-
Einäugige Spiegelreflexkamera Die Erfindung betrifft eine einäugige
Spiegelreflexkamera mit einem Pentaprisma und mit Belichtungsmessung durch das Objektiv.
-
Es ist bei derartigen Kameras bekannt, die Belichtungsmessung in der
Weise zu bewirken, daß der unter 45° im Aufnahmestrahlengang stehende Reflexspiegel
mit einem teildurchlässig verspiegelten Fleck versehen ist, hinter dem eine Hilfslinse
zur Ablenkung der durch diesen Fleck hindurchtretenden Strahlen angeordnet ist.
Von diesem Hilfsspiegel werden die Strahlen auf einen fotoelektrischen Wandler reflektiert,
der am Boden des Lichtschachtes angeordnet ist. Der Lichtschacht wird dabei von
den Gehäuseteilen gebildet, die den Raum zwischen dem Objektiv und der Bildfensterplatte
mit dem Bildfenster umgeben. In bekannter Weise ist der fotoelektrische Wandler
dabei etwa im gleichen Abstand vom Objektiv angeordnet wie der zu belichtende Film
selbst, d. h., der fotoelektrische Wandler steht etwa in einer Ersatzbildebene.
-
Die vom Objektiv kommenden bildseitigen Strahlen treten, wenn sich
der Reflexspiegel in Beobachtungsstellung befindet, teilweise durch den teilverspiegelten
Fleck und werden zum fotoelektrischen Wandler, der in aller Regel ein fotoelektrischer
Widerstand ist, geleitet. Dabei ist es jedoch von Nachteil, daß nicht nur diese
vom Objektiv kommenden Strahlen zum Fotowiderstand gelangen, sondern daß auch Strahlen,
die vom Sucherokular her einfallen, durch diesen teilverspiegelten Fleck treten
können und so den fotoelektrischen Wandler mit Falschlicht beaufschlagen. Vornehmlich
sind es dabei die gerichteten Strahlen, die durch das Okular über das Pentaprisma
und durch die Einstellscheibe hindurchtreten und auf den fotoelektrischen Wandler
gelangen. Außerdem sind aber auch noch vagabundierende Strahlen innerhalb des Lichtschachtes
vorhanden, die ebenfalls die Anzeige der Belichtungsmeßeinrichtung beeinflussen
können. Es sind dies sowohl Strahlen, die vom Objektiv her kommen und an den Wänden
des Lichtschachtes reflektiert werden, als auch Strahlen, die von der Einstellscheibe
her als vagabundierende Strahlen ausgehen.
-
Eine solche Beaufschlagung des fotoelektrischen Wandlers mit Nebenlicht
kann unter Umständen zu größeren Abweichungen in der Anzeige der Belichtungsmeßeinrichtung
führen, so daß diese nicht mehr exakt arbeitet.
-
Zum Schutz gegen die Beaufschlagung des fotoelektrischen Wandlers
mit Lichtstrahlen, die direkt durch das Objektiv, das Pentaprisma und die Einstellscheibe
einfallen, ist es bereits bekannt, den fotoelektrischen Wandler außerhalb des Lichtkegels
zu rücken, der von diesen Strahlen zwischen dem Reflexspiegel und dem Kameraboden
gebildet wird. Im Prinzip könnte der fotoelektrische Wandler dabei nach allen Seiten
außerhalb dieses Kegels gerückt werden, da aber in Objektivrichtung und auch seitlich
nur wenig Platz ist, bietet sich dazu in erster Linie der Raum am Boden vor dem
Bildfenster an.
-
Diese bekannte Maßnahme hat allerdings den Nachteil, das Problem der
Beaufschlagung des fotoelektrischen Wandlers mit Falschlicht nur teilweise zu lösen.
Der fotoelektrische Wandler wird dadurch nur gegen die direkt einfallenden Strahlen
geschützt, nicht aber gegen die von der Mattscheibe auch ausgehenden vagabundierenden
Strahlen. Es ist zwar ebenfalls bekannt, noch zusätzliche Abschirmmittel vor dem
fotoelektrischen Wandler anzuordnen, jedoch ermöglichen diese bekannten Mittel immer
nur eine Abschirmung gegenüber den von der Mattscheibe ausgehenden Strahlen.
