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Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckform auf dem Formzylinder
von Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen
einer mindestens aus zwei Schichten bestehenden biegsamen Druckform auf dem Formzylinder
von Rotationsdruckmaschinen, wobei eine erste den Druckbildträger bildende und eine
zweite zum Befestigen bestimmte Schicht aneinander befestigt sind und die zweite
Schicht im aufgespannten Zustand mit ihren Enden die erste überragt sowie zum Anbringen
der Befestigungsmittel dient.
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Beim lithographischen und Offset-Druckverfahren werden verschiedene
Verfahren bekannter Art verwendet, um das Drucktuch auf dem Offsetzylinder zu befestigen
und es dort in diesem Zustand zu halten. So ist zum Beispiel durch die britischen
Patentschriften 400 814 und 51.5 977 eine Konstruktion obiger Art bekanntgeworden,
bei der der Druckzylinder mit einer oder mehreren Nuten versehen ist und das bzw.
die Drucktücher mit ihren Enden in diese Nuten festgelegt sind. Dieselbe Art ist
unter anderem durch USA.-Patentschriften 890 807, 1582 390 und die französische
Patentschrift 474 565 auch für einschichtige Drucktücher und Druckformen
bekanntgeworden.
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Diese bekannten Anordnungen haben mehrere Nachteile. Einmal werden
die eingezogenen Metallkanten des Drucktuches stets dauerhaft nach dem Einkeilen
deformiert, und außerdem werden äußere Festspannvorrichtungen benötigt. Ferner gestatten
diese Anordnungen kein gleichmäßiges Anziehen und möglicherweise auch ein Verwerfen
oder eine sonstige Unebenheit am Drucktuch.
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Ferner ist durch die deutsche Patentschrift 399 301
noch eine
Anordnung bekanntgeworden, bei der in den Druckzylinder eine Spannrolle eingebaut
ist, an der die Kanten der Druckform befestigt sind und die in einer bestimmten
Richtung gedreht wird, um hierdurch die Druckforin zu spannen. Abgesehen von dem
Nachteil, der sich aus dieser verhältnismäßig komplizierten Vorrichtung ergibt,
werden hierdurch nicht die Längenunterschiede und Unterschiede in der Streckbarkeit
der Druckform in Betracht gezogen, obgleich an sich der Druckform eine gleichmäßige
Spannung auf der ganzen Breite verliehen wird. Irgendwelche Mittel, um diese vorgenannten
Unterschiede auszugleichen und zu kompensieren, sind nicht vorgesehen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine neuartige einfache
Vorrichtung zum Anbringen und Festziehen von Druckformen auf Formzylindern zu schaffen.
Die Erfindung ist auch für eine allgemeine Anwendung zum Befestigen von anderen
Teilen geeignet.
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Diese Aufgabe wird nun bei den eingangs genannten Anordnungen erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die beiden Endkanten der zweiten Schicht in der Verlängerung
der Schichtebene über der Oberfläche des Formzylinders einander gegenüberliegen
und mit Nieten versehen sind, die von beweglichen, plattenförmigen Spannelementen
mit zu ihrer Bewegungsrichtung geneigten Spannkanten erfaßbar sind, welche über
der Formzylinderoberfläche liegen und die beiden Endkanten der zweiten Schicht gegeneinander
verspannen.
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Durch die Erfindung werden die geschilderten Nachteile vermieden.
Außerdem ergibt sich dabei, daß der erfindungsgemäße Vorschlag nicht nur eine Vereinfachung
der Befestigung der Druckform selbst darstellt, sondern daß er auch hinsichtlich
der Ausbildung des Formzylinders Vorteile aufweist. Dieser muß nämlich nicht mehr
wie bei den bekannten Anordnungen eine spezielle Ausbildung erhalten, sondem er
kann als ein Zylinder mit glatter Oberfläche ausgebildet sein. Insgesamt gesehen
ergibt sich auf diese Weise eine nach Herstellung und Montage wesentlich einfachere
Ausführungsform.
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Bei einer Ausführungsform nach der Erfindung sind die Spannkatten
mit mehreren nebeneinanderliegenden Rasten versehen. Hierbei wird noch weiter vorgeschlagen,
daß als Spannelemente S-förmige Haken dienen, deren der Mitte zugewandte Kanten
an beiden S-Armen die Svannkanten bilden. Eine
andere Möglichkeit
besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Spannelemente scheibenförmig ausgebildet
sind und zwei Ausschnitte aufweisen, deren der Mitte zugekehrte Kanten die Spannkanten
bilden. In beiden Fällen sieht die Erfindung noch vor, daß jedes Spannelement eine
zentrale öffnung zum Eingriff eines die Drehung bewirkenden Werkzeuges aufweist.
