DE1278650B - Verfahren zur Herstellung von wasserfesten UEberzuegen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserfesten UEberzuegenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C09d
Deutsche Kl.: 22 g-7/02
Nummer: 1278 650
Aktenzeichen: P 12 78 650.4-43 (A 43431)
Anmeldetag: 26. Juni 1963
Auslegetag: 26. September 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Überzügen aus wäßrigen Dispersionen
mit einem Gehalt an Zinkstaub und silikatischen Stoffen.
Freiliegende Eisen- und Stahlflächen werden zum Schutz gegen Witterungseinflüsse und Korrosion
durch Auftragen von Überzugsmischungen mit einem Gehalt an Alkalisilikaten und feinteiligen Metallen
und nachfolgendes Aushärten mit wasserfesten Schutzüberzügen versehen. Derartige Überzugsmischungen
können nach herkömmlichen Methoden aufgetragen und dann entweder durch Erhitzen auf Temperaturen
zwischen etwa 93 und 260° C oder durch geeignete Aushärtmittel zu harten, wasserfesten Überzügen ausgehärtet
werden. Als Aushärtmittel werden dabei gewöhnlich wäßrige oder nichtwäßrige Lösungen von
Salzen verwendet, welche in Gegenwart der silikathaltigen Überzugsmasse saure Reste liefern, die mit
der Beschichtungsmasse unter Bildung eines harten, unlöslichen Überzuges reagieren.
So ist aus der britischen Patentschrift 643 512 ein Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Überzügen
aus wäßrigen Alkalisilikatlösungen mit einem Gehalt an Zinkstaub und gegebenenfalls Bleichromat
bekannt, bei welchem man die Überzugsmasse nach dem Auftragen durch Erhitzen auf Temperaturen
zwischen 90 und 150° C oder bei Anwesenheit von Bleichromat durch mehrtägiges Stehenlassen bei
Normaltemperatur aushärtet. Aus der USA.-Patentschrift 2 576 308 sind ferner Überzugsmischungen in
Form von zinkstaubhaltigen Alkalisilikatlösungen bekannt, welche zur Verlängerung der Streichfähigkeitsdauer
zusätzlich noch anorganische Peroxyde oder Persalze, beispielsweise Bleiperoxyd, enthalten.
Die nach diesen vorbekannten Methoden erhaltenen Schutzüberzüge haben jedoch den Nachteil, daß sie
entweder ein Erhitzen oder sehr lange Aushärtzeiten erfordern und hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen
Wasser, Wasserdampf und Wärme zu wünschen übriglassen.
Aus der österreichischen Patentschrift 198 398 sind schließlich noch Zinkpasten zur Herstellung von
Rostanstrichmitteln in Form einer Zinkdispersion in einem Kohlenwasserstoffmedium mit zusätzlichem
Gehalt an sekundären oder tertiären Erdalkaliphosphaten und gegebenenfalls wasserunlöslichen Aminen
bekannt. Derartige Pasten enthalten jedoch keinerlei silikathaltige Stoffe und bilden daher ganz anders geartete
Überzüge.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man durch Vermischen einer wäßrigen Dispersion von
kolloidaler Kieselsäure mit einem Gehalt an wasser-Verfahren zur Herstellung
von wasserfesten Überzügen
von wasserfesten Überzügen
Anmelder:
American Pipe and Construction Co., Montery Park, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. K. Boehmert
und Dipl.-In.g-. A. Boehmert, Patentanwälte,
2800 Bremen, Feldstr. 24
Als Erfinder benannt:
Walter Michael·McMahon, LaHabra, Calif.;
Gabriel H. Law, Pasadena, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 30. Januar 1963 (257 807)
mischbarem Amin nach Einmischen von Zinkstaub Überzugsdispersionen erhält, welche nach dem Auftragen
bei Normaltemperatur ohne äußere Maßnahmen rasch zu harten, wasserfesten Überzügen mit
verbesserter Beständigkeit gegen Wasser, Wasserdampf und Wärmeeinwirkung aushärten.
