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Die Erfindung betrifft ein Regelsystem für einen Aufzugsmotor mit
einem den Motor speisenden, selbsterregten Nebenschluß- oder Verbund-Gleichstromgenerator,
der mit einer Hilfs-Feldwicklung versehen ist, die beim Anlaufen des Generators
von einer Fremdstromquelle erregt wird, wobei die Generatorankerwicklung zeitweilig
mit der Hilfs-Feldwicklung in Reihe liegt.
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Als Aufzugsantrieb werden häufig Gleichstrommaschinen in Leonard-Schaltung
verwendet. Bei der Regelung der Anfahr- und Bremsvorgänge ist es schon bei bisher
bekannten Schaltungen angestrebt worden, trotz relativ hoher Fahrgeschwindigkeit
des Aufzugs einen genügenden Fahrkomfort zu erreichen, d. h., die Beschleunigungswerte
des Aufzugs möglichst gering zu halten. Bei bisher bekannten Regelsystemen war dies
nur mit relativ aufwendiger Ausführung der elektrischen Maschinen möglich.
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Es ist beispielsweise eine Aufzugssteuerung mit einem selbsterregten
Gleichstromgenerator bekannt, der mit einer Nebenschlußwicklung versehen ist, die
dauernd an den Anker des Generators angeschlossen und gleichzeitig fremderregt ist.
Bei dieser Schaltung ist der Generator während des anfänglichen Anfahrvorgangs besonderen
Stoßbelastungen ausgesetzt und eine stufenweise Feldverstärkung zur Erzielung höherer
Aufzugsgeschwindigkeiten nicht möglich. Der Stärke des Fremdfeldes sind wegen der
maximal zumutbaren Beschleunigungswerte während des Anfahrvorgangs, also aus Fahrkomfortgründen,
Grenzen gesetzt, so daß die Fremderregung relativ niedrig gehalten werden muß.
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Bekannt ist auch eine Aufzugsregelung mit einem Gleichstromgenerator,
der zwei Nebenschlußwicklungen aufweist, von denen die eine bei Stillstand des Motors
zum Beseitigen der Remanenz an den Ankerkreis angeschlossen ist. Zur Regelung der
Beschleunigung während des Anfahrvorgangs ist die Entmagnetisierungswicklung bedeutungslos.
Die zweite Nebenschlußwicklung ist ausschließlich fremderregt, so daß ihr Feld konstant,
also von der steigenden Generatorankerspannung unbeeinflußt bleibt. Demgemäß wird
keine kontinuierliche Feldverstärkung erreicht, wie es zur Erzielung hoher Aufzugsgeschwindigkeiten
zweckmäßig ist.
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Bei einer weiteren bekannten Schaltung ist ein Gleichstromgenerator
mit zwei Nebenschlußwicklungen versehen, die jedoch beide während der Fahrt des
Aufzugs fremderregt sind, so daß ihnen die während des Anlaufs ansteigende Ankerspannung
nicht zur Erhöhung ihrer Erregung zugute kommt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch ein neues Steuersystem
einen zuverlässigen, vom Remanenzmagnetismus im Generator unabhängigen Ablauf des
Aufzugs bei langsam ansteigender Beschleunigung zu schaffen, um den Fahrkomfort
zu verbessern und eine überbeanspruchung der elektrischen Maschinen zu vermeiden.
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Dies wird, ausgehend von einem Regelsystem der oben bezeichneten Art,
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ausgangsspannung des Generators der Spannung
der Fremdstromquelle entgegengerichtet ist, so daß der Strom durch die Hilfs-Feldwick
Jung mit steigender Generatorausgangsspannung fortlaufend abfällt, bis ein vorher
erregtes, mit der Hilfs-Feldwicklung in Reihe geschaltetes Langsamfahrschütz abfällt,
wobei die Hilfs-Feldwicklung von der Generatorankerwicklung abgetrennt und die Nebenschlußwicklung
des Generators zum Beschleunigen des Aufzugs an eine Reihenschaltung von Generatorankerwicklung
und Fremdstromquelle angeschlossen wird.
