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Die Erfindung bezieht sich auf ein Meßstellenüberwachungsgerät an
Heizeinrichtungen von Textilmaschinen mit Umschalter, durch den alle Temperaturmeßstellen
der Maschine nacheinander von dem ihnen jeweils zugeordneten Arbeitsrelais, das
von einem für alle Arbeitsrelais gemeinsamen Taktgeber gesteuert wird, an das für
alle Meßstellen der Maschine einzige Meßwerk geschaltet werden und die Meßfolge
bei Abweichung von einem vorgegebenen Toleranzbereich unterbrochen und die Unterbrechung
angezeigt wird.
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Neben der Messung von Größen wie Temperaturen, Drücken, Durchflüssen,
ph-Werten usw. ist es häufig erforderlich, das Überschreiten oder Unterschreiten
eines Grenzwerts dieser Größen selbsttätig zu überwachen und zu signalisieren. So
ist eine Vorrichtung (deutsche Auslegeschrift 1 120 722) zur Messung und Grenzwertüberwachung
von Kräften bekannt, bei der die sich in Abhängigkeit von den einwirkenden Kräften
ändernden Wechselspannungsabfälle an einer Kraftmeßdose in zwei Gleichrichterbrücken
gleichgerichtet und einmal einem Meßinstrument zur Anzeige und zum andern den Wicklungen
zweier Relais zugeführt werden, deren Ansprechstromstärken mit Hilfe zusätzlicher
Wicklungen einstellbar ist. In dieser Vorrichtung sind die Meß- und Uberwachungseinrichtungen
voneinander getrennt.
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In einer weiteren bekannten Vorrichtung (deutsche Auslegeschrift
1 210 576) sind bereits die Mittel zum Messen und Überwachen von Grenzwerten einer
in Form einer Gleichspannung oder eines Gleichstroms vorgegebenen Meßgröße vereinigt.
Jedoch wird für jede Meßstelle eine eigene Meß- und Überwachungseinrichtung benötigt.
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In einer anderen bekannten Vorrichtung (deutsche Auslegeschrift 1
103 189) werden die Stellung von einem oder mehreren auf linearen Bahnen beweglichen
Körpern angezeigt und vorwählbare Stellungen durch zusätzliche Schaltmittel, z.
B. Kippkreise, überwacht und das Über- oder Unterschreiten dieser Stellungen signalisiert.
Jedem der zu überwachenden Körper sind eigene Anzeige und tÇberwachungsstromkreise
zugeordnet.
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Um bei Messung von zahlreichen Meßstellen mit physikalisch gleichen
Meßgrößen und gleichem Meßbereich Meßgeräte einzusparen, wurden bereits Meßstellenumschalter
(ATM-BlattJ135-8, Lieferung 233) vorgeschlagen, mit denen die einzelnen Meßstellen
von Hand nacheinander an das gleiche Meßgerät angeschlossen werden. Die Meßstellenumschalter
bestehen aus zwei übereinanderliegenden, um eine gemeinsame Achse drehbaren Kontaktarmen
und kreisförmig um die Kontaktarme angeordneten Gegenkontakten.
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Bei anderen bekannten Einrichtungen dieser Art wird die Umschaltung
der Meßstellen auf das gemeinsame Meßwerk bereits von einem Schrittschaltwerk oder
einem ähnlichen motorischen Umschalter vorgenommen. Jede Meßstelle besitzt ein eigenes
Relais, das in bezug auf den zulässigen tZbergangswiderstand seiner Kontakte ausgewählt
wird. Da alle Kontakte, welche zur Erregung bzw. Entregung der den Meßstellen zugeordneten
Arbeitsrelais dienen, an die üblicherweise auf einem Kreisumfang liegenden Kontakte
des Meßstellenumschalters angeschlossen sind, ist die Anzahl der von der Einrichtung
überwachbaren Meßstellen sehr beschränkt und genau festgelegt. Als weiterer Nachteil
kommt noch hinzu,
daß diese Antriebe, wie alle motorischen bzw. mechanischen Antriebe,
verhältnismäßig starkem Verschleiß unterworfen sind.