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Bei einer anderen Ausführungsform nach der Erfindung sind als Spannelemente
zwei sich im wesentlichen über die Druckformbreite erstreckenden Spannleisten vorgesehen,
die parallel zu den Endkanten bewegbar sind und mehrere entgegengesetzte, schräg
verlaufende Schlitze zur Aufnahme der Niete aufweisen, und diese Spannleisten sind
an ihren gegenüberliegenden Enden mittels Spannstücke und Spannschrauben gegen die
Zylinderstimseiten abgestützt. Hierbei wird dann noch vorgeschlagen, daß die Schlitze
der Spannleisten zum Einführen der Niete nach den Endkanten hin offen sind. Ein
anderes Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Schlitze an ihren den
Leistenkanten zugekehrten Enden in zum Einführen der Niete bestimmte größere Ausnehmungen
münden. Die Anordnung kann erfindungsgemäß auch so getroffen werden, daß die Spannleisten-mit
nach ihren Enden offenen Schlitzen versehen sind, in welche die Spannleisten an
den Spannstücken befestigende Schrauben greifen.
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Bei allen vorstehenden Ausführungsformen bestelit gemäß der Erfindung
noch die, Möglichkeit, daß die Druckform eine als elastische Auflage auf dem Formzylinder
dienende -Zwischenschicht aufweist die ebenfalls von den Endkanten der zweiten Schicht
überragt wird und auf der anderen Seite derselben angeordnet ist wie dig- erste
Schicht. Gerade dadurch wird es möglich, einen Formzylinder mit ununterbrochener
Oberfläche zu verwenden. Dies hat zudem noch den Vorteil, daß die Druckform nicht
an eine bestimmte Stellung in bezug auf den Zylinder gebunden ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen die Zeichnungen, und zwar
zeigt F i g. 1 -eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer
Befestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Draufsicht auf
eine weitere Ausführungsform eines Befestigungsgliedes gemäß der Erfindung ähnlich
der in F i g. 1 gezeigten, F i g. 3 eine Teilseitenansicht eines Drucktuches,
das auf einem Druckzylinder mit Hilfe der Befestigungsvorrichtung gemäß F i
g. 1 befestigt wird, F i g. 4 einen Teilschnitt nach Linie 4-4 der
F i g. 3,
F i g. 5 eine weitere Ausführungsform eines Befestigungsgliedes
gemäß der Erfindung, F i g. 6 einen Teilschnitt nach Linie 6-6 der
F i g. 5,
F i g. 7 eine Abwandlung der Befestigungsvorrichtung
nach F i g. 5 und 6.
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In dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den F i g. 1, 3
und 4 hat die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung ein im wesentlichen S-förmiges
Befestigungsglied 1, das mit Nieten 2 zusammenwirkt, die in einer überstehenden
Metallkante der Zwischenschicht 6 der Druckform 8 angeordnet sind.
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Die Druckform ist besonders deutlich in F i g. 4 dargestellt
und hat eine Druckschicht 10. Diese kann aus irgendeinem geeigneten Druck-
oder Offset-Material, wie beispielsweise einem speziellen lichtempfindlichen Nylondruckmaterial,
sein, das dann auf die vorzugsweise aus Metall bestehende Zwischenschicht
6
aufgeklebt oder sonstwie auf ihr befestigt ist. Die Zwischenschicht
6 ist auf einer unteren federnden Auflageschicht 12 angeordnet und mit dieser
verbunden. Diese Auflageschicht 12 besteht aus einem elastischen Material, wie beispielsweise
Gummi od. dgl., und gibt der Druckform 8 eine Elastizität, wenn sie auf dem
Formzylinder 14 festgezogen wird.
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Die Zwischenschicht 6 hat überstehende Querenden 4 an beiden
Enden, die sich über die überlappenden Kanten der Schichten 10 und 12 hinaus
erstrecken. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind Niete 2 in im gleichen
Abstand angeordneten Löchern 16 in der Nähe der Querkante dieser Querenden
angeordnet. Auf dem entgegengesetzten Querende 4 ist eine weitere Reihe von in ähnlicher
Weise im Abstand angeordneten Nieten vorgesehen.