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Der Einfiuß des Remanenzmagnetismus im Generator wird also in vorteilhafter
Weise durch Verwendung einer Fremdstromquelle zur Erregung der Hilfs-Feldwicklung
kompensiert. Der Betrieb des Aufzugs erfolgt in zwei Geschwindigkeitsstufen, deren
Umschaltung automatisch stattfindet und von den Fahrgästen praktisch nicht wahrgenommen
werden kann. Während der ersten Geschwindigkeitsstufe wird die Nebenschlußwicklung
des Generators nur durch die Generatorausgangsspannung erregt. Mit wachsendem Feld
der Nebenschlußwicklung sinkt der Strom durch die Hilfs-Feldwicklung infolge der
Subtraktion ihrer beiden Erregerströme, so daß die Beschleunigung gering ist. In
der zweiten Geschwindigkeitsstufe liegen an der Nebenschlußwicklung sowohl die Generatorausgangsspannung
als auch die Spannung der Fremdstromquelle in additiver überlagerung, so daß das
Feld mit wachsender Generatorausgangsspannung verstärkt wird, wodurch die Beschleunigung
fortgesetzt anwächst. Die Umschaltung erfolgt dadurch, daß während der ersten Betriebsstufe
der Strom durch die Hilfs-Feldwicklung mit wachsender Generatorausgangsspannung,
die der Spannung der Fremdstromquelle entgegengerichtet ist, auf Null verringert
oder sogar umgekehrt wird, wodurch das mit der Hilfs-Feldwicklung in Reihe geschaltete
Langsamfahrschütz abfällt. Die zweistufige Betriebsweise des erfindungsgemäßen Regelsystems
führt zur Erhöhung des Fahrkomforts und erlaubt infolge verminderter Belastung der
elektrischen Maschinen insbesondere beim Anfahren eine einfachere Ausführung der
elektrischen Maschinen als bisher bekannte Regelsysteme.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Regelschaltung.
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Der Aufzug wird von einem Elektromotor mit einem Anker MA und
einer nicht gezeigten Erregerwicklung angetrieben, die unabhängig vom Ankerstromkreis
erregt werden kann. Die Ankerwicklung wird durch einen selbsterregten Generator
gespeist, der einen Anker GA, eine Nebenschlußwicklung GSh, eine Reihenschlußwicklung
GSe, eine Wendepolwicklung Gi und eine Hilfs-Feldwicklung Gcn aufweist. Der Generatoranker
GA wird durch einen anderen nicht gezeigten Elektromotor angetrieben, der als ständig
laufend angenommen ist.
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Die Anlaß- und Stockwerkwählschaltungen, die in üblicher Weise aufgebaut
sind, sind durch einen Block SC angedeutet. Diese Schaltungen steuern ein
Hauptschütz mit der Wicklung MCW, ein Schütz für die Aufwärtsfahrrichtung mit einer
Wicklung UCW und ein Schütz für die Abwärtsfahrrichtung mit der Wicklung DCW. Das
Hauptschütz weist Arbeitskontakte MC 1 und MC 2 sowie Ruhekontakte MC 3 und MC4
auf. Das Schütz für Aufwärtsfahrt weist Arbeitskontakte UC1 und UC2 und Ruhekontakte
UC3 und UC4 auf. Das Schütz für Abwärtsfahrt weist Arbeitskontakte DC1 und DC2 und
Ruhekontakte DC3 und DC4 auf.
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Die Regelschaltung enthält außerdem ein Langsamfahrschütz mit der
Wicklung LSW und den Arbeitskontakten LSC1, LSC2 und LSC3, ein
Schnellfahrrelais
mit einer Wicklung HSRW, einem Arbeitskontakt HSR 1 und einem Ruhekontakt
HSR 2, ein Umkehrschütz mit einer Wicklung D V W und einem Ruhekontakt
DV 1, der einen Teil eines Widerstandes r kurzschließt, der parallel zur
Reihenschlußwicklung des Generators liegt, und endlich ein Spitzengeschwindigkeitsrelais
mit einer Wicklung TSRW und einem Arbeitskontakt TSR 1.
