DE912835C - Elektrische Anordnung fuer die Betaetigung mehrerer zeitlich aufeinanderfolgender Schaltoperationen - Google Patents

Elektrische Anordnung fuer die Betaetigung mehrerer zeitlich aufeinanderfolgender Schaltoperationen

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DE912835C
DE912835C DEN4844A DEN0004844A DE912835C DE 912835 C DE912835 C DE 912835C DE N4844 A DEN4844 A DE N4844A DE N0004844 A DEN0004844 A DE N0004844A DE 912835 C DE912835 C DE 912835C
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Dr-Ing Max Nolte
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MAX NOLTE DR ING
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    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03KPULSE TECHNIQUE
    • H03K17/00Electronic switching or gating, i.e. not by contact-making and –breaking
    • H03K17/28Modifications for introducing a time delay before switching
    • H03K17/288Modifications for introducing a time delay before switching in tube switches

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  • Keying Circuit Devices (AREA)

Description

  • Elektrische Anordnung für die Betätigung mehrerer zeitlich aufeinanderfolgender Schaltoperationen In der Technik sind zahlreiche Anordnungen auf mechanischer, elektrischer, thermodynamischer und anderen Grundlagen bekannt, mit der Aufgabe, einen gewünschten Vorgang, beispielsweise die Betätigung eines Schalters, eines Ventils oder einer Kupplung, erst eine gewisse Zeit nach dem Eintreten eines ersten Schaltvorganges erfolgen zu `lassen.
  • Es sind auch Geräte bekannt, die mehrere hintereinanderliegende Schaltoperationen mit dazwischenliegenden gleichen oder verschiedenen Zeitintervallen nach einem festen, einmalig eingestellten Programm ablaufen lassen, wie es beispielsweise bei Lichtreklameanlagen seit langem gebräuchlich ist.
  • Die Änderung dieses Programms ist bei diesen Schaltwerken aber im allgemeinen nur mit erheblichem Zeitaufwand, meist sogar nur unter Benutzung von Werkzeugen, möglich. Keinesfalls aber sind Skalen vorgesehen, die eine Einstellung der einzelnen Werte erleichtern.
  • Weiterhin sind Schaltuhren, Laufwerke, Synchronmotoren und andere Verzögerungsanordnungen bekannt, die nur einen Betätigungs- oder Schaltvorgang nach einer Zeit durchzuführen gestatten, die sich in weiten Grenzen sehr einfach, beispielsweise durch Verdrehen eines Knopfes bei gleichzeitiger Ablesung auf einer Skala, jederzeit, auch während des Betriebes, ändern läßt.
  • Es sind auch Schaltuhren bekanntgeworden, die eineAnzahl zeitlich hintereinanderliegender Schaltoperationen nach einem Programm abwickeln, das durch die gegenseitige Stellung von Schaltnocken auf dem Rande einer umlaufenden Scheibe fest gelegt ist und nach Stillsetzei des Schaltwerkes durch Verstellen der Schaltnocken beliebig geändert werden kann. Die Gesamtlaufzeit der Scheibe aber ist durch das übersetzungsverhältnis des Antriebes festgelegt und kann daher während des Betriebes nicht geändert werden. Eine Änderung der einzelnen Zeitintervalle unabhängig voneinander ist außerdem unmöglich; soll nur ein Intervall geändert werden, so müssen alle folgenden Schaltnocken auch dann verstellt werden, wenn die zu ihnen gehörenden Zeitintervalle an sich unverändert bleiben sollen. Die Zahl der Kontakte dieser Schaltuhren ist weiterhin begrenzt, außerdem kann die gegenseitige Zuordnung der einzelnen Schaltoperationen bei diesen Schaltuhren nicht völlig willkürlich festgelegt werden, so daß eine Steuerung mehrerer Objekte mit verschiedenen Programmen durch nur eine Uhr fast unmöglich sein wird.
