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Abfallbox, insbesondere für Damenbinden Die Erfindung betrifft eine
Abfallbox, insbesondere für Damenbinden, bestehend aus einem durch einen Deckel
abschließbaren Gehäuse mit Haltevorrichtungen für zwei gegenüberliegende Randteile
eines Abfallbeutels, wobei eine der beiden Haltevorrichtungen zum Schließen und
Öffnen des Beutels durch einen außerhalb des Gehäuses erfaßbaren Teil verstellbar
ist und der Deckel eine mit einem schwenkbaren Verschlußorgan versehene Einwurföffnung
aufweist.
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Bei einer bekannten Abfallbox dieser Art ist am oberen Ende des Gehäuses
ein hochgradiger Einfüllschacht angebracht, in welchem seitlich ein winkelförmiger
Schwenkteil gelagert ist, dessen unterer Schenkel normalerweise die Einfüllöffnung
verschließt. Unterhalb dieser Öffnung sind die beiden seitlichen Ränder eines dort
hängenden Beutels an zwei Klemmvorrichtungen angebracht, von welchen eine zum Schließen
des Beutels durch einen außen angebrachten Schiebegriff waagerecht unterhalb des
unteren Schenkels des Schwenkdeckels verschiebbar angebracht ist. Normalerweise
ist der Griff eingeschoben und dadurch der Beutel geöffnet, so daß der Schwenkdeckel
durch auf seinen unteren Schenkel aufzuwerfende Teile nach unten kippt, dabei diese
Teile in den Beutel rutschen läßt und zwischenzeitlich den Einblick in den Beutel
durch seinen oberen Schenkel versperrt.
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In jedem Fall wird die obere Seite des Schwenkdeckelunterschenkels
erheblich verschmutzt. Da zum anderen solche Abfallboxen von Personen benutzt werden,
die mit deren Bedienung nicht vertraut sind, kommt es leicht vor, daß der Handgriff
mehr oder weniger weit ausgezogen bleibt, wodurch der Schwenkdeckel in seiner Schließstellung
verriegelt wird. Dann werden die verunreinigten Teile, z. B. auch mit Eiter getränkte
Verbandstoffe und andere ekelerregende Abfälle, erfahrungsgemäß so weit eingefüllt,
bis der Schacht überfüllt ist und endlich jemand den Handgriff einschiebt. Zu dem
üblicherweise beschmutzten unteren Teil des Schwenkdeckels werden dann auch dessen
oberer Teil und die Innenflächen des Schachtes so beschmutzt, daß sich das Bedienungspersonal
normalerweise nicht bereitfindet, diese Verunreinigungen wieder zu entfernen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgeschilderten Nachteile der
bekannten Abfallbox zu vermeiden und den Einfüllbereich und die Steuerung der Beutelbffanng
so zu gestalten, daß einerseits der Einfüllweg stets frei bleibt und andererseits
die wegzuwerfenden Teile mit keinerlei Verschlußelementen oder anderen Teilen der
Box in Berührung kommen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß vor allem dadurch gelöst, daß
der Deckel als Betätigungsorgan für die verstellbare Haltevorrichtung verwendet
und das Verschluß organ als zweiter Schwenkdeckel ausgeführt ist, der auf den ersten
Deckel aufschlagend an diesem um eine auf der Benutzerseite liegende Achse gelagert
ist.
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Hier ist bei geschlossenem Deckel der Beutel ständig geöffnet; er
wird nur, und zwar zwangläufig, geschlossen, wenn der Deckel zur Entnahme eines
Beutels geöffnet wird. Der Aufnahmeraum bleibt jedoch auch bei geöffnetem Beutel
nach außen hin ständig durch den auf den ersten aufschlagenden zweiten Deckel abgeschlossen.
Durch Öffnen dieses zweiten Deckels wird zwar der Einfüllweg völlig frei, aber der
zweite Deckel ist wiederum so angeordnet, daß er zur Benutzerseite hin auch die
Sicht in den geöffneten Beutel versperrt, ohne jedoch den Einfüllvorgang zu behindern.