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Der Kontakt LSC2 des Langsamfahrschützes wird durch einen Elektromagneten
SO offengehalten, unabhängig davon, ob die Wicklung LSCW des Langsamfahrschützes
entregt ist oder nicht.
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Die Regelschaltung enthält außerdem einen Regelwiderstand r 1 für
die Spitzengeschwindigkeit, einen Widerstand r2 für die Erregerspannung, einen Beschleunigungswiderstand
r3 für die Nebenschlußwicklung, einen Verzögerungswiderstand r4 für die Nebenschlußwicklung
und einen Widerstand r5 für dynamische Abbremsung.
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Die Bezugszeichen r6 und r7 bezeichnen weitere Widerstände und das
Bezugszeichen OL bezeichnet eine überlastwicklung.
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Die Anlaß- und Stockwerkswählschaltungen SC
und die dadurch
gesteuerten Wicklungen UCW, DCW, MCW und HSRW werden unmittelbar aus dem Gleichstromnetz
L 1, L 2 gespeist. Der Transformator T und der Gleichrichter R bilden eine Niederspannungsquelle,
mit deren Hilfe die Regelung des Generators durchgeführt wird.
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Soll der Fahrstuhl nach oben fahren, wird ein entsprechender Druckknopf
in der Schaltung SC betätigt, und das Aufwärtsfahrschütz mit seiner Wicklung UCW
wird über den Ruhekontakt DC3 des Abwärtsfahrschützes erregt. Das Aufwärtsfahrschütz
zieht an, öffnet demgemäß seinen Ruhekontakt UC3 und stellt damit sicher, daß die
Wicklung DCW des Abwärtsfahrschützes nicht erregt werden kann, und schließt außerdem
seine Arbeitskontakte UC1 und UC 2.
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Das Schließen des Kontakts UC2 baut einen Stromkreis von der positiven
Klemme der als Fremdstromquelle dienenden Transformator-Gleichrichterschaltung TR
über den Kontakt UC2, den Ruhekontakt MC4 des Hauptschützes, den Widerstand r6 und
die Wicklung LSCW des Langsamfahrschützes auf.
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Das Langsamfahrschütz zieht an und schließt seine Kontakte LSC1, LSC2
und LSC3. Das Schließen der ersten beiden Kontakte schließt einen Stromkreis über
die Kontakte LSC1, Reihenschlußwicklung GSe, die Ankerwicklung GA, die Wendepolwicklung
GI und die Hilfs-Feldwicklung Gcn des Generators, den Kontakt LSC2 und die Wicklung
LSCW des Langsamfahrschützes. Dadurch hält sich das Langsamfahrschütz selbst.
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Das Schließen des Kontakts LSC3 erregt die Wicklung MCW des Hauptschützes,
das anzieht, dabei seine Kontakte MC1 und MC2 schließt und seine Kontakte MC3 und
MC4 öffnet. Das Schließen des Kontakts MC1 baut einen Haltestromkreis für die Wicklung
MCW auf.
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Weiterhin wird am Kontakt MC2 ein Stromkreis von dem Generator nach
der Ankerwicklung des Motors MA geschlossen. Durch das Öffnen des Kontakts
MC3 wird der Widerstand r5 abgeschaltet.
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Die Hilfs-Feldwicklung Gch des Generators ist mit einem solchen Wicklungssinn
gewickelt, daß der in der Zeichnung von unten nach oben fließende Strom in der Ankerwicklung
GA des Generators eine elektromotorische Kraft (EMK) induziert, die auf der
linken Seite der Ankerwicklung positiv und auf der rechten Seite negativ ist. Daher
bewirkt bei dieser ersten Stufe die Wicklung Gcn, daß in der Ankerwicklung GA des
Generators eine Spannung erzeugt wird, die der Spannung der Fremdstromquelle TR
entgegengesetzt gerichtet ist.