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Zweck der Erfindung ist es, ein tJberwachungsgerät zu entwickeln,
mit dem man eine große und beliebige Anzahl von Meßstellen überwachen kann und dem
die Nachteile der bisher bekannten Einrichtung dieser Art nicht anhaften.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß der Steuerkreis zwischen
dem Taktgeber und den Arbeitsrelais aus zwei Schaltkreisen besteht und zwei Gruppen
von Arbeitsrelais vorgesehen sind, von denen die erste Arbeitsrelaisgruppe in dem
einen Schaltkreis und die zweite Arbeitsrelaisgruppe in dem anderen Schaltkreis
liegt und die beiden Schaltkreise wechselweise mit versetzten, jedoch sich überschneidenden
Takten beaufschlagt sind, und daß in der Zuleitung jedes Arbeitsrelais jeweils ein
vom in der Meßkette voraufgehenden und der anderen Arbeitsrelaisgruppe angehörenden
Arbeitsrelais betätigbarer Schließer sowie ein Öffner, welcher vom in der Meßkette
vorvorhergehenden und der gleichen Arbeitsrelaisgruppe angehörenden Arbeitsrelais
betätigbar ist, angeordnet sind.
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Dank dieser Anordnung kommen die in der Textilindustrie gebräuchlichen,
mit Heizeinrichtungen versehenen Textilmaschinen mit nur einem einzigen solcher
Überwachungsgeräte aus, gleichgültig wie klein oder groß die Anzahl der zu überwachenden
Meßstellen ist. Außerdem ist eine nachträgliche Erweiterung der Maschine ohne Schwierigkeiten
möglich, weil die Reihe der Arbeitsrelais jederzeit um die gleiche Anzahl von Relais
vermehrt werden kann, wie Meßstellen hinzugekommen sind.
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Um die Meßkette für den Fall, daß alle Meßstellen die richtige Temperatur
anzeigen, fortwährend in Gang zu halten, wird weiterhin vorgeschlagen, daß in der
Reihenfolge der Temperaturmeßstellen der Maschine der Schließer in der Zuleitung
des der ersten Temperaturmeßstelle zugeordneten Arbeitsrelais von dem der letzten
Temperaturmeßstelle zugeordneten Arbeitsrelais und der Öffner in der gleichen Zuleitung
von dem der vorletzten Temperaturmeßstelle zugeordneten Arbeitsrelais und der Öffner
in der Zuleitung des der zweiten Temperaturmeßstelle zugeordneten Arbeitsrelais
von dem der letzten Temperaturmeßstelle zugeordneten Arbeitsrelais betätigbar sind.
Außerdem kann zum Anstoßen der Meßkette in einer zusätzlichen Zuleitung des der
ersten Temperaturmeßstelle der Maschine zugeordneten Arbeitsrelais ein von einem
Wischrelais betätigbarer Wischkontakt angeordnet sein.
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In Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Taktgeber
im wesentlichen aus einem Steuerrelais bestehen kann, dessen Erregung mittelbar
oder unmittelbar das Einschalten des einen und das verzögerte Ausschalten des anderen
Schaltkreises bewirkt und dessen Entregung das verzögerte Ausschalten des einen
und das Einschalten des anderen Schaltkreises veranlaßt, und daß zwei Hilfsrelais
mit verzögerter Einschaltung zur Erregung bzw. Entregung des Steuerrelais vorgesehen
sind. Die Einschaltverzögerungen der beiden Relais sind innerhalb eines bestimmten
Bereiches veränderbar, so daß auf diese Weise die Meßdauer für eine Meßstelle je
nach Anzahl der Heizstellen oder nach Trägheit des Meßwerkes eingestellt werden
kann. Die Konstruktion und Herstellung von Relais ist inzwischen so weit
fortgeschritten,
daß ihre Zuverlässigkeit und Lebensdauer die anderer elektrischer Bauelemente, z.