Dementsprechend wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Überzügen
aus wäßrigen Dispersionen mit einem Gehalt an Zinkstaub und silikatischen Stoffen vorgeschlagen, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man in eine Dispersion von Zinkstaub einem wäßrigen Medium
mit einem Gehalt an alkalistabilisierter kolloidaler Kieselsäure und pro Gewichtsanteil Kieselsäure bis
zu 0,5 Gewichtsteilen wassermischbarem Amin aufträgt und bei Normaltemperatur aushärten läßt, wobei
der Anteil an Zinkstaub bis zu 15 Gewichtsteile pro Gewichtsteil Kieselsäure beträgt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Überzugsdispersion zusätzlich pro
Gewichtsteil Kieselsäure bis zu 0,3 Gewichtsteilen Harnstoff, bis zu 3 Gewichtsteilen Bleioxyd und bis
zu 0,02 Gewichtsteilen Alkalichromat enthalten.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann dieUberzugsmischung
pro 80 Gewichtsteile Zinkstaub bis zu 20 Gewichtsteile Bleimennige enthalten. Das wäßrige
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3 4
Medium kann bis zu einem Drittel seines Gewichtes zu einer fast momentanen Gelierung der Mischung
aus wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln be- bei Zugabe der metallischen Komponente führt,
stehen. Quellen für geeignetes kolloidales Siliciumdioxyd Während die herkömmlichen, Alkalisilikat enthal- sind die verschiedenen im Handel befindlichen Aquatenden
Uberzugsmischungen zur Bildung unlöslicher 5 sole. Derartige Aquasole können hergestellt werden,
Überzüge eine im wesentlichen vollständige Entwäs- indem man ein Alkalisilikat durch ein Ionenausserung
durch Erhitzen auf hohe Temperatur erfor- tauschharz leitet, um das Alkali zu entfernen. Eine
dem, sind derartige Aushärtbehandlungen für Über- vollständige Entfernung des Alkalis führt jedoch zu
züge der erfindungsgemäßen Art schädlich. Die in unbeständigen Solen, aus denen das Siliciumdioxyd
den erfindungsgemäß verwendeten Uberzugsmischun- io ausfällt. Stabilität kann erzielt werden, indem man
gen enthaltenen kolloidalen Kieselsäureteilchen sind eine der vorstehend genannten, Hydroxylionen erzeunegativ
geladene Ionen, die mit den aus dem Zink gende Verbindungen zusetzt. Eine andere Quelle für
und dem Bleioxyd stammenden positiv geladenen verwendbares Siliciumdioxyd ist kolloidale Kiesel-Metallionen
eine unlösliche Masse bilden. Eine Neu- säure, die durch Verbrennen von Siliciumtetrachlorid
tralisierung der Ladung der Kieselsäureteilchen oder 15 oder einem Silan erzeugt wird und in Wasser zur BiI-eine
Entwässerung des Überzuges vor der Bildung dung von Aquasolen dispergiert und stabilisiert werder
Metallsalze führt dagegen nur zu weichen, nicht- den kann, haftenden Überzügen. Erfindungsgemäß wird die Beständigkeit der SiIi-
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können ciumdioxyddispersion durch Zugabe eines wasser-Grundanstriche
auf Metalloberflächen hergestellt wer- 20 mischbaren organischen Amins stark verbessert,
den, um sie gegen Korrosion zu schützen; infolge der Wenngleich sich die optimale Konzentration des
chemischen Abwandlung des kolloidalen Silicium- Amins mit dessen Alkalität ändern kann, liegen die
dioxyds durch das Amin besitzt das Material außer- wirksamen Mindest- und Höchstmengen zwischen
gewöhnliche Beständigkeit gegen Verwitterung und 10 und 50%, bezogen auf die trockenen Feststoffe
Korrosion, ausgezeichnetes Haftvermögen, und es 25 des kolloidalen Siliciumdioxyds. Beispiele für verzeigt
keine Neigung zum Abblättern. Als Grund- wendbare Amine werden weiter unten angegeben,
anstrich oder Porenfüller eignet es sich besonders Eine Verwendung von weniger als 10% des orgagut
als ein Grundüberzug für herkömmliche Zusam- nischen Amins ist nicht zweckmäßig, da dann nicht
menstellungen von Außenanstrichmaterialien auf die wasserbeständigen Eigenschaften des vollständig
Basis synthetischer Harze. Es sind keine speziellen 30 getrockneten und selbstgehärteten Überzugs erzielt
Deckanstriche erforderlich, da eine gute Haftung bei werden. Eine Verwendung von mehr als etwa 50%