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Damit nimmt der durch die Wicklung Gch und die Wicklung LSCW des Langsamfahrschützes
fließende Strom ab, wenn sich die in dem Anker des Generators erzeugte Spannung
auf diese Weise aufgebaut, bis schließlich das Langsamfahrschütz abfällt. Diese
in dem Anker des Generators erzeugte Spannung ist richtig gepolt, um zu bewirken,
daß sich die Generatorausgangsspannung durch Wechselwirkung mit dem Feld der Nebenschlußwicklung
des Generators GSh in einer solchen Richtung aufbaut, daß der Motor zum Anheben
des Fahrstuhlkorbes angetrieben wird.
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Während dieser Zeit wurde die Wicklung HSRW über den Kontakt UC1 erregt,
wodurch der Kontakt HSR 1 geschlossen wurde. Daher wurde die Nebenschlußwicklung
GSh des Generators zu der Ankerwicklung GA des Generators über einen Stromkreis
parallel geschaltet, der über den Spitzengeschwindigkeitsregler r1, den Kontakt
HSR1, die Reihenschluß-Umkehrschützwicklung DVW, den Kontakt LSC1 und die Reihenschlußwicklung
des Generators GSe verläuft.
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Zu Beginn, wenn der Stromkreis geschlossen ist, bevor jedoch in dem
Anker GA irgendeine Spannung erzeugt ist, liegt an der Nebenschlußwicklung
GSh keine Spannung, so daß durch diese Wicklung auch kein Strom fließt. Sowie aber
die in der Ankerwicklung erzeugte Spannung ansteigt, dann nimmt auch der durch die
Nebenschlußwicklung fließende Strom in der richtigen Richtung zu, um die an der
Ankerwicklung auftretende Spannung so aufzubauen, daß die linke Seite positiv und
die rechte Seite negativ ist, so daß der Motor in einer Richtung anläuft, in der
der Aufzug nach oben befördert wird.
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Diese erste oder Anlaßstufe wird durch das Abfallen des Langsamfahrschützes
beendet. Wenn das Langsamfahrschütz abfällt, dann wird der zuvor beschriebene Stromkreis
über den Anker GA des Generators und die Regelwicklung Gcn am Kontakt LSC
1 und LSC 2 unterbrochen, und die zweite Stufe beginnt, deren Ziel
darin besteht, den Motor bis auf die gewünschte Geschwindigkeit zu beschleunigen.
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Nunmehr liegt die Ankerwicklung GA des Generators in einem
Stromkreis mit der Reihenschlußwicklung Gse des Generators, dem Widerstand
r2
für die Regelung der Erregerspannung, der Fremdstromquelle TR, dem Kontakt
UC2, der Wicklung DViv des Reihenschlußumkehrschützes, dem geschlossenen Kontakt
HSR 1 des Schnellfahrrelais, dem Regelwiderstand r l, der Nebenschlußwicklung
GSh des Generators, den Kontakt MC2 des Hauptschützes und den Wendepolwicklungen
Gi. Der Anker des Generators und die Fremdstromquelle liegen somit in Reihe und
speisen die Nebenschlußwicklung. Der Beschleunigungswiderstand r3 der Nebenschlußwicklung
liegt parallel zu den Schaltelementen r2, TR, UC2 auf der einen Seite und den Schaltelementen
DVW, HSR 1, r l, GSh, M2, Gi, GA und GSe auf der anderen Seite.
Der Verzögerungs- oder Abbremswiderstand
r4 der Nebenschlußwicklung
hat in diesem Stromkreis keinen Einfluß, da es ein verhältnismäßig großer Widerstand
ist.
