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Die Erfindung betrifft eine formgeschäumte Polsterauflage mit eingeschäumter
Unterlage als Schutzschicht.
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Die Polsterauflagen sind keine selbständigen Polsterkörper, sondern
nur Teile davon. Sie werden auf einen Träger, meist einen Federkern oder ein anderes
Trägerelement, aufgelegt und damit fest oder lösbar verbunden.
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Dabei ist es ungünstig, eine formgeschäumte Polsterauflage unmittelbar
auf einem Federkern zu befestigen, da die einzelnen Drähte des Federkernes den Schaumstoffkörper
zermahlen. Man hat daher den Federkern mit einem Jute- oder Nesselgeflecht umgeben.
Wenn dadurch auch eine bessere, schonendere Druckverteilung erzielt werden kann,
so erfordert eine solche Hülle erhebliche Handarbeit, da zusätzlich auch die Polsterauflage
in geeigneter Weise mit der Hülle aus Jute od. dgl. verbunden werden muß, um ein
Verrutschen zu vermeiden. Da Schaumstoffe nicht geheftet oder genäht werden können,
ist es notwendig, sie mindestens an der Unterseite in Handarbeit mit Nessel oder
Jute zu bekleben. Bei formgeschäumten Polsterauflagen hat man meist die Kaschierung
mit Nessel oder Jute mit dem Schäumprozeß gekoppelt. Wird das fertige Polster bei
der Benutzung belastet, so wird es verformt. Diese Verformung ist aber nicht gleichmäßig,
sondern in gewissen Bereichen des Polsters sehr unterschiedlich. Da Auflage und
Kern den Verformungen relativ leicht folgen, die aufkaschierte Schicht aus Nessel
oder Jute jedoch nicht dehnbar ist, wird sie so hoch beansprucht, daß sie verhältnismäßig
schnell zerreißt und danach ihre Aufgabe als Schutzschicht nicht mehr erfüllen kann.
Auch hat aus diesem Grunde der Versuch, als Schutzschicht gepreßte Gummihaare oder
Gummikokosflore zu verwenden, keine wesentliche Verbesserung gebracht.
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Soweit Polsterauflagen aus gummierten Haaren oder Pflanzenfasern bekanntgeworden
sind, die in einer Richtung gewellt sind, sind solche Unterlagen auch nur nach einer
Richtung, und zwar quer zur Wellenlängsrichtung, dehnbar. Eine solche Dehnbarkeit
nur in einer Richtung reicht aber für die hochbeanspruchten Polsterauflagen nicht
aus.
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Es sind bereits Polsterauflagen für Federkerne bekanntgeworden, die
mit einer Schutzschicht versehen sind, die aus schmalen, voneinander unabhängigen
Streifen gebildet ist, die unabhängig voneinander mit dem aus nachgiebigem Material,
vorzugsweise aus Schaumstoff, bestehenden Hauptkörper verbunden sind. Diese Streifen,
die aus Packleinwand, Baumwolle, Leinen, Filz, Jute, Sisal od. dgl. anderen Stoffen
von gewebter oder gewirkter Form bestehen, sind aus der Stofffläche durch Schlitzen
gebildet, um Formveränderungen zu ermöglichen. Mit diesen Maßnahmen kann jedoch
die erfindungsgemäße Aufgabe nicht gelöst werden, da die Streifen selbst nicht reckbar
und dehnbar sind.
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Aus dem Bestreben heraus, eine nach allen Richtung hin dehn- und reckbare
Polsterauflage zu schaffen, ist auch schon vorgeschlagen worden, aus gummierten
Haaren, Pflanzen- oder Kunststofffasern mit Gruppen von wellen- oder rippenförmigen
Profilierungen durch mehrfaches übereinanderschichten der Profilfelder ohne die
Anwendung von Schaum eine komplette selbständige, reck- und dehnbare, aus einem
Stück bestehende, zusammenhängende und über die gesamte Breite ge. schlossene Polsterauflage
zu schaffen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, für formgeschäumte Polsterauflagen dieser
und ähnlicher Gattungen eine entsprechende einteilige Unterlage als Schutzschich
zwischen Auflage und Träger, z. B. Federkern, zr schaffen, die bei Belastung ebenfalls
allseitig reckbar und dehnbar ausgebildet ist und dazu in vorteilhafte Weise mit
dem Träger fest oder lösbar verbunder werden kann.
