äußere Luftzuführung (6) als ein die zentrale Sauerstoffleitung
(4) bzw. die ringförmige Gasleitung umgebendes Mantelrohr (5) aus warmfestem Stahl hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstofflanze (3) zum
Aufheizen des Schmelzgefäßes mit einer oder mehreren Blaslanzen zum Frischen des Schmelzbades
in einer gemeinsamen Halterung befestigt ist, wobei die Lanzen wahl- bzw. wechselweise in ihre
jeweiligen Arbeitsstellungen gebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1962D0038603 DE1288100B (de) | 1962-04-06 | 1962-04-06 | Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen |
AT277563A AT252973B (de) | 1962-04-06 | 1963-04-05 | Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1962D0038603 DE1288100B (de) | 1962-04-06 | 1962-04-06 | Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1288100B true DE1288100B (de) | 1969-01-30 |
Family
ID=7044218
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962D0038603 Pending DE1288100B (de) | 1962-04-06 | 1962-04-06 | Vorrichtung zum Aufheizen von Stahlschmelzgefäßen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT252973B (de) |
DE (1) | DE1288100B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2715882A1 (fr) * | 1994-02-09 | 1995-08-11 | Lorraine Laminage | Procédé et dispositif de réchauffage ou de chauffage de la paroi interne d'un récipient métallurgique. |
CN115243819A (zh) * | 2020-03-09 | 2022-10-25 | 杰富意钢铁株式会社 | 钢材的气体切割方法及钢材的制造方法 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1514381A (fr) * | 1967-01-13 | 1968-02-23 | Soc Metallurgique Imphy | Procédé et installation de fusion réductrice de ferrailles, de poudres, ou d'éponge de fer |
-
1962
- 1962-04-06 DE DE1962D0038603 patent/DE1288100B/de active Pending
-
1963
- 1963-04-05 AT AT277563A patent/AT252973B/de active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2715882A1 (fr) * | 1994-02-09 | 1995-08-11 | Lorraine Laminage | Procédé et dispositif de réchauffage ou de chauffage de la paroi interne d'un récipient métallurgique. |
CN115243819A (zh) * | 2020-03-09 | 2022-10-25 | 杰富意钢铁株式会社 | 钢材的气体切割方法及钢材的制造方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT252973B (de) | 1967-03-10 |
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