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Die Erfindung bezieht sich auf eine Entaschungseinrichtung für Feuerungen,
insbesondere von Dampfkesseln, bei welcher ein Kratzerketten-Entschlacker in einem
unterhalb des Aschentrichters der Feuerung angeordneten und quer zum Aschentrichter
verfahrbaren Trog umläuft, der mit Löschwasser gefüllt ist, in welches der Aschentrichterauslauf
eintaucht.
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Wegen ihres geringen Wasserverbrauchs und ihrer hohen Standhaftigkeit
gegenüber dem stark schleißenden Asche- bzw. Schlackebrei werden solche Entaschungseinrichtungen
auch bei neuzeitlichen Kraftwerks-Dampfkesseln gegenüber anderen Entaschungseinrichtungen
bevorzugt. Da beispielsweise bei einer Kesseleinheit von 1000 t stündlicher Dampfleistung
für die Verfeuerung von Braunkohle stündlich 15 bis 20 t Asche anfallen,-muß bei
längerem Betriebsausfall der Entaschungseinrichtung der Betrieb des Dampfkessels
abgebrochen-werden, was sehr hohe wirtschaftliche Einbußen zur Folge hat. Zur überholung
der Entschlacker ist es bekannt, diese quer zu ihrer Förderrichtung auf Schienen
verfahrbar auszubilden und eine Reserve-Einrichtung bereitzustellen, die nach Wegfahrt
der zu überholenden an deren Stelle gefahren wird. Zu einem Austausch blieb es indessen
notwendig, das in den Löschwasservorrat eintauchende Trichterende abzubauen und
bei seinem Anbau wieder sorgfältig abzudichten, oder aber Teile der Trogwandung
abzubauen und diese später wieder abzudichten, was viel Zeit in. Anspruch nahm,
zumal der Aschentrichter etwa 100° C und die Entaschungseinrichtung mit ihrem Wasservorrat
60 bis 70° C warm ist und beispielsweise bei einem 1000-t-Kessel Trichter- bzw.
Troglängen von 12 bis 15 m in Betracht kommen. -.
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Die vorerwähnten Mängel werden nach der Erfindung dadurch beseitigt,
daß der Löschwassertrog auf mehreren, in zugeordneten Zylindern pneumatisch oder
hydraulisch bewegbaren Kolben abgestützt ist, deren Hub mindestens der Eingriffstiefe
des Aschentrichterauslaufes in den Löschwassertrog entspricht. Bei dieser Ausbildung
können Entschlacker von 15 m und mehr Aschentrichterlänge- und mit Trögen von 30
t und mehr Wasserihhält sehr schnell bis unter die Eintauchtiefe der Aschentrichter
gesenkt und dann verfahren werden bzw. zum Wasserverschluß mit den Aschentrichtern
zu diesen wieder gehoben werden. Außerdem wird verhindert, daß durch Unachtsamkeit
beim Abdichten Falschlufteinbrüche den Feuerungswirkungsgrad beeinträchtigen. Schließlich
eignet sich -die gemäß der- Erfindung ausgebildete Entaschungseinrichtung besonders
gut für Feuerungen, die mit Überdruck im Feuerraum betrieben werden und daherbesondershoherEintauchtiefenderAschentrichter-Ausläufe
in den Löschwasservorrat bedürfen.
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Es ist zwar schon versucht worden, einen auf Kesselhaussohle längs
des Aschentrichters der Feuerung verfahrbaren Entschlacker gegenüber dem Aschentrichter
mit Spindeln. hebbar auszubilden, um ihn leichter am Aschentrichter befestigen zu
können. Da freie Auf- und Abbewegung des Aschentrichters infolge Wärmedehnung des
Kessels gegenüber der Kesselhaussohle gewährleistet bleiben muß, hätten nach dem
bekannten Vorschlag die Stützspindeln wieder entfernt werden und der Aschentrichter
mit dem gesamten Gewicht des Entschlackers belastet werden müssen, weswegen diese
Ausführung keinen Eingang in die Praxis fand.
