DE1283821B - Verfahren zur Herstellung von Lactonen und bzw. oder Carbonsaeuren oder von Estern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Lactonen und bzw. oder Carbonsaeuren oder von EsternInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahrea zur Herstellung höheren und verzweigten Verbindungen nimmt jedoch
von Lactonen und bzw. oder Carbonsäuren oder von die Neigung zum Abbau der Endprodukte zu, d. h.
Estern durch Oxydation von Gemischen aus Ketonen einige der erzeugten Carbonsäuren enthalten weniger
und Aldehyden mit Sauerstoff oder einem sauerstoff- Kohlenstoffatome als der eingesetzte Aldehyd. Weiterhaltigen
Gas in flüssiger Phase. S hin eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren
Es ist bereits aus der USA.-Patentschrift 3 025 306 auch Dialdehyde, wie Adipindialdehyd und arobekannt,
Cyclohexanon oder dessen Alkylsubstitutions- matische Aldehyde, wie Benzaldehyd, und die ToIuprodukte
im Gemisch mit Aldehyden in flüssiger Phase aldehyde.
mit einem sauerstoffhaltigen Gas und in Gegenwart Erfindungsgemäß Hegt vorzugsweise das »Gesamteiner
Metallverbindung, z. B. einem Ruthenium- oder io molverhältnis«, wie es nachstehend definiert wird, von
Palladiumoxyd oder insbesondere einem Metallsalz, Aldehyd zu Keton im Bereich von 1:10 bis 4:1.
wie Kobaltnaphthenat oder Vanadinacetat, als Kataly- Vorzugsweise liegt dieses Gesamtmolverhältnis im
sator zu oxydieren. Bereich von 1:5 bis 2:1. Der Ausdruck »Gesamt-
Es wurde festgestellt, daß bei einem Verfahren zur molverhältnis« bezeichnet die Gesamtmengen an
Herstellung von Lactonen und bzw. oder Carbon- 15 Aldehyden und Ketonen, die dem Reaktionsgefäß
säuren oder von Estern durch Oxydation von Ge- zugeführt werden, und nicht die Mengen der imReaktor
mischen aus Ketonen und Aldehyden in flüssiger Phase zu irgendeiner Zeit vorhandenen Reaktionsteilnehmer,
mit Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas bei Das Verfahren kann diskontinuierlich oder auch
erhöhter Temperatur bessere Ergebnisse erhalten halbkontinuierlich durchgeführt werden, wobei das
werden können, wenn die Gegenwart von Metallver- ao Keton in einem geeigneten Reaktionsgefäß vorgelegt
bindungen im Reaktionsgemisch vermieden wird. und der Aldehyd allmählich zugegeben wird, so daß die
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Her- Konzentration des Aldehyds im Reaktionsgemisch
Stellung von Lactonen und bzw. oder Carbonsäuren immer gering ist.
oder von Estern durch Oxydation von Gemischen aus In einer bevorzugten Ausführungsform wird die
Ketonen und Aldehyden mit Sauerstoff oder einem 25 Umsetzung kontinuierlich durchgeführt. Bei dieser
sauerstoffhaltigen Gas in flüssiger Phase, welches da- Verfahrensweise wird sowohl das Keton als auch der
durch gekennzeichnet ist, daß man die Oxydation bei Aldehyd kontinuierlich in das Reaktionsgefäß eineiner
Temperatur im Bereich von 50 bis 1500C, geführt. Die Reaktionsteilnehmer können getrennt
vorzugsweise von 50 bis 120° C, unter Ausschluß von und an nahe beieinanderliegenden Stellen oder zuzugesetzten
Metallverbindungen durchführt. 30 sammen an einer einzigen Stelle in das Reaktionsgefäß
Geeignete Ketone für das erfindungsgemäße Ver- eingeführt werden. Gemäß einer weiteren Möglichkeit
fahren sind cyclische Ketone mit 5 bis 12 Kohlenstoff- kann das Keton auch kontinuierlich in das eine Ende
atomen im Ring sowie aromatische oder gesättigte des Reaktionsgefäßes und der Aldehyd kontinuierlich
aliphatische Ketone, bei denen die Carbonylgruppe an aufeinanderfolgenden Stellen entlang dem Reaknicht
Teil eines Ringsystems bildet. Wie nachstehend 35 tionsgefäß zugeführt werden.