-
Mindestens genauso wichtig ist jedoch eine Abschirmung des fotoelektrischen
Wandlers gegenüber denjenigen Strahlen, die vom Objektiv ausgehen und unter dem
bzw. seitlich am Klappspiegel vorbei zum fotoelektrischen Wandler gelangen. Es bestand
daher die Aufgabe, Mittel zu finden, die auch diesen Teil der vagabundierenden Strahlen
vom fotoelektrischen Wandler fernzuhalten.
-
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die zusätzlichen
Abschirmmittel aus einer sich gegen den Kameraboden erstreckenden Leiste am unteren
Spiegelrand sowie aus einem gegenüber der Oberfläche des fotoelektrischen Wandlers
hervorstehenden Rand bestehen, wobei dieser Rand gleichzeitig als Blende zur Meßwinkelbegrenzung
dient.
-
Zwecks weiterer Verbesserung der Abschirmung des fotoelektrischen
Wandlers wird ferner noch vorgeschlagen,
den fotoelektrischen Wandler
derart in den Boden des Lichtschachtes einzulassen, daß die Oberfläche des Wandlers
mit Abstand hinter dem hervorstehenden Rand zurücktritt, der weiter in der konjugierten
Bildebene verbleibt und dort nach wie vor die Meßwinkelbegrenzung darstellt. Damit
dabei die Zuordnung des fotoelektrischen Wandlers zu der konjugierten Bildebene
erhalten bleibt, ist erfindungsgemäß im Lichtschacht eine Hilfslinse vorgesehen,
die diese konjugierte Bildebene auf den fotoelektrischen Wandler abbildet. Als solche
Hilfslinse kann eine an sich bekannte Wabenlinse vorgesehen sein.
-
Es hat sich nun herausgestellt, daß auch die Anordnung des hervorstehenden
Randes noch einer Verbesserung bedarf, um zu einer optimalen Abschirmung zu gelangen.
Ohne eine solche weitere Verbesserung treffen die seitlich am Spiegel und die eventuell
trotz der am unteren Spiegelrand angeordneten Leiste noch flach unter dem Spiegel
durchtretenden Strahlen zwar nicht auf den fotoelektrischen Wandler, aber doch auf
die hintere Kante des hervorstehenden Randes. Dort werden diese Strahlen zerstreut
und reflektiert und gelangen so schließlich doch noch zum fotoelektrischen Wandler,
wenn nicht überhaupt der Strahleneinfall auf diese Kante verhindert wird.
-
Gemäß einem weiteren Vorschlag kann dieser Strahleneinfall verhindert
werden, wenn auf den Rand eine vorgezogene Erhöhung aufgesetzt ist, welche die der
Filmebene benachbarten Teile der Kante des hervorstehenden Randes gegen Streustrahlen
schützt.
-
Die vorgenannten zusätzlichen Mittel zur Abschirmung des fotoelektrischen
Wandlers können an sich einzeln angewandt werden, eine besonders gute Abschirmung
wird jedoch dann erreicht, wenn alle Mittel gemeinsam verwendet werden, nämlich
die Leiste am unteren Spiegelrand, der gegenüber dem fotoelektrischen Wandler hervorstehende
Rand, das Einlassen des fotoelektrischen Wandlers in den Boden des Lichtschachtes
und die gegenüber dem hervorstehenden Rand vorgezogene Erhöhung.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die Figur zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine einäugige Spiegelreflexkamera
mit Pentaprisma, in der ein Fotowiderstand gemäß der Erfindung durch alle obengenannten
Maßnahmen gegen Streulicht abgeschirmt ist.
-
In der Figur ist am Kameragehäuse 1 an dessen Frontseite das Objektiv
2 gelagert. In bekannter Weise besitzt die Kamera zwischen dem Objektiv 2 und der
Bildfensterplatte 3 einen Klappspiegel 4, der im Bereich der optischen Achse mit
einem nur teilverspiegelten Fleck 5 versehen ist. Ein Hilfsspiegel 6 sitzt in Lichtrichtung
hinter dem Klappspiegel 4 drehbar an diesem und ist dazu bestimmt, die durch den
Fleck 5 tretenden Strahlen einem Fotowiderstand 7 zuzuleiten. Letzterer ist Teil
einer bekannten und daher sonst nicht weiter dargestellten Belichtungsmeßeinrichtung.