B. die der meisten Motorenarten und Schrittschaltwerke, übertrifft. Zum Umschalten
der Schaltkreise kann der Taktgeber auch als elektronischer oder motorisch angetriebener
Programmgeber ausgebildet sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Gesamtschaltplan des Meßstellenüberwachungsgerätes
mit dem aus Relais bestehenden Taktgeber, F i g. 2 das Schaltzeichen für einen elektronischen
oder motorisch angetriebenen Impulsgeber.
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Als Meßwerk 1 kann beispielsweise ein an sich bekannter Meßwerkregler
verwendet werden, der aber gegebenenfalls nur mißt, anzeigt und Signal gibt.
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Das Meßwerk 1 weist eine Skala 2, zwei Sollwerteinsteller 3 und 4
sowie einen Istwertanzeiger 5 auf.
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Die für die Signalgabe oder Regelung erforderlichen Schaltvorgänge
werden beim Überschreiten der Sollwerteinstellung durch den Istwertanzeiger von
induktiven Abgriffen ausgelöst. Die Verwendbarkeit sowohl des Meßwerkes als auch
der Umschalteinrichtung ist nicht, wie in folgendem beschrieben, auf die Messung
von Temperaturen in Textilmaschinen beschränkt. Es können auch andere Größen, wie
z. B.
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Druck, Durchfluß, pH-Wert usw., in anderen Produktionsmaschinen gemessen
werden.
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Die im folgenden beschriebene IJmschalteinrichtung ist in einer Textilmaschine
zum Kräuseln synthetischer Fäden installiert. Jede Kräuselstelle ist mit einer Heizeinrichtung
ausgestattet, die dem zu kräuselnden Faden eine bestimmte Temperatur vermitteln
soll, welche innerhalb eines begrenzten Bereiches schwanken darf. Alle Heizeinrichtungen
sind jeweils mit einem eigenen Meßfühler A, B, C oder D usw. ausgerüstet. Die Anzahl
der Kräusel- bzw.
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Meßstellen an einer Maschine kann beliebig groß sein. Zur Erläuterung
der Einrichtung genügt die Darstellung etwa der ersten vier Meßstellen A, C, D sowie
der letzten beiden, Y und Z. Die erfindungsgemäße Umschalteinrichtung schaltet der
Reihe nach alle Meßstellen A bis Z nacheinander an das Meßwerk 1. Als Meßfühler
können z. B. Thermoelemente verwendet werden.
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Bei Inbetriebnahme der Maschine, durch Betätigung des nicht dargestellten
Hauptschalters, wird der Transformator 6 an eine nicht dargestellte Wechselstromquelle
angeschlossen. Der in Gleichrichter 7 gleichgerichtete und durch Kondensator 8 geglättete
Strom fließt über die Sicherungen 9 und 10 in die Hilfsnetze 11, 12 bzw. 11, 12
a. An die Leitung 12 des einen Hilfsnetzes 11, 12 können die Schaltkreise 11, 13
bzw. 11, 14 durch von Relais 15 und 16 betätigte Schaltkontakte 17 und 18 angeschlossen
werden. In den Schaltkreisen 11, 13 bzw. 11, 14 des Steuerkreises liegt jeweils
eine Gruppe von Arbeitsrelais a, c und y bzw. b, d und z zur Betätigung der Schaltkontakte
a 1, cl und yl bzw. b 1, dl und z 1, wodurch jeweils eine der Meßstellen A, B, C,
D, Y und Z über die Leitungen 19 und 20 mit dem Meßwerk 1 verbunden wird, und zwar
abwechselnd eine Meßstelle der Gruppe A, C und Y und eine der Gruppe B, D und Z.