  • Es sind außerdem Schaltwerke, beispielsweise zur Ein-, Aus- und Umschaltung von Rundfunkgeräten auf verschiedene Wellenlängen und damit Sender bekannt, bei denen mehrere elektrische Kontakte auf einem Schlitten angeordnet sind. der durcheine Schraubenspindel an einer Lochkarte vorbeigeführt wird. Durch die in der Lochkarte dafür vorgesehenen Löcher werden die Kontakte nacheinander betätigt und so das jeweilige Programm zum Ablauf gebracht. Bei Programmänderungen ist die Anfertigung einer neuen Lochkarte erforderkch.
  • Besteht aber wie bei der Steuerung von automatisch arbeitenden Maschinen, wie Druckerei-, Papier-, Textil- und Werkzeugmaschinen und Kunststoff- und Metallpressen, sowie Reklameanlagen die Aufgabe; mehrere Schaltvorgänge nacheinander nach einem bestimmten zeitlichen Programm zu betätigen, das auch während des Betriebes beliebig in einfacher Weise geändert «-erden kann, so erfordert die Lösung dieser grundsätzlich einfachen Aufgabe fast in jedem Fall einen beträchtlichen Aufwand, da man gezwungen ist. entweder für jedes der geforderten Zeitintervalle eine besondere Verzögerungsanordnung zu benutzen oder aber eine für alle Zeitintervalle gemeinsame, beispielsweise mechanische Anordnung zu benutzen, bei der alle Zeitintervalle durch besondere Einstellglieder veränderbar gemacht sind.
  • Das erfindungsgemäßeVerfahren vermeidet diese Nachteile durch Verwendung der in der Elektrotechnik bekannten Kippschaltung, bei der die Zeit für die Ladung eines Kondensators über einen Widerstand bis zu einer durch die Zündspannung einer Glimmstrecke gegebenen Grenze für die Erzeugung der Schaltverzögerung ausgenutzt wird. An Stelle einer Glimmstrecke kann auch ein gittergesteuertes Gasentladungsrohr mit geheizter oder kalter Kathode oder ein Elektronenrohr tret°ii, je- doch ändert sich dadurch der grundsätzliche Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung nicht. E An Stelle der bekannten Kippschaltung, bei der die Ladezeit eines Kondensators die Bildung eines gewünschten Zeitintervalles bewirkt, läßt sich grundsätzlich insbesondere unter Verwendung von gittergesteuerten Elektronen- oder Gasentladungsi röhren auch die Entladungszeit eines Kondensators über einen bestimmten Widerstand für den gleichen Zweck benutzen. Die bekannte Kippschaltung, insbesondere mit einer gewöhnlichen Glimmstrecke, hat aber den Vorzug der großen Betriebssicherheit und Einfachheit.
  • Die einfachste Anordnung gemäß der Erfindung besteht aus der oben angeführten Kippschaltung, deren Ladewiderstand durch einen elektrisch betätigten Umschalter verändert werden kann, der selbst mittelbar oder unmittelbar durch den in der Glimmstrecke fließenden Entladestrom des Kondensators gesteuert wird. Ein zweiter, mit dem ersten zusammengebauter Umschalter betätigt gleichzeitig in beliebiger zeitlicher Aufeinanderfolge die verschiedenen gewünschten Schaltoperationen. Auf diese Weise können so viel verschiedene Schaltoperationen nacheinander mit verschiedenen dazwischenliegenden, beliebig einstellbaren Zeitintervallen betätigt werden, wie Schaltkontakte auf jedem derUmschalter vorhanden sind. Derartige mehrfache Umschalter sind in der Fernmelde- und Fernwirktedhnik als Schrittschaltw erke und Drehwähler bekannt.
  • Die verschiedenen, jedem Schaltvorgang entsprechenden Ladewiderstände können entweder in der erforderlichen Anzahl als Regelwiderstände einzeln durch das Schrittschaltwerk eingeschaltet «-erden, oder es kann ein gemeinsamer Regelwiderstand mit mehreren Kontaktgleitbahnen benutzt werden, dessen verschiedene vorher willkürlich eingestellte Anzapfwerte durch das Schrittschaltwerk nacheinander für die verschiedenen Zeitintervalle eingeschaltet werden.
  • Läßt sich ein großes Zeitintervall infolge der unvermeidlichen Isolationsfehler des Kondensators C und der übrigen an ihm angeschlossenen Schaltungselemente nicht mehr mit genügender Sicherheit und Genauigkeit in einem Ladevorgang beherrschen, so kann es auf mehrere Schaltschritte I mit entsprechend kleineren Zeitintervallen aufgeteilt werden.