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Die Wirkung dieses Stromkreises besteht darin, daß der durch die Nebenschlußwicklung
GSla des Generators fließende Strom größer ist, als er auf Grund der Spannung des
Ankers GA allein wäre. Außerdem ist der Betrag, um den dieser durch die Feldwicklung
fließende Strom stärker ist als der Strom, der durch die Ankerspannung allein verursacht
würde, regelbar. Somit kann also die Geschwindigkeit, mit der die Ankerspannung
am Generator aufgebaut wird und damit die Geschwindigkeit, mit der der Motor beschleunigt
wird, erhöht werden und ist regelbar.
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Die Arbeitsweise dieser Schaltung kann wie folgt erläutert werden:
Es sei angenommen, daß an Stelle des Widerstandes r3 eine Stromkreisunterbrechung
vorliegt, dann wäre die Schaltung eine einfache Reihenschaltung über den Anker des
Generators GA
und die Fremdstromquelle TR. Die gesamte elektromotorische Kraft
(EMK), die in diesem Stromkreis zur Wirkung kommt, wäre dann die von der Fremdstromquelle
TR abgegebene Spannung, die zu der in der Ankerwicklung des Generators erzeugten
Spannung hinzuaddiert würde, so daß der in dem Stromkreis fließende Strom größer
wäre als der Strom, der durch die am Anker liegende Spannung allein verursacht würde,
natürlich alles unter der Annahme, daß die Werte der einzelnen Widerstände entsprechend
gewählt sind.
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Diese Anordnung würde jedoch den Nachteil haben, daß die Beschleunigung
für die Fahrgäste unangenehm groß wäre. Aus diesem Grund ist der Widerstand r3 eingeschaltet,
um einen Teil des Stromes abzuleiten und um damit die Beschleunigung zu verringern.
Durch Einstellung und Wahl des Widerstandes r3 kann man die Stromstärke ändern und
regeln.
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Es muß noch darauf hingewiesen werden, daß die Generatorspannung während
dieser zweiten Stufe fortlaufend höher wird. Am Ende dieser zweiten Stufe, wenn
sich die Ankerspannung auf den erforderlichen Wert aufgebaut hat, reicht dieses
Potential aus, um das Schnellfahrrelais zu betätigen, dessen Wicklung TSRw unmittelbar
zu den Klemmen der Ankerwicklung des Motors parallel geschaltet ist.
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Daraufhin öffnet der Ruhekontakt TSR 1 des Spitzengeschwindigkeitsrelais
und schaltet daher den Widerstand r3 aus dem Stromkreis aus, so daß eine einfache
Reihenschaltung übrigbleibt, die über den Anker GA des Generators und die
Fremdstromquelle TR verläuft, ohne daß irgendein Strom abgezweigt wird. Dies ist
der Stromkreis für die dritte Stufe, während der Motor weiter bis zur Maximalgeschwindigkeit
beschleunigt wird.
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Man sieht, daß dabei über dem Erregerwiderstand r2 ein Potential abfällt.
Wenn die Ankerspannung weiter anwächst, dann nimmt auch der Strom weiter zu und
somit auch der Spannungsabfall über dem Widerstand r2, wodurch der Betrag verringert
wird, um den die Spannung im Erregerstromkreis größer ist als die Ankerspannung.
Diese Verringerung begrenzt zusammen mit der teilweisen Sättigung der Maschine die
Spannung für die Spitzengeschwindigkeit und stellt gleichzeitig sicher, daß das
Maß der Beschleunigung bis auf die Spitzengeschwindigkeit abnimmt. Die Spannung
für die Spitzengeschwindigkeit kann mit Hilfe des Widerstandes r1 auf den gewünschten
Wert eingestellt werden.
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Wenn der in der Nebenschlußwicklung fließende Strom einen vorgesehenen
Wert erreicht, dann wird die Wicklung D VW des Reihenschlußumkehrschützes
ausreichend stark erregt, um den Kontakt DV 1 zu
öffnen. Das hat die Wirkung
einer gleichmäßigen Kompoundierung des Generators, um eine konstante Spitzengeschwindigkeitsspannung
unabhängig von der Belastung zu erreichen.