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Sofort mit dem Einschalten der Maschine fließt der Strom über drei
Verbindungen zwischen den Leitern 11 und 12: über den geschlossenen Schalt-
kontakt
21 und Hilfsrelais 22, außerdem über Schaltrelais 15 und den geschlossenen Schaltkontakt
23 und schließlich über das Wischrelais 24. Von den drei erregten Relais 22, 15
und 24 schalten die Relais 22 und 24 nach einer bestimmten Verzögerung, wobei die
Verzögerung des Wischrelais 24 nur ganz kurz ist. Nur Schaltrelais 15 spricht sofort
an und schließt den Kontakt 17, so daß jetzt die Leitung 13 mit der Leitung 12 verbunden
ist. Da jetzt auch das verzögert ansprechende Wischrelais 24 den Wischkontakt 25
schließt, fließt der Strom von 13 über Kontakt 25, Arbeitsrelais a und Leitung 11
an die Gleichstromquelle zurück. Nachdem auf diese Weise Arbeitsrelais a erregt
und damit die Meßkette angestoßen ist, öffnet unterdessen das Wischrelais 24 sofort
wieder seinen Kontakt 25, der, solange die Maschine in Betrieb in diesem Zustand
bleibt, nicht mehr geschlossen werden kann. Gleichzeitig mit der Erregung des Arbeitsrelais
a leuchtet die Kontrollampe La auf, die damit anzeigt, daß die MeßstelleA durch
Betätigung der Schaltkontakte al vom Arbeitsrelais a an das Meßwerk 1 geschaltet
worden ist. Es soll zunächst angenommen werden, daß die gemessene Temperatur im
Sollbereich liegt und der Istwertzeiger 5 deshalb zwischen den beiden Sollwertstellern
3 und 4 steht und somit die nächste Meßstelle B an das Meßwerk 1 geschaltet werden
kann.
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Das Arbeitsrelais a hatte nicht nur die Kontakte al geschlossen, sondern,
um sich nach dem Abfallen des Wischrelais 24 noch selbst zu halten, auch den Kontakt
a 2. Außerdem wurde vom Arbeitsrelais a der Kontakt a 3 geschlossen und der Kontakt
a 4 geöffnet. Die Funktion des Kontaktes a 4 wird weiter unten erläutert. Durch
die Schließung des Kontaktes a 3 wurde die Verbindung zwischen den Leitern 11 und
14 über die Kontakte z 4 und a 3 zum Arbeitsrelais b hergestellt. Damit wurde die
Erregung des Arbeitsrelais b und somit der Anschluß der Meßstelle B an das Meßwerk
1 vorbereitet. Ein Strom kann jedoch über diese Verbindung nicht fließen, da die
Leitung 14 noch nicht mit der Leitung 12 verbunden ist und daher noch keinen Strom
führt.
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Das geschieht erst durch den nun folgenden Schritt.
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Von den drei gleich beim Einschalten der Maschine erregten Relais:
Hilfsrelais 22, Schaltrelais 15 und Wischrelais 24, wird jetzt nach entsprechender
Verzögerung als letztes das Hilfsrelais 22 ansprechen und den Kontakt 26 schließen.
Hierdurch wird die Verbindung zwischen den Leitungen 11 und 12 hergestellt und das
Steuerrelais 27 erregt. Der Strom fließt von Leitung 12 über die Relaisspule 27,
dem nun geschlossenen Schließer 26 und den Öffnern 41, 37 und 32 zur Leitung 11.
Unter anderem schließt dieses Steuerrelais 27 unverzüglich den Kontakt 28 und öffnet
den Kontakt 23. Durch Schließen des Kontaktes 28 wird Schaltrelais 16 erregt, und
dieses schließt sofort den Kontakt 18, während das durch Öffnen des Kontaktes 23
abgefallene Schaltrelais 15 erst nach kurzer Verzögerung den Kontakt 17 öffnet.
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Die Schaltkontaktel7 und 18 sind also kurzzeitig beide gleichzeitig
geschlossen, so daß während dieses Bruchteils einer Sekunde sowohl Schaltkreis 11,
13 als auch Schaltkreis 11, 14 Strom führen. An dieser Stelle ist es angezeigt,
die Funktion des Kontaktes a 4, wie vorher bereits angekündigt, zu beschreiben.