Es ist also auf praktisch narrensichere Weise gewährleistet, daß alle Teile der
Box beim Einfüllen auch noch so verschmutzter Teile vor Verunreinigungen geschützt
werden, daß die Sicht auf den Beutelinhalt ständig abgeschirmt bleibt und daß der
Beutel zwangläufig geschlossen wird, wenn der Hauptdeckel zum Auswechseln des Beutels
geöffnet wird. Es versteht sich, daß man dabei das Verstellgetriebe so auslegen
kann, daß der Beutel schon nach kurzer Öffnungsbewegung weitgehend geschlossen ist,
bevor die Beutelöffnung der Sicht freigegeben wird.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der erste
Deckel an seiner einen Seite um eine gehäusefeste Achse schwenkbar gelagert und
an seiner gegenüberliegenden Seite trägt er die Achse für die Schwenklagerung des
zweiten Deckels, der mit einem Griffstück über diese Achse und das freie Ende des
ersten Deckels hinausragt.
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Hier ist einmal die Einwurföffnung so gestaltet, daß schon dadurch
der Sichtwinkel in das Innere der Box
verkleinert wird. Die Sicht
wird aber ganz unterbrochen, wenn die beiden Deckel in der vorbeschriebenen Weise
aneinandergelagert sind, da der zweite Deckel beim Öffnen zum Benutzer hin nach
oben schwenkt, und zwar das Einwerfen hinter diesen Deckel ermöglicht, nicht aber
die Sicht in die Einfüllöffnung freigibt. Zum anderen kann der überstehende Griffteil
zum Verschwenken beider Deckel verwendet werden. Drückt man diesen Griffteil nach
unten, so wird der zweite Deckel aufgeschwenkt, hebt man ihn an, so werden beide
Deckel um die gemeinsame Achse nach oben geschwenkt.
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Der Beutel wird zweckmäßigerweise als Rechteckflachtasche ausgeführt,
die an dem einen Ende ihres Öffnungsrandes nach seitlich außen ragende Einhängeansätze
aufweist. Diese können wiederum als Verschlußelemente zum bleibenden Verschluß des
abgenommenen Beutels ausgeführt werden. Während der Beutel selbst als undurchsichtige
Kunststoffolie oder als flüssigkeitsdichtes Papier ausgeführt werden sollte, können
die Einhängeansätze aus im wesentlichen steifem, aber plastisch verformbarem Weichkunststoff
ausgeführt werden, so daß sie sich miteinander verklemmen oder verhaken lassen.
Selbstverständlich kann man hierzu auch gesonderte Klammerelemente verwenden. Ebenso
ist es zweckmäßig, die gegeneinander bewegbaren Randteile der Beutelöffnung zu versteifen
oder gar leichtfedernd konkav nach innen zu wölben, da dann ein besserer Verschluß
über die ganze Öffnungslänge erreicht wird.
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Die Haltevorrichtung wird vorzugsweise in Form von jeweils auf gegenüberliegenden
Seiten des Gehäuses vorgesehenen, in entgegengesetztem Bewegungssinn gekuppelten
Traghebelpaaren mit nach oben geöffneten Einhängestiften ausgebildet. Zum Beispiel
lassen sich hierzu die Traghebelpaare jeweils über ein Kniehebelpaar kuppeln, wobei
das Kniegelenk durch einen gesonderten Hebel geführt ist. Dabei kann das Hebelgetriebe
durch Federn in die Offenstellung vorgespannt und über Nocken oder Kurvengetriebe
mit dem ersten Deckel in Verbindung stehen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung an Hand der Zeichnung. In dieser zeigt
F i g. l bis 3 eine Vorderansicht, eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer
Abfallbox gemäß der Erfindung, F i g. 4 einen Schnitt durch die Box nach der Linie
IX-IX mit geöffnetem Verschlußorgan, F i g. 5 den gleichen Schnitt mit geöffnetem
Deckel und Fig. 6 und 7 die Beutelhaltevorrichtung in zwei Stellungen, F i g. 8
eine räumliche Darstellung eines Beutels in Offenstellung und F i g. 9 einen verschlossenen
Beutel.
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In den Fig. 1 bis 3 ist mit 1 ein Rohrgestell bezeichnet, an welchem
die allgemein mit 2 bezeichnete Abfallbox mittels zweier in F i g. 5 dargestellter
Winkelstäbe 3 befestigt ist. Die Box kann selbstverständlich auch unmittelbar an
einer Wand befestigt werden. Tragender Körper der Box ist ein vorzugsweise aus Kunststoff
ausgeführtes einstückiges Gehäuse 4, das wenigstens die drei von der Wand abstehenden
Flächen eines Beutelaufuahmeraumes 5 aufweisen soll, aber auch eine Rückwand 6 umfassen
kann.
