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Abstimmvorrichtung für Rundfunkempfangsgeräte mit Drucktasteneinstellung,
insbesondere für Autorundfunkempfänger Die Erfindung betrifft eine Abstimmvorrichtung
für Rundfunkempfangsgeräte mit Drucktasteneinstellung, insbesondere für Autorundfunkempfänger,
bei der jede Drucktaste aus einer Kombination zweier gegeneinander bewegbarer Schieber
besteht, deren einer den Druckknopf trägt und deren anderer eine, wunschgemäß in
eine beliebige Winkelstellung einstellbare und in dieser verriegelbare Steuerscheibe
trägt, die durch Herausziehen der Drucktaste aus der Normalstellung entriegelbar
und beim Hineindrücken der Drucktaste in die Normalstellung verriegelbar ist, während
beim weiteren Hineindrücken der Drucktaste mit vorher verriegelter Steuerscheibe
das Abstimmorgan in die durch ein mit der betreffenden Drucktaste gekuppeltes Einstellorgan
festgelegte Lage gebracht wird.
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Nach Loslassen der weiter hineingedrückten Drucktaste kehrt diese
in die Normalstellung zurück, um bei erneutem Drücken das mit dem Einstellorgan
gekuppelte Abstimmorgan in die festgelegte Lage zu bringen.
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Derartige Abstimmvorrichtungen sind bekannt. Die Erfindung, die von
einer Abstimmvorrichtung der eingangs näher bezeichneten Gattung ausgeht, hat sich
zum Ziel gesetzt, die Konstruktion und die Herstellung derartiger Abstimmvorrichtungen
zu vereinfachen und zu verbilligen, so daß durch die Verringerung der Zahl der Einzelteile
auch die Montage und Lagerhaltung einfacher werden. Dies wird bei einer Abstimmvorrichtung
der eingangs näher bezeichneten Gattung dadurch erreicht, daß gemäß der Erfindung
der Steuerscheibenschieber ein hartelastischer materialhomogener Körper ist, der
in einer Längsaussparung des Drucktastenschiebers verschiebbar ausgebildet ist und
der mittig eine die Steuerscheibe enthaltende Längsaussparung sowie seitlich Keilflächen
derart aufweist, daß durch Auflaufen von am Drucktastenschieber vorgesehenen Vorsprüngen
auf die Keilflächen die Steuerscheibe durch Andrücken der Längsaussparungswandungen
verriegelbar und umgekehrt entriegelbar ist. Derartige Steuerscheibenschieber, die
eine Mehrzahl Funktionen in sich vereinigen, können in einem einzigen Arbeitsgang
durch Spritzen, Pressen oder Gießen aus einem geeigneten hartelastischen Kunststoff
hergestellt werden. Als beispielsweise geeignet hat sich ein Kunststoff aus der
Gruppe der Acetalharze erwiesen, der unter der Bezeichnung Superpolyoxymethylen
oder polymerisiertes Formaldehyd mit unverzweigter Kette bekannt ist.
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Im folgenden wird an Hand der F i g. 1 bis 6 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. In diesen zeigt F i g.1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Abstimmvorrichtung, F i g. 2 eine Draufsicht auf diese Abstimmvorrichtung, F i g.
3 den Schnitt A -B der F i g. 2, F i g. 4 den Schnitt C-D der F i g. 2, F
i g. 5 eine Seitenansicht auf einen vergrößert dargestellten Steuerscheibenschieber
und F i g. 6 die zugehörige Draufsicht.
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Die Abstimmvorrichtung weist einen Drehknopf 1
für die kontinuierliche
Handabstimmung des nichtdargestellten Abstimmorgans auf, welches beispielsweise
ein Variometer oder ein Drehkondensator sein kann. Ferner weist die Abstimmvorrichtung
eine Mehrzahl, und zwar fünf Drucktasten auf, von denen eine (2) in der herausgezogenen,
eine (3) in der Normalstellung und eine (4) in der am weitesten hineingedrückten
Stellung dargestellt ist. Sämtliche vorgenannten Teile sind in dem Kastenrahmen
5 gehaltert.
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Jede der Drucktasten besteht aus einer Kombination zweier gegeneinander
bewegbarer Schieber 6, 7; an einem (6) sitzt der Druckknopf 8, während der andere
(7) eine wunschgemäß in eine beliebige Winkelstellung einstellbare und in der gewünschten
Winkelstellung verriegelbare Steuerscheibe 9 trägt. Die Steuerscheibe 9 ist in bekannter
Weise im wesentlichen halbkreisförmig ausgebildet und mittels des Stiftes 10 drehbar
in dem Steuerscheibenschieber 7 gehaltert. Der Steuerscheibenschieber 7 wird in
einem Arbeitsgang aus einem hartelastischen materialhomogenen Kunststoff durch Spritzen,
Pressen oder Gießen hergestellt. Der Steuerscheibenschieber 7 weist eine
Längsaussparung
11 (F i g. 6) auf, in welcher die wunschgemäß in beliebige Winkelstellungen einstellbare
Steuerscheibe 9 drehbar gehaltert ist. Seitlich weist der Steuerscheibenschieber
7 zwei Führungsnuten 12 sowie in deren Verlängerung zwei Führungsrippen 40 auf,
die der Längsverschiebbarkeit des Steuerscheibenschiebers 7 im Drucktastenschieber
6 und in den Einschnürungen 19 (F i g. 5) der Druckrollen 18 dienen.