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Das S-förmige Befestigungsglied 1 hat eine Vielzahl von Rasten
18 an seinen inneren Endflächen, in die die Schäfte gegenüberliegender Niete
2 einschnappen können. In der Mitte des Befestigungsgliedes 1
ist ein Sechskantloch
20 vorgesehen, in das ein nicht dargestellter Steckschlüssel eingesteckt werden
kann, um dem Befestigungsglied 1 eine Drehung zum Festziehen der Druckform
zu erteilen.
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Die Rasten 18 können in beliebiger Weise entlang den inneren
Endflächen des S-förmigen Befestigungsgliedes 1 angeordnet sein, solange
nur die benachbarten Rasten jeweils in einem progressiv größeren Ab-
stand
von dem Loch 20 sind, wenn man von der innersten Rast 18 dem freien Ende
des Befestigungsgliedes 1 zu fortschreitet.
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Die Niete haben vorzugsweise ein breiteres Bodenstück 22, um so ein
Verkratzen der Oberfläche des Druckzylinders 14 zu vermeiden, wenn die Druckform
8 festgezogen wird, und außerdem dient dieser Teil dazu, um das Befestigungsglied
1 auf dem Schaft des Niets zu halten.
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In F i g. 2 ist das Befestigungsglied gemäß der Erfindung mit
1 a bezeichnet, das jedoch in der gleichen Weise wie das Befestigungsglied
1 betätigt wird; doch ist insofern ein Unterschied, als statt einer S-Form
dieses Befestigungsglied eine Scheibenform mit Ausschnitten 24 aufweist. Die Ausschnitte
24 haben an ihren radial äußeren Flächen Rasten 18a zum gleichen Zweck wie die Rasten
18 des Befestigungsgliedes 1. Die radial äußeren Enden der Ausschnitte
24 sind so erweitert, daß die Köpfe der Niete 2 dort hindurchgesteckt werden können.
Statt eines Sechskantloches 20 ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß F i
g. 2 ein rechteckiges Loch 20 a vorgesehen, das ebenfalls in der Bauart gemäß
F i g. 1
statt des Sechskantloches vorgesehen sein kann. In dem Ausführungsbeispiel
nach F i g. 2 wird ein quadratischer Steckschlüssel verwendet, um dem Befestigungsglied
eine Drehung zum Lösen oder Festziehen zu erteilen.
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Beim Aufbringen der Druckform 8 auf den Formzylinder 14 wird
die Druckform auf einer Unterstützungsfläche so angeordnet, daß die federnde Auflageschicht
nach oben zeigt. Anschließend wird der Formzylinder auf dieser freiliegenden Auflageschicht
angeordnet und die Druckform 8 nach oben mit ihren Enden um den Formzylinder
herumgebogen.
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Falls S-förmige Befestigungsglieder 1 verwendet werden, werden
diese auf die Oberfläche des Formzylinders 14 aufgelegt. Wenn scheibenförmige Befestigungsglieder
1 a verwendet werden, werden sie auf die Schäfte gegenüberliegender Niete
2 durch die
erweiterten Enden der Ausnehmungen 24 aufgesteckt. Nachdem
alle Verriegelungsglieder in der Nähe oder an den gegenüberliegenden Nieten 2 angeordnet
sind, wird die Druckform 8 auf dem Zylinder 14 dadurch festgezogen, daß mit
Hilfe eines geeigneten Werkzeuges die Befestigungsglieder allmählich so lange gedreht
werden, bis die gegenüberliegenden Niete 2 in die aufeinanderfolgenden, nach innen
zu angeordneten Rasten 18, 18 a einschnappen. Eine gleichmäßige Streckung
kann auf die Druckforin 8 dadurch ausgeübt werden, daß die verschiedenen
Befestigungsglieder gegebenenfalls um ein gewünschtes unterschiedliches Maß festgezogen
werden.
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Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungsgliedes könnte dieses hakenartig ausgebildet und an einem Ende mit Rasten
ähnlich den Rasten 18 in F i g. 1 versehen sein, während das andere
Ende an dem Querende 4 der Druckform 8 schwenkbar angeordnet ist.
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Eine weitere Ausführungsform einer Einrichtung zum Befestigen und
Festziehen einer Druckform ist in den F i g. 5 bis 7 dargestellt.