Deckanstrichen auf Basis von Vinylharzen, Epoxy- des organischen Amins ist in Hinblick auf die Reizharzen,
Harnstoffharzen, Phenolharzen, Melaminhar- wirkung, die der Überzugszusammensetzung erteilt
zen und Alkydharzen, allein oder in Mischung, erzielt wird, z. B. Reizung der Haut, der Hände, der Augen,
wird. 35 der Nase und des Gesichts der anwendenden Person,
Bei Fortlassen der kritischen Zugabe einer wirk- unerwünscht. Darüber hinaus neigen übermäßige Mensamen
Menge eines wassermischbaren organischen gen von über 50% des Amins infolge der Flüchtig-Amins
wird eine gänzlich anorganische wäßrige Über- keit des Amins zur Herbeiführung einer zu raschen
Zugszusammensetzung erhalten, die kolloidale Silicat- Härtung. Die meisten wassermischbaren Amine sind
teilchen, Zink und Bleimennige enthält und zu einer 40 bei Raumtemperatur ziemlich flüchtig, und diese
so raschen Trocknung neigt, daß Brüche im Überzug Flüchtigkeit ist normalerweise für die benutzende
entstehen. Zusammensetzungen, die kein organisches Person unangenehm, insbesondere unter Bedingun-Amin
enthalten, zeigen darüber hinaus nicht die her- gen, wo die volle chemische Wirkung infolge Verlust
vorragende Beständigkeit gegenüber Wasser und des Amins durch Verdampfung nicht erzielt wird.
Wasserdampf. 45 Um die Reaktion zwischen dem alkalischen Träger
Als kolloidales Siliciumdioxyd wird im Rahmen und dem Zink zu regeln, müssen Verbindungen zu-
der Erfindung ein durch Alkali stabilisiertes kolloida- gesetzt werden, die eine zeitweilige verzögernde Wir-
les Siliciumdioxyd verwendet. Dieses durch Alkali kung haben. Wenn solche Verbindungen nicht in der
stabilisierte kolloidale Siliciumdioxydsol ist ein ein- Mischung enthalten sind, neigt letztere dazu, im Ver-
zigartiges Material und gleicht keiner anderen ge- 5° lauf von Minuten nach Zugabe des Zinks zu dem
bräuchlichen anorganischen kolloidalen Dispersion. Träger zu gelieren und unbenutzbar zu werden. Es
Eine sehr wichtige Eigenschaft eines derartigen kol- wurde gefunden, daß verhältnismäßig kleine Mengen
loidalen Siliciumdioxyds besteht darin, daß das SiIi- an Bleioxyd und noch kleinere Mengen an Alkali-
ciumdioxyd irreversibel ausgeschieden wird. Wenn chromaten geeignet sind, die Verwendbarkeitsdauer
das kolloidale Siliciumdioxyd einmal z. B. in Wasser 55 der Mischung zu verlängern. Es wurde gefunden, daß
dispergiert und getrocknet worden ist, wird es irre- Kombinationen dieser Verzögerungsmittel eine syn-
versibel und kann nicht redispergiert werden. ergistische Wirkung auf die Mischung haben und
Die kolloidalen Siliciumdioxydteilchen liegen im wirksamer sind als jeder der Bestandteile allein. Das
Bereich von 0,01 bis 0,03 Mikron und müssen durch Bleioxyd kann in Mengen bis zu 3 Teilen und das
Hydroxylionen stabilisiert sein, damit sie in dem 60 Alkalichromat in Mengen bis zu 0,02 Teilen, bezo-
wäßrigen Medium dispergiert bleiben. Die Hydroxyl- gen auf 1 Teil Siliciumdioxyd, verwendet werden,
ionen können zugebracht werden, indem man dem Ein weiteres Merkmal der Erfindung beruht auf
Medium begrenzte Mengen an Hydroxyden oder der Feststellung, daß die Überzüge der beschriebenen
Salzen schwacher Säuren von Alkalimetallen, Am- Art, die weiterhin Harnstoff in Mengen von 0,2 bis
moniak, mischbaren organischen Aminen oder Korn- 65 0,3 Teilen, bezogen auf 1 Teil Siliciumdioxyd, ent-
binationen dieser Stoffe zusetzt. Ammoniak ist für die halten, eine erhöhte Härtungsgeschwindigkeit besit-
Zwecke der Erfindung nicht zufriedenstellend, da es zen. Die Bedeutung dieser Erscheinung liegt darin,
die rasche Bildung von Zinksalzen katalysiert, was daß der Überzug im Verlauf einer über Nacht dau-
ernden Trocknung eine hinreichende Abnutzungsbeständigkeit entwickelt, um eine grobe Handhabung
überzogener Gegenstände mit geringster Verzögerung zu gestatten. Weiterhin können Decküberzüge auf
Basis organischer Harze rascher und ohne Gefahr einer Störung des Härtungsprozesses des anorganischen
Filmes aufgetragen werden.
