DE128433C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 128433 KLASSE 21 c.

in FRANKFURT a. M.

In Hochspannungsanlagen, die durch die bekannten Hörnerblitzableiter oder Schutzvorrichtungen ähnlicher Art gegen Blitzentladungen geschützt sind, kann bei gleichzeitigem Inthätigkeittreten der in den beiden Leitungen verschiedener Polarität eingeschalteten Blitzschutzvorrichtungen der Maschinenstrom der statischen Entladung nachfolgen, wodurch unter Umständen Maschinen und Apparate Schaden nehmen können.

Man hat versucht, diesem Uebelstand dadurch abzuhelfen, dafs man in die Erdleitung einen Widerstand R eingeschaltet hat (s. Fig. 1), der die Stärke des von der Maschine aus fliefsenden Stromes herabsetzen soll. Dieses Verfahren steht jedoch im Widerspruch mit dem bisher allgemein befolgten Grundsatze, dafs der dem Blitz zu bietende Weg einen möglichst geringen Widerstand haben soll, bezw. dafs der Widerstand kleiner sein soll als der benachbarte Leiter. Es galt daher, ein Verfahren zu finden, welches dieser Regel entspricht, dabei aber doch gestattet, dem etwa der Entladung nachfolgenden Maschinenstrom einen gröfseren Widerstand entgegenzusetzen.

Vorliegende Erfindung erfüllt diese Bedingungen. Ihr Grundgedanke soll an dem Beispiel eines Hörnerblitzableiters näher erläutert werden. Die Anordnung besteht darin, dafs ein Widerstand nicht in die Zuleitung zu den Blitzableitern bezw. in die Erdleitung gelegt wird, sondern parallel zu einer Unterbrechungsstelle in dem Blitzableiter selbst, d. h.

also im vorliegenden Fall in einen oder beide Arme des Hörnerblitzableiters.

Eine zwischen der einstellbaren Funkenstrecke des Blitzableiters übergehende statische Entladung findet daher bei ihrem Abfliefsen in die Erde einen verhältnifsmäfsig geringen Widerstand, während der dieser Entladung nachfolgendeMaschinenstrom, mit seinem Lichtbogen an den Hörnern des Blitzableiters in die Höhe steigend, den in diesen eingeschalteten Widerstand R (s. Fig. 2) durchfiiefsen mufs und so auf ein beliebiges Mafs herabgemindert werden kann.

Eine Ausführungsform dieser Erfindung zeigt Fig. 3. Bei derselben ist die Unterbrechungsstelle, zu welcher der Widerstand parallel geschaltet wird, selbst wieder in Blitzableiterform ausgebildet. Die Wirkungsweise einer solchen Vorrichtung ist dann die folgende:

Bei einer statischen Entladung wird die Elektricität zunächst zwischen den Punkten α und b von der Linie in die Erde abfliefsen. Der nachfolgende Maschinenstrom nimmt ebenfalls zuerst diesen Weg, die Dauer des Stromstofses ist jedoch eine so kurze, dafs schädliche Wirkungen auf die Maschine und Apparate nicht eintreten können. Der Lichtbogen wird dann in die Höhe steigen und die zwischen b und c gebildete Unterbrechungsstelle überspringen. Ein etwa dort sich bildender Bogen wird sofort durch Aufsteigen an den Armen III und IV ausgelöscht, so dafs nunmehr der Widerstand R in den Stromkreis der Maschine

eingeschaltet ist. Der Widerstand bleibt eingeschaltet, so lange der Lichtbogen zwischen den Hörnern I und II besteht, und giebt die Möglichkeit, die Stromstärke des Bogens beliebig herabzusetzen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Hörnerblitzableiter mit Widerstand zur Abschwächung des nachfolgenden Maschinenstromes, dadurch gekennzeichnet, dafs ein oder mehrere Ohm'sche oder inductive Widerstände zu einer oder mehreren in die Hörner des Blitzableiters selbst eingefügten Unterbrechungsstellen parallel geschaltet werden, zu dem Zweck, der statischen Entladung einen möglichst widerstandslosen Weg zu bieten.

   Ausführungsform des Blitzableiters nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Unterbrechungsstelle bezw. -stellen selbst wieder als Blitzableiter ausgebildet werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.