  • An Hand der Abb. z seien der Aufbau und die Arbeitsweise einer derartigen Schaltung am Beispiel einer Steuerung für eine elektromotorisch betriebene Kunstharzpresse näher erläutert. In der Kunstharzpreßtechnik ergeben sich je nach der Art des verpreßten Kunststoffes und nach der Form des Preßstückes sehr mannigfaltige Steueraufgaben, die bisher im wesentlichen auf mechanischem Wege gelöst wurden und wobei man mit einer Kombination von Schaltern arbeitete, die teilweise durch den Preßstempel -selbst, teilweise durch mechanische Zeituhren oder elektrische Synchronuhren betätigt wurden.
  • Hier soll nur eine dieser Steueraufgaben herausgegriffen werden, die aber im wesentlichen alle praktisch erforderlichen Teilaufgaben in sich einschließt. Aus dem Zeitwegdiagramm der Abb. a ist die Aufgabestellung zu erkennen. Der Preßstempel mit senkrechter Bewegungsrichtung soll sich nach dem einmaligen Betätigen eines Druckknopfkontaktes von seiner oberen Ruhelage aus zunächst so lange abwärts bewegen, bis die Preßmasse im Werkzeug gerade unter einen verhältnismäßig kleinen Druck kommt.
  • Danach soll der Stempel eine gewisse willkürlich einstellbare Zeit stehenbleiben, um anschließend bis in seine unterste Stellung abwärts gedrückt zu werden, wo er wiederum eine willkürlich einstellbare Zeit verharren soll.
  • Im Anschluß daran soll sich der Preßstempel um einen gewissen einstellbaren Betrag heben oder lüften, um anschließend wieder in seine untere Endstellung zu gehen, in der er so lange verbleibt, bis das Werkstück ausgehärtet ist und das Werkzeug durch Heben des Preßstempels geöffnet werden kann.
  • Um auch bei falscher Einstellung der Steuerung mit Sicherheit eine mechanischeüberbeanspruchung der Presse zu vermeiden, ist der Stempel oder das ihn antreibende Getriebe mit zwei Anschlägen bzw. Nocken versehen, die in seiner oberen bzw. unteren Endstellung die in Abb. i gezeichneten Endschalter ESO bzw. ASU betätigen und damit den mit elektrisch gelüfteter Bremse ausgerüsteten Motor M sofort stillsetzen, indem sie den Strom in den Spulen Spl und Spe zweier Schütze für die Auf-und Abwärtsbewegung des Preßstempels unterbrechen.
  • In der Abb. i ist außerdem der mehrfach angezapfte Ladewiderstand W für die Ladung des Kondensators C zu erkennen, während die Gleichspannungsquelle der Übersichtlichkeit halber weggelassen wurde. Steht nur ein Drehstromnetz zur Verfügung, so kann hierfür ein Selengleichrichter kleiner Leistung benutzt werden, wie er für Rundfunkgeräte üblich ist. Das Schrittschaltwerk trägt zwei Kontaktbahnen, die den in der Abbildung gezeigten Umschaltern Schl und Sch, entsprechen. Es wird durch den Elektromagneten Mt betätigt, der durch die gleiche Gleichspannungsquelle gespeist wird, die auch für die Ladung des Kondensators C benutzt wird. Das Relais R trägt die Arbeitskontakte r1 und r3 und den Ruhekontakt r2.