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Weiterhin ist es von Schmelzfeuerungen her bekannt, durch Spindeln
den ganzen Aschentrichter zu heben oder zu senken. Diese Maßnahme diente dazu, die
Lage der Schlackenabflußöfnung gegenüber der Flamme zu verändern und so einen sicheren
Schlakkenabfluß aus dem Aschentrichter zu gewährleisten.
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Die Erfindung ist mit weiteren Einzelheiten und Ausführungsbeispielen
in der schematischen Zeichnung und deren Erläuterung dargestellt und beschrieben.
Es zeigt F i g.1 eine Entaschungseinrichtung mit in Betriebsstellung gehobenem Entschlacker,
F i g. 2 den Entschlacker in seiner Fahrstellung, F i g. 3 einen Schnitt gemäß der
Linie a-a in Fig. 1, F i g. 4 eine teilweise Ansicht einer Entaschungseinrichtung
anderer Ausführung, F i g. 5 einen teilweisen Schnitt gemäß der Linie b-b in F i
g. 4, F i g. 6 eine Entaschungseinrichtung anderer Ausführungsform, F i g. 7 in
größerem Maßstab eines der Hubwerke an dem Entschlacker nach F i g. 6, F i g. 8
eine Entschlackungseinrichtung anderer Ausführungsform mit Entschlacker in Fahrstellung,
F i g. 9 eine Entaschungseinrichtung anderer Ausführungsform, F i g. 10 den Entschlacker
gemäß F i g. 9 in seiner Betriebsstellung, F i g. 11 eine Entaschungseinrichtung
anderer Ausführungsform.
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Die Entaschungseinrichtung nach F i g. 1 enthält einen unter dem Aschenauslauftrichter
1 eines kohlenstaubbefeuerten Dampfkessels aufgestellten Entschlacker 2. Der Entschlacker
besteht aus einem Trog 3, der mit Löschwasser gefüllt ist. Innerhalb des Wasservorrats
läuft um Antriebsräder 4, Umlenkräder 5 und Leiträder 6 ein
Paar endloser Ketten 7,
welche durch Kratzer 8 miteinander verbunden sind.
Aus dem Trichter 1 wird die Asche durch einen dicht mit dem Trichter verbundenen
Schacht 9 geführt, der in den Wasservorrat eintaucht. Beim Eintritt in das Wasser
wird die Asche gelöscht. Sie fällt auf einen Zwischenboden 10 des Troges,
auf welchem sie von den Kratzern des oberen Trums des Kettenpaares zunächst zumUmkehrende
desEntschlackers geräumt wird und dort auf den Boden 11 des Troges fällt. Sie wird
hier von den Kratzern des unteren Kettentrums erfaßt und über den Boden und dessen
ansteigendes Ende 11 a gefördert, bis sie in die Auslaufschurre 12 gelangt. Unter
dieser können Aschenwagen, Förderbänder od. dgl. für den Weitertransport der Asche
angeordnet sein. Die Antriebsmaschine für die Kettenräder ist in üblicher Weise
am Entschlacker, insbesondere seinem Abwurfende, angebaut. Der Entschlacker ist
an seinen beiden Längsseiten je mit einer Reihe von Laufrädern 13 ausgerüstet, die
auf senkrecht zur Förderrichtung des Entschlackers verlegten Schienen 14 a abgestützt
sind.
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Etwa der Breite des Entschlackers entsprechende Schienenstücke 14
a sind fest auf einer Plattform 15 angeordnet, die in ihrer Länge von der ersten
bis zur letzten der Schienen 14 reicht. Die Plattform ist auf Stempeln 16 abgestützt,
die mit in Druckzylindern 17 geführten Kolben 18 verbunden sind. Die Druckzylinder
sind in einer Grube 19 unterhalb des Kesselhausflurs 20 aufgestellt. Die
Kolben werden vorzugsweise mit Öl in den Zylindern bewegt, welches von einer nicht
dargestellten Ölpumpstation geliefert wird.