beschrieben, ist das wichtigste Ausgangsmaterial Gegebenenfalls kann die Oxydation in Gegenwart
Cyclohexanon, es können jedoch auch Cyclopentanon eines Verdünnungsmittels, das gegenüber den Reak-
oder höhere cyclische Ketone, wie Cyclooctanon tionsteilnehmern indifferent ist und unter den Arbeitsoder Cyclododecanon, verwendet werden. Die eye- bedingungen nicht in nennenswertem Ausmaß oxydiert
lischen Ketone können mindestens einen Substituenten 4° wird, durchgeführt werden. Man kann z. B. Kohlenenthalten,
der gegenüber der Oxydation praktisch Wasserstoffe verwenden, die verhältnismäßig oxyindifferent
ist, wie Methyl-, Äthyl-, Aryl-, Alkoxy-, dationsbeständig sind, wie Benzol, niedrigmolekulare
Carbonyl-, Ester- und Halogengruppen. Geeignete Ester, wie Methylacetat und Äthylacetat, und Carbon-Ketone
für das erfindungsgemäße Verfahren, bei denen säuren, insbesondere Essigsäure,
die Carbonylgruppe nicht Teil eines Ringsystems 45 Wie bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße
bildet, sind z. B. n-Octanon-2 und Acetophenon. Verfahren bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis
Ketone dieser Art können Substituenten enthalten, 1500C, vorzugsweise im Bereich von 50 bis 1200C,
wie Alkoxy-, Carboxyl-, Ester- und Halogengruppen. durchgeführt. Das Verfahren kann bei Atmosphären-Bei
Verwendung eines cyclischen Ketons als Aus- druck durchgeführt werden, jedoch ist häufig das
gangsmaterial erhält man ein Lacton. Ausgehend von 50 Arbeiten bei erhöhtem Druck zweckmäßig. Erhöhter
Cyclohexanen erhält man z. B. ε-Caprolacton, das ein Druck bis zu 50 atü ist besonders vorteilhaft. Bei Verwichtiges
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Poly- Wendung eines Aldehyds und bzw. oder eines Verdünmerisaten
ist. In gleicher Weise kann Cyclopentanon nungsmittels mit verhältnismäßig hohem Dampfdruck
in (5-Valerolacton übergeführt werden, während höher- ist das Arbeiten unter Druck sogar notwendig, um die
molekulare homologe Ketone, wie Cyclooctanon und 55 Reaktion in flüssiger Phase durchführen zu kön-Cyclododecanon,
die entsprechenden Lactone liefern. nen.
Bei Verwendung eines Ketons, bei dem die Carbonyl- Das zur Durchführung der Oxydation verwendete
gruppe nicht Teil eines Ringes ist, als Ausgangsmaterial Gas ist zweckmäßig Sauerstoff oder Luft. Gegebenenerhält
man einen offenkettigen Ester und kein Lacton. falls kann auch Sauerstoff verwendet werden, der mit
So enthalten die Oxydationsprodukte von n-Octanon-2- 60 einem Inertgas, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd,
und Acetophenon n-Hexylacetat bzw. Phenylacetat. verdünnt ist.