  • Im Ruhezustand stehen die Schaltarme des Schrittschaltwerkes so, wie sie in der Abbildung gezeichnet sind (Stellung (l). Wird nun der Druckknopfkontakt D gedrückt, so wird der Kondensator C über den fest eingestellten sehr kleinen Teil des Widerstandes u' sehr schnell aufgeladen, und nach sehr kurzer Zeit ist die Kondensatorspannung UC so groß, daß die Glimmlampe GL zündet und das Relais R anspricht. In diesem Augenblick verhindert der Ruhekontakt r., eine weitere Ladung des Kondensators C, während der Arbeitskontakt r1 die völlige Entladung des Kondensators C über das Relais einleitet, das durch eine Kurzschlußwicklung oder ein Kupferrohr in der üblichen Weise verzögert werden kann. Während der Entladung des Kondensators C wird der Magnet Mt durch den Kontakt y3 betätigt, der das Schrittschaltwerk um einen Schritt in die Stellung i weiterschaltet. Nach dem Abfallen des Relais R wird daher der Kondensator erneut in einer Zeit geladen, die der Anzapfung an den Widerstand W entspricht und somit willkürlich eingestellt werden kann. Gleichzeitig wird aber auch der Umschalter Sch 2 so gestellt, daß die Schützspule Spl Strom erhält und den Motor für die Abwärtsbewegung des Preßstempels so lange einschaltet, bis die Glimmlampe Gl zündet und das Relais R und der Magnet Mt betätigt werden, wodurch das Schrittschaltwerk in die Stellung 2 gebracht wird. Bei der vorausgesetzten Aufgabestellung ist die der Schrittschaltwerkstellung i entsprechende Kondensatorladezeit kleiner eingestellt als die Zeit, die der Preßstempel benötigt, um von der oberen in die untere Endstellung zu gelangen.. Außerdem werden vor der Inbetriebsetzung der Presse der Schalter S1 geöffnet und die Schalter S2 und S3 geschlossen. Der Preßstempel wird daher, nachdem er sich in der Stellung i des Schritbschaltwerkes abwärts bewegt hati, beimÜbergang von Stellung i auf Stellung 2 vor der Endstellung stehenbleiben, da die Schützspule Spl jetzt so lange stromlos wird, bis das Schrittschaltwerk durch eine neue Kondensatorentladung in die Stellung 3 gelangt, in der (bei geschlossenem Schalter S2) die SchützspuleSpl wieder Strom erhält. Der Preßstempel bewegt sich dann weiter abwärts und erreicht seine Endstellung, wenn die der Stellung 3 des Schrittschaltwerkes entsprechende Ladezeit mindestens so groß ist wie die Zeit, die der Preßstempel für den Weg bis zur Endstellung benötigt, wo er durch die öffnung des Endschalters ESU stillgesetzt wird. Entsprechend der Einstellung des Widerstandes bzw. der Ladezeit des Kondensators verharrt nun der Preßstempel eine gewisse Zeit in der unteren Endstellung. Danach aber gelangt das Schrittschaltwerk in die Stellung q., wo bei geschlossenem Schalter S3 die Schützspule Spe Strom erhält, während Spl stromlos wird, so daß der Motor rückwärts läuft und den Preßstempel so lange hebt, bis die der Stellung q. entsprechende Ladezeit abgelaufen ist. In diesem Augenblick schaltet das Schrittschaltwerk um auf die Stellung 5, der Strom in Spe verschwindet, während Spl wieder Strom erhält und den Preßstempel abwärts steuert, bis der Endschalter ESU den Motor wieder ausschaltet.
  • Es besteht nun die Aufgabe, den Preßstempel für eine Zeit ruhen zu lassen, die im Verhältnis zu den bisherigen Zeitintervallen verhältnismäßig groß ist und die mit der normalen Kippschaltung unter Umständen nicht mehr mit genügender Genauigkeit eingehalten werden kann, insbesondere dann, wenn die Isolationsfehlerwiderstände des Kondensators, des Ladewiderstandes, der Glimmstrecke und der Leitungen mit der Größe des Ladewiderstandes vergleichbar werden.
  • Nach der Erfindung werden derartige große Zeitintervalle dadurch mit hoher Genauigkeit eingehalten, daß sie in mehrere untereinander vorzugsweise gleich große Teilabschnitte zerlegt werden, die in einer bestimmten Zahl von Wiederholungen nacheinander von der Kippschaltung zusammen mit dem Schrittschaltwerk durchlaufen werden, ohne daß während dieser Zeit eine Änderung des Schaltzustandes eintreten muß.