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Wenn der Fahrstuhlkorb eine gegebene Position in bezug auf seinen
Bestimmungsort erreicht, dann bewirkt die Schaltung SC, daß die Wicklung
HSRw des Spitzengeschwindigkeitsrelais entregt wird. Demgemäß öffnet HSR
1 und unterbricht den oben beschriebenen, über die Ankerwicklung des Generators
verlaufenden Stromkreis. Entsprechend wird die Wicklung DVw des Umkehrschützes entregt,
so daß Kontakt DV 1 schließt und die Reihenschlußwicklung Gse des Generators
geschwächt wird. Der Ruhekontakt HSR 2 des Spitzengeschwindigkeitsrelais
schließt, wodurch die Wicklung LSCW des Langsamfahrschützes über einen Stromkreis
erregt wird, der vom Transformator T über die Wicklung LSCW, den Widerstand
r6, den Kontakt HSR 2 und den Kontakt UC2 nach dem Gleichrichter R verläuft.
Der Kontakt LSC1 schließt, jedoch wird der Kontakt LSC2 durch den Elektromagneten
SO offengehalten, der zum Anker des Motors parallel geschaltet ist und den
Kontakt LSC2 erst dann freigibt, wenn die Ankerspannung bis auf einen vorbestimmten
Wert abgefallen ist.
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Vor dem Schließen des Kontaktes LSC2 wird die Nebenschlußwicklung
GSh in Reihe mit den Widerständen r l, r4 und r2 zum Anker GA parallel geschaltet.
Der Widerstand r4 ist verhältnismäßig groß und verringert den in der Erregerwicklung
fließenden Strom und steuert damit zu Beginn die Verzögerung der Fahrt des Fahrstuhlkorbes.
Je größer der Wert des Widerstandes r4 ist, um so kräftiger ist zu Beginn die Verzögerung
oder Abbremsung.
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Die Fremdstromquelle TR liegt über die Kontakte LSC1 und
U2 parallel zum Widerstand r2. Die Spannung ist dabei von entgegengesetzter
Polarität wie am Anker GA des Generators. Dies hat zur Folge, daß das an
der Nebenschlußwicklung GSh liegende Potential auf einem niedrigeren Wert gehalten
wird als das in der Ankerwicklung GA des Generators erzeugte Potential. Somit wird
also, wenn die Ankerspannung abfällt, die über der Nebenschlußwicklung liegende
Spannung auf einem niedrigeren Wert gehalten als die Ankerspannung. Dabei ergibt
sich die Wirkung, daß die Ausgangsspannung weiter absinkt mit einer Geschwindigkeit,
die durch die Spannungsdifferenz zwischen der Ankerspannung und der über der Nebenschlußwicklung
liegenden Spannung bestimmt wird. Diese Subtraktion der beiden Spannungen bewirkt
einen rascheren Spannungsabfall, als es der Fall wäre, wenn nur Widerstände verwendet
würden, um diesen Spannungsabfall hervorzurufen. Außerdem, wenn man nur Widerstände
verwenden würde, um diesen Spannungsabfall hervorzurufen, wäre das Verhalten des
Generators bei niedrigeren Spannungen schwierig vorherzusagen. Dies ergibt sich
vor allem aus praktischen überlegungen, wie z. B. dem Schwanken der Widerstandswerte
mit der Temperatur. Wenn ein Widerstandswert einen kritischen Wert nur geringfügig
überschreitet,
dann würde die Spannung nicht bis auf Null abfallen,
während dies bei der neuartigen Schaltung jederzeit möglich ist.