Geeignete Aldehyde für das erfindungsgemäße Das erfindungsgemäße Verfahren kann gegebenen-
Verfahren sind vorzugsweise niedrigmolekulare ali- falls auch unter Verwendung eines Reaktionsinitiators
phatische Aldehyde, wie Acetaldehyd, Propion- durchgeführt werden. Insbesondere beim diskontialdehyd
und n-Butyraldehyd, doch können auch höhere 65 nuierlichen Verfahren und bei einer Arbeitstemperatur
geradkettige Aldehyde, einschließlich Nonylaldehyd, von unterhalb 1000C verringern solche Initiatoren die
verwendet werden. Man kann auch verzweigte Aide- Induktionsperiode. Geeignete Initiatoren sind ultrahyde
verwenden, wie Isobutyraldehyd. Bei diesen violettes Licht, Ozon, Wasserstoffperoxyd, Alkyl-
hydroperoxyde oder Dialkylperoxyde der allgemeinen Formel
R-O-C-H oder R-O-O-R
in denen R eine Alkylgruppe, wie die tert-Butylgruppe,
bedeutet, Ketonperoxyde, wie Methyläthylketonperoxyd, Peroxyde mit der Gruppierung R-CO, in der R
eine Alkyl- oder Arylgruppe bedeutet, wie Acetylperoxyd, Benzoylperoxyd, Caprylylperoxyd und Lauroylperoxyd,
oder Cyclohexylsulf onylacetylperoxyd, Dialkylperoxydicarbonate, wie Diisopropylperoxydicarbonat,
Peroxyester, wie tert-Butylperbenzoat, sowie Azoverbindungen, wie Azo-bis-isobuttersäurenitril.
Es ist verständlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch in geringerem Ausmaß eine Überoxydation
erfolgen kann, die von der Art der Ausgangsverbindungen abhängt. So entstehen bei der
Oxydation von Cyclohexanon zu ε-Caprolacton geringere Mengen Adipinsäure, Glutarsäure und Bernsteinsäure.
Wie bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Ausschluß von Metallverbindungen
mit katalytischer Wirkung unter den Reaktionsbedingungen durchgeführt. Häufig besteht jedoch die
Möglichkeit, daß bei Reaktionen der in Frage kommenden Art Metallverbindungen zufällig zugegen sind.
Beispielsweise können Metallverbindungen in niedrigen Konzentrationen in den Ausgangsverbindungen vorliegen,
oder sie können sich bei der Berührung der Reaktionsteilnehmer und bzw. oder der Reaktionsprodukte
mit dem Werkstoff des Reaktionsbehälters bilden. Deshalb ist es manchmal vorteilhaft, das
erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von Komplexbildnern durchzuführen. Geeignete Verbindungen
sind z. B. die Aminosäuren und ihre Derivate, wie Äthylendiamintetraessigsäure und deren Salze, wie
das Natriumsalz, ferner Nitrilotriessigsäure und ihre Derivate, 1,2-Diaminocyclohexantetraessigsäure und
ihre Derivate, Hydroxyäthylderivate von Aminotriessigsäure, stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen,
wie «,«'-Dipyridyl und Dipicolinsäure,
organische Phosphate und Phosphite, wie n-Octylphosphat
und Triphenylphosphit, Polyphosphate, Hydroxycarbonsäuren, wie Citronensäure, Glukonsäure
und Weinsäure, 1,3-Diketone, wie Acetylaceton, Polyamine, wie Äthylendiamin, und »Schiffsche Basen«,
wie Disalicylaldehydäthylendiamin. Das Cetyltrimethylammoniumsalz von Äthylendiamintetraessigsäure
kann ebenfalls verwendet werden. In diesem Fall ist es jedoch gewöhnlich notwendig, einen Reaktionsinitiator
der obenerwähnten Art, wie Benzoylperoxyd, zu verwenden.
Da die Anwesenheit von Metallverbindungen mit katalytischer Aktivitätunterden Reaktionsbedingungen
vermieden werden muß, ist es erforderlich, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Vorrichtungen zu verwenden,
bei denen es unwahrscheinlich ist, daß solche Verbindungen in das Reaktionsgemisch eingeschleppt
werden. Beispielsweise kann die Vorrichtung aus Glas, Kunststoffen, wie Polytetrafluorethylen, oder Aluminium
bestehen. Aber selbst bei Verwendung der Vorrichtungen aus solchen Werkstoffen ist es häufig
vorteilhaft, Komplexbildner der vorgenannten Art zu verwenden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Ester und Carbonsäuren können als Zwischenprodukte
für die verschiedensten Reaktionen verwendet werden. Die Lactone dienen als Zwischenprodukt
zur Herstellung von Polymerisaten. Beispielsweise kann ε-Caprolacton in Caprolactam und
dieses weiter in Superpolyamide oder zu Polyestern, die mit Düsocyanaten zu Elastomeren mit außergewöhnlich
guten Eigenschaften ausgehärtet werden können, verarbeitet werden. Caprolactonharze können zur Herstellung
von Oberflächenanstrichen und Schaumstoffen verwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren näher.
Wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, werden 0,5 Mol n-Butyraldehyd allmählich zu Cyclohexanon
gegeben, das sich bei der angegebenen Temperatur unter Atmosphärendruck in einem Glasbehälter
befindet. Sauerstoffgas wird kontinuierlich in einer Menge von 241 je Stunde durch das Cyclohexanon
ao mit Hilfe eines hohlen Kreuzrührers geblasen.
Reaktions | Eingesetztes | Dauer der | |
Versuch | temperatur | Cyclohexanon | Aldehydzugabe |
CC) | (Mol) | (Stunden) | |
25 1 | 50 | 1,0 | 1,0 |
2 | 75 | 1,0 | 1,0 |
3 | 100 | 1,0 | 1,0 |
4 | 110 | 1,0 | 1,0 |
5 | 120 | 1,0 | 1,0 |
30 6 | 75 | 0,5 | 1,0 |
7 | 75 | 1,5 | 1,0 |
8 | 100 | 1,0 | 0,5 |
9 | 100 | 1,0 | 2,0 |
Nach beendeter Zugabe des n-Butyraldehyds wird Sauerstoff weitere 15 Minuten durch das Reaktionsgemisch geblasen, das auf der Reaktionstemperatur
gehalten wird. Die Gemische werden analysiert und folgende Werte erhalten.
Ver | Umsetzungsgrad | Butyr- | Ausbeuten (Molprozent) | Adipin | Butter |
such | Cyclo | aldehyd | Capro- | säure | säure |
hexanon | 67 | lacton | 0 | ||
45 j | 12 | 89 | 94 | 2 | 100 |
2 | 23 | 95 | 88 | 9 | 85 |
3 | 42 | 97 | 65 | 15 | — |
4 | 49 | 96 | 50 | 11 | 65 |
5 | 40 | 92 | 42 | T-H | 100 |
5° β | 37 | 86 | 88 | 5 | 97 |
7 | 16 | 95 | 86 | 7 | 90 |
8 | 28 | 93 | 68 | 13 | 82 |
9 | 49 | 56 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß das Ausmaß der Bildung von Caprolacton von der Reaktionstemperatur
(Versuch 1 bis 5), dem Molverhältnis von Aldehyd zu Keton (Versuch 6 und 7) und der Zugabegeschwindigkeit
des Aldehyds (Versuch 8 und 9) abhängt. Diese Variabein hängen in gewissem Maß voneinander
ab. Beispielsweise besteht für ein gegebenes Molverhältnis von Aldehyd zu Keton und eine gegebene
Zugabegeschwindigkeit des Aldehyds eine optimale Reaktionstemperatur. Diese Temperatur unterscheidet
sich wahrscheinlich von der optimalen Reaktionstemperatur für ein anderes Molverhältnis von Aldehyd
zu Keton und bzw. oder eine andere Zugabegeschwindigkeit des Aldehyds.
B e is ρ i el 2
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch werden die folgenden Initiatoren verwendet:
Versuch 1: kein Initiator (Vergleichsversuch),
Versuch 2: 1 Volumprozent Ozon im eingeführten Sauerstoff,
Versuch 3:2g tert-Butylhydroperoxyd im Reaktionsgemisch,
Versuch 4: UV-Licht,
Versuch 5: UV-Licht und 1 Volumprozent Ozon im eingeführten Sauerstoff.