  • Für diesen Fall und das obige praktische Beispiel geht die Wirkungsweise ohne weiteres aus der Abb. z hervor. Da der der Stellung 5 entsprechende Kontakt des Umschalters Schi mit den weiter folgenden Kontakten verbunden ist, folgen von dieser Stellung des Schrittschaltwerkes an die einzelnen Lade- und Entladevorgänge mit untereinander gleichere Zeitabstand aufeinander, der durch den gemeinsamen Abgriff am Widerstand f' eingestellt werden kann.
  • Die Gesamtzeit T ist dann T = ya - t, wenn -;a. die Anzahl, der parallel geschalteten Kontakte auf dem Umschalter Schi und t die Ladezeit des Kondensators C zusammen mit dem eingestellten Widerstand W ist.
  • Während der gesamten Zeit T bleibt der Motor der Presse stehen, da auf dem Umschalter Sch., der sechste und alle folgenden Kontakte frei bleiben. Erst der letzte Kontakt gibt wieder Strom auf die Schutzspule Spe, so daß nach Ablauf der Zeit T der Motor rückwärts läuft und den Preßstempel bis zur oberen Endstellung hebt, wo er durch den Endschalter ESO stillgesetzt wird. Gleichzeitig oder je nach der Einstellung der entsprechenden Anzapfung am Widerstand W kurz danach laufen die bisher unbenutzten Enden der Schaltarme von Schi und Sch, auf den Kontakt 0 auf, so daß das Schrittschaltwerk zur Ruhe kommt, bis ein neuer Arbeitszyklus durch Betätigung des Druckknopfes D eingeleitet wird.
  • Für den Betrieb einer Kunststoffpresse hat die oben beschriebene Steuerung den großen Vorteil, daß sie sich außerordentlich einfach den verschiedenen gewünschten Arbeitsgängen anpassen läßt. Sämtliche Zeiten lassen sich jederzeit, auch während des Betriebes, mit Leichtigkeit durch Ändern der Anzapfungen des Widerstandes W oder der einzelnen dazu vorgesehenen Regelwiderstände verändern, um vor allem bei der ersten Erprobung eines neuen 1Verkzeuges schnell die günstigsten Betriebsbedingungen zu erhalten. Durch Betätigen der Schalter S1, S#, und S, können einzelne Vorgänge, wie z. h. das sogenannte Lüften (Öffnen von Schalter S,) oder das Stehenbleiben des Preßstempels vor der Endstellung zur Erzielung eines Vordruckes (Schließen von Schalter S1), ganz weggelassen werden. Andererseits lassen sich aber auch einzelne Zeitintervalle oder auch ganze Gruppen von Zeitintervallen ein oder mehrere Maie wiederholen, ohne daß deshalb eine weitere Anzapfung am Widerstand W vorzusehen ist. Man braucht nur die entsprechenden Anzapfüngen am Umschalter Schi mit mehreren parallel geschalteten Kontakten oder Kontaktgruppen zu verbinden. Auf diese Weise läßt sich bei der vorliegenden Steueraufgabe beispielsweise das Lüften mehrere Male immer hintereinander mit der gleichen Dauer bzw. Höhe durchführen.
  • Alle Zeit- und damit auch Hubwerte sind außerdem reproduzierbar, da der oder die Regelwiderstände mit Skalen versehen sind. Beim Austausch eines Werkzeuges braucht die richtige Einstellung also nicht wie bisher zum Teil durch langwieriges mehrfaches Einstellen von Schaltnocken gesucht zu werden, wenn sie von der letzten Benutzung her noch bekannt waren.