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Während dieser kurzen Zeit, da 11, 13 und 11, 14 gleichzeitig Strom
führen, sind beide Arbeitsrelais a sowie b erregt, und Arbeitsrelais b hat unter
anderem
den Kontakt b 3 geschlossen. Das würde zur Folge haben,
daß auch das Arbeitsrelais c und fast gleichzeitig ebenso alle folgenden Arbeitsrelais
der Meßkette ansprechen würden, da vom Leiter 13 über Kontakt b 3 der Strom durch
das Arbeitsrelais c zum Leiterll fließen würde und dadurch das Arbeitsrelais c das
nächste Arbeitsrelais d und dieses wieder das nächste usw. schalten würde, wenn
nicht der Kontakt a4 vom noch erregten Arbeitsrelais a offen gehalten und somit
der Schaltkreis 11, 13 immer noch unterbrochen würde. Nachdem also, wie weiter oben
bereits beschrieben, der Schalter 18 geschlossen wurde, fließt der Strom von 12
über 14, den Kontakts4 und über den vom noch erregten Arbeitsrelais a geschlossenen
Kontakt a 3 durch das Arbeitsrelais b über die Leitung 11 zurück. Arbeitsrelais
b spricht an und hält sich über den nun geschlossenen Kontakt b 2 selbst. Inzwischen
hat das mit Verzögerung schaltende Relais 15 den Kontakt 17 geöffnet, die Leitung
13 ist stromlos geworden, das Arbeitsrelais a abgefallen, wodurch die Verbindung
der MeßstelleA mit dem Meßwerk 1 durch Öffnen der Kontakte a 1 unterbrochen wird.
Außerdem wurde dabei der Selbsthaltekontakt a 2 des Arbeitsrelais a wieder geöffnet,
ebenso der Kontakt a 3 in der Zuleitung zum Arbeitsrelais b, das sich ja jetzt über
den Kontakt b2 selbst hält. Obwohl auch der Kontakt a 4 geschlossen wurde und auch
Kontakt b 3 durch Erregung des Arbeitsrelais b geschlossen ist, wird das Arbeitsrelais
c noch nicht erregt, sondern lediglich vorbereitet, da Leitung 13 stromlos ist.
Als das Arbeitsrelais b anzog, wurde durch Schließen des Kontaktes b 1 die Meßstelle
B an das Meßwerk 1 geschaltet, noch bevor die Verbindung der Meßstelle A mit dem
Meßwerk 1 unterbrochen wurde, so daß der Istwertanzeiger s keine Gelegenheit hatte,
aus dem Sollbereich zu laufen und dadurch etwa ein Signal auszulösen. Kontrollampe
Lb zeigt die Aufschaltung der Meßstelle B an. Der von Arbeitsrelais b geöffnete
Schaltkontakt b 4 übt für Arbeitsrelais d die gleiche Funktion aus wie die bereits
vorher beschriebene des Kontaktes a 4 für Arbeitsrelais c.
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Das Steuerrelais 27 hat außer den bereits oben erwähnten Kontakten
23 und 28 noch weitere Schaltkontakte betätigt. Über den vom Steuerrelais 27 geschlossenen
Kontakt 29 hält sich dieses selbst, wenn das durch das gleichzeitig erfolgende Öffnen
des Kontaktes 21 abfallende Hilfsrelais 22 den Kontakt 26 nach kurzer Verzögerung
öffnet. Außerdem hatte Steuerrelais 27 den Kontakt 30 geschlossen. Dadurch war das
Hilfsrelais 31 erregt worden, welches aber erst nach einer bestimmten Verzögerungszeit
schaltet.