Ein weiterer und unerwarteter Vorzug, der sich bei kombinierter Zugabe von Harnstoff und dem Amin
ergibt, ist eine überraschende Verringerung des Dampfdrucks des flüchtigen wassermischbaren Amins;
dies verbessert die Steuerung der Selbsthärtung, die von dem Amin geregelt wird, und zwar selbst in Fällen
der Anwendung an einem heißen Sommertag. So kann in Abwesenheit von Harnstoff eine unregelmäßige
Selbsthärtung und, in Abhängigkeit von dem Wetter, eine ungleichmäßige Trocknung eintreten,
was zur Ausbildung eines Überzugs mit einer spröden Oberflächenhaut, einem weicheren Innenkörper
und einer ungleichmäßigen Dichte über den Querschnitt führen kann. Es wurde gefunden, daß bis herauf
zu 30% Harnstoff, bezogen auf Kieselsäure, verwendet werden kann, um die Selbsthärtung des durch
Amin abgewandelten Siliciumdioxydbindemittels zu regulieren. Eine Menge von mehr als 30% macht
den Überzug weich.
Eine einfache und bevorzugte Methode der Zusammenstellung besteht darin, einen klaren Träger
zu bereiten, der kolloidale Siliciumdioxydfeststoffe, ein aliphatisches Amin und Harnstoff (wenn gewünscht,
zusätzlich ein Dickungsmittel) mit einem Gesamtgehalt an Bindemittelfeststoffen von etwa 25
bis 35% Siliciumdioxyd enthält. Dann werden etwa 3 bis 6 Teile Zinkstaub oder gemischter Zink- und
Bleimennigestaub zu je einem Teil des klaren Trägers zugegeben. Bleimennige kann in einer Menge bis herauf
zu 20% der Zink-Bleimennige-Mischung anwesend sein.
Da der feinteilige Zinkstaub in Gegenwart von Feuchtigkeit unter Bildung von Salzen reagieren wird,
muß er getrennt von dem wäßrigen Teil des Überzugsmaterials verpackt werden; es ist jedoch bequem
und zulässig, die Bleimennige zusammen mit dem Zinkbestandteil zu verpacken. Die beiden Komponenten
werden zur Zeit der Anwendung miteinander vermischt; die Mischung wird reaktiv und muß innerhalb
eines Zeitraums von 24 bis 48 Stunden verwendet werden.
Der Mischung können verschiedene feinteilige unlösliche Materialien, wie Farbpigmente und Füllstoffe,
zugesetzt werden, um ihr Farbtöne zu verleihen oder um die Konsistenz der Mischung zu erhöhen.
Nachstehend sind Beispiele von Zusammensetzungen angegeben, die harte Überzüge ergeben, welche
auf sauberem, mit Sandstrahl behandeltem Stahl fest haften. Die Zahlenangaben beziehen sich auf Gewichtsteile.
