DE1287195B

DE1287195B - Schmelzsicherung

Info

Publication number: DE1287195B
Application number: DE1960S0070202
Authority: DE
Inventors: Johann; Dr Phil Hans
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1960-09-03
Filing date: 1960-09-03
Publication date: 1969-01-16

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmelzsicherung mit einem in Sand eingebetteten, vorzugsweise bandförmigen Schmelzleiter, der außer wenigstens einer Engstelle zum Abschmelzen durch Kurzschlußströme eine gesonderte Stelle verjüngten Querschnittes mit eng benachbarter vom Strom durchflossener Lotanhäufung zur Legierungsbildung bei Überströmen aufweist, wobei der Querschnitt der verjüngten Stelle größer als der Querschnitt der Engstelle zum Abschmelzen durch Kurzschlußströme ist und die Stelle verjüngten Querschnittes zwischen zwei als Brücken ausgebildeten Lotanhäufungen vorgesehen ist.
Durch die Ausbildung des Schmelzleiters in der vorbeschriebenen Form ergibt sich, daß an den für eine Legierungsbildung vorgesehenen Stellen das Verhältnis von Schmelzlot zu SChmelzleitermaterial größer und dadurch der Ansprechpunkt des Schmelzleiters entsprechend erniedrigt wird, ohne daß sich Schwierigkeiten in bezug auf die Unterbringung des Lotes ergeben. Die Geschwindigkeit der Legierungsbildung wird erhöht, weil die geschwächten Schmelzleiterstellen gegenüber dem Lotvorrat eine mäßige übertemperatur besitzen.
Solange bei derartigen Schmelzsicherungen der Strom in den vorgesehenen Grenzen bleibt, bleibt auch die Temperatur im Lotvorrat unterhalb des vorgesehenen Grenzwertes. übersteigt der Strom das vorgegebene Maß, so tritt eine sehr rasche (bedingt durch die Voreilung der Temperatur in diesem Bereich) und eine sehr wirksame (bedingt durch das Verhältnis von Lotmittel zu Schmelzleitermaterial) Reaktion ein, die zu einer raschen Zerstörung des Schmelzleiters führt.
Für verschiedene Zwecke werden nun Sicherungen benötigt, die im Bereich sehr geringen Überstromes außerordentlich träge arbeiten, ohne zu altern, d. h., die Sicherungen sollen in einem Bereich geringen Überstromes sehr lange betrieben werden können, ohne daß eine Reaktion zwischen Lot und Schmelzleiter eingeleitet wird. Andererseits soll aber, wenn diese Reaktion überhaupt eingeleitet wird; eine besonders rasche Zerstörung des Schmelzleiters erfolgen. Um dies zu erreichen, werden erfindungsgemäß in Ergänzung der bereits vorgeschlagenen Maßnahmen zusätzliche Maßnahmen vorgesehen, durch die die Temperatur des bereitgestellten Lotes gegenüber der Temperatur der zur Zerstörung bestimmten querschnittsgeschwächten Stellen herabgesetzt ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die an die Lotanhäufungen angrenzenden Schmelzleiterteile mit gut wärmeleitenden Teilen zur Ableitung der Wärme von den Lotanhäufungen versehen sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die gut wärmeleitenden Teile abgebogene Schmelzleiterteile sind. Unter Umständen genügt es hierbei, wenn die die Wärme ableitenden Teile die Wärme selbst aufnehmen, d. h. in gewissem Rahmen als Wärmespeicher zu wirken vermögen. Hierdurch können kurzzeitige Überlastungen mit einem sonst eintretenden, vorübergehenden Temperaturanstieg über die Reaktionstemperatur noch im Bereich des Lotes abgefangen werden. Wird jedoch nach genügend langer Belastung die Reaktionstemperatur erreicht, so haben die zugeordneten, querschnittsgeschwächten Stellen, die zum Abschmelzen bestimmt sind, eine gesteigerte übertemperatur erreicht. Die vorgesehene Legierungsbildung läuft in besonders kurzer Zeit ab, und eine allmähliche Alterung der Sicherung wird sicher vermieden.
An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung beschrieben und die Wirkungsweise näher erläutert.
In der Zeichnung ist im Grund- und Aufriß ein Schmelzleiter für eine Schmelzsicherung dargestellt, der Schmelzleiterteile 1 aus Kupfer oder ähnlichem Material aufweist. An die Schmelzleiterteile 1 grenzen Lotanhäufungen 2 an, die zwischen sich eine als Brücke 3 ausgebildete Stelle verjüngten Querschnittes einschließen. Die Brücke 3 ist vorzugsweise aus Silber. In die Schmelzleiterteile 1 sind in an sich bekannter Weise Durchbrüche 4 eingebracht, so daß sich Engstellen für die Kurzschlußabschaltung ergeben. Die Schmelzleiterteile 1 sind im Bereich der Lotanhäufungen 2 mit gut wärmeleitenden Teilen 5 versehen, die als Kühlflächen bzw. als Wärmespeicher fungieren. Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß die Teile 5 an den Lotanhäufungen 2 auf der der Brücke 3 abgelegenen Seite anliegen. Die Teile 5 sind in einfacher Weise von den Schmelzleiterteilen 1 abgebogen.
Beim Gegenstand der Erfindung sind die Kühlflächen an der Stromleitung nicht oder nur in völlig unwesentlichem Maße beteiligt, so daß sich in den Kühlflächen praktisch keine Wärmeerzeugung durch den Strom ergibt.

Claims

Patentansprüche: 1. Schmelzsicherung mit einem in Sand eingebetteten, vorzugsweise bandförmigen Schmelzleiter, der außer wenigstens einer Engstelle zum Abschmelzen durch Kurzschlußströme eine gesonderte Stelle verjüngten Querschnittes mit eng benachbarter vom Strom .durchflossener Lotanhäufung zur Legierungsbildung bei überströmen aufweist, wobei der Querschnitt der verjüngten Stelle größer als der Querschnitt der Engstelle zum Abschmelzen :durch Kurzschlußströme ist und die Stelle verjüngten Querschnittes zwischen zwei als Brücken ausgebildeten Lotanhäufungen vorgesehen ist, nach Patentanmeldung S 56573 VIII b/21 c (deutsche Auslegeschrift 1248785), dadurch gekennzeichnet, daß die an die Lotanhäufungen (2) angrenzenden Schmelzleiterteile mit gut wärmeleitenden Teilen (5) zur Ableitung der Wärme von den Lotanhäufungen (2) versehen sind.
2. Schmelzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gut wärmeleitenden Teile abgebogene Schmelzleiterteile (5) sind.