DE1285124B - Mehrschichtenglas mit veraenderlicher Lichtdurchlaessigkeit - Google Patents
Mehrschichtenglas mit veraenderlicher LichtdurchlaessigkeitInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Mehrschichtenglas mit Werte hinausgeht und bis zu 72 Stunden betragen
veränderlicher Lichtdurchlässigkeit mit einer Zwischen- kann. Die so klimatisierte Scheibe wird anschließend
schicht aus Stoffen, die bei Überschreiten einer be- unter Verwendung eines Weichmachers in bekannter
stimmten Temperatur reversibel aus dem Sol- in den Weise mit einer Deckscheibe zusammengelegt, und
Gelzustand übergehen. Derartige Gläser stellen auto- 5 die zusammengelegte Scheibe wird schließlich an
matisch wirkende Sonnenschutzeinrichtungen dar, da ihren Rändern wasserdampfdiffusionsdicht verihre
Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von der schlossen.
auffallenden Sonnenstrahlung automatisch reguliert Dieses bekannte Herstellungsverfahren ist jedoch
wird. mit einer Reihe von Nachteilen verbunden. So muß
Es sind eine Reihe von Stoffen bekannt, die diese io beispielsweise das verwendete Polyvinylacetalharz, das
Eigenschaften aufweisen. Insbesondere sind solche in der benötigten Zusammensetzung bis heute keine
Stoffe geeignet, bei denen der Effekt der Änderung der andere Verwendung gefunden hat und daher nicht in
Lichtdurchlässigkeit darauf beruht, daß die Stoffe größeren Mengen hergestellt wird, eigens in einem
beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur diffizilen Herstellungsverfahren hergestellt werden,
reversibel in mehrere Phasen zerfallen, die unter- 15 Dadurch wird die Masse selbst verhältnismäßig teuer,
schiedliche Brechungsindizes aufweisen. Solche Stoffe Darüber hinaus muß die Masse sorfältig getrocknet
sind beispielsweise eine Reihe hochpolymerer Stoffe, und klimatisiert werden, was mit einem großen
wie etwa Methylpolyvinyläther, Methylcellulose, Poly- maschinellen und apparativen Aufwand verbunden
glykoläther, Polyvinylacetalharze, mit Acetaldehyd ist und außerdem erhebliche Energien zum Trocknen
partiell zu Acetalen kondensierte Polyvinylalkohole, 20 und Klimatisieren sowie nicht unbeträchtliche manusowie
Polyacrylsäuremethylester, jeweils in Verbin- eile Arbeitsgänge erfordert. Eine weitere Schwierigkeit
dung mit Wasser. Die polymeren Trägersubstanzen besteht darin, daß die Randabdichtung absolut
besitzen ein begrenztes Wasseraufnahmevermögen, wasserdampfdiffusionsdicht sein muß. Ist diese Bedas
mit steigender Temperatur abnimmt, bis beim dingung nicht erfüllt, dann ändert sich je nach dem
Überschreiten der Gleichgewichtstemperatur eine Ent- 25 Wassergehalt der Umgebung außerhalb des Randes
mischung auftritt, bei der das überschüssige Wasser der Wassergehalt der Zwischenschicht, wodurch der
in mikroskopisch feinen Tröpfchen in der Träger- Umschlagspunkt dieser Zonen dann verändert wird,
substanz dispergiert wird. Die ursprünglich homogene Es sind zwar Verfahren zur Randabdichtung bekannt,
Zwischenschicht nimmt auf diese Weise heterogenen die die gestellten Bedingungen erfüllen, doch müssen
Charakter an, so daß sie weiß erscheint, und die Weiß- 30 auch hier wiederum die Arbeitsgänge mit sehr großer
färbung ist um so intensiver, je stärker die Brechungs- Sorgfalt vorgenommen werden,
indizes der einzelnen Phasen voneinander abweichen, Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bisher in der
je stärker die Entmischung ist und in je feinerer Ver- Praxis eingeführten reversiblen Glases besteht darin,
teilung die einzelnen Phasen vorliegen. daß gelegentlich erst längere Zeit nach der Herstellung