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Wenn die Ankerspannung des Generators bis auf einen vorbestimmten
Wert abgefallen ist, dann gibt der Elektromagnet SO den Kontakt LSC2 frei,
der schließt und die Hilfs-Feldwicklung Gen erneut in einen Stromkreis einschaltet,
der vom Gleichrichter R über den Kontakt UC2, den Kontakt LSC1, die Reihenschlußwicklung
GSe, den Anker GA, die Wendepolwicklung Gi und die Feldwicklung
Gen des Generators, den Kontakt LSC2 und die Wicklung LSCW des Langsamfahrschützes
nach dem Transformator T verläuft. Das gesamte System befindet sich nunmehr in seiner
fünften Stufe, und der Abfall der Generatorspannung läuft allmählich mit einer gewünschten
Geschwindigkeit bis auf einen gewünschten niedrigen Wert aus, so daß die Abbremsung
oder Verzögerung des Motors bis zu einer gleichförmigen Auslaufgeschwindigkeit langsam
erfolgt.
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Der Stromkreis der Nebenschlußwicklung GSh des Generators bleibt der
gleiche wie in der vierten Stufe. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß im Augenblick
des Einschaltens des oben beschriebenen Stromkreises, der die Hilfs-Feldwicklung
in Reihe mit der Ankerwicklung des Generators enthält, die Spannung des Generators
ungefähr gleich der von der Fremdstromquelle gelieferten Spannung TR und dieser
entgegengesetzt gerichtet ist, so daß durch die Hilfs-Feldwicklung Gen des
Generators kein Strom fließt. Die Ankerspannung des Generators nimmt jedoch immer
noch langsam und stetig ab, und mit ihrer Abnahme nimmt der Strom durch die Hilfs-Feldwicklung
zu. Somit wird sich alsbald ein stabiler Arbeitspunkt ergeben, wenn die Hilfs-Feldwicklung
den Generator ausreichend stark erregt, um die Ankerspannung aufrechtzuerhalten,
und die Spannung fällt allmählich und gleichmäßig auf diesen Wert ab. Die sich auf
Grund der Wirkung der Nebenschlußwicklung ergebende Spannung wird wegen der zuvor
in Stufe vier erläuterten Spannungssubtraktion nahezu Null sein. Wird der Generator
bei dieser Stufe belastet, dann neigt die Ausgangsspannung dazu, sich zu verringern,
wodurch wiederum ein größerer Strom in der Hilfs-Feldwicklung fließen kann. Dadurch
wird aber wiederum die Erregung erhöht, so daß die Generatorenausgangsspannung auf
ihren ursprünglichen Wert zurückgeführt wird, und umgekehrt.
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Die sechste und letzte Stufe ist das Anhalten. Diese Stufe wird durch
die Wählschaltung SC eingeleitet, wenn sich der Fahrstuhlkorb in seiner entsprechenden
Stellung befindet, wodurch die Wicklung MCW entregt, der Kontakt MC2 geöffnet und
der Kontakt MC3 geschlossen wird. Dadurch wird der Motoranker MA vom Generatoranker
GA abgetrennt und der Widerstand r5 unmittelbar parallel zum Motoranker geschaltet,
wodurch ein dynamischer Bremsstromkreis für den Motor aufgebaut wird.
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Zur gleichen Zeit bewirkt die Wählschaltung SC die Entregung der Wicklung
UCw des Aufwärtsfahrschützes, worauf der Kontakt UC2 öffnet und die Fremdstromquelle
TR aus dem Stromkreis ausschaltet, während der Kontakt UC4 schließt und der Generator
GA in einen geschlossenen Stromkreis mit der Wendepolwicklung Gi, der Hilfs-Feldwicklung
Gen des Generators, dem Kontakt DC4 und dem Kontakt UC4 einschaltet. Die
Hilfs-Feldwicklung Gen dient dabei der Entregung des Ankers des Generators.
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Die Arbeitsweise der Schaltung bei Abwärtsfahrt des Aufzuges ist die
gleiche, nur daß an Stelle des Aufwärtsfahrschützes das Abwärtsfahrschütz mit seiner
Wicklung DCw und seinen Kontakten DC1, DC2, DC3 und DC4 in Betrieb ist.