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Nach oben ist der Raum 5 durch einen ersten Deckel 7 abgeschlossen,
der um eine über der Rückwand 6 liegende Achse 8 schwenkbar ist und eine Einwurföffnung
9 mit nach innen umgebogenem Rand aufweist. Am freien Ende des Deckels 7 ist in
einer zu 8 parallelen Achse 10 ein zweiter Deckel 11 angelenkt, der die Einwurföffnung
9 übergreift und ein Griffstück 12 besitzt, das über die Achse 10 und die Vorderseite
des Deckels hinausragt. Drückt man auf dieses Griffstück gemäß den Fig. 2 und 4,
so wird der Deckel 11 angehoben, deckt jedoch den Einblick in die Einfüllöffnung
9 weitgehend ab. Hebt man das Griffstück 12 an, so werden beide Deckel gemäß F i
g. 5 um die Achse 8 aufgeschwenkt, wodurch der Raum 5 zugängig wird. Die Zugängigkeit
wird dadurch erhöht, daß die Trennungslinie 13 zwischen dem Gehäuse 4 und dem Deckel
7 nach vorn unten geneigt ist.
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An den beiden Seitenwänden 14 oder gegebenenfalls auch an gesonderten
in das Gehäuse eingezogenen Tragwänden sind gemäß den F i g. 6 und 7 um benachbarte
Achsen 16 zwei gleichlange Hebel 17, 18 verschwenkbar, die nach oben geöffnete Gabelenden
19 aufweisen und durch ein Kniehebelpaar 20 gekuppelt sind, deren Kniegelenk 21
durch einen gehäusefest gelagerten Hebel 22 geführt wird.
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Das Hebelgetriebe ist durch eine Zugfeder 23 in die Offenstellung
vorgespannt.
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Jeder Hebell7 weist in der Nähe seines freien Endes ein Kurvenstück24
auf, das an einer Rolle oder einem Zapfen 25 eines Hebels 26 anliegt, der fest mit
dem Deckel 7 verbunden ist. Dieser Deckel wird daher ebenfalls durch die Feder 23
in die Schließstellung vorgespannt. Öffnet man den Deckel 7, so werden über die
Teile 25, 24 die Hebel 17 nach innen geschwenkt, was eine gleichwirkende entgegengesetzte
Bewegung der Hebel 18 zur Folge hat.
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Der in den F i g. 8 und 9 gezeigte Beutel aus undurchsichtigem Kunststoff,
flüssigkeitsundurchlässigem Papier od. dgl. ist als Rechteckfaltflasche 27 ausgeführt,
deren langgestreckte gegenüberliegende Öffnungsränder 28 in irgendeiner bekannten
Weise, z. B. durch Einziehen steifer Kunststoffstäbe, Drähte od. dgl., versteift
sind.
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An den vier Ecken des Öffnungsrandes sind zur Seite hin vorragende
Einhängeansätze 29 vorgesehen, die beispielsweise durch die weit vorragenden Enden
solcher Stäbe gebildet sein können und zum Einhängen der Tasche in die Gabelenden
19 der Hebel 17, 18 dienen. Die gefüllte Tasche kann gemäß F i g. 9 mittels Klammer
30 verschlossen werden.
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Man wird vorzugsweise die Anhängeansätze 29 so ausführen, daß diese
die Funktion solcher Klammern übernehmen können, d. h. sich plastisch umbiegen lassen.
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Solche Beutel werden zunächst bei geöffneter Box gemäß F i g. 7 in
die Gabelenden 19 eingehängt.
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Beim anschließenden Herabklappen des Deckels 7 werden die Hebel 17,
18 auseinandergespreizt und damit der Beutel in die geöffnete Aufnahmestellung gemäß
F i g. 4 gebracht, d. h., man kann den Deckel 11 öffnen und Abfall einfüllen, ohne
den Inhalt ansehen zu müssen. Zum Auswechseln eines Beutels braucht man lediglich
gemäß F i g. 5 den Deckel 7 zu öffnen, wodurch der Beutel selbsttätig geschlossen
wird. Der Beutel kann dann herausgenommen und gegebenenfalls mittels der Klammer
30 oder der umgebogenen
Teile 29 verschlossen werden. Der Beutel
kann dann als Ganzes zur Verbrennung gebracht werden, ohne daß der Inhalt auch nur
einmal sichtbar wird.