Die F i g. 1 zeigt die
Entaschungseinrichtung in ihrer Betriebsstellung. Dabei greifen der obere Trogrand
und der Wasservorrat über den unteren Rand des Fallschachtes 9, so daß bei im Feuerraum
des Kessels herrschendem Unterdruck ein Abschluß gegen das Eindringen äußerer Luft
- sogenannter Falschluft - in den Feuerraum gewährleistet ist. Die F i g. 1 läßt
die unterschiedlichen Wasserstände im Schacht 9 und im Trog 3 bei solchem Betriebszustand
erkennen. Ebenso ist gewährleistet, daß bei im Feuerraum des Kessels herrschendem
Überdruck - sogenannter Druckfeuerung - keine Verbrennungsgase aus dem Feuerraum
durch die Entaschungseinrichtung in das Kesselhaus austreten und Bedienungsleute
gefährden können. Bei solchem Betriebszustand stellen sich die aus F i g. 3 ersichtlichen
Löschwasserstände ein.
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Bei notwendiger Überholung des Entschlackers oder zum Einstieg in
den Feuerraum des Kessels, zwecks Revision od. dgl., durch den Fallschacht 9 bzw.
den Aschentrichter 1 hindurch, wird das Druckmedium aus den Zylindern 17 abgelassen,
wodurch sich die Plattform 15 mit dem Entschlacker bis auf Höhe des Kesselhausflurs
senkt. Der obere Rand des Troges 3 gelangt dadurch unterhalb der Unterkante des
Fallschachtes 9. Mit einem nicht dargestellten Fahrwerk am Entschlacker oder einem
Windwerk kann nunmehr der Entschlacker quer zur Längsseite des Fallschachtes bzw.
des Entschlackers auf den Schienen 14 a bzw.14 weggefahren und gegen einen
anderen Entschlacker ausgetauscht oder aber der Fallschacht zum Einstieg in den
Kessel freigelegt werden. F i g. 2 zeigt die Entschlackungseinrichtung in diesem
Fahrzustand.
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Bei der Ausführungsform nach der F i g. 2 sind an Stelle der durchgehenden
Plattform 15 bzw. Grube 19 Stempel 21 angewandt, die unmittelbar
am Trog 3
angreifen. Die Stempel 21 mit ihrem Arbeitskolben bzw. Zylinder
sind je in Einzelgruben 22 angeordnet, die oben mit einem Bord 23 umrandet
sind. Diese Ausführungsform erfordert geringere Bauhöhe und sichert die Gruben gegen
Eindringen von aus dem Trog überbrodelndem Löschwasser.
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Keine Gruben unter Kesselhausflur erfordert die Entaschungseinrichtung
gemäß F i g. 6. Bei ihr sind hydraulische Hubwerke am Löschwassertrog angebracht
und mit dem Entschlacker heb-, senk- und verfahrbar. Hierzu sind Gehäuse oder ähnliche
Führungen 24 an dem Trog 3 befestigt. Innerhalb der bzw. an den Führungen gleiten
die Flansche, Platten od. dgl. 25 von Stempeln 26. Innerhalb des Stempels, der aus
einem Rohr bestehen kann, ist ein Druckzylinder 27 mit Arbeitskolben 28 angeordnet,
dessen herausragende Kolbenstange 29 gegen eine Decke 30
der Führung
weist. Vom Stempel 26 ragt ein Bein 31 gegen Kesselhausflur, das mit einem Schuh
32 verbunden ist. Der Schuh 32 ist mit Rädern 13 versehen. Eines der Räder kann
mit einem Zahnrad 33 fest verbunden sein, das mit dem Antriebsrad eines Getriebemotors
kämmt, der am Schuh 32 befestigt sein kann, wobei es genügt, nur einige der Beine
31 je mit einem Fahrmotor auszurüsten. Es kann jedoch auch eine Anordnung angewandt
werden, bei der ein Druckzylinder mit seinem Boden oben an dem Trog befestigt ist
und seine Kolbendruckstange nach unten auf den Kopf des Stempels bzw. des an seiner
Führung herauszudrückenden Beins preßt. Das Heben und Senken ist bei diesen Ausführungsformen
auf den vom Gewicht des Fahrwerks befreiten Entschlacker beschränkt und erfolgt
wie bei den übrigen Ausführungsformen durch Einlaß des Arbeitsdruckmittels in die
bzw. Auslaß des Arbeitsdruckmittels aus den Arbeitszylindern.
