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Laufbildwerfer mit zahnrollenlosem Filmtransport Die Erfindung betrifft
einen Laufbildwerfer mit zahnrollenlosem Filmtransport, der zur Vorwärtsprojektion
sowie zum schnellen, motorischen Rückspulen des Films durch die Bildbühne eingerichtet
ist, wobei am Eingang und am Ausgang der Bildbühne je ein elastisches Dämpfungsglied
sowie eine Leitrolle für den Film angeordnet sind.
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Durch die USA.-Patentschrift 2 287 792 ist bereits ein Laufbildgerät
mit Dämpfungsgliedern bekanntgeworden, welche als federnde Bügel ausgebildet sind,
über die der Film hinweggleitet. Bei dieser Bauart ist der Film einer beträchtlichen
Reibung ausgesetzt, die bei hohen Laufgeschwindigkeiten, wie sie insbesondere beim
Rückspulen auftreten, eine starke Erwärmung des Films und einen erheblichen Schichtabtrieb
verursacht.
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Bei einer anderen bekannten Ausführung nach der deutschen Patentschrift
892 711 läuft der Film über eine Leitrolle, die an einem Dämpfungsglied befestigt
ist. Diese Anordnung ist nicht mit den Nachteilen der erstgenannten Bauart behaftet.
Dafür sind bei ihr verhältnismäßig große Massen zu bewegen, welche ihre Empfindlichkeit
und ihr Reaktionsvermögen beträchtlich herabsetzen. Ein damit ausgerüsteter Projektor
hat insbesondere bei hohen Bildfrequenzen einen schlechten Bildstand, weil das Dämpfungsglied
zu schwerfällig ist, um im Schaltrhythmus des Fimgreifers mitzuschwingen.
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Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, einen Laufbildwerfer
mit zahnrollenlosem Filmtransport der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, der
die Vorteile eines guten Bildstands und einer fimschonenden Arbeitsweise in sich
vereinigt.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Dämpfungsglieder
und die Leitrollen am Projektorgehäuse beweglich angeordnet und wechselweise aus
einer unwirksamen Lage außerhalb der Filmbahn in eine Arbeitsstellung überführbar
sind, in welcher die Glieder bzw. die Rollen am Film anliegen und diesen umlenken.
Auf diese Weise braucht bei der Ausbildung der Dämpfungsglieder auf die Belange
der Filmrückspulung keine Rücksicht genommen zu werden, da für diesen Zweck besondere,
von den Dämpfungsgliedern getrennte Rollen zum Einsatz kommen, welche für eine optimale
Filmschonung sorgen. Dadurch können die Dämpfungsglieder so leicht und empfindlich
gemacht werden, wie es im Interesse eines guten Bildstands geboten erscheint.
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In der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung ist die Erfindung
an einem Ausführungsbeispiel, das einen Laufbildwerfer darstellt, näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 das vereinfacht dargestellte Gerät in Seitenansicht, F
i g. 2 die für die Erfindung wesentlichen Teile des Geräts in ihrer der Vorwärtsprojektion
des Films zugeordneten Lage, F i g. 3 eine Rückansicht des am Eingang der
Bildbühne angeordneten, schwenkbaren Trägers in der Stellung nach F i
g. 2, F i g. 4 die Anordnung nach F i g. 2 beim Rückspulen
des Films, F i g. 5 den am Eingang der Bildbühne angeordneten Träger während
des Rückspulvorgangs in der Ansicht nach F i g. 3,
F i g. 6 den teilweise
geschnitten gezeichneten Träger in einer Ansicht von vorn.
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In der Zeichnung ist mit 1 das mit einem Traggriff 2 versehene
Gehäuse des Laufbildwerfers bezeichnet Die Stimwand 3 dieses Gehäuses trägt
ein Projektionsobjektiv 4. Außerdem sind am Gehäuse 1 eine Filmvorratsspule
6 und eine Filmaufwickelspule 7 drehbar gelagert. Die nicht dargestellte
Projektionslampe ist in einem Lampenhaus 8 untergebracht, an dem ein aufklappbarer
Deckel 9 angelenkt ist. Zwei Drucktasten 10 und 11 dienen zum
Ein- und Ausschalten der Lampe und des gleichfalls nicht gezeigten Gerätemotors.
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Von der Vorratsspule 6 läuft der Film 12 über eine Umlenkrolle
13 durch die nachstehend näher beschriebene, unter dem Deckel 9 liegende
Bildbühne und anschließend über eine weitere Umlenkrolle 14 zur Aufwickelspule
7.