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Erfindungsgemäß ist die einteilige eingeschäumte Unterlage, die als
Schutzschicht zwischen Polsterauflage und Träger zu liegen kommt, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus gummierten Haaren, Pflanzenfasern od. dgl. bestehende Unterlage zum
allseitigen Recken und Dehnen in ihrer Tragfläche in gewellte Wabenfelder mit rechtwinklig
zueinander stehenden Wellen aufgeteilt und von einem mindestens dreiseitig umlaufenden
Verstärkungsrand mit einer einen Klemmrand bildenden Unterschneidung auf der Unterseite
umgeben ist.
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Durch die gekennzeichnete Anordnung, bei der sich die gewellten Waben
stets in entgegengesetzter Richtung strecken, ist die Unterlage für die Polsterauflage
allseitig reckbar und dehnbar und kann allen Verformungen durch Belastung, denen
Auflage und Federkern verhältnismäßig leicht folgen, ohne Spannungen im Material
und ohne Überschreiten der Grenze der Eigenfestigkeit nachgeben.
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Vorzugsweise ist die Unterlage und/oder die Schaumstoffauflage an
den Stellen besonderer bzw. immer wiederkehrender Belastung durch den Lastkörper
verstärkt.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform kann die Unterlage und/oder
die Schaumstoffauflage stellenweise durch Werkstoffanhäufung oder Verformung mit
einer Wulst bzw. einem Verstärkungsrand zur Festigung der Polsterauflage versehen
sein. Hierzu kann die Unterlage mit einer umklappbaren Begrenzungs- und/oder Befestigungsleiste
versehen sein, die nach dem Aufziehen auf einen Federkern umgeklappt und mit diesem
verbunden werden kann.
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Die Unterlage hat zweckmäßig eine große Porosität, so daß beim Einschäumen
der Schaum teilweise oder ganz hindurchdringen kann und sich darin günstig verankert.
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Formgeschäumte Polsterauflagen mit Unterlagen gemäß der Erfindung
können als Auflagen bei Fahrzeugsitzen, für Federkerne in Polstermöbeln od. dgl.
günstige Verwendung finden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt F
i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer mit Profilflächen mit im Winkel zueinanderstehenden
Profilierungen versehene Unterlage mit nach unten vorstehendem Klemmrand, F i g.
2 eine perspektivische Ansicht einer Polsterauflage mit ebener Oberfläche, teilweise
geschnitten, F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer teilweise geschnittenen
Polsterauflage mit geformter Oberfläche und F i g. 4 eine perspektivische Ansicht
einer abgeänderten Unterlage mit hochgezogenem Verstärkungsrand und Befestigungsleiste.
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Eine Unterlage 10 (vgl. F i g. 1 bis 3) ist in ihrer Oberfläche mit
gewellten Wabenfeldern 11 a und 11 b versehen, d. h., die Unterlage 10 ist in eine
Anzahl von Waben 11 aufgeteilt, die im Querschnitt
eine Wellenform
12 zeigen und derart zueinander angeordnet sind, daß die Wellen des einen Wabenfeldes
11 a rechtwinklig zu den Wellen des benachbarten Wabenfeldes 11 b liegen. Bei Belastung
recken sich die Felder 11 a mit der einen Profilrichtung in umgekehrter Richtung
wie die Felder 11 b.
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Um diese Tragfläche aus Waben verläuft dreiseitig ein Verstärkungsrand
13, der sich nach unten hin in einem abgebogenen Klemmrand 14 fortsetzt; zwischen
Wabenfläche und Rand 14 ist somit eine Unterschneidung 15 zum Befestigen auf einem
Federkern od. dgl. gebildet.
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Legt man zwei Seiten einer solchen Unterlage so über eine Einfaßleiste
eines Federkernes, so daß die Einfaßleiste in die Unterschneidung 15 hineinragt,
und reckt man anschließend die beiden gegenüberliegenden Seiten der Unterlage, so
läßt sich die Unterlage einwandfrei über den Federkern spannen, da sich die Unterlage
auf das ursprüngliche Maß bzw. auf das Maß der Einfaßleiste des Federkernes zusammenzieht.