Stabilisiertes Siliciumdioxyd-Aquasol
(50% Feststoffe) 59,5
Wasser 12,6
Kaliumdichromat 0,1
Harnstoff 8,0
Monoisopropanolamin 6,7
Magnesiumcarbonat 6,7
Zinkstaub 339,0
Bleimennige 52,7
Stabilisiertes Siliciumdioxyd-Aquasol
(50% Feststoffe) 59,5
Wasser 17,6
Isopropylalkohol 7,2
Mit Amin modifizierter Bentonitton .... 7,2
Attapulgitton 2,3
Kaliumdichromat 0,1
Harnstoff 8,0
ίο Monoisopropanolamin 6,3
Zinkstaub 332,0
Bleimennige 52,0
ig Stabilisiertes Siliciumdioxyd-Aquasol
(50% Feststoffe) 59,5
Wasser 20,0
Kaliumdichromat 0,6
Harnstoff 8,9
ao Monoisopropanolamin 14,7
Ruß 1,6
Zinkstaub 357,0
Bleimennige 89,2
a. Beispiel 4
Stabilisiertes Siliciumdioxyd-Aquasol
(50% Feststoffe) 59,5
Wasser 12,6
Kaliumdichromat 0,1
Monoisopropanolamin 6,7
Magnesiumcarbonat 6,7
Zinkstaub 339,0
Bleimennige 52,7
Stabilisiertes Siliciumdioxyd-Aquasol
(50% Feststoffe) 59,5
Wasser 17,6
Isopropylalkohol 7,2
Mit Amin modifizierter Bentonitton 7,2
Attapulgitton 2,3
Kaliumdichromat 0,1
Monoisopropanolamin 6,3
Zinkstaub 332,0
Bleimennige 52,0
Die aus den Materialien gemäß den Beispielen 1, und 3 und aus zahlreichen Abwandlungen dieser
Materialien hergestellten Überzüge schützen Stahl vor einer Rostbildung in äußerst stark korrodierenden
Umgebungen. Da feinteiliges Zink einen Hauptbestandteil des Überzugs bildet, verkürzen Chemikalien,
die dieses Metall angreifen, z. B, Säuren, starke Alkalien, Oxydationsmittel und gewisse Metallchloride,
die nutzbare Lebensdauer des Filmes beträchtlich. Jedoch sind in vielen Fällen Decküberzüge
auf Basis chemisch beständiger organischer Harze dazu geeignet, das Zink zu schützen. In derartiger
Anwendung bildet das Überzugsmaterial gemaß der Erfindung einen dauerhaften korrosionsbeständigen
Grundanstrich für Baustahl.
Infolge der im wesentlichen anorganischen Natur des Bindemittels werden die Überzüge gemäß der Erfindung
bei Eintauchen in Flüssigkeiten wie Erdölkohlenwasserstoffe, Benzolderivate, Ketone, Ester,
Alkohole, wasserfreie chlorierte Kohlenwasserstoffe, pflanzliche und mineralische Öle und schwach alkalische
Amine nicht angegriffen.
Ein Zusatz von Kaliumdichromat in der in den
Beispielen 1 und 2 angegebenen bevorzugten Menge verlangsamt die Reaktion zwischen dem Metallstaub
und dem reinen alkalischen Träger. Wenn zu viel verwendet wird, werden sowohl die Überführung in den
unlöslichen Zustand als auch die Härtung des Fumes verzögert. Wenn zu wenig verwendet wird, kann bei
Zugabe des Metallstaubs zu dem reinen Träger eine exotherme Reaktion mit einer begleitenden Gelierung
der Mischung eintreten. Die größte zu verwendende Menge beträgt etwa 0,02 Teile Alkalichromat
für je 1 Teil Siliciumdioxyd-Aquasol. Das Beispiel 3 veranschaulicht eine Zusammensetzung, deren Gehalt
an Kaliumdichromat als maximal anzusehen ist. Ein derartiger Überzug wird langsamer unlöslich als die
Überzüge gemäß den Beispielen 1 und 2, und Überzüge von mehr als etwa 0,13 mm (5 mils) Stärke neigen
zu Blasenbildung, wenn sie einer Kondensation ausgesetzt werden, bevor sie vollständig gehärtet
sind. Die gemäß Beispiel 3 gebildeten gehärteten Überzüge erreichen auch langsamer ihre endgültige
Härte.
Die Beispiele 4 und 5 beschreiben Überzugsmaterialien,
in denen die Zusammensetzung keinen Harnstoff enthält. Aus den Materialien dieser Beispiele
gebildete Überzüge werden in etwa der gleichen Zeit unlöslich wie die aus den Harnstoff enthaltenden
Materialien, aber die sich ergebenden Überzüge bleiben mehrere Wochen lang weich. Unter Bedingungen
einer raschen Trocknung, d. h. hoher Temperatur und geringer Feuchtigkeit, kann zusätzliches Amin
notwendig sein, um eine Riß- oder Bruchbildung im Überzug zu vermeiden. Jedoch kann eine Zugabe von
zuviel Amin eine Blasenbildung verursachen. Es wurde gefunden, daß Grenzen der Aminzugabe zwischen
0,1 und 0,4 Mol auf 60 Gewichtsteile oder 1,0 Mol trockenes Siliciumdioxyd liegen. Für Monoisopropanolamin
beträgt dieses Verhältnis, auf das Gewicht bezogen, 7,5 bis 30,0 Teile Amin auf
60 Teile Sih'ciumdioxyd.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß bei der Bereitung der Überzugszusammensetzungen gemäß.
