DE1279327B

DE1279327B - Vorrichtung zur Ummantelung von aus einem Holzkern bestehenden Leisten mit Kunststoff

Info

Publication number: DE1279327B
Application number: DEZ7026A
Authority: DE
Inventors: Luigi Zanini
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-12-22
Filing date: 1958-12-22
Publication date: 1968-10-03
Also published as: FR1243305A

Description

Vorrichtung zur Ummantelung von aus einem Holzkern bestehenden Leisten mit Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ummantelung von aus einem Holzkern bestehenden Leisten mit Kunststoff, insbesondere von Rolladenleisten, mit einer Strangpresse, durch deren Winkelspritzkopf der Holzkern vorschiebbar und mit Kunststoff nahtlos überziehbar ist.
Bei derartigen bekannten Vorrichtungen besitzt der Spritzkopf eine an den Holzkern angepaßte Einlaßdüse sowie eine der äußeren Querschnittsform der Kunststoffummantelung entsprechende Auslaßdüse, und es wird der Kunststoff innerhalb des Kopfes unter Druck auf den Holzkern aufgepreßt.
Bezüglich der bei der Extrudierung von Kunststoff angewendeten hohen Drücke kann Holz nicht als unverformbar betrachtet werden und es tritt tatsächlich eine erhebliche Formänderung des Kernes ein, welche abhängig von den gerade durchlaufenden Einzelstücken, aus denen der Holzkern vorzugsweise zusammengefügt worden war, auch in ihrer Größe nicht vorherbestimmbar ist. Darüber hinaus werden zur Plastifizierung des Kunststoffes Temperaturen verwendet, welche meist über 2000 C liegen.
Bei dieser Temperatur des Kunststoffes können nach Verlassen des Spritzkopfes und damit einer Entlastung vom äußeren Druck sich die im Holzkern enthaltenen Gase und Dämpfe expandieren und führen dazu, daß der Kunststoffmantel vom Kern abgehoben oder sogar zersprengt wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, unter Vermeidung dieser Nachteile eine Ummantelungsvorrichtung zu schaffen, welche eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit erreicht und die Verwendung eines Holzkernes gestattet, welcher auch aus sonst als Abfallprodukte anzusehenden Holzabschnitten besteht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der in an sich bekannter Weise einen Führungskanal für den Holzkern und einen den Führungskanal und einen Einsatz umgebenden Ringkanal zur schlauchartigen Austragung des sich erst im Abstand von der Ringkanalausstoßseite an den Holzkern anlegenden Kunststoffs aufweisenden Winkelspritzkopf den Führungskanal umgebende und im Einsatz angeordnete axiale Gas- und Dampfabzugskanäle besitzt, die mit einer Absaugeeinrichtung verbunden sind, und daß dem Winkelspritzkopf eine Kühlvorrichtung nachgeschaltet ist, welche mindestens an ihrer Eingangsseite als Kalibrierdüse mit einem freien Durchtrittsquerschnitt entsprechend der gewünschten endgültigen Leistenform ausgebildet ist. Es ist dabei zweckmäßig, daß dem Winkelspritzkopf eine Kittvorrichtung mit einer an ihrem Austragsende befindlichen, dem SolIquerschnitt des Holzkernes entsprechenden Kalibrieröffnung vorgeschaltet ist.
Es ist zwar für das Üb erziehen von elektrischen Leitungen mit Kunststoff bekannt, diesen mittels einer zu der Leitung konzentrisch angeordneten Ringdüse schlauchförmig mit einer wesentlich höheren Wandstärke zu extrudieren als der gewünschten Dicke des Kunststoffüberzuges entspricht und dann den Schlauch mittels einer Ziehform oder Düse auf die Leitung herabzuziehen und gleichzeitig dünner zu ziehen. Bekannt sind ferner andere Ummantelungsvorrichtungen, bei denen die mit einer Kunststoffhülle zu versehenden Drähte oder Kabel auf einem innerhalb des Spritzkopfes befindlichen Abschnitt ihrer Länge einem Unterdruck ausgesetzt sind, um eine feste Anlage des Kunststoffmantels an dem zu umspritzenden Kabel zu erreichen. Gemäß der Erfindung wird diese Wirkung als Nebenerscheinung ebenfalls erzielt, aber Aufgabe der Kanäle im Einsatz ist es, die vom Holzkern bzw. dessen Kittschicht abgegebenen Dämpfe und Gase abzuführen.
Zu diesem Zweck sind auch die Abzugskanäle in Axialrichtung des den Holzkern umgebenden Einsatzes angeordnet, so daß die Absaugung an der kritischen Stelle erfolgt, an der sich der heiße Kunststoffschlauch an den Holzkern anzulegen beginnt.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann zwischen der Kittvorrichtung und dem Spritzkopf eine Heizvorrichtung angeordnet sein, welche eine Verfestigung des Kittes vor dem Eintritt in den Winkelspritzkopf bewirkt.
Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß der Ringkanal zur schlauchartigen Austragung des Kunststoffes im Winkelspritzkopf nicht genau dem gewünschten endgültigen Leistenprofil, d.h. dem Außenquerschnitt des Ilunststoffmantels, angepaßt zu werden braucht, so daß geringere Rüstkosten bei Herstellung unterschiedlicher Leistenprofilformen entstehen und der Kunststoffmantel eine kompliziertereForm erhalten kann, ohne daß Schwierigkeiten hinsichtlich eines ungleichmäßigen Fließens des Kunststoffes im Ringkanal entstehen. Dagegen ist die Kalibrierdüse der Kühlvorrichtung billiger herstellbar, da diese nicht unter dem hohen Extruderdruck steht und gegebenenfalls auch in ihren Abmessungen während des Betriebes einstellbar ausgebildet werden kann.
Zweckmäßigerweise sind am Austragsende des Winkelsprftzkopfes und yor der Kalibrierdüse radial zur Leiste gerichtete Kühlluftdüsen angeordnet.
Die Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Winkelspritzkopf, F i g. 2 eine in Transportrichtung des Holzkernes dem in F i g. 1 dargestellten Winkelspritzkopf nachgeschaltete Kühlvorrichtung im Längsschnitt und F i g. 3 einen Längsschnitt durch den dem in Fig.1 dargestellten Winkelspritzkopf vorgeschalteten Kopf der Kittvorrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist der Winkelspritzkopf 1 einer Presse zum Austragen von Kusntstoff, z.B. einer Schneckenpresse, einenFührungskanal 2 für den kontinuiërlich vorwärtsbewegten profilierten Hölzkera 3 auf. Die Ausstoßöffnung der Presse mündet in einen Ringkanal 4, welcher den Führungskanal umgibt.
Von diesem - Ringkanal 4 gellt ein für das Austragen des Kunststoffes bestimmter Ringkanal 5 zur Stirnseite 6 des Winkelsprizkopfes 1. Die Ringkanäle 4 und 5 sind durch den Einsatz 2 a von dem Holz kern 3- getrennt. Der unter Druck - stehende Kunststoff tritt aus- der stirnseitigen Öffnung des Ringglcanals-5 mit einer Temperatur von etwa 250°C aus~und bildet einen konischen Schlauch 7, der sich allmählich dem Holzkern 3 außerhalb des Spritzkopfes 1 nähert und diesem an der Stelle 8 bereits anliegt, Im Itu Einsatz 2 a sind mehrere Längskanäle 9 vorgesehen, welche mit einer Absaugeeinrichtung 1Q verbunden sind Durch diese Kanäle 9 kann der in dem Raum 11 hinter dem Kopf 1 entstehende Dampf entweichen bzw. abgesaugt werden, so daß ein Druck vom Innern auf den Kunststoffschlauch 7 vermieden wird.
Nach austritt aus dem Winkelspritzkopf 1 wird der Kunststoffschlauch gemäß dem- dargestellten Ausführungsbeispiel durch Luftdüsen 12 abgekühlt, so daß er an der Stelle 8 eine Temperatur von etwa 1600 C aufweist. Kurz nachdem sich der Schlauch an den Holzkern 3- angelegt hat, wird er durch eine Kalibrierdüse 13 geführt, deren Querschnitt das Außenprofil-des mit Kunststoff ummantelten Holz- kernes, d. h. die endgültige Form der Leiste - bestimmt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, schließt sich an die Kalibrierdüse 13 ein Kühlkopf 14 an, der einen Teil 15 mit Luftkühlung und einen Teil mit Wasserkühlung aufweist. Zum Zweck der Wasserkühlung ist um den mit dem Kunststoffmantel der Leiste 17 in Berührung stehenden Führungskanal 16 ein Fließwassermantel 18 gelegt.
F i-g. 3 zeigt eine dem Winkelspritzkopf gemäß Fig. 1 vorgeschaltete Kittvorrichtung, die einen Kopf 19 mit einem Führungskanal 20 für den Holzkern 3 aufweist. Diesen Führungskanal 20 umgibt ein Ringkanal 21, der eine konische, ringförmige Austragsöffnung 22 aufweist, welche sich nach dem Holzkern zu öffnet. Durch den Führungskanal 20 wird der Löcher 24 od. dgl. aufweisende Holzkern 3 kontinuierlich vorgeschoben und läuft am Austragsende der konischen Austragsöffnung 22 vorbei, wobei der mit Leim vermischte Kitt beim Vorbeilaufen in die Vertiefungen, Risse oder Löcher 24 infolge des Druckes eingepreßt wird Die sich an das Austragsende der konischen Öffnung 22 anschließende Kalibrieröffnung 25 für den Holzkern 3 ist genau entsprechend dem Sollprofil kalibriert, so daß der Holzkern aus dem Kopf 19 in sekiner gewünschten Querschnittsgestalt herauskommt und nunmehr in den Kopf gemäß Fig.1 eingeführt werden kann.
Zwischen der Kittvorrichtung gemäß Fig. 3 und dem in Fig. 1 dargestellten Winkelspritzkopf kann noch eine : Heizvorrichtung vorgesehen sein, welche eine Aushärtung der Kittmasse und ein Vortrocknen des Holzes bewirkt.