Die Bildbühne besteht aus einer gerätefesten Filmführungsplatte
15 und einer in Richtung der optischen Achse beweglichen, federbelasteten
Andruckplatte 16, welche zum Rückspulen des Films 12 von der Platte
15 abhebbar ist. Die beiden Platten 15, 16 sind in bekannter
Weise mit einem Filmfenster 17 a bzw. 17 b und einem Schlitz
18 a bzw. 18 b versehen, der vom Zahn 19 eines Filmtransportgreifers
durchgriffen wird.
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Die Andruckplatte 16 hat zwei parallel zur Objektivachse gerichtete
und mit Köpfen versehene Stifte 20, 21, welche in Bohrungen 22 bzw. 23 einer
Objektivträgerplatte 24 verschiebbar geführt sind.
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Jeden der beiden Stifte 20, 21 umschlingt eine Druckfeder
25 bzw. 26, die sich- mit ihrem einen Ende an der Andruckplatte
16 und mit ihrem anderen Ende an der Objektivträgerplatte 24 abstützen und
bewirken, daß sich die Andruckplatte 16 federnd gegen die Führungsplatte
15 legt.
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Am Eingang und am Ausgang der von den beiden Platten 15, 16
gebildeten Bildbühne sind je ein Dämpfungsglied 27 bzw. 28 und eine Leitrolle
29 bzw. 30 für den Film 12 angeordnet. Dämpfungsglied und Leitrolle
sind dabei wechselweise aus einer unwirksamen Lage außerhalb der Filmbahn in eine
Arbeitsstellung überführbar, und zwar derart, daß bei der Vorwärtsprojektion der
Film 12 über die Dämpfungsglieder 27, 28 und beim schnellen, motorischen
Rückspulen über die Leitrollen 29, 30 läuft.
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Die Dämpfungsglieder bestehen im Ausführungsbeispiel aus
je einem Rähmchen 31 bzw. 32, das an einem Gleitstein
33 bzw. 34 dem Filmzug nachgebend geführt ist. Zwischen Rähmchen und Gleitstein
ist eine schwache Druckfeder 35 bzw. 36 eingesetzt, die das Rähmchen
in der dargestellten Endlage zu halten sucht.
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Als Träger für die Teile 27, 29 und 28, 30 dient
je eine Trommel 37 bzw. 38, welche am Gerätegehäuse
1 auf einem Zapfen 39 bzw. 40 drehbar gelagert ist. Die Bewegungsrichtung
der Dämpfungsglieder 27, 28 verläuft dabei radial zur Trommelachse. Die ebenfalls
auf den Trommeln 37,38 sitzenden Lagerachsen für die Leitrollen
29, 30 sind mit 41 bzw. 42 bezeichnet.
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Die Trommeln 37, 38 sind durch eine Schubstange 43 gelenkig
miteinander verbunden. Der die Verbindung zwischen Schubstange und oberer Trommel
37 herstellende Gelenkzapfen trägt ein Griffstück 44, das einen Schlitz 45
des Deckels 9 durchgreift (F i g. 1). An der Schubstange 43 ist eine
Zugfeder 46 eingehängt, welche die Stange an einen gerätefesten Anschlag 47 anzulegen
und die beiden Trommeln 37, 38 in der in F i g. 4 dargestellten, der
Rückspulung des Films zugeordneten Lage zu halten sucht.
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Wie aus den F i g. 3, 5 und 6 ersichtlich, ist an der
Innenwand der oberen hohlen Trommel 37 auf einem Zapfen 48 eine Sperrklinke
49 gelagert, welche dazu dient, die Trommeln 37, 38 in der der Vorwärtsprojektion
des Films zugeordneten Lage nach F i g. 2 gegen die Wirkung der Zugfeder
46 festzuhalten. Zu diesem Zweck hat die Sperrklinke 49 eine Riegelnase
50, die mit einem Vorsprung 51 des Gerätegehäuses 1 zusammenarbeitet.
Zum Lösen der Sperre dient ein am Rähmchen 31 des Dämpfungsglieds
27 ausgebildeter Zapfen 52, welcher einen Schlitz 53 der Trommel
37 durchgreift und in dessen Bewegungsbahn ein Arm 54 der Sperrklinke 49
liegt. Eine Zugfeder 55 sucht die Klinke in der in F i g. 3 dargestellten
Sperrlage zu halten. Die am Ende der Vorwärtsprojektion auftretende, erhöhte Filmstraffung
verschiebt das Rähmchen 31 des Dämpfungsglieds 27 gegen die Kraft
der Feder 55 so weit, daß der Zapfen 52 die Sperrklinke 49 gegen die
Wirkung der Feder 55 schwenkt, wodurch ihre Riegelnase 50 den Vorsprung
51 verläßt und die beiden Trommeln 37,
38 unter dem Einfluß
der Zugfeder 46 in die Stellung nach F i g. 4 überwechseln.
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Die Objektivträgerplatte 24 steht unter dem Einfluß zweier Druckfedern
56, 57, welche sie an den Außenumfang der Trommeln 37, 38 anlegen.
