DE1433927C - Anlage zum Blähen von granuliertem Tonmaterial im heißen Gasstrom - Google Patents
Anlage zum Blähen von granuliertem Tonmaterial im heißen GasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Blähen von granuliertem Tonmaterial im heißen Gasstrom
mit einer Brennerkammer und einer darüber angeordneten Behandlungskammer.
Bei den üblichen Anlagen dieser Art fallen die zu blähenden Granalien in der Behandlungskammer entweder unter dem Einfluß der Schwerkraft gegen einen
aufsteigenden Gasstrom hinunter oder sie werden in einer sogenannten Wirbelschicht, sei es frei, sei es
über einen Rost, vom Gasstrom so lange getragen, bis der Blähvorgang beendet ist.
Ein in der frühen Blähtontechnik immer wiederkehrender Gedanke war der, man müsse die frischen
zu blähenden Granalien schnell in die heiße Flammenzone bringen, um eine intensive Gasentwicklung,
die das Blähen bewirkt, zu erzielen. Die intensive Gasentwicklung tritt zwar ein, führt aber zu einer
Art Verpuffung der Granalien mit einer zerklüfteten Oberfläche, wenn nicht überhaupt ein Schmelzen des
Tonmaterials eintritt. Man hat bald erkannt, daß ein Blähton dieser Art wegen seiner geringen Festigkeit
für die Herstellung von Leichtbauelementen nicht gut geeignet ist und hat daher den Blähvorgang in eine
Zone verlegt, in der die Granalien nicht mehr mit der heißen Flamme, sondern nur mit dem ausgebrannten
Verbrennungsgas in Berührung kommen. Wird der Blähvorgang in dieser Weise durchgeführt, so erhält
man kugelförmige geblähte Granalien mit einer harten glasartigen Außenhaut hoher Festigkeit.
Voraussetzung für alle derartigen mit einem heißen Gasstrom arbeitenden Verfahren ist, daß der Gasstrom
den Querschnitt der Behandlungskammer mit im wesentlichen gleicher Druck- und Temperaturverteilung
ausfüllt. Ist die gleichmäßige Druckverteilung nicht gegeben, so ist entweder die Fallgeschwindigkeit
der Granalien in den einzelnen Zonen der Brennkammer und damit ihre Verweildauer, d. h.
Blähdauer, unterschiedlich; ist die Temperaturverteilung unterschiedlich, so werden die Granalien unterschiedlich
gebläht, ein Teil zu stark, ein Teil zuwenig. Beim Wirbelschichtverfahren läßt sich bei ungleicher Druckverteilung" die Wirbelschicht überhaupt
nicht bilden, während ungleiche Temperaturverteilung zu einer lokalen Überhitzung oder Untererhitzung
von Zonen der Wirbelschicht führt.
Es ist der Literatur zu entnehmen, daß der Bildung eines solchen Gasstromes schon seit langem Aufmerksamkeit
geschenkt wird. Insbesondere gibt es dabei Vorschläge, die darauf hinauslaufen, die
Wärmeentwicklung nicht einem einzigen entsprechend großen Brenner zu übertragen, sondern sie auf
eine Mehrzahl von Brennern aufzuteilen, von denen dann jeder eine' entsprechend "geringereWärmemenge"
mit kürzerer Flamme zu, entwickeln hat. Soweit .bei derartigen Brenneranordnungen die einzelnen Brenngasstrahlen
vor der Behandlungskammer nicht zusammengefaßt werden, ist die Wärmeverteilung im
Gasstrom ungünstig. Es ergeben sich zwangläufig Zonen hoher und niedrigerer Temperatur, was, wie
bereits gesagt, ungünstig auf den Blähvorgang einwirkt. Aus der Literatur ist nur ein Vorschlag bekanntgeworden,
der, wenn auch seine Darstellung nur schematisch ist, doch immerhin eine gewisse Verbesserung
gegenüber anderen Vorschlägen bedeutet. Die Brenner werden nicht einzeln in die Brennkammer
eingesetzt, sondern in Form eines Ringbrenners, dem am Übergang von der Brennerkammer in die
Behandlungskammer eine Einschnürung nachgeschaltet ist. Die Gasstrahlen der einzelnen Brennerdüsen
sind bis zur Einschnürung parallel gerichtet und werden in der Einschnürung zusammengefaßt. Hinter
der Einschnürung erweitert sich dann der Brenngasstrom zu einem den Querschnitt der Behandlungskammer ausfüllenden Gasstrom. Eine vollständige
Homogenität dieses Gasstromes ist zwar nicht erzielbar, da die Brennerstrahlen parallel bleiben, aber es
tritt in der Einschnürung doch wenigstens eine gewisse, für die Behandlung des Gutes günstige Durchwirbelung.