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Um das Einsetzen des Steuerscheibenschiebers 7 in die Längsaussparung
13 des aus Blech gestanzten Drucktastenschiebers 6 zu ermöglichen, weist
der Drucktastenschieber zwei Abknickungen 14, 15 (F i g. 4) im Bereich des einen
verbreiterten Endes der Längsaussparung 13 (F i g. 2) derart auf, daß der Steuerscheibenschieber
7 mit seinen seitlich- vorgesehenen Führungsrippen 40 in die Einschnürungen 19 (F
i g. 5) der vorher in die Augen 17 des Drucktastenschiebers 6 eingesetzten Druckrollen
18 und mit den Führungsnuten 12 über die Längsaussparungskanten 16 (F i g.
2) des Drucktastenschiebers einschiebbar ist.
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Der Steuerscheibenschieber 7 weist außen zwei, den seitlich zur Anlage
kommenden Druckrollen 18 zugeordnete Keilflächen 20 auf, die in der F i g. 6 aus
Gründen einer deutlichen Darstellung mit übertrieben tiefen Rastaussparungen
21, 22 versehen gezeichnet sind, die in den Keilflächen 20 an beiden
Enden des Hubes des Steuerscheibenschiebers 7 angeordnet sind.
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Zunächst schnappen beim Einschieben des Steuerscheibenschiebers 7
die Druckrollen 18 in die im Bereich des einen Endes vorgesehenen beiden Rastaussparungen
21 ein und verhindern ein Herausfallen des Steuerscheibenschiebers 7 aus dem Drucktastenschieber
6. In dieser Lage ist die Steuerscheibe 9 frei beweglich, so daß sie ohne Schwierigkeit
in eine gewünschte Winkelstellung zu verschwenken ist. Beim weiteren Einschieben
des Steuerscheibenschiebers 7 dagegen laufen die Druckrollen 18 nach Anlage der
Steuerscheibe 9. an die prallelen Stangen 26 des Einstellorgans 25 weiter
gegen die Keilflächen 20 auf, wodurch die Längsaussparungswandungen 23 in
einem steigenden Maße von beiden Seiten gegen die Steuerscheibe 9 gedrückt und nach
Einschnappen der Druckrollen 18 in die beiden Rastaussparungen
22
am Ende des Hubes die Steuerscheibe 9 unverrückbar verriegelt wird. Der
Hub wird durch Anschlag des Steuerscheibenschiebers 7 an die Kante 44 des Drucktastenschiebers
6 begrenzt. Die Druckrollen 18 drücken nicht nur beidseitig gegen die Steuerscheibe
9, sondern ferner auch beidseitig des Drucktastenschiebers 6 gegen die Steuerscheibe,
wodurch eine verhältnismäßig großflächige Bremsung und Verriegelung der Steuerscheibe
erreicht wird. In der Normalstellung der Drucktasten, welche Stellung die zweite
Drucktaste 3 zeigt, ist die Steuerscheibe 9 in der vorbeschriebenen Weise verriegelt.
Diese Verriegelung wird durch Herausziehen der Drucktaste aus der Normalstellung
in die bei der ersten Drucktaste 2 gezeigte Stellung gelöst, indem beim Herausziehen
des Drucktastenschiebers 6 der Steuerscheibenschieber 7 gegen die vordere Querwand
24 des Kastenrahmens 5 anstößt und gegen den Drucktastenschieber 6 verschoben wird.
Dabei gleiten die Druckrollen 18 aus den hinteren Rastaussparungen 22 an den Keilflächen
20 entlang bis in die vorderen Rastaussparungen 21. Dieser Hub ist durch die Kanten
41 am Drucktastenschieber 7 begrenzt. Infolge der Druckverminderung und der
Elastizität des Kunststoffes federn die elastischen Längsaussparungswandungen 23
nach außen zurück, so daß die Steuerscheibe 9 freigegeben wird. Um bei den Umsteuervorgängen
ein Klemmen der Steuerscheibe 9 zu verhüten, weisen die Wandungen 23 der Längsaussparung
13 des Steuerscheibenschiebers 7 zumindest im Bereich der beiden Enden einen gegenüber
der Steuerscheibendicke größeren Abstand auf (F i g. 6).
