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Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Umblendeinrichtung, wie sie in
Senderstudios zur Sendung von ausgewählten Aufzeichnungen (Konserven) von Ton- oder
Bild-Rundfunkmodulationen benötigt wird, bezüglich Materialaufwand und Bedienung
zu vereinfachen.
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Damit der Erfindungsgedanke besser erkennbar wird, ist zum Vergleich
in F i g. 1 eine herkömmliche bekannte Anlage mit den Modulationseingängen
1 bis 10, sechs Handreglern und einem Modulationsausgang A dargestellt,
der mit dem Sender verbunden ist. Mit Hilfe des Kreuzschaltfeldes, welches im allgemeinen
mit Klinkensteckern, seltener mit Relais, ausgerüstet wird, ist es möglich, von
den zehn Eingangsleitungen 1 bis 10 sechs auf die sechs Handregler zu legen.
Zur Umblendung muß der Handregler, der zu der gerade gesendeten Modulation gehört,
im Sinne einer Abschaltung dieser Modulation betätigt werden und anschließend oder
gleichzeitig der Handregler, der zu der anschließend zu sendenden Modulation gehört,
im Sinne einer Einschaltung dieser Modulation betätigt werden.
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Die Erfindung vereinfacht die Umblendeinrichtung dadurch, daß alle
die Modulationen übertragenden Eingangsleitungen über je einen elektronischen Schalter
oder je ein Relais an Knotenpunkten auf eine gemeinsame Sammelschiene gelegt sind,
die über einen elektronischen Blender zum Sender führt, und daß den einzelnen Modulationen
je eine Steuertaste zugeordnet ist, die nach ihrer Betätigung die übertragung der
Modulation zum Sender selbsttätig veranlaßt, indem durch die Betätigung der Steuertaste
der Blender auf Ausblendung gesteuert wird und die zur Zeit über den Blender geführte
und deshalb gesendete Modulation in einem vorbestimmten Dämpfungspunkt des Blenders
am zugehörigen Knotenpunkt abgeschaltet und die der betätigten Steuertaste zugeordnete
Modulation am entsprechenden Knotenpunkt eingeschaltet und der Blender wieder auf
Einblendung gesteuert wird.
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F i g. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen Umblendeinrichtung
ohne die Steuertasten und die zugehörige Steuerelektronik und die Steuerleitungen.
Es sind nur die die Modulation führenden Eingangsleitungen 1 bis
10, die Sammelschiene S, die Knotenpunkte K 1 bis K 10 und
der elektronische Blender B dargestellt. Vergleicht man F i g. 2 mit F i g. 1, so
sieht man, daß aus dem Kreuzschaltfeld mit sechs mal zehn Knotenpunkten eine Sammelschiene
S mit nur zehn Knotenpunkten geworden ist. Ferner sind die sechs Handregler durch
einen einzigen elektronischen Blender B ersetzt, zu dem die nicht dargestellten
Steuertasten mit einer Steuerelektronik gehören. Auf diese Weise ist die Anzahl
der Knotenpunkte der Modulationsleitungen stark verringert, und damit ist die Verkabelung
der Modulationswege sehr einfach geworden, und es ist eine Fernsteuerung möglich,
wodurch die Bedienungspulte kleiner werden und die Gefahr der Einstreuung von Störsignalen
in die die Modulation führenden Leitungen stark verringert wird. Schließlich ist
die Bedienung vereinfacht, weil nur Tasten zu drücken sind und dann die Umblendung
selbsttätig erfolgt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der als Beispiel dienenden
F i g. 3 und 4 näher erläutert. Die die Modulation führenden Eingangsleitungen sind
als ausgezogene Linien dargestellt, während die die Gleichströme führenden Steuerleitungen
gestrichelt dargestellt sind. Beide Arten von Linien können je nach dem" Zweck ein-
oder mehradrige Leitungen sein.
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In F i g. 3 sind wie in F i g. 2 wieder zehn Modulationseingänge
1 bis 10, eine Sammelschiene S, zehn fernsteuerbare Knotenpunkte K1
bis K10 und ein elektronischer Blender B vorgesehen. Zusätzlich sind unten zehn
Steuertasten a bis k, eine Steuerelektronik St und ein Zeitkonstantenumschalter
T dargestellt.
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Die fernsteuerbaren Knotenpunkte K 1 bis K 10
sind elektronische
Schalter, die zweckmäßig eine Durchschaltung innerhalb einiger Millisekunden gestatten,
oder Relais. Als elektronische Schalter können z. B. als Schalter betriebene Transistoren
dienen. Der elektronische Blender B ist ein elektronisches, fernsteuerbares Dämpfungsglied,
z. B. in Form eines in seiner Verstärkung regelbaren Transistorverstärkers. Seine
Ein- und Ausblendzeit, die im einfachsten Falle einander gleich sind, ist zweckmäßig
veränderbar, wozu in F i g. 3 rechts unten der Zeitkonstantenumschalter T vorgesehen
ist, der ein RC-Glied im Blender B ändert. Besteht der Widerstand R des RC-Gliedes
zur Erzielung eines linearen Abfalles bzw. Anstieges aus einem Transistor (bzw.
aus je einem Transistor für den Abfall und Anstieg), so kann die Zeitkonstante durch
Änderung des Emitterwiderstandes geändert werden. Jede der zehn Steuertasten a bis
k ist über die Steuerelektronik St
einem der zehn fernsteuerbaren Knotenpunkte
K 1
bis K 10 zugeordnet.
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Nun wird die Wirkungsweise der Schaltung nach F i g. 3 beschrieben.