ein.
Den bekannten Anlagen gegenüber beruht die Anlage gemäß der Erfindung auf einem neuen Prinzip
des Blähvorganges, nämlich einem Blähvorgang, bei dem das Behandlungsgas nicht als den Querschnitt
der Behandlungskammer ausfüllender Gasstrom, sondern als im wesentlichen geschlossener Gasstrahl in
die Behandlungskammer eintritt. Dieser Gasstrahl ruft eine senkrecht in sich zurücklaufende Zirkulationsbewegung
der Granalien hervor, die vom Gasstrom erfaßt und von ihm mitgeführt werden, bis die
Auftriebskraft des Strahles nicht mehr ausreicht, um die Granalien zu tragen. Diese treten aus dem Gasstrahl
aus, fallen unter der Wirkung der Schwerkraft
as an der Wandung der Brennkammer zum Eintritt des
Gasstrahles zurück, werden hier wieder erfaßt und mitgenommen. Diese Zirkulationsströmang wird so
lange aufrechterhalten, bis die eingebrachte Charge der Tongranalien gebläht ist.
Die sich aus dieser Verfahrensweise ergebende Aufgabe besteht darin, einen geschlossenen, und zwar
/homogenen Gasstrahl in die Behandlungskammer
einzuführen. '
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Brennerkammer mit einer Mehrzahl
von unter einem Winkel zueinander stehenden Brennern versehen ist, deren Gasstrahlen sich in der
Brennerkammer unter gegenseitiger Durchwirfeelung
und vollkommener Verbrennung zum Behandlungsgas vereinigen, und daß die Brennerkammer am
Übergang zur Behandlungskammer mit einer gegenüber dieser engen, ejektorartigen Einschnürung versehen
ist, durch die das Behandlungsgas als axial gerichteter Gasstrahl in die Behandlungskammer aus-
tritt. ..··:■'.-.··-· ■
: Es wirkt also eine Mehrzahl von Faktoren zusammen,
um einen homogenen geschlossenen Gasstrahl zu erhalten. Zunächst ist es die Mehrzahl der Bren-U;ner:in
*ier Brennerkamiheri' die bei vollkommener
Verbrennung kurze Flammenlängen ergeben. Die Brenner sind gegeneinander gerichtet, so daß sich
ihre Gasstrahlen durchwirbeln, und zwar noch in der
Brennerkammer, also nicht erst am Austritt. Am
; Übergang zur. Behandlungskammer ist die Brennerkammer
mit einer ejektorartigen Einschnürung versehen. Das ist besonders wichtig. Denn in dieser Einschnürung
wird das in der Brennerkammer gebildete Behandlungsgas zu einem Gasstrahl zusammengefaßt, der geschlossen axial gerichtet in die Be-
handlungskammer austritt. Damit ist eine Brennerkammer geschaffen, die, wie die laufenden Betriebserfahrungen zeigen, die Erzeugung eines sehr hochwertigen
Blähtones gewährleistet.