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Außerdem entkuppelt die Reibungskupplung 28, 29 für die An- und Abschaltung
des Drehknopfes 1 für die kontinuierliche Handabstimmung das Einstellorgan 25 erst
im Moment der Steuerscheibenverriegelung, so daß dieses bis dahin durch das Schneckengetriebe
30, 29 nicht verdrehbar gehalten wird, wodurch sich die Steuerscheibe immer entsprechend
der Lage des Einstellorgans einstellen kann.
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Das Einstellorgan 25 hat die an sich bekannte Form einer drehbaren
Wippe, deren parallele Steuerstangen 26 bei der vorliegenden Konstruktion direkt
in diametral liegende Aussparungen 27 am Umfange einer Kupplungsscheibe 28 der Reibungskupplung
eintreten, deren andere, mit einer Verzahnung versehene Kupplungsscheibe 29 über
einen Schneckentrieb 30 vom Drehknopf 1 aus kontinuierlich einstellbar ist. Mit
dem Einstellorgan 25 ist das nicht dargestellte Abstimmorgan in bekannter Weise
verbunden.
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Soll ein neu eingestellter Sender auf eine der Drucktasten gelegt
werden, so wird die betreffende Drucktaste in die der ersten Drucktaste 2 entsprechende
Lage herausgezogen, in der die Steuerscheibe 9 entriegelt ist und anschließend über
die Normalstellung in die innerste, bei der dritten Drucktaste 4 gezeigte
Stellung hineingedrückt, wobei die Kante 44 (F i g. 2) des Drucktastenschiebers
6 gegen den Steuerscheibenschieber 7 anliegt. Auf diesem Wege trifft zunächst die
entriegelte Steuerscheibe 9 gegen das Einstellorgan 25, wodurch die Steuerscheibe
in bekannter Weise in die gewünschte Winkelstellung verstellt und beim Weiterdrücken
der Drucktaste die Steuerscheibe durch Auflaufen der Druckrollen 18 und deren Einschnappen
in die hinteren Rastaussparungen 22 die Steuerscheibe verriegelt wird. Beim Loslassen
der neu eingestellten Drucktaste wird diese durch die in den vorderen Teil der Aussparung
32 des Drucktastenschiebers 6 eingelegte und gegen die vordere Querwand 24 des Kastenrahmens
5 anliegende gespannte Druckfeder 33 in die Normalstellung zurückgeführt.
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Normalerweise steht das Abstimmorgan über Einstellorgan
25, Kupplung 28, 29 und Schneckentrieb 30 mit dem Drehknopf 1 in Verbindung.
Da der Schneckentrieb nicht umkehrbar ist, muß er bei einer gewünschten Stationseinstellung
mittels Drucktaste durch die Kupplung 28, 29 von dem Einstellorgan
25
getrennt werden. Diesem Zweck dient eine quer im Kastenrahmen 5 verschiebbar
gelagerte Schiene 34, deren abgebogenes Ende 35 in eine umlaufende Nut 36 der Kupplungsscheibe
28 greift, um diese axial zu verschieben. Sind alle Drucktasten in Normalstellung,
so drückt die Feder 37, die zwischen der Kastenrahmenabbiegung 42 und der
Schienenabbiegung 43
eingehängt ist, durch ihre Vorspannung die Kupplungsscheibe
28 über die Schiene 34 mit dem abgebogenen Ende 35 gegen die gezahnte Kupplungsscheibe
29. Das nicht gezeigte Abstimmorgan ist mit
dem Drehknopf 1 über
die Reibungskupplung 28, 29 zeitweise verbunden. Beim Drücken einer Taste in die,
der gezeigten dritten Taste 4 entsprechende Lage läuft der an der Schiene 34 befindliche
Vorsprung 38 auf eine Keilfläche oder Kurve 39 des Drucktastenschiebers 6 auf und
bewegt die Schiene 34 entgegen der Federkraft. Das abgebogene Ende 35 der Schiene
34 nimmt die Kupplungsscheibe 28 nach rechts (F i g. 2) mit und löst somit die Reibungskupplung.
Aus der F i g. 2 ist ersichtlich, daß durch die beiden gegenläufig angeordneten
Keilflächen der Längsaussparung 45 in der Mitte des Drucktastenschiebers
6 die Reibungskupplung 28, 29 umsteuerbar ist.
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Beim Zurückkehren des Drucktastenschiebers 6 in die Normalstellung
wird der Vorsprung 38 und somit die Schiene 34 automatisch freigegeben und die Reibungskupplung
unter der Wirkung der Zugfeder 37 wieder geschlossen.
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Ferner weist der Drucktastenschieber 6 seinem freien Ende bzw. der
Endaussparung 46 zugeordnete Keilflächen 47 auf, durch welche der Wellenbereichschalter
mittels der festsitzenden Stifte 49 auf dem die bewegbaren Kontakte tragenden Schieber
50 in den der Drucktaste zugehörigen Wellenbereich steuerbar ist bzw. unbeeinflußt
bleibt, falls der Wellenbereichschalter bereits die Stellung des zugehörigen Wellenbereichs
einnimmt.