  • Selbstverständlich kann die Anordnung für andere Zwecke in mannigfaltiger Weise abgewandelt werden. Mit Leichtigkeit lassen sich auch mehrere Motoren einer automatischen Maschine und dazu gleichzeitig noch andere Apparate, wie Bremslüftmagneten, elektrisch betätigte Ventile oder Drosselklappen, magnetische Spannplatten, Heizgeräte, Lampen, fiochfreduenzerzeuger oder Strahlungsgeräte, in fast jeder beliebigen Weise steuern. Reicht für den beabsichtigten Zweck ein Umschalter Sch,. nicht aus, so können ohne weiteres auch mehrere an seiner Stelle verwendet werden, da die in der Fernmeldetechnik benutzten Drehwähler je nach Bedarf mit zahlreichen Kontaktbahnen hergestellt werden. Bei Verwendung mehrfacher Umschalter lassen sich Steuerungen verwirklichen, bei denen sich die einzelnen Zeitintervalle für verschiedene zu betätigende Geräte gegenseitig überlappen. Während z. B. ein Motor eine gewisse gewünschte Zeit läuft, können andere Motoren oder Geräte in verschiedenster Weise ein-und ausgeschaltet werden, indem für den ersten Motor mehrere aufeinanderfolgende Kontakte einer Kontaktbahn parallel geschaltet werden und für die anderen Motoren oder Geräte eine oder mehrere andere Kontaktbahnen benutzt werden, in denen wiederum nach Bedarf einzelne oder mehrere Kontakte in beliebiger Anordnung parallel geschaltet werden können.
  • Durch Verwendung von Kreuzschienenverteilern, deren beispielsweise senkrechte Schienen mit den Steuerkontakten des Schrittschaltwerkes und deren waagerechte Schienen mit den zu steuernden Geräten oder deren Betätigungsschützen verbunden werden, können mit Leichtigkeit weitgehende Änderungen in der Arbeitsweise einer ganzen Anlage durchgeführt werden, ohne daß zeitraubende Arbeiten an der Verschaltung notwendig werden.
  • Durch Einfügen von handbetätigten Schaltern oder Druckknopfkontakten in die verschiedenen Verbindungen von dem mehrfach regelbaren Ladewiderstand oder den mehreren Regelwiderständen zu dem für die Kippschaltung vorgesehenen Umschalter Schi läßt sich der programmäßige Ablauf des Steuervorganges bei Bedarf an jeder beliebigen Stelle unterbrechen, wodurch sich Prüfungen und Berichtigungen etwa vorkommender Fehler sehr leicht durchführen lassen.
  • Kontinuierlich arbeitende Steuerungen lassen sich ebenso einfach bauen wie solche, bei denen wie in dem oben beschriebenen Beispiel immer nur ein Arbeitszyklus von Hand betätigt wird. Selbst bei verwickelten Steueraufgaben sind nur außerordentlich wenig bewegte Teile erforderlich. Sieht man von etwaigen Schützen für die Schaltung der Motoren und Geräte ab, so bewegen sich in der An- , ordnung nur der Anker und die Kontakte des Relais R sowie die miteinander verbundenen Schaltarme mit dem Sperrad und der Anker des Magneten eilt mit seiner Sperrklinke. Es sind keine Uhrwerke, Zahnradgetriebe und schnellaufende Achsen vorhanden.
  • Die Schrittschaltwerke werden von der Industrie für fernmeldetechnische Zwecke laufend in allen erforderlichen Ausführungen hergestellt. Es ist nur nötig, die Isolation der Schaltarme und Kontaktbahnen den auftretenden höheren Spannungen anzupassen, was sich praktisch leicht durchführen läßt. Reicht die auf einem einzelnen Schrittschaltwerk unterzubringende Zahl von Umschaltern für den beabsichtigten Zweck nicht aus, so können ohne weiteres mehrere Schrittschaltwerke parallel geschaltet werden.
  • An Stelle der Schrittschaltwerke können grundsätzlich wie in der Selbstanschlußtechnik auch mehrere gewöhnliche Klappankerrelais je mit mehreren Kontakten zu einer Relaiskette zusammengeschaltet werden, wobei die einzelnen Relais sowohl die Umschaltung der Zeitkonstanten des Kippkreises wie auch die Betätigung der zu steuernden Geräte übernehmen.
  • Die zeitliche Genauigkeit der Kippschaltung ist bekanntlich außer von der Konstanz der Kapazitäten und Widerstände und von der Güte der Isolationswerte auch von der Konstanz der Netzspannung abhängig. Um deren Schwankungen unwirksam zu machen, können Glimmstrecken, insbesondere in Verbindung mit stromabhängigen Widerständen, oder auch magnetische Spannungsgleichhalter oder ähnliche Anordnungen benutzt werden.