Sollten die Flammen der einzelnen Brenner im Hinblick auf die bauliche Ausgestaltung noch zu lang sein, so läßt sich eine weitere Verkürzung dadurch erreichen, daß jedem Brenner eine zusätzliche Luftdüse zugeordnet ist, deren Achse quer zur oder
Sollten die Flammen der einzelnen Brenner im Hinblick auf die bauliche Ausgestaltung noch zu lang sein, so läßt sich eine weitere Verkürzung dadurch erreichen, daß jedem Brenner eine zusätzliche Luftdüse zugeordnet ist, deren Achse quer zur oder
gegen die Flammenachse gerichtet ist und infolgedessen einen quer zur oder gegen die Flamme gerichteten
Luftstrom austreten läßt, der die Sekundärluft für die Verbrennung bildet und durch Erzeu-Wandbegrenzung
einer ejektorartigen Einschnürung Ha, aus der das Behandlungsgas als geschlossener
homogener Strahl axial gerichtet in die Behandlungskammer übertritt. Der Kasten 7 ist mit An
gung einer starken Turbulenz des Brennstoff-Luft- 5 schlußstutzen 13 für die Zuführung von Druckluft
Gemisches für eine augenblickliche Reaktion bzw. Verbrennung sorgt.
Besondere Vorteile sind erzielbar, wenn die Ringbrennkammer zumindest an ihrer Decke und an der
versehen. In den Kasten 7 ist eine Wand 14 eingebaut, so daß ein von den Wänden 11,12 und 14
begrenzter Zwischenraum 20 gebildet ist. Dieser steht über Bohrungen oder Rohrstücke 15 mit dem Raum
Seite doppelwandig ausgebildet ist und durch den so io 16 im Kasten 7 in Verbindung. 18 ist eine Ringgebildeten Zwischenraum die Luft zu den Brennern kammer, die über öffnungen 19 mit dem Zwischen-
und zu den Sekundärluftöffnungen geführt wird. raum 20 irr Verbindung steht. In die Kammer 18
Hierdurch wird erreicht, daß die Ausbildung dieser ragen Rohrstücke 21 hinein, welche die Brenner 9
Brennerkammerwandungen an Stelle von schwerem, umgeben. Es wird also Druckluft aus den Stutzen 13
kompliziertem Feuerfestmauerwerk aus hitzebestän- 15 über den Raum 16, die Rohrstücke 15, den Zwidigem
Stahl vorgenommen werden kann, wobei die schenraum 20, die öffnungen 19, die Kammer 18
zugeführte Luft als Kühlluft eine Überhitzung des und die Rohrstücke 21 den Brennern 9 als Primär-Materials
verhindert. luft zugeführt. Die auf diesem Weg strömende Luft
Die zur Kühlung herangezogene Luft nimmt die dient gleichzeitig zur intensiven Kühlung der den
die Stahlwandungen durchdringende Wärme auf und «o hohen Temperaturen ausgesetzten Wände des Kaführt
sie zur Flamme zurück; mit der Vorwärmung stens7, so daß diese aus wärmeelastischem Stahl herder
Verbrennungsluft ist abermals ein in seiner In- gestellt werden können. Die aufgenommene Wäjme
tensität gesteigerter Verbrennungsvorgang verbunden. wird dabei wieder in den Kreislauf zurückgeführt."
Ferner wird durch die vorwiegende Verwendung von Es war bereits gesagt, daß es besonders zweck-
Ferner wird durch die vorwiegende Verwendung von Es war bereits gesagt, daß es besonders zweck-
Stahl als Brennerkammerwand die Brennerkammer as mäßig ist, quer oder gegen den Brennstrahl Luft in
sehr wärmeelastisch, da die thermisch trägen Massen die Brennerkammer einzuführen. Die zu diesem
im Gegensatz zu gemauerten Brennerkammern sehr Zweck dienenden Düsen sind mit 22 bezeichnet. Die
gering sind. hier eintretende Luft bildet einerseits die Sekundär-
Die Erfindung sei an Hand des in den Zeichnun- luft für den Verbindungsvorgang und ruft anderergen
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es 30 seits eine scharfe Turbulenz der Brenngasstrahlen
F i g. 1 schematisch einen Schnitt durch einen Brennofen mit der am Fuß angeordneten Ringbrennkammer,
diese in Ansicht, und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Unterteil des
Brennofens und die Ringbrennkammer.