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Anstatt mit Schuhen ist der in F i g. 8 gezeigte Entschlacker mit
einem Fahrwerksrahmen 34 ausgerüstet, an dem die Räder 13 gelagert sind. Auf dem
Rahmen sind Führungsständer 35 befestigt, die jeweils aus einem U-Profil od. dgl.
bestehen können. In der Führung gleitet oben eine mit dem Trog 3 fest verbundene
Konsole 36. Unten ist in die Führung das Kolben-Zylinder-Hubwerk 27, 28 eingesetzt,
auf dessen Kolbenstange 29 beim Heben und Senken des Troges die Konsole 36 abgestützt
ist. Außer der Konsole dienen auch am Trog befestigte Leisten 37 zu dessen Führung
an den Ständern 35.
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Bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 9 und 10 ist der Entschlacker
mit Beinen 38 ausgestattet, die in am Trog 3 befestigten Lagern 39 angelenkt und
mit Rädern 13 beschuht sind. Zu beiden Seiten des Entschlackers sind in Schwenklagern
40 der mit dem Trog 3 fest verbundenen Gerüste 41 Kolben-Zylinder-Druckwerke
42 angelenkt, deren Kolbendruckstangen 43 gelenkig an den Beinen befestigt
sind. Durch Einspeisen des Druckmittels werden die Beine 38 in Richtung auf
den Trog zu gepreßt und damit der Entschlacker zu seiner Betriebsstellung hochgehoben.
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Bei dem Entschlacker nach F i g. 11 sind auf einem Fahrwerksrahmen
34 an den Lagern 42 Stützen 49
aufgesetzt, die an ihrer Spitze
in mit dem Trog 3 fest verbundene Lager 44 greifen. Die Stützen bestehen
jeweils aus scherengitterartig zusammengesetzten Stäben 45, deren Endknotenpunkte
mit Rollen 46
versehen sind. Platten oder Schienen 47 liegen beiderseitig
jeder Stütze gegen die Rollen 46 an, wobei die Schienen 47 a mit Zugstangen
48 a und die Schienen 47 b mit Zugstangen 48 b verbunden sind. Die Zugstangen
führen zu an beiden Stirnseiten des Entschlackers angeordneten Kolben-Zylinder-Druckwerken,
welche die Schienen 47 a gegen die Schienen 47 b bzw. die Schienen
47 b gegen die Schienen 47 a
ziehen, wodurch die Scheren
der Stützen zusammengedrückt und der Trog an seinen Lagern 44 gehoben wird.
Diese Ausführung gestattet selbst bei sehr langen Entschlackern das Heben und Senken
mit nur zwei Druckwerken.
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Bei den gezeigten Ausführungsformen empfiehlt es sich, alle Hubwerke
von einer gemeinsamen Pumpstation mit dem Druckmittel zu versorgen, wozu Preßluft,
Druckwasser, vorzugsweise jedoch Öl, geeignet sind. Die Zuteilung des Druckmittels
zu den zweckmäßig untereinander gleichen Hubwerken hat in anteilig gleichen Mengen
zu erfolgen.