Bei dem heute in der Praxis angewendeten System 35 der Scheiben einerseits Gasblasen in der Kunstharzwird
partiell acetalisierter Polyvinylalkohol in einer schicht entstehen, deren Anzahl im Laufe der Zeit
Mischung mit Wasser unter Zugabe einer bestimmten zunimmt und die sich im Laufe der Zeit weiter ver-Menge
Calziumchlorid als Zwischenschicht verwandt. größern, und daß es auf der anderen Seite in der
Da jedoch der Wasseranteil der Mischung großen Kunstharzschicht zur Bildung einer kristallinen Phase
Einfluß auf die Umschlagtemperatur hat, muß der 40 kommen kann, wobei winzige Kristalle in großer
Wassergehalt der Mischung sehr genau eingestellt Menge entstehen, die der Scheibe ein trübes Aussehen
werden. Es hat sich herausgestellt, daß nur dann ein geben. Hinsichtlich der Blasenbildung haben Untergenau reproduzierbarer Temperaturumschlagpunkt suchungen gezeigt, daß es sich um Luftblasen handelt,
erzielt werden kann, wenn man die auf eine Scheibe Die Luftblasen bilden sich dadurch, daß in der Gießaufgetragene
Zwischenschicht einem streng kontrol- 45 masse und im Weichmacher glöste Luft im Laufe der
lierten Klimatisierungsprozess unterzieht. Es wird Zeit aus der Lösung austritt. Man hat zwar gefunden,
daher in der Praxis so gearbeitet, daß das Polyvinyl- daß die Blasenbildung vermieden werden kann, wenn
acetal in einem Überschuß an Wasser und Alkohol sowohl die Gießmasse wie der Weichmacher einer
gelöst und so eine gießfertige viskose Masse her- äußerst sorgfältigen Entgasungsbehandlung, nach
gestellt wird, die auf eine Glasscheibe aufgegossen 5° Möglichkeit sogar unter Anwendung von Ultraschall,
wird. Die aufgegossene Schicht wird anschließend unterworfen werden, doch haben die Erfahrungen
sorgfältig getrocknet. Da der Trocknungsvorgang zur gezeigt, daß es keine Möglichkeiten zur Kontrolle des
Vermeidung einer Hautbildung auf der aufgegossenen Gehaltes an gelöster Luft gibt und daß im praktischen
Schicht, die ein weiteres Trocknen erschwert,· und zur Betrieb trotz sorgfältiger Entgasung immer wieder
Vermeidung einer Blasenbildung in der Masse bei 55 festgestellt werden mußte, daß die Blasenbildung, oft
relativ niedrigen Temperaturen (etwa 40° C) erfolgen erst nach einem Jahr, auftrat. Während das Problem
muß, dauert der Trocknungsvorgang verhältnismäßig der Blasenbildung wenigstens als teilweise gelöst anlange,
und zwar größenordnungsmäßig 12 Stunden. zusehen ist, haben die Bemühungen, die Auskristalli-Nach
dem Trocknen wird die mit der trockenen sation vollständig zu verhindern, bisher nicht den geSchicht
versehene Scheibe in einem Klimaraum ge- 60 wünschten Erfolg gehabt.
lagert, in dem bei einer Temperatur von 20° C die Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe berelative
Luftfeuchtigkeit je nach der Zusammen- steht darin, unter Vermeidung der aufgeführten Nachsetzung
des Harzes, dem Zusatz an Calziumchlorid teile der bekannten Mehrschichtengläser mit ver-
und dem gewünschten Temperatur-Umschlagspunkt änderlicher Lichtdurchlässigkeit ein System zu finden,
zwischen 80 und 90% beträgt. Die Lagerungszeit im 65 das frei von den aufgeführten Fehlern ist und das
Klimaraum wird mit 24 bis 48 Stunden angegeben; es außerdem zu einer wesentlichen Arbeitsvereinfachung
hat sich jedoch gezeigt, daß die Klimatisierungszeit bei der Herstellung und damit zu einer Verbilligung
in den meisten Fällen noch über die angegebenen des Produktes führt. Der für die Zwischenschicht ver-
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wendete Stoff soll leicht herzustellen bzw. zu be- 60 % beträgt, wobei ein Trockengehalt von etwa 55 %