Bei sämtlichen Versuchen beträgt die Reaktionstemperatur 75°C. Es werden 1,0 Mol Cyclohexanon
und 0,5 Mol Butyraldehyd eingesetzt, und die Dauer der Aldehydzugabe beträgt 1 Stunde. Sauerstoff wird
durch das Gemisch in einer Menge von 24 1 je Stunde geleitet. Nach beendeter Aldehydzugabe wird der
Sauerstoff weitere 15 Minuten bei der Reaktionstemperatur durchgeleitet. Die erhaltenen Gemische
werden analysiert und folgende Werte erhalten:
IO
Ver | Umsetzungsgrad (0L) |
Butyr | Ausbeute (Molprozent) | Adipin | Butter |
such | Cyclo | aldehyd | Capro- | säure | säure |
hexanon | 89 | lacton | 2 | 100 | |
1 | 23 | 92 | 88 | 2 | 94 |
2 | 29 | 94 | 79 | 3 | 99 |
3 | 25 | 90 | 89 | 2 | 88 |
4 | 27 | 91 | 77 | 3 | 91 |
5 | 29 | 75 |
Man ersieht aus diesen Zahlen, daß die Verwendung von Initiatoren den Umsetzungsgrad des Cyclohexanone
und des Butyraldehyds erhöht.
a) Dieses Beispiel beschreibt die kontinuierliche Oxydation von Gemischen aus n-Butyraldehyd und
Cyclohexanon.
Ein Gemisch dieser Verbindungen in einem Molverhältnis von 1:2 wird kontinuierlich in einer
Gesamtmenge von 120 ml je Stunde in ein Reaktionsgefäß eingeführt und das Gemisch auf 750C gehalten.
80 % des n-Butyraldehyds und 13 % des Cyclohexanone werden hierbei umgesetzt. Die Ausbeuten an ε-Caprolacton,
Adipinsäure und n-Buttersäure betragen 95,6 bzw. 96 Molprozent.
b) Die Umsetzung wird bei 100 ° C wiederholt, wobei das Molverhältnis von n-Butyraldehyd zu Cyclohexanon
1:1,68 und die Zufuhrgeschwindigkeit dieses Gemisches
84 ml je Stunde beträgt. Hierbei werden 95% des n-Butyraldehyds und 32% des Cyclohexanone
umgesetzt. Die Ausbeuten an ε-Caprolacton, Adipinsäure und n-Buttersäure betragen 80,12 bzw. 96 Molprozent.
In diesem Beispiel werden Versuche mit anderen Aldehyden als n-Butyraldehyd, nämlich mit Acetaldehyd
und Benzaldehyd, durchgeführt. In jedem Fall befindet sich das Cyclohexanon bei Atmosphärendruck
in einem Glasgefäß, und der Aldehyd wird kontinuierlich eingeleitet. Das Molverhältnis von Aldehyd zu
Cyclohexanon beträgt 1: 2. Im Versuch 1 beträgt die Temperatur 75° C und die Dauer der Aldehydzugabe
2 Stunden. Im Versuch 2 beträgt die Temperatur 850C und die Dauer der Aldehydzugabe 1 Stunde.
Am Ende der Reaktionszeit werden die Gemische
3°
35 analysiert und folgende Werte erhalten:
Versuch
Aldehyd
Umsetzungsgrad (%) Cyclohexanon Aldehyd
Ausbeute (Molprozent) Caprolacton I Adipinsäure Essigsäure
Acetaldehyd
Benzaldehyd
Benzaldehyd
18 26
76 56
71
71
74
Dieses Beispiel beschreibt die Oxydation eines n-Butyraldehyd-Cyclopentanon-Gemisches.
0,5 Mol n-Butyraldehyd werden allmählich innerhalb von 2 Stunden zu 1,0 Mol Cyclopentanon gegeben,
das sich bei Atmosphärendruck und 100° C in einem Glasgefäß befindet. Sauerstoff wird kontinuierlich
in einer Menge von 24 1 je Stunde durch das Gemisch mit Hilfe eines Kreuzrührers geblasen. Das rohe
Umsetzungsgemisch enthält 0,52 Mol nicht umgesetztes Cyclopentanon, 0,14 Mol (5-Valerolacton, 0,44 Mol
n-Buttersäure und 0,049 Mol Glutarsäure. Somit beträgt der Umsetzungsgrad von Cyclopentanon 48 %
und die Ausbeute an Valerolacton, Glutarsäure und n-Buttersäure 29, 10 bzw. 93%.