der Erfindung zahlreiche Amine verwendet werden können. Die Härtungseigenschaften von Überzügen,
die unter Verwendung verschiedener Amine hergestellt wurden, sind untersucht worden, und diese
Eigenschaften sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Die in der Tabelle angegebene Größe »hydrophobe Filmeigenschaften« kennzeichnet die Widerstandsfähigkeit
gegen Wasser und Wasserdampf und beruht weiterhin auf den Eigenschaften der Überzüge bezüglich Biegsamkeit, Zähigkeit und
Härte. In der unter der Überschrift »Dämpfe« erscheinenden Spalte der Tabelle sind die Reizeigen-.
schäften der Zusammensetzungen bei der Herstellung und Verwendung zusammengefaßt.
Amin
Dampfe | - | sehr mild | Fümhartung | Filmeigenschaften |
ziemlich mild | mild | schnell | gut | |
stark reizend | vernachlässigbar | schnell | ausreichend bis gut | |
stark reizend | mild | schnell | gut | |
stark reizend | sehr mild | schnell | gut | |
stark reizend | ziemlich reizend | schnell | ausreichend | |
sehr mild | mittelschnell | gut | ||
sehr mild | langsam | ausreichend bis gut | ||
sehr mild | sehr langsam | ausreichend bis gut | ||
vernachlässigbar | langsam | ausreichend bis gut | ||
ziemlich mild | sehr langsam | gering | ||
ziemlich reizend | schnell | ausreichend | ||
stark reizend | mittelschnell | ausreichend | ||
sehr mild | langsam | gut | ||
ziemlich langsam | gut | |||
langsam | ausreichend | |||
langsam | ausreichend | |||
ziemlich langsam | ausreichend bis gut | |||
mittelschnell | gut | |||
sehr langsam | gut ■ | |||
mittelschnell | ausreichend |
Monoisopropanolamin
Diisopropylamin
Äthylendiamin
Monobutylamin
Isopropylamin
Monoäthanolamin
Diäthanolamin »
Triäthanolamin
2-Amino-2-methyl-l-propanol
Diäthylaminopropylamin
1,3-Diaminopropan
Triäthylamin
Tetraäthylenpentamin
Imino-bis-propylamin
Aminoäthyläthanolamin
N,N,N^N'-Tetramethyl-l,3-butandiamin
Methyl-diäthanolamin
N-Aminoäthylpiperazin
Triäthylentetramin ..,
N-MethyhnorphoHn
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß wassermischbare aliphatische primäre und sekundäre
Amine mittlerer Flüchtigkeit, z. B. mit einem Siedepunkt von etwa Raumtemperatur und vorzugsweise
oberhalb 40° C, die weiterhin stark alkalisch sind, die besten Eigenschaften hinsichtlich der Härtungsgeschwindigkeit ergeben, um den erwünschten wasserbeständigen
Charakter des gehärteten Überzugs zu erzielen. Jegliches flüchtigere Amin mit einem Siedepunkt
von weniger als 45° C, z. B. Triethylamin, kann für eine feste und rasche Härtung Anwendung
finden, jedoch sind die Dämpfe so reizend und unangenehm, daß sorgfältige Sicherheitsvorkehrungen notwendig
sind, um eine Schädigung des Personals zu vermeiden. Unter Bedingungen, wo das Überziehen
maschinell durchgeführt werden kann, ist . das Dämpfeproblem ohne Bedeutung, und der Bereich
der Erfindung umfaßt daher sämtliche aliphatischen wassermischbaren Amine, unabhängig, ob diese stark
flüchtig sind oder nicht.
Die weniger flüchtigen Amine, wie beispielsweise Triäthanolamin, mit einem Siedepunkt von etwa
360° C scheinen zur Erzielung einer raschen Härtung weniger wirksam zu sein, nichtsdestoweniger wird
aber eine gute Überzugsbeständigkeit erzielt. Eine ähnlich geringe Geschwindigkeit wird bei anderen
tertiären Aminen gefunden, die eine größere Kettenlänge haben. Allgemein kann irgendein aliphatisches
Amin mit einem Siedepunkt bis herauf zu etwa 360° C und einer Alkalität, die der von Triäthanol-
amin äquivalent ist, mit Erfolg verwendet werden, um dem Überzug wasserbeständige Eigenschaften und
eine erwünschte Härtungsgeschwindigkeit zu verleihen.