schaffen und die Verarbeitung der Masse zu den sich als durchaus brauchbar erwiesen hat. Da die
fertigen Scheiben mit einem Minimum an maschi- Umschlagstemperatur sich mit dem Trockengehalt
nellem und an Arbeitsaufwand möglich sein. Außer- ändert, muß der Trockengehalt zwar relativ genau
dem sollen die Anforderungen an die Randabdich- 5 eingehalten werden, doch hat es sich gezeigt, daß,
tung geringer als bei den bekannten Scheiben sein. wenn die Trocknung der Schicht bei einer Tempe-
Gemäß der Erfindung wird als Stoff mit veränder- ratur von etwa 23 0C, d. h. kurz unterhalb der Umlicher
Lichtdurchlässigkeit ein Polyvinylcaprolactam Schlagstemperatur, erfolgt, bei einer Trockenzeit von
in einer Lösung in Wasser verwendet. 2,5 Stunden für eine Naßfilmdicke von 0,8 mm die
Polyvinylcaprolactam ist beispielsweise als 37%ige io Trockenzeit lediglich mit einer Genauigkeit von
Lösung in Wasser mit geringen Zusätzen an Methanol ±20 Minuten eingehalten zu werden braucht, ohne
im Handel erhältlich und findet für spezielle Zwecke daß die Umschlagstemperatur eine größere Änderung
bei der Verarbeitung von Pelzen Verwendung. Es als +0,50C erfährt. Das bedeutet, daß eine auswurde
gefunden, daß sich diese handelsübliche Lösung reichende Reproduzierbarkeit der Umschlagstempeüberraschend
gut für den erfindungsgemäßen Zweck *5 ratur bei kurzer Trockenzeit auch unter Betriebseignet.
Die Temperatur, bei der das Produkt von klar bedingungen erzielt werden kann,
durchsichtigem in den opaken Zustand umschlägt, Das Zusammenlegen des beschichteten Grunddie im folgenden als die »Umschlagstemperatur« glases mit dem Deckglas erfolgt nach der Trocknung bezeichnet wird, liegt bei 38 bis 4O0C. Da diese Tem- der Schicht mit Hilfe einer Weichmacherflüssigkeit, peratur für ein automatisches, durch die Sonnen- z° die auf das Deckglas aufgebracht wird und die das einstrahlung bewirktes Umschlagen zu hoch liegt, Zusammenlegen der beiden Gläser ohne Lufteinmuß die Umschlagstemperatur zu niedrigeren Tempe- Schlüsse ermöglicht. Die nach dem Zusammenlegen raturen, etwa auf 20 bis 25° C, verschoben werden. der beiden Gläser verbleibende Schicht der Weich-
durchsichtigem in den opaken Zustand umschlägt, Das Zusammenlegen des beschichteten Grunddie im folgenden als die »Umschlagstemperatur« glases mit dem Deckglas erfolgt nach der Trocknung bezeichnet wird, liegt bei 38 bis 4O0C. Da diese Tem- der Schicht mit Hilfe einer Weichmacherflüssigkeit, peratur für ein automatisches, durch die Sonnen- z° die auf das Deckglas aufgebracht wird und die das einstrahlung bewirktes Umschlagen zu hoch liegt, Zusammenlegen der beiden Gläser ohne Lufteinmuß die Umschlagstemperatur zu niedrigeren Tempe- Schlüsse ermöglicht. Die nach dem Zusammenlegen raturen, etwa auf 20 bis 25° C, verschoben werden. der beiden Gläser verbleibende Schicht der Weich-
Es ist bei Polyvinylacetalharzen wie auch bei macherflüssigkeit soll von der Polyvinylcaprolactam-
anderen Polymeren bekannt, die Umschlagstempe- 25 Schicht aufgenommen werden, ohne daß dadurch die
ratur durch Zusätze in weiten Grenzen nach oben Eigenschaften der Caprolactam-Schicht beeinflußt
oder nach unten zu verschieben. Als solche Zusätze werden. Als Weichmacherflüssigkeit hat sich eine
sind bereits einwertige Alkohole, wie Methylalkohol, Gyzerin-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:1 als
Äthylalkohol, Polyvinylalkohol, oder Ketone, wie zweckmäßig erwiesen. Während kleinere Gläser ohne
Aceton, bekannt. Es ist ferner bekannt, zu diesem 3° Druckanwendung zusammengelegt werden können.