Innerhalb eines Zeitraumes von 1 Stunde werden 0,35 Mol 3,5,5-Trimethylcapronaldehyd allmählich zu
1,0 Mol Cyclohexanon bei Atmosphärendruck und 95° C in einem Glasgefäß gegeben. Sauerstoff wird
in einer Menge von 24 1 je Stunde durch das Gemisch mit Hilfe eines hohlen Kreuzrührers geblasen. Nach
der Zugabe des Aldehyds wird der Sauerstoff noch weitere 15 Minuten durch das 950C heiße Reaktionsgemisch
geleitet. Das Gemisch wird dann analysiert. Die Ausbeute an ε-Caprolacton beträgt 76 % bei einem
Cyclohexanon-Umsetzungsgrad von 34 %■
Durch ein Gemisch aus 0,05 Mol Adipinaldehyd und 0,75 Mol Cyclohexanon wird bei Atmosphärendruck
und 100° C in einem Glasgefäß Sauerstoff kontinuierlich in einer Menge von 241 je Stunde mit Hilfe eines
hohlen Kreuzrührers geblasen. Nach 2V2 Stunden wird
das Gemisch analysiert. Die Ausbeute an ε-Caprolacton beträgt 40% bei einem Cyclohexanon-Umsetzungsgrad
von 18 %.
Innerhalb eines Zeitraumes von 21I^ Stunden werden
1,22MoI n-Butyraldehyd allmählich zu 0,75 Mol
2-Methylcyclohexanon in einem Glasgefäß bei 950C
und Atmosphärendruck gegeben. Sauerstoff wird kontinuierlich in einer Menge von 241 je Stunde mit Hilfe
eines hohlen Kreuzrührers durch das 2-Methylcyclohexanon geblasen. Nach beendeter Zugabe des Butyraldehyds
wird Sauerstoff noch weitere 15 Minuten durch das auf 950C erhitzte Reaktionsgemisch geleitet.
Dieses wird dann aufgearbeitet, und die Ausbeute an ε-Methylcaprolacton beträgt 27%, bezogen auf eingesetztes
2-Methylcyclohexanon.
In diesem Beispiel wird der Einfluß von erhöhtem Druck erläutert.
Wie aus der folgenden Tabelle hervorgeht, werden 3 Mol Butyraldehyd allmählich zu 9 Mol Cyclohexanon
gegeben, das sich bei den angegebenen Temperaturen und Drücken in einem mit Aluminium aus-5
gekleideten Autoklav befindet. Ein Gemisch aus 5% Sauerstoff und 95% Stickstoff wird kontinuierlich
in das Gemisch mit einer Geschwindigkeit von 1,5 m3 je Stunde eingeleitet.
Ver such |
Druck (kg/cm2) |
Reaktions temperatur (°C) |
Dauer der Aldehydzugabe |
1 2 3 |
14 21 28 |
75 75 65 |
6 Stunden 2 Minuten 5 Stunden 37 Minuten 3 Stunden 2 Minuten |
Nach beendeter Zugabe des n-Butyraldehyds wird das Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch noch weitere 10 Minuten
durch das auf Reaktionstemperatur gehaltene Gemisch geleitet. Die Analyse des Reaktionsgemisches
ergab folgende Werte:
Ver | Umsetzungsgrad (7o) |
Butyr | Ausbeute (Molprozent) | Adipin | Butter |
such | Cyclo | aldehyd | Capro- | säure | saure |
hexanon | 94 | lacton | 11 | 88 | |
1 | 28 | 99 | 47 | 19 | 88 |
2 | 23 | 88 | 62 | 4 | 88 |
3 | 17 | 60 |
Die folgenden Versuche, die im wesentlichen gemäß Beispiel 9 durchgeführt werden, erläutern die günstige
Wirkung bei Verwendung von Dipyridyl als Komplexbildner.