Es sei angenommen, der Knotenpunkt K 10 ist durchgeschaltet und der elektronische
Blender B ist auf Durchgang gesteuert. Wird jetzt z. B. Steuertaste a kurzzeitig
gedrückt, so wird ein Impuls an die Steuerelektronik St gegeben. Diese gibt
den Ausblendbefehl an den elektronischen Blender B, der die zur Zeit laufende Modulation
mit der eingestellten Zeitkonstante ausblendet. Hat der Blender eine ganz bestimmte
Dämpfung erreicht, so gibt er ein Signal an die Steuerelektronik zurück. Die Steuerelektronik
veranlaßt nun, daß der Knotenpunkt K 10 ausgeschaltet und der Knotenpunkt
K 1
eingeschaltet wird. Wenn diese Umschaltung erfolgt ist, gibt die Steuerelektronik
den Einblendbefehl an den elektronischen Blender, der die neue Modulation mit der
eingestellten Zeitkonstante einblendet. Die Umschaltung des Knotenpunktes erfolgt
also erst in dem Moment, in dem der elektronische Blender einen bestimmten Dämpfungswert
erreicht hat.
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In der Schaltung nach F i g. 3 ist die Einblendzeitkonstante immer
gleich der Ausblendzeitkonstante, weil für eine Umblendung durch Betätigung einer
Steuertaste nur eine einzige Zeitkonstante vorgewählt werden kann. Es gibt aber
Fälle, in denen man z. B. mit einer Zeitkonstante von 70 ms ausblenden und mit einer
Zeitkonstante mit 2 s einblenden möchte. Dies ist in der Schaltung nach F i g. 4
möglich. Es sind in diesem Beispiel nur sechs Steuertasten a bis f statt
zehn Steuertasten vorgesehen, weil es in der Praxis oft genügt, wenn man die Möglichkeit
hat, von den zehn Eingangsleitungen z. B. nur sechs Leitungen für die spätere Durchschaltung
vorzubereiten. Jeder Steuertaste a bis f ist ein Zeitkonstantenvorwahlschalter
Ta bis Tf (ebenfalls Stufenschalter) zugeordnet, so daß also die nächste Sendung
mit einer anderen Zeitkonstante eingeblendet werden kann, als
die
zuletzt gesendete Modulation ausgeblendet wird. Da nur sechs statt zehn Steuertasten
vorgesehen sind, ist zusätzlich noch ein Vorbereitungsfeld F mit sechs mal zehn
gleich sechzig Tasten od. dgl. erforderlich, welches die Aufgabe hat, durch Drücken
von Tasten des Vorbereitungsfeldes von den zehn Eingangsleitungen sechs ausgewählte
Eingangsleitungen den sechs Steuertasten zuzuordnen. Es sei angenommen, daß der
Knotenpunkt K 8 geschlossen und die Steuertaste f und der zugehörige Zeitkonstantenvorwahlschalter
Tf betätigt sind. Wird nun z. B. im Vorbereitungsfeld F in der waagerechten Reihe
1 die Taste e gedrückt, so wird die Eingangsleitung 1 der Steuertaste e zugeordnet.
Es erfolgt aber noch keine Durchschaltung der Eingangsleitung 1 auf den Ausgang
A. Es muß vielmehr die Steuertaste e gedrückt werden, die den Umblendvorgang
auslöst. Der Blender B bekommt über die Steuerelektronik St einen Ausblendbefehl,
und er blendet mit der durch die Taste Tf bestimmten Zeitkonstante, z. B. 2 s, aus.
Wenn der Blender B eine bestimmte Dämpfung erreicht hat, so gibt er sein Signal
an die Steuerelektronik St und den Zeitkonstantenvorwahlschalter Te. Die
Steuerelektronik St schaltet den vorher geschlossenen Knotenpunkt K 8 aus
und den neu gewählten Knotenpunkt K 1 ein, und gleichzeitig wird die Zeitkonstante
des Blenders B von 2 s auf z. B. 0,5 s umgeschaltet. Wenn die Umschaltung erfolgt
ist, gibt die Steuerelektronik den Einblendbefehl an den Blender B, der mit der
Zeitkonstante 0,5 die neue Modulation einblendet.
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Eine Umblendung der beschriebenen Art, bei der die zur Zeit laufende
Modulation bis auf einen vorbestimmten Dämpfungswert ausgeblendet und dann erst
die neue Modulation eingeblendet wird, wird bekanntlich als V-Blende bezeichnet.
Es ist aber auch das Prinzip der bekannten X-Blende anwendbar, bei der beim Beginn
der Ausblendung der laufenden Modulation gleichzeitig die Einblendung der neuen
Modulation einsetzt. Dann sind zwei elektronische Blender erforderlich. Zu diesem
Zweck sind in F i g. 3 oder 4 noch mal zehn fernsteuerbare Knotenpunkte erforderlich,
deren Eingänge mit den Eingängen der schon vorhandenen Knotenpunkte verbunden werden
und deren Ausgänge an einer zweiten Sammelschiene liegen, die zu dem zweiten elektronischen
Blender führen. In F i g. 4 ist ein solcher zusätzlicher Knotenpunkt K 1 punktiert
dargestellt. Die Ausgänge der beiden elektronischen Blender werden dann zu einem
gemeinsamen Modulationsausgang A zusammengefaßt. Durch eine weitere Vorbereitungsschaltung
kann dann bestimmt werden, ob die betreffenden Modulationen mit einer V-Blende oder
X-Blende eingeblendet werden sollen. Die Steuerelektronik muß dann entsprechend
ausgelegt werden. Die bei der Erfindung verwendeten Steuertasten müssen nicht Tasten
sein, die von Hand bedienbar sind, sondern es können auch Kontakte sein, die z.
B. durch Lochkarten gesteuert werden. Dadurch ist es möglich, den Sendeablauf z.
B. für einen ganzen Tag im voraus festzulegen.