Zweck kristall wasserhaltige Salze, wie Calziumchlorid, ist bei größeren Gläsern eine Druckanwendung während
Kobaltchlorid u. a., zu verwenden. Versuche haben des Abbindeprozesses unumgänglich,
jedoch gezeigt, daß die bekannten Zusätze zum Nach dem Zusammenlegen können die Gläser nach
Herabsetzen des Umschlagspunktes beim Capro- einer entsprechenden Abbindezeit, bei etwas vor-
lactum ungeeignet sind, sei es, daß — wie im Falle von 35 sichtiger Handhabung bereits nach etwa einer Stunde,
Calziumchlorid — die Viskosität zu stark erhöht wird, ihre Randabdichtungen erhalten. Die Abdichtung des
so daß die Gießfähigkeit der Masse darunter leidet, Randes kann nach einem der bekannten Verfahren
sei es, daß Eigentrübungen des Gießharzes oder erfolgen,
sonstige Unverträglichkeiten zu beobachten sind. Transmissionsmessungen im sichtbaren Bereich des
In Weiterbildung der Erfindung wird als Zusatz zu 40 Spektrums an dem erfindungsgemäßen Glas haben
der Polyvinylcaprolactam-Lösung mit dem Ziel der ergeben, daß es bei gleicher Schichtdicke im einErniedrigung
der Umschlagstemperatur Glykolsäure- getrübten Zustand nur rund 80% der Lichtdurchbutylester
verwandt. Der Ester ist zwar an sich nicht lässigkeit besitzt wie das bekannte reversible Glas,
wasserlöslich; es hat sich jedoch überraschenderweise Der Effekt der Licht- und Wärmedämmung, der durch
herausgestellt, daß er in der Polyvinylcaprolactam- 45 die reversiblen Gläser erreicht werden soll, ist somit
Lösung löslich ist. Wider Erwarten sind solche Lö- beim erfindungsgemäßen Glas ausgeprägter, so daß
sungen mit einem Glykolsäurebutylester wasserklar. es auch in dieser Hinsicht dem bekannten Glas über-Mit
steigendem Zusatz an Glykolsäurebutylester sinkt legen ist.
die Umschlagstemperatur linear ab, und bei einem In technischer Hinsicht erfüllt das neue Glas alle
Zusatz von 8% beträgt sie etwa 25 0C, ein Wert, der 5° Anforderungen. Man kann jedoch beobachten, daß
sich in der Praxis als sehr brauchbar erwiesen hat. in den Fällen, in denen die Erwärmung des Glases
Vor dem Auftragen der Gießmasse kann eine Ent- und damit das Umschlagen nicht absolut gleichmäßig
gasung der Masse vorgenommen werden. Es hat sich über die gesamte Scheibe erfolgt, sondern von beherausgestellt,
daß die Gießlösung sehr schnell entgast stimmten stärker erwärmten Stellen ausgeht, an den
und eine nachträgliche Blasenbildung nicht zu be- 55 Grenzen zwischen trüber und klarer Schicht transparente
obachten ist. Konturen auftreten, die insbesondere dann, wenn die
Nach dem Entgasen der Gießlösung wird diese in Temperatur nur wenig oberhalb der Umschlags-
der gewünschten Stärke auf eine der beiden waage- temperatur liegt und die Eintrübung nur zögernd
recht liegenden Scheiben nach einem der bekannten fortschreitet, zu einem störenden Muster in der
Verfahren aufgetragen. Eventuell beim Auftragen in 60 Scheibe führt. Dieses Muster fällt nicht auf, wenn
die Masse hineingeratene Luftblasen verschwinden in geprägtes Glas verwendet und dadurch das Muster
kurzer Zeit ohne äußeres Zutun. durch die Eigenstruktur des Glases überdeckt wird.
Da die aufgetragene Gießmasse jedoch einen Die so beobachtete Musterbildung geht zurück,
Trockengehalt von nur 37% aufweist und infolge- sobald die Schicht wieder klar ist.
dessen die Viskosität verhältnismäßig gering ist, ist die 65 Eine weitere Art der »Musterung« in der Schicht
Weiterverarbeitung der beschichteten Scheibe relativ kann man beobachten, wenn man die Scheiben längere
schwierig. Es ist daher zweckmäßig, die Gießmasse so Zeit, beispielsweise mehrere Stunden, bei höheren
weit zu trocknen, daß der Trockengehalt etwa 50 bis Temperaturen, z. B. 65°C, hält. Diese Musterung
zeichnet sich dadurch aus, daß außer der normalen Trübung eine gleichmäßige, feinkörnige Mattierung
auftritt. Bei den normalerweise vorkommenden Temperaturen bis hinauf zu etwa 30 bis 35° C ist diese
Musterung nicht zu beobachten. Diese Musterung kann bei Temperaturen kurz unterhalb der Umschlagstemperatur unter Umständen bis zu einigen Stunden
bestehenbleiben, verschwindet jedoch ebenfalls vollständig, wenn die Scheibe weiter abgekühlt wird.