Sie ist also ohne jedes zusätzliche Hilfsmittel bzw. Befestigungselement mit dem
Federkern durch wenige Handgriffe unverrückbar verbunden.
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Benutzt man eine erfindungsgemäße Unterlage als Deckel einer Schaumstofform
- man spannt sie zu diesem Zweck umgekehrt ein -, so erreicht man damit nicht nur
einen die Formkosten erheblich verbilligenden Abschluß, sondern einen besonders
günstigen Deckel: Die eingeschlossene Luft und die sich beim Schäumen entwickelnden
Gase können ungehindert entweichen. Der Schaum kann dadurch sehr leicht gehalten
werden und steigt - die Form füllend - bis in die hochporöse Unterlage hinein und
eventuell hindurch bis an die Oberfläche. Dadurch wird ein besonders guter Verbund
mit der Unterlage erreicht. Dazu kommt noch, daß die Oberfläche infolge der Wellung
wesentlich vergrößert ist gegenüber einer glatten Unterlage.
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Um eine Polsterauflage in gewissen Bereichen härter oder weicher zu
gestalten, ist es bekannt, daß man dem Schaumstoffkörper auf der Rückseite Aussparungen
an den Stellen gab, an denen er weicher sein sollte, während man ihn voll ließ,
wo er mehr zu tragen hatte. Besonders bei Schaumgummi wurde diese Technik mit Vorliebe
angewandt.
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Schaumstoff, besonders der Kunstschaumstoff, hat aber enge Grenzen
hinsichtlich seiner Tragkraft, also Polsterkraft. Er sitzt sich leicht durch, d.
h., er läßt sich leicht völlig komprimieren, wodurch der Polstereffekt verlorengeht.
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Außerdem verlangt das Aussparen das zusätzliche Aufkaschieren einer
Gewebebahn, um den Schaumstoffkörper mit dem Federkern zu verbinden.
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Nun ist es aber im Gegensatz zu diesen sehr mangelhaften Lösungen
bei der Verwendung der kantenverstärkten Polsterauflagen gemäß der Erfindung leicht
möglich, auf der der Kante gegenüberliegenden Fläche eine Materialanhäufung aus
Gummihaar oder Gummikokos vorzusehen, so daß die Unterlage durch ihre Formgebung
die Härte des Polsters bestimmt; dieses bedeutet einen wesentlichen technischen
Fortschritt. In der Zeichnung läßt die F i g. 2 eine fertiggestellte formgeschäumte
Polsterauflage erkennen, wobei der Verstärkungsrand 13 eine dreiseitig umlaufende
Wulst 17 aufweist; die Schaumstoffauflage 16 dagegen ist eben und gleichmäßig darüber
hinweggeschäumt, so daß der Verstärkungsrand 13 eine wesentliche Verfestigung und
Widerstandsfähigkeit erhält, die sich insbesondere bei Fahrzeugsitzen oder -rückenpolstern
vorteilhaft zeigt.
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Zur Festigung der gesamten Polsterauflage 1$ (vgl. F i g. 3) kann
der Schaumstoffkörper 19 in der Mitte seiner als Sitzfläche dienenden Oberfläche
mit einer Erhöhung 20 versehen sein, die zweckmäßig der menschlichen Körperform
angepaßt sein kann.
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Ein abgeändertes Ausführungsbeispiel einer Unterlage ist in F i g.
4 dargestellt. Diese Unterlage 21 besitzt an drei Seiten der Wabenfelder den umlaufenden
Verstärkungsrand 13 mit abgebogenem Klemmrand 14, während die vierte Seite (hinten
oder unten an der Polsterauflage) eine abgeklappte Begrenzungs-und Befestigungsleiste
22 hat, die beim Aufziehen einer fertigen Polsterauflage auf einen Federkern od.
dgl. zu deren Befestigung mit dem Federkern verwendet wird.
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Die vorbeschriebene Erfindung zeichnet sich durch ihre Einfachheit
und große Dehn- und Reckfähigkeit bei günstiger Widerstandsfähigkeit aus.