Claims

-Patentanspruche : 1. Vorrichtung zur Ummantelung von aus einem Holzkern bestehenden Leisten mit Kunststoff, insbesondere von Rolladenleisten, mit einer Strangpresse, durch deren Winkelspritzkopf der Holz; kern - vorschlebbar und mit Kunststoff nahtlos überziehbar ist, dadurch geken-nzeichnest, daß der in an sich bekannter Weise einen Führungskanal (2) für den Holzkern (3) und einen den Führungskanal (2A) und einen Einsatz (2a) umgebenden Ringkanal (4, 5) zur schlauchartigen Austragung des sich erst in Abstand von der Ringkanalausstoßseite an den Holzkern anlegenden Kunststoffs aufweisende Winkelspritzkopf (1) den Führungskanal(2) umgebende und im Einsatz (2a) angeordnete, axiale Gas- und Dampfabzugskanäle (9) besitzt, die mit einer Absaugeeinrichtung verbunden sind und daß dem Winkelspritzkopf (1) eine Kühlvorrichtung (14, 16, 18) nachgeschaltet ist, welche mindestens an ihrer Ei gangsseite als Kalibrierdüse (13) mit einem freien Durchtrittsquerschnitt entsprechend der gewünschten endgültigen Leistenform (17) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Winkelspritzkopf (1) eine Kittvorrichtung (19) mit einer an ihrem Austragsende befindlichen, dem Sollquerschnitt des Holzkernes (3) entsprechenden Kalibrieröffnung (25) vorgeschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kittvorrichtung (19) und dem Spritzkopf (1) eine Heizvorrichtung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Austragsende des Winkelspritzkopfes (1) und vor der Kalibrierdüse (13) radial zur Leiste gerichtete Kühlluftdüsen (12) angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 762 856, 932 866 ; französische Patentschrift Nr. 1 160 743; USA.-Patentschriften Nr. 1 419 090, 2 550 555, 2 599 493, 2 576 444, 2 736 897.