Druck | temperatur | *) Nicht bestimmt. | Dipyridyl | 0 | Dauer der Aldehydzugabe | Umsetzungsgrad | aldehyd | Ausbeute (Molprozent) | Adipin- | nieder molekulare |
|
Ver such |
(kg/cm8) | (0Q | (Mol) | 0,0058 | (7o) Cyclo- Butyr- |
85,0 | Capro- | Fettsäuren | |||
28 | 65 | 2 Stunden 51 Minuten | hexanon | 81 | 8 | 76 | |||||
1 | 28 | 65 | 2 Stunden 51 Minuten | 10,0 | 42 | 6 | *) | ||||
2 | 12,0 | 55 | |||||||||
Die im folgenden aufgeführten Ergebnisse zeigen die wird Butyraldehyd allmählich zu 1,0 Mol Cyclo-
Wirkung anderer Komplexbildner auf die Reaktion hexanon gegeben, das auf 75 0C erhitzt wird. Sauer-
in Gegenwart von absichtlich zugesetztem Metall in stoff wird kontinuierlich in einer Menge von 241 je
Form eines organischen Salzes, d. h. eines Naphthe- 45 Stunde durch das Cyclohexanon mit Hilfe eines hohlen
nates oder Stearates unter Verwendung einer Glasapparatur. Innerhalb eines Zeitraumes von 1 Stunde
Kreuzrührers geblasen.
Versuch | Metallzusatz | Metallionenkonzentration, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsteilnehmer |
Komplexbildner | Komplex bildner konzentration |
0 | Initiator |
(Teile/10e) | (Mol) | |||||
3 | Mn | 0,5 | 0 | 0 | ||
Fe | 0,7 | |||||
Co | 1,3 | |||||
Ni | 0,3 | 0,001375 | ||||
Zn | 0,5 | |||||
4 | Mn | 0,5 | Dinatriumsalz der Äthylen- | 0 | ||
Fe | 0,7 | diamintetraessigsäure (EDTA) | ||||
Co | 1,3 | |||||
Ni | 0,3 | |||||
Zn | 0,5 | |||||
5 | Co | 10 | 0 | Benzoylperoxyd | ||
6 | Co | 10 | Cetyltrimethylammonmmsalz | 0,005 molar | ||
von EDTA (0,000030 molar) |
809 639/1941
ίο
Nach der Zugabe des n-Butyraldehyds wird Sauerstoff weitere 15 Minuten durch das Gemisch geleitet, das auf
Reaktionstemperatur gehalten wird. Die Analyse ergibt folgende Werte: ;
Versuch | Umsetzungsgrad (%) Cyclohexanon [ Butyraldehyd |
99 | Caprolacton | Ausbeute (Molprozent) Adipinsäure |
niedermolekulare Fettsäuren |
3 | 35 | 96 | 31 | 16 | 96 |
4 | 22 | 99 | 50 | 11 | 91 |
5 | 41 | 92 | 53 | ■ 11,8 | 100 |
6 | 16 | 72 | 3 | 94 5 |
Weitere Ergebnisse bei Verwendung von Komplexbildnem in Gegenwart von Metallen der gleichen Konzentration
wie in Versuch 3 der vorstehenden Tabelle sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Versuch | Komplexbildner | ■' | Dipicolinsäure | Konzentration | Cyclohexanon, Umsetzungsgrad |
e-Caprolacton- ausbeute |
s-Caprolacton »Durchgangs ausbeute«*) |
Dipyridyl | (Mol) | (7o) | (Molprozent) | (Molprozent) | |||
7 | Triphenylphosphit | 0,0051 | 33 | 79 | 26,1 | ||
8 | Citronensäure | 0,0034 | 30 | 51 | 15,5 | ||
9 | Weinsäure | 0,0021 | 23 | 61 | 13,6 | ||
10 | Oxalsäure | 0,0055 | 29 | 67 | 19,1 | ||
11 | Oxalsäure | 0,0056 | — | — | 17,9 | ||
12 | 0,0055 | — | — | 16,3 | |||
3 | — | 35 | 31 | 10,8 |
*) Die »Durchgangsausbeute« ist das Prozentverhältnis von Mol erzeugtem e-Caprolacton zu Mol eingesetztem Cyclohexanon.
Bei&piel 11
Die folgenden Versuche erläutern die Verwendung von Lösungsmitteln bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
Während eines Zeitraumes von einer Stunde werden 0,5 Mol Butyraldehyd allmählich zu einer Lösung von
0,5 Mol Cyclohexanon in dem angegebenen Lösungsmittel in ein Glasgefäß gegeben. Das Reaktionsgemisch
wird bei Atmosphärendruck auf der angegebenen Temperatur gehalten. Sauerstoff wird kontinuierlich
in einer Menge von 241 je Stunde durch das Gemisch mit Hilfe eines hohlen Kreuzrührers geblasen.