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Diese Verzögerungszeit plus der kurzen Zeit, während welcher die Schalter
17 und 18 beide gleichzeitig eingeschaltet sind, bestimmt den Zeitraum, währenddessen
die Meßstelle B mit dem Meßwerk 1 verbunden bleibt. Die Verzögerungsdauer des Hilfsrelais
31 kann nach Bedarf eingestellt werden. Wenn nun die Verzögerungszeit des Hilfsrelais
31 abgelaufen ist, öffnet dieses den Schaltkontakt 32, das Steuerrelais 27 wird
stromlos und fällt ab. Die dabei sich vollziehenden wichtigsten Schaltvorgänge sind
das Schließen des Kontaktes 23 und das Öffnen des Kontaktes 28. Hierdurch wird das
Schaltrelais 15 erregt, und das Schaltrelais 16 fällt ab. Während das Schaltrelais
15 ; den Kontakt 17 sofort schließt, öffnet das Schaltrelais 16 den Kontakt 18 erst
nach kurzer Verzögerung. Der Strom fließt jetzt über die Lei-
tungenl2, 13 und die
Kontakte a 4, b3 durch das Arbeitsrelais c und über die Leitung 11 zur Gleichstromquelle
6, 7 und 8 zurück. Arbeitsrelais c legt die Meßstelle C durch Schließen der Kontakte
c 1 an das Meßwerk 1 und hält sich über den Kontakt c 2 selbst.
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Außerdem bereitet es den Anschluß der Meßstelle D bzw. des Arbeitsrelais
d durch Schließen des Kontaktes c 3 vor und verhindert durch Öffnen des Kontaktes
c 4 das vorzeitige Ansprechen des nächsten, jedoch nicht mehr dargestellten Arbeitsrelais
(s. Beschreibung der Funktion des Kontaktes a 4 weiter oben). Kontrollampe Lc zeigt
den Meßvorgang an.
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Durch das Stromloswerden des Steuerrelais 27 geschieht außerdem noch
folgendes: Selbsthaltekontakt 29 wird geöffnet, Kontakt 30 wird ebenfalls geöffnet,
wodurch Hilfsrelais 31 abfällt und damit Kontakt 32 wieder geschlossen wird. Außerdem
ist mit dem Abfallen des Steuerrelais 27 der Kontakt 21 geschlossen worden, so daß
das Hilfsverzögerungsrelais 22 erregt wird. So wie die Verzögerung des Hilfsrelais
31 die Meßdauer der Meßstelle B (und D, F, H usw.) bestimmt, ist die Verzögerungszeit
des Hilfsrelais 22 identisch mit der Meßdauer der Meßstellen A, C, E, G usw., denn
nach Ablauf der Verzögerung schließt das Hilfsrelais 22 den Kontakt 26, so daß das
Steuerrelais 27 wieder erregt wird und den Kontakt 28 schließt sowie den Kontakt
23 öffnet. Über die Schaltrelais 16 und 15 wird dadurch 14 wieder Strom führend
und 13 stromlos, so daß die nächste Meßstelle an das Meßwerk 1 geschaltet wird.
Durch das Ein- und Ausschalten des Steuerrelais 27 wird also die Meßfolge in Gang
gehalten.
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Wenn die Meßkette bei der letzten Meßstelle Z der Maschine angelangt
ist und das letzte Arbeitsrelais z diese Meßstelle mit dem Meßwerk 1 verbindet,
bereitet es über den Kontakt z 3 gleichzeitig den Anschluß des in der Meßkette ersten
Arbeitsrelais a vor und verhindert gleichzeitig durch Öffnen des Kontaktes z 4 das
vorzeitige Ansprechen des zweiten Arbeitsrelais b, so wie das für die Meßstelle
Y zuständige, in der Meßkette vorletzte Arbeitsrelais y durch Öffnen des Kontaktes
y 4 das unerwünscht vorzeitige Ansprechen des Arbeitsrelais a verhindert.
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Bisher wurde angenommen, daß der Istwert aller Heizstellen im Sollwertbereich
lag. Es soll nun der Vorgang beschrieben werden, der abläuft, wenn die vom ThermoelementA
an der ersten Heizstelle gemessene Temperatur unter dem Sollwertbereich liegt.
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Das Arbeitsrelais 15 hat den Kontakt 17 geschlossen, so daß die Leitung
13 Strom führt. Für den Meßvorgang ist es völlig unerheblich, ob das Arbeitsrelais
a beim Einschalten der Maschine durch Betätigüng des Kontaktes 25 mittels des Wischrelais
24 oder irgendwann bei einem späteren Durchlauf der Meßkette durch das Schließen
des Kontaktes z3 erregt wurde. In diesem Fall interessiert lediglich, daß das Arbeitsrelais
a durch Schließen der Kontakte a 1 die Meßstelle mit dem Meßwerk 1 verbunden hat.