Die Form der Behandlungskammer ist für die Erfindung nicht von wesentlicher Bedeutung. Die dargestellte
Form gilt deshalb nur als Beispiel. Es ist angenommen, daß die Behandlungskammer 1 die Form
eines Zylindermantels aus feuerfestem Material hat, der sich in seinem Unterteil 2 konisch verengt. Das
Gut wird durch einen Stutzen 3 oder deren mehrere zugeführt. Wie das Gut zugeführt wird, ob lediglich
durch Schwerkraft (Schurre) oder mit Hilfe eines Förderers, beispielsweise einer Förderschnecke, ist
für die Erfindung unerheblich; ebenso die Lage des Stutzens 3 am Mantel 1. Die Brennerkarnmer 4
schließt sich an den konischen Teil 2 an. 5 ist ein Abzugskanal für das fertige Gut, 6 ein Abzugskanal
für das Behandlungsgas. Der Abzugskanal 5 ist durch einen Kegel 5 α abgeschlossen, der zur Entnahme des
fertigbehandelten Gutes abgesenkt wird.
Die Brennerkammer 4 hat die Form eines Kastens 7 aus Stahl von rundem oder vieleckigem Querschnitt,
dessen Boden durch eine Platte 8 aus feuerfestem Werkstoff gebildet ist. Auf dem Umfang der
Brennerkammer 4 verteilt ist eine Anzahl von Brennern 9, die nur schematisch* dargestellt sind. Sie sind
zweckmäßig an eine von einer Pumpe mit Brennstoff gespeiste Ringleitung angeschlossen und durch Ventile
10 einstellbar. Die Brenngase der Brenner 9 strömen in der Brennerkammer radial nach innen; durchwirbeln
sich und werden an der als Leitfläche dienenden Kegelfläche 11 in Richtung auf die Achse der
Behandlungskammer umgelenkt.
Die Kegelflächen 11 und 12 bilden die innere hervor.
Claims (4)
1. Anlage zum Blähen von granuliertem Tonmaterial im heißen Gasstrom mit einer Brennerkammer
und mit einer darüber angeordneten Behandlungskammer, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines homogenen, geschlossenen Gasstrahles die Brennerkammer (4)
mit einer Mehrzahl von unter einem Winkel zueinander stehenden Brennern (9) versehen ist,
deren Gasstrahlen sich in der Brennerkammer (4) unter gegenseitiger Durchwirbelung und vollkommener
Verbrennung zum Behandlungsgas vereinigen, und daß die Brennerkammer (4) am Übergang zur Behandlungskammer (1) mit einer
gegenüber letzterer engen, ejektorartigen Einschnürung (11 a) versehen ist, durch die das Behandlungsgas
als axial gerichteter Gasstrahl in die Behandlungskammer (1) austritt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verkürzung der Flammenlänge
der Brenner eine entsprechende Anzahl von Sekundärluftöffnungen (22) mit quer zur oder gegen
die Brennerachse gerichteter Achse in die Brennerkammerwand eingesetzt ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennerkammer mindestens
an der Decke und an der Seite mehrwandig (11,12,14) ausgeführt ist und der Zwischenraum
(20) zwischen den Wänden (11,12,14) zur Luftzuführung
zu den Brennern (9) und den Sekundärluftöffnungen (22) dient.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang von der Brennerkammer (4) zur Behandlungskammer (1) aufwärtsgerichtete
Leitflächen (11) gebildet sind.
Hierzu 1 Blitt Zeichnungen
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