In den vorstehenden Beispielen ist das metallschützende Pigment durch mit Bleimennige vermischten
Zinkstaub beispielhaft dargestellt. Zu diesen Pigmenten können weitere Metallpigmente zugesetzt
werden, z. B. pulverförmiges Blei mit einer Teilchengröße im Bereich von etwa 1 bis etwa 15 Mikron
oder Aluminiumstaub.
Dem f einteiligen Zinkpigment und der Streckmittelverbindung wie Bleioxyd kann auch Bleiglätte, Bleimonoxyd
und Bleidioxyd, Bleichromat, Zinkoxyd, Eisenoxyd und Aluminiumoxyd in Mengen bis herauf
zu 15fl/o des Zinkfüllers als Ersatz für einen Teil
des Zinks zugesetzt sein. Der Vorteil der Unterbindung oder der Hemmung von Wasserstoffgasbildung
wird zum Teil durch Verwendung von Bleiverbindungen, z.B. Bleioxyd, Bleimennige usw., hervorgebracht
oder ergänzt.
Zur Veranschaulichung sei darauf hingewiesen, daß Zinkstaub mit einer Teilchengröße im Bereich
von 2 bis 15 Mikron mit inerten Streckmitteln von Anstrichqualität in einem Teilchenbereich von 1 bis
40 Mikron, z. B. Glimmer, Titandioxyd, Zinkoxyd, Chromoxyd, Aluminiumoxyd, Baryt, Eisenoxyd, Ruß
usw., vermischt werden kann.
Das Streckmittel kann auch mit einem schützenden Metallpigment kleinster Teilchengröße verwendet
werden, welches als solches infolge seiner größeren Reaktivität nicht so brauchbar ist.
Die vorstehend erläuterten Pigmente bilden nur eine beispielsweise Auswahl aus der Gruppe der verwendbaren
Stoffe, und es können nach Wunsch auch andere Substanzen zum Färben benutzt werden, z. B.
Lithopone, Zinksulfid, Abestine, Ruß, Ultramarinblau, Hansagelb, Sienna, gebrannte Umbra, China-Ton,
Barytweiß, Chromoxyd und Chromgelb.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Überzügen aus wäßrigen Dispersionen mit einem
40 Gehalt an Zinkstaub und silikatischen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Dispersion von Zinkstaub in einem wäßrigert Medium mit einem Gehalt an alkalistabilisierter
kolloidaler Kieselsäure und pro Gewichtsteil Kieselsäure bis zu 0,5 Gewichtsteilen wassermischbarem
Amin aufträgt und bei Normaltemperatur aushärten läßt, wobei der Anteil an Zinkstaub
bis zu 15 Gewichtsteile pro Gewichtsteil Kieselsäure beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugsdispersion
mit einem zusätzlichen Gehalt von bis zu 0,3 Gewichtsteilen Harnstoff pro Gewichtsteil Kieselsäure
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugsdispersion
mit einem zusätzlichen Gehalt von bis zu 3 Gewichtsteilen Bleioxyd und bis zu 0,02 Gewichtsteilen Alkalichromat pro Gewichtsteil Kieselsäure
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugsdispersion
mit einem Gehalt von bis zu 20 Gewichtsteilen Bleimennige pro 80 Gewichtsteile Zinkstaub verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugsdispersion
verwendet, dessen wäßriges Medium bis zu einem Drittel seines Gewichtes wasserlösliche organische
Lösungsmittel enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Überzugsdispersion
mit einem zusätzlichen Pigmentgehalt von, bezogen auf Zinkstaub, bis zu 20 Gewichtsprozent
Aluminiumstaub, Titandioxyd, Bleichromat, Ruß oder Eisenoxyd verwendet..
In Betracht gezogene Druckschriften:
Österreichische Patentschrift Nr. 198 398;
britische Patentschriften Nr. 643 512, 831163;
USA.-Patentschrift Nr. 2 576 308.
Österreichische Patentschrift Nr. 198 398;
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