In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 und 6 sind zwei Spannleisten
74 und 76 vorgesehen, die ungefähr die gleiche Länge wie die Breite der Druckform
8 haben. Die Spannleisten 74 und 76 sind im wesentlichen identisch
und jeweils mit im Abstand angeordneten, im wesentlichen 45'-Schlitzen
78 versehen, die im wesentlichen einen Winkel von 90' mit den gegenüberliegenden
Schlitzen 78 bilden.
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Der Abstand der Schlitze 78 ist identisch mit dem Abstand der
Niete 2 am überstehenden Querende 4 der Druckform 8. Die Spannleisten 74
und 76 weisen Befestigungsschlitze 80 an einem Ende der Leiste in
der Längsachse der einzelnen Streifen auf. Die Spannleisten 74 und 76 sind
übereinander in entgegengesetzter Anordnung so vorgesehen, daß der Befestigungsschlitz
80 der unteren Leiste 76 nach der einen und der Befestigungsschlitz
80 der oberen Leiste 74 nach der entgegengesetzten Richtung zeigt. Damit
sind die betreffenden Schlitze 78 der beiden Spannleisten 74 und
76 diagonal entgegengesetzt zueinander angeordnet.
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Wenn nun ein Niet 2 zuerst in einen Schlitz 78 der oberen Spannleiste
74 und anschließend in einen weiteren Schlitz 78 zu der unteren Spannleiste
76 eingesetzt wird und die Spannleisten 74 und 76 in entgegengesetzte
Richtungen gezogen werden, so werden die gegenüberliegenden Niete 2 in den Querenden
4 der Druckform 8 zusammengezogen, so daß sich nun ein Festziehen der Druckform
um den Formzylinder 14 herum ergibt. Nach einem anfänglichen rohen Festziehen der
Druckform durch die Spannleisten 74 und 76 in entgegengesetzter Richtung
wird eine Haltesehraube 82 angezogen, die die Befestigungsschlitze
80 der betreffenden Spannleisten 74 und 76 durchdringt, um so die
Spannleisten in ihrer anfänglichen groben Spannlage zu halten.
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Die Befestigungsschraube 82 wird dann in eine Gewindebohrung
84 eines L-förmigen, zur Einstellung der Streckung dienenden Spannstückes
86 fest eingeschraubt, das verschiebbar auf dem Formzylinder 14 an beiden
Seiten desselben angeordnet ist. In F i g. 6 ist ein Querschnitt durch dieses
Spannstück 86 und die zugehörigen Teile dargestellt. Das Spannstück
86 kann auf dem Forinzylinder 14 gleiten, und die Feineinstellung der Spannleisten
74 und 76 wird mit Hilfe einer Einstellschraube 88 bewirkt, die in
eine Gewindebohrung 90 des kürzeren Schenkels des Einstellgliedes
86 eingeschraubt ist. Durch das Einschrauben der Einstellschraube
88 in das Gewindeloch 90 wird das Spannstück 86 in Richtung
des Pfeiles nach links bewegt, so daß nun ein weiterer Zug auf die Spannleiste
76 ausgeübt wird, wodurch sich eine Gleitbewegung zwischen dem Einstellglied
86
relativ zur Oberfläche des Formzylinders 14 ergibt.
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In F i g. 7 ist eine Befestigungsvorrichtung ähnlich der in
F i g. 5 und 6 gezeigten dargestellt. Zum Unterschied reichen jedoch
hier die Schlitze 78 nicht ganz bis zur Kante der Spannleisten 74' und
76, sondern sind mit vergrößerten Löchern 92 versehen, um so einen
Durchgang für die breiteren unteren Bodenstücke 22 der Niete 2 zu schaffen.
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Nach einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Spannvorrichtung
gemäß der Erfindung sind die überstehenden Querenden 4 der Zwischenschicht
6 mit im Abstand angeordneten, gegenüberliegenden, ausgestanzten Halteschultern
versehen, die sich dem Zylinder 14 zu erstrecken und durch die Spannvorrichtung
zusammenspannbar sind. Dabei kann für jede Gruppe von Schultern ein einzelnes Spannglied
oder eine entsprechend lange Spannvorrichtung vorgesehen sein, die alle Schultern
gleichzeitig zusammenspannt. Erwähnt sei, daß diese Schultern an die Stelle der
Niete oder Vorsprünge 2 treten.