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Das Hilfsrelais 22 ist erregt worden, hat aber den Kontakt 26 noch
nicht geschlossen, da mit seiner Erregung die Verzögerung erst angelaufen ist. Die
Verzögerungsdauer ist so bemessen, daß bei zu niedriger Temperatur der Istwertanzeiger
5 genügend Zeit hat währenddessen nach links aus dem Sollwertbereich hinauszulaufen.
Beim Passieren des Sollwerteinstellers3 wird durch induktiven Abgriff das Schließen
des Kontaktes 33 ausgelöst. Dadurch fließt jetzt Strom vom Leiter 12 a über das
Relais 34 und
den Kontakt 33 zum Leiter 11. Parallel zum Relais
34 liegen ein Lichtsignalgeber 35 und ein akustischer Signalgeber 36, die nun in
Tätigkeit treten. Relais 34 öffnet den Kontakt 37 und schließt den Kontakt 38.
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Selbst wenn jetzt die Verzögerungszeit des Hilfsrelais 22 abgelaufen
ist und dieses Relais den Kontakt 26 schließt, kann kein Strom fließen, der das
Steuerrelais 27 erregen würde. Dadurch unterbleibt das bei richtiger Temperatur
jetzt fällige Schließen des Kontaktes 28 und das Öffnen des Kontaktes 23. was zur
Folge hat, daß das Schaltrelais 15 weiter erregt, der Kontakt 17 geschlossen und
die Leitung 13 stromführend bleibt, während Schaltrelais 16 in Ruhe, Kontakt 18
geöffnet und somit Leitung 14 stromlos bleibt. Das bedeutet, daß die Meßstelle A
weiterhin am Meßwerk 1 liegt und das vom Arbeitsrelais a bereits zum Einschalten
vorbereitete Relais b nicht erregt wird.
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Die Meßkette ist also durch Unterschreiten der Solltemperatur angehalten
worden.
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Das gleiche würde geschehen, wenn die gemessene Temperatur oberhalb
des Solltemperaturbereiches liegt und der Istwertzeiger 5 den Sollwerteinsteller
4 überschreitet. Kontakt 39 würde geschlossen, Relais 40 erregt, Kontakt 41 geöffnet,
Kontakt 42 geschlossen, wodurch ebenso wieder die Erregung des Steuerrelais 27 verhindert
würde. Der Meßzustand würde, wie vorher beschrieben, unverändert bleiben, die Meßkette
aber angehalten werden. Das Anhalten der Meßkette wird von Lichtsignal43 und akustischem
Signal 44 angezeigt. Die Lichtsignale 35 und 43 sowie die akustischen Signale 36
und 44 können sich durch Art oder Farbe bzw. Tonfrequenz voneinander unterscheiden,
so daß das Bedienungspersonal gegebenenfalls schon vor Ablesen der Isttemperatur
an der Skala 2 eine gewisse Voreinstellung der betreffenden Heizeinrichtung, die
in diesem Fall durch die Kontrollampe La gekennzeichnet ist, nach oben oder unten
etwa auf dem Weg zum Meßwertanzeiger vornehmen kann.
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Unabhängig davon, ob die zur Temperaturkorrektur notwendigen Maßnahmen
vorgenommen worden sind oder nicht, kann die Meßkette dadurch fortgesetzt werden,
daß vom Bedienungspersonal der Schaltkontakt 45 in der Leitung 12 a von Hand geöffnet
wird. Das Relais 34 bzw. 40 fällt ab, der Kontakt 37 bzw. 41 wird wieder geschlossen,
und da die Verzögerungszeit des Hilfsrelais 22 inzwischen abgelaufen ist, wurde
auch Kontakt 26 bereits gegeschlossen, so daß jetzt der Strom vom Leiter 12 über
das Steuerrelais 27, die geschlossenen Kontakte 26, 41, 37 und 32 zum Leiter 11
fließen kann. Die Erregung des Steuerrelais 27 bewirkt auf die bereits oben mehrmals
beschriebene Weise den Anschluß der nächsten Meßstelle an das Meßwerk 1. Bei allen
Meßstellen, deren Arbeitsrelais am Leiter 13 angeschlossen sind, erfolgt im Falle
der Sollbereichsüber- oder -unterschreitung das Anhalten der Meßfolge in der vorstehend
beschriebenen Weise.