45
Ver such |
Reaktions temperatur (0C) |
Lösungsmittel | Mol eingesetztes Lösungsmittel |
1 2 |
75 50 |
Äthylacetat Benzol |
0,75 1,0 |
Nach beendeter Zugabe des n-Butyraldehyds wird Sauerstoff noch weiter« 15 Minuten durch das auf
Reaktionstemperatur gehaltene Gemisch geleitet. Dessen Analyse ergibt folgende Werte:
Ver such |
Umsetzungsgrad (%) Cyclohexanon |
Ausbeute Molprozent) Caprolacton j Adipinsäure |
4 0 |
1 2 |
34 15,6 |
92 100 |
Das folgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung von Luft als
sauerstoffhaltigem Gas.
Im Verlauf von einer Stunde werden 0,5 Mol Butyraldehyd allmählich zu 1,0 Mol Cyclohexanon gegeben,
das sich bei 75 0C und Atmosphärendruck in einem Glasgefäß befindet. Luft wird kontinuierlich in einer
Menge von 361 je Stunde durch das Gemisch mit HiHe
eines hohlen Kreuzrührers geblasen. Nach beendeter Zugabe des n-Butyraldehyds .wird die Luft noch weitere
15 Minuten durch das auf 75 0C gehaltene Gemisch geleitet. Dessen Analyse ergibt folgende Werte:
Umsetzungsgrad (%)
Cyclohexanon I Butyraldehyd
Cyclohexanon I Butyraldehyd
11,9
Ausbeute
an Caprolacton
(Molprozent)
67,5
76
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Esters. Im Verlauf von 3 Stunden werden 1,5 Mol n-Butyraldehyd
allmählich zu 0,5 Mol Octanon-2 gegeben, das sich bei 95° C und Ätmosphärendruck in einem
Glasgefäß befindet. Sauerstoff wird kontinuierlich in einer Menge von 241 je Stunde durch das Gemisch
mit Hilfe eines hohlen Kreuzrührers geblasen. Nach beendeter Zugabe des n-Butyraldehyds wird Sauerstoff
noch weitere 10 Minuten durch das auf 95° C gehaltene Gemisch geleitet. Es enthält nach Beendigung der
Reaktion 0,093 Äquivalentteile Ester, was 13 g Hexylacetat
entspricht. Das Hexylacetat wird durch Gaschromatographie abgetrennt und durch sein IR-Spektrum
identifiziert. Eine Probe des rohen Reaktionsproduktes wird mit In-Natronlauge verseift, und n-
Hexanol wird als eines der Reaktionsprodukte identifiziert.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Lactonen und bzw. oder Carbonsäuren oder von Estern durch
Oxydation von Gemischen aus Ketonen und Aldehyden mit Sauerstoff oder einem sauerstoff-
haltigen Gas in flüssiger Phase, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Oxydation bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 1500C,
vorzugsweise von 50 bis 1200C, unter Ausschluß
von zugesetzten Metallverbindungen durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ketone cyclische Ketone mit
5 bis 12 Kohlenstoffatomen im Ring sowie aromatische oder gesättigte aliphatische Ketone,
bei denen die Carbonylgruppe nicht Teil eines Ringsystems ist, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gesamtmolverhältnis
von Aldehyd zu Keton im Bereich von 1:10 bis 4:1, vorzugsweise im Bereich von 1:5 bis 2:1
anwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
eines Reaktionsinitiators wie von ultraviolettem Licht, Ozon, Wasserstoffperoxyd, Alkylhydroperoxyd,
Dialkylperoxyd, Ketonperoxyd, Peroxyden mit der Gruppierung R — CO, in der Reine
Alkyl- oder Arylgruppe bedeutet, Dialkylperoxydicarbonaten, Peroxyestern oder Azobisalkoxynitrilen,
durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch
einen Komplexbildner zusetzt.
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