Jegliche Musterbildung kann verhindert werden, wenn die Zwischenschicht bis zu einem höheren
Trockengehalt getrocknet wird. Es erhöht sich jedoch damit automatisch die Umschlagstemperatur. Es
bestehen jedoch im Augenblick Schwierigkeiten, bei hohem Trockengehalt der Zwischenschicht die Um-Schlagstemperatur
auf den gewünschten Wert von etwa 25° C einzustellen.
Erfindungsgemäß läßt sich jegliche Musterbildung durch eine Zugabe von Schutzkolloiden zu der Gießmasse
vermeiden.
Es wurde gefunden, daß ein Zusatz von Polyvinylalkohol als Schutzkolloid in Mengen von 1 bis 2°/o
geeignet ist, jede Musterbildung zu vermeiden. Ein Zusatz von Polyvinylalkohol ist jedoch nicht in allen
Fällen geeignet. Polyvinylalkohol beeinflußt nämlich seinerseits die Umschlagstemperatur und hat ferner
den Nachteil, daß die fertigen Gläser eine zu starke Eigentrübung aufweisen, wenn das Polyvinylcaprolactam
außerdem mit einem auch nur geringen Glykolsäurebutylester-Zusatz versehen ist.
Ausgezeichnete Ergebnisse werden erzielt, wenn als Schutzkolloid eine polymere Acrylsäure bzw. ein
Ammonsalz einer polymeren Acrylsäure verwandt wird. Diese Stoffe besitzen eine gute Verträglichkeit
mit der Gießmasse und führen zu einer völligen Unterdrückung der Musterbildung, ohne die Umschlagsemperatur
wesentlich zu beeinflussen. Außerdem bleibt die Schicht vollkommen klar. Es wurde gefunden,
daß ein Zusatz von 10% einer 15%igen polymeren Acrylsäure-Lösung zu einer ausreichenden
Stabilisierung führt.
Die Erfahrungen haben gezeigt, daß bei der erfindungsgemäß hergestellten Scheibe die Randabdichtung
weit weniger sorgfältig vorgenommen zu werden braucht als bei dem bekannten reversiblen Glas.
Geringfügige Änderungen im Trockengehalt, wie sie bei schlechter Randabdichtung durch Herein- oder
Herausdiffundieren von Wasser leicht auftreten können, haben nämlich auf die Umschlagstemperatur der
Schicht nur einen geringen Einfluß. Diese Eigenschaft stellt für die Praxis ebenfalls einen nicht unbedeutenden
Vorteil dar.
Claims (5)
1. Mehrschichtenglas mit veränderlicher Lichtdurchlässigkeit mit einer Zwischenschicht, die
beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur reversibel aus dem Sol- in den Gelzustand übergeht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus einem Polyvinylcaprolactam
in einer Lösung in Wasser besteht.
2. Mehrschichtenglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Senkung des Temperaturumschlagspunktes
dem Polyvinylcaprolactam GIykolsäurebutylester zugesetzt ist.
3. Mehrschichtenglas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polyvinylcaprolactam
Schutzkolloide zugesetzt sind.
4. Mehrschichtenglas nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Polyvinylcaprolactam
Polyvinylalkohol zugesetzt ist.
5. Mehrschichtenglas nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzkolloid ein Amidgruppen
enthaltendes polyacrylsaures Salz ist.
Priority Applications (6)
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DEV26806A DE1285124B (de) | 1964-09-18 | 1964-09-18 | Mehrschichtenglas mit veraenderlicher Lichtdurchlaessigkeit |
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Publications (1)
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DE (1) | DE1285124B (de) |
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WO2010089763A2 (en) | 2008-06-30 | 2010-08-12 | Reliance Life Sciences Pvt. Ltd. | Poly(n-vinyl caprolactam-co-acrylamide) microparticles for controlled release applications |
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