-
Die Kamera ist ferner mit einer Einstellscheibe 8 a, einem Pentaprisma
8 und einem Okular 9 versehen. Durch letzteres kann Licht von hinten in die Kamera
einfallen. In der Figur ist außer dem Lichtstrahl 10 in der optischen Achse auch
ein seitlicher Grenzstrahl 11 eingezeichnet, und es ist gut zu erkennen, daß der
Fotowiderstand 7 in bekannter Weise jenseits des Ruftreffpunktes dieses Grenzstrahles
auf dem Boden des Lichtschachtes angeordnet ist. Durch diese bekannte Anordnung
ist sichergestellt, daß keine der direkten durch das Okular 9 einfallenden Lichtstrahlen
auf den Fotowiderstand treffen können.
-
Der Klappspiegel 4 ist an seinem vorderen unteren Ende mit einer als
Blendschutz dienenden Leiste 12 versehen, die sich senkrecht zur Zeichenebene über
die gesamte Spiegelbreite erstreckt. In Beobachtungsstellung des Spiegels reicht
dieser Blendschutz bis auf den Boden des Lichtschachtes und legt sich hinter eine
Erhöhung 13 im Schachtboden. Die Leiste 12 dient dazu, vom Objektiv ausgehende Strahlen,
die unter dem Spiegel 4 hindurchfallen, oder vagabundierende Strahlen davon abzuhalten,
auf den Fotowiderstand 7 zu treffen.
-
Der Abschirmung gegen vagabundierende und Streustrahlen dient auch
der gegenüber der Oberfläche des Fotowiderstandes 7 hervorstehende Rand 14, der
den Fotowiderstand 7 allseitig umgibt und der gleichzeitig als Meßwinkelbegrenzung
dient. Es wäre denkbar, die Oberfläche des Fotowiderstandes 7 gleich unterhalb dieses
Randes anzuordnen.
-
Um jedoch eine noch bessere Abschirmung zu erreichen, ist der Fotowiderstand
7 etwas in den Boden des Lichtschachtes eingelassen. Je tiefer die Versenkung des
Fotowiderstandes in diesem Boden ist, d. h., je tiefer der auf diese Weise gebildete
Lichtschacht wird, um so besser ist die Abschirmung des Fotowiderstandes vor Streustrahlen,
die außerdem dann besonders gut ist, wenn der so entstandene Lichtschacht durch
einen Steg 14 a unterteilt ist. Um auch dann noch zu erreichen, daß alle
in der konjugierten Bildebene einfallenden Meßstrahlen zum Fotowiderstand gelangen,
ist vor letzterem die Hilfslinse 15 angeordnet, welche die konjugierte Bildebene
auf den Fotowiderstand 7 abbildet. Zum gleichen Zweck könnte auch eine Wabenlinse
eingesetzt werden.
-
Diese Maßnahmen zusammen, d. h. die Anordnung der Leiste 12, die Versenkung
des Fotowiderstandes 7 im Lichtschachtboden mit Steg 14 a im Lichtschacht sowie
der hervorstehende Rand 14, ergeben eine gute Sicherheit dafür, daß der Fotowiderstand
7 nur von den für ihn bestimmten Teilen der vom Objektiv kommenden, durch den Klappspiegel
4 und über den Hilfsspiegel 6 reflektierten Strahlen beaufschlagt wird, was gegenüber
den bisher bekannten Anordnungen einen nicht unerheblichen Fortschritt bedeutet.
-
Zum Schutz der hinteren Innenkante des hervorstehenden Randes 14 vor
Streustrahlen, die von dieser Kante reflektiert werden und ungerichtet in den Kameraraum
zurücklaufen und dabei teilweise auch zum Fotowiderstand 7 gelangen, ist zusätzlich
noch die Erhöhung 16 vorgesehen, die halbkreisförmig auf die objektivseitige Hälfte
des hervorstehenden Randes 14 aufgesetzt ist. Durch die Erhöhung wird diese Kante
vor den flach vom Objektiv her einfallenden Strahlen geschützt und so deren Ablenkung
zum Fotowiderstand 7 verhindert.