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Bei den Meßstellen B, D und Z, die im Schaltkreis 11, 14 liegen,
verläuft dieser Vorgang etwas anders.
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Der Kontakt 45 ist geschlossen. Das Steuerrelais 27 war durch Schließen
des Kontaktes 26 erregt worden, hatte den Kontakt 23 geöffnet und Kontakt 28 geschlossen.
Dadurch war die Leitung 14 stromführend geworden und die Leitung 13 stromlos. Das
Arbeitsrelais b wurde erregt und hat durch Schließen der Kontakte b 1 die Meßstelle
B an das Meßwerk 1 gelegt. Steuerrelais 27 hatte außerdem den Kontakt 21
geöffnet,
wodurch das Hilfsrelais 22 abgefallen ist und dabei den Kontakt 26 geöffnet hat.
Das Steuerrelais 27 bleibt trotzdem weiter erregt, da es sich über den von ihm geschlossenen
Kontakt 29 selbst hält.
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Weiterhin hatte das Steuerrelais 27 den Kontakt 30 geschlossen. Damit
war die Verzögerung des Hilfsrelais 31 zum Öffnen des Kontaktes 32 angelaufen.
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Liegt die von der Meßstelle B gemessene Temperatur unterhalb des Solltemperaturbereiches,
bewegt sich der zwischen den Soliwerteinstellern 3 und 4 stehende Istwertanzeiger
5 nach links, passiert den Sollwerteinsteller 3 und veranlaßt dadurch das Schließen
des bisher geöffneten Kontaktes 33. Das Relais 34 wird erregt, und gleichzeitig
geben die Lampe 35 sowie die Hupe 36 Signal. Relais 34 öffnet den Kontakt 37 und
schließt den Kontakt 38. Wenn jetzt das Hilfsrelais 31, dessen Verzögerungszeit
inzwischen abgelaufen ist, den Kontakt 32 öffnet, fließt der Strom nun vom Leiter
12 über das Steuerrelais 27, die Kontakte 29 und 38 zum Leiter 11. Würde die gemessene
Temperatur an der Meßstelle B im Sollbereich liegen, so würde das Öffnen des Kontaktes
32 das Abfallen des Steuerrelais 27 zur Folge haben und damit mittelbar den Anschluß
der Meßstelle C an das Meßwerk 1 und das Trennen der MeßstelleB von diesem. Da aber
jetzt das Steuerrelais 27 noch erregt bleibt, wird die Meßkette angehalten, bis
der Kontakt 45 geöffnet wird. Dadurch fällt das Relais 34 ab, der Kontakt 38 wird
geöffnet und der durch das Steuerrelais 27 fließende Strom wird unterbrochen, so
daß nun die Meßfolge weiterlaufen kann, da das Steuerrelais 27 abfällt und hierdurch
Leiter 14 stromlos und Leiter 13 stromführend wird. Bei tÇberschreiten des Sollwerteinstellers
4 durch den Istwertanzeiger 5 wird durch Schließen des Kontaktes 39 das Relais 40
erregt, wodurch der gleiche Vorgang, wie vorstehend beschrieben, ausgelöst wird.
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Der in F i g. 2 dargestellte Taktgeber 46 kann vollständig aus elektronischen
Bauelementen bestehen oder auch aus mechanischen Bauelementen, z. B.
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Nockenscheiben, gebildet sein, die motorisch angetrieben werden und
unmittelbar oder aber auch z. B. über solchen den Schaltrelais 15 und 16 (Fig. 1)
ähnlichen Relais die Kontakte 17 und 18 betätigen.