  • Die Zeitsteuerung nach der Erfindung kann benutzt werden im Werkzeugmaschinen- und Automatenbau, in der Papier- und Druckereitechnik. in der Glasindustrie (automatische Glasblasemaschinen), in der Textilindustrie, bei der Steuerung komplizierter Webstühle, in der chemischen und der Kunststoffindustrie, in Walzwerksbetrieben, bei der selbsttätigen Inbetriebsetzung ganzer Kraftwerke, Pumpwerke, Funksender und ähnlicher Anlagen sowie in der Reklametechnik.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrische Anordnung für die jeweils einmalige oder periodisch wiederkehrende Betätigung mehrerer aufeinanderfolgender Schaltoperationen mit verschiedenen willkürlich einstellbaren Zeitintervallen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kondensatorlade- oder -entladeschaltung, vorzugsweise eine Kippschaltung, benutzt wird, deren Zeitkonstante durch Verändern des Lade- oder Entladewiderstandes oder der Kapazität eines Kondensators oder einer Gruppe von Kondensatoren oder beider zusammen während des Ablaufes der Schaltoperationen geändert wird.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung des für die Zeitkonstante maßgebenden Widerstandes (W) oder der Kapazität (C) oder beider ein durch den Entlade- oder Ladevorgang betätigtes mehrstelliges Schrittschaltwerk verwendet wird, dessen Antrieb durch einen Motor oder' einen Elektromagneten erfolgt.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung des für die Zeitkonstante maßgebenden Widerstandes oder der Kapazität oder beider eine durch den Entlade- oder Ladevorgang betätigte Relaiskette verwendet wird. q..
  4. Anordnung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschten Schaltoperationen durch einen mehrstelligen Umschalter eingeleitet werden, der über einen Motor oder einen Elektromagneten durch den Entlade- oder Ladevorgang betätigt wird.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschten Schaltoperationen durch zusätzliche Schaltkontakte auf der gleichen Relaiskette eingeleitet werden, die auch für die Veränderung der Zeitkonstanten vorgesehen sind.
  6. 6. Anordnung nach Anspruch 1, 2 und q., dadurch gekennzeichnet, daß für die Veränderung des für die Zeitkonstanten maßgebenden Widerstandes oder der Kapazität oder beider und gleichzeitig für die Betätigung der gewünschten Schaltoperation vorzugsweise ein in der Selbstanschlußtechnik übliches Schrittschaltwerk mit mindestens zwei Kontaktbahnen und erhöhter Isolation verwandt wird.
  7. 7. Anordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kondensator (C) eine Reihenschaltung aus einer Glimmstrecke (CL) und einem Relais (R) parallel geschaltet ist, das unmittelbar durch den Entladestrom des Kondensators betätigt wird. B.
  8. Anordnung nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (R) außer dem Arbeitskontakt (r3) für die Betätigung des Umschalters oder der Umschalter, des Drehwählers oder der Relaiskette einen zweiten Arbeitskontakt (r,) trägt, der der Glimmstrecke parallel geschaltet ist.
  9. 9. Anordnung nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (R) einen zusätzlichen Ruhekontakt (r2) trägt, der die Ladung des Kondensators unterbricht. io.
  10. Anordnung nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung des Umschalters oder der Umschalter beim Zünden der Glimmstrecke an Stelle eines Relais eine Elektronen- oder Zonenröhre, ein magnetischer Verstärker oder eine Kombination eines Röhren-oder magnetischen Verstärkers mit einem Kontaktrelais benutzt wird. i i.
  11. Anordnung nach Anspruch 1 bis io, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der ein, fachen Glimmstrecke eine Reihenschaltung mehrerer Glimmstrecken benutzt wird.
  12. 12. Anordnung nach Anspruch i bis io; dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle einer Zweielektrode nglirnmstrecke mindestens ein Iomenrohr mit oder ohne Steuergitter und mit geheizter oder kalter Kathode benutzt wird..
  13. 13. Anordnung nach Anspruch I bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Speisung der Kondensatorlade- oder -entladeschaltung eine der an sich bekannten Anordnungen zum Ausgleich der Netzspannungsschwankungen benutzt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 474 745; österreichische Patentschrift Nr. 137 42,1; französische Patentschrift N r. 962:213; USA.-Patentschrift Nr. 2 501 274.
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