Letztere haben je einen Nocken 58 bzw. 59, welche beim Verstellen
der Trommeln in ihre der Rückspulung des Films zugeordnete Lage nach F i
g. 4 mit der Objektivträgerplatte 24 in Eingriff kommen und diese gegen die
Wirkung der Druckfedern 56, 57 verschieben. Dabei nimmt die Platte 24 die
Stifte 20, 21 mit, so daß sich die Andruckplatte 16 von der gerätefesten
Führungsplatte 15 abhebt.
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Die Arbeits- und Bedienungsweise des beschriebenen Laufbildwerfers
ist wie folgt: Während der Vorwärtsprojektion nehmen die beiden Trommeln
37,38
die in F i g. 2 dargestellte Lage ein, in welcher der Film 12
über die Dämpfungsglieder 27, 28 läuft, wobei die Leitrollen 29, 30
außerhalb der Filmbahn liegen und die Bildbühne 15, 16 geschlossen ist. Die
Riegelnase 50 der Sperrklinke 49 liegt hinter dem Vorsprung 51 des
Gerätegehäuses 1 (F i g. 3) und hält dadurch die Trommeln
37,38 gegen die Wirkung der an der Schubstange 43 eingehängten Zugfeder 46
in ihrer eingenommenen Lage fest.
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Ist der Film 12, dessen Ende fest mit dem Kern der Vorratsspule
6 verbunden ist, vollständig von dieser Spule abgewickelt, so tritt, bedingt
durch die Schaltwirkung des Greiferzahns 19, ein erhöhter Filmzug auf. Dabei
drückt der Film 12 das Rähmchen 31 des Dämpfungsglieds 27 gegen die
Wirkung seiner Feder 35 in radialer Richtung so weit nach innen, daß der
Zapfen 52 des Rähmchens 31 auf den Arm 54 der Sperrklinke 49 trifft
und diese gegen die Wirkung der Feder 55 schwenkt. Die Verriegelung
50,
51 wird gelöst, und die beiden Trommeln 37, 38
schwenken
unter dem Einfluß der Feder 46 in die in F i g. 4 dargestellte, dem Rückspulen
des Films zugeordnete Lage, welche durch den gerätefesten Anschlag 47 bestimmt wird.
Durch das von der Stelffung nach F i g. 2 in Pfeilrichtung erfolgende Drehen
der beiden Trommeln 37,38 gelangen die an ihnen befindlichen Dämpfungsglieder
27, 28 in eine unwirksame Lage außerhalb der Filmbahn und werden daher beim
Rückspulvorgang nicht beansprucht. An ihre Stelle treten als Filmumlenkelemente
die beiden Leitrollen 29, 30, welche bisher vom Film 12 entfernt waren. Außerdem
kommen die an den Trommeln befindlichen Nocken 58, 59 zur Wirkung
und heben über die Objektivträgerplatte 24 und die beiden Stifte 20, 21 die Andruckplatte
16 von der Führungsplatte 15 ab (F i g. 4). Der in der Bildbühne
befindliche, gestraffte Filmabschnitt wird durch die Leitrollen 29, 30 etwas
nach vom, d. h. zum Objektiv hin, verschoben, so daß er der Bewegung der
Andruckplatte 16 nachfolgt und sich vom Greiferzahn 19 entfernt. Nunmehr
kann der Projektor durch Drücken der Taste 11 zum motorischen Rückspulen
des Films 12 eingeschaltet werden. Der Film läuft dabei von der Aufwickelspule
7 über die Rollen 14, 30, 29, 13 zurück auf die Vorratsspule
6.
An Stelle der manuellen Bedienung könnte die Umschaltung
des Geräts auf Rückspulen auch selbsttätig in Abhängigkeit von der am Ende der Vorwärtsprojektion
erfolgenden Filmstraffung erfolgen, beispielsweise derart, daß von der Schubstange43
oder einer der beiden Trommeln ein entsprechender, im Stromkreis des Gerätemotors
angeordneter Rücklaufschalter geschlossen wird.
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Um das Gerät erneut projektionsbereit zu machen, sind die beiden Trommeln
37, 38 mit Hilfe des Griffstücks 44 wieder in die in F i g. 2 dargestellte
Lage zu überführen. Bei Erreichen dieser Stellung rastet die Riegelnase
50 hinter dem gerätefesten Vorsprung 51 ein und hält dadurch die beiden
Trommeln gegen die Wirkung der Zugfeder 46 fest. Beim Drehen der Trommeln geben
deren Nocken 58, 59 die Objektivträgerplatte 24 frei, so daß sich diese unter
der Wirkung ihrer Federn 56, 57 in Richtung der optischen Achse verschiebt
und die Andruckplatte 16 an die gerätefeste Führungsplatte 15 anlegt.