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Hydraulischer Windenantrieb Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen
Windenantrieb, wie er zu Vertäuungszwecken verwendet wird.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, das Verankerungs-oder Festmachetau
bei derartigen Winden über eine Vorrichtung zu legen, welche den am Tau angreifenden
mechanischen Zug mißt, das Tau über einen Hilfsmechanismus bei Nachlassen der Spannung
einholt und es bei Zunahme der Spannung fiert. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dies
nicht sehr zweckmäßig ist. Zunächst einmal wird nämlich vorzugsweise ein und dieselbe
Winde für verschiedene Verholklüsen verwendet; in diesem Falle müßte für jede Klüse
eine gesonderte Vorrichtung eingesetzt werden. Des weiteren hat sich gezeigt, daß
die Winde nicht so gebaut werden kann, daß sie ausreichend schnell reagiert. Ein
dritter Nachteil liegt darin, daß derartige Winden nur schlecht als Lastwinden,
d. h. als Verladewinden, verwendet werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mängeln abzuhelfen
und einen Windenantrieb zu schaffen, dessen hydraulisches System derart ausgelegt
ist, daß in der Vertäuung eine konstante Spannung aufrechterhalten wird. Die Erfindung
geht dabei von einem bekannten hydraulischen Windenantrieb aus, der sich aus mindestens
einer Pumpe, einem zum Antrieb der Windentrommel dienenden Motor sowie einem von
Hand zu betätigenden Steuerventil zusammensetzt, wobei das Steuerventil zur Steuerung
der dem Motor von der Pumpe zuzuführenden Flüssigkeitsmenge dient, indem ein entsprechend
veränderlicher Anteil der von der Pumpe geförderten Flüssigkeitsmenge über einen
Beipaß außerhalb des hydraulischen Motors abgeleitet wird, sowie mit einem Umschaltventil
zum übergang vom Ladebetrieb auf Vertäuungsbetrieb. Um mit einem hydraulischen Windenantrieb
einen selbsttätigen Vertäuungsbetrieb durchführen zu können, ist gemäß der Erfindung
zwischen der Druckleitung und der Abflußleitung des hydraulischen Motors ein überströmventil
angeordnet, das auf einen unterhalb der Höchstbelastung liegenden Öffnungsdruck
einstellbar ist. Durch dieses Ventil wird erreicht, daß im Vertäuungsbetrieb der
Motordruck und damit der Vertäuungszug im Tau konstant gehalten wird.
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Beim bekannten hydraulischen Windenantrieb des oben erläuterten, bei
der Erfindung vorausgesetzten Systems besteht häufig die Möglichkeit der Einstellung
von verschiedenen Geschwindigkeitsstufen durch Zu- und Abschaltung von Kammern in
der Pumpe und/oder Motor. Eine solche Kammer läuft also leer mit oder wird in den
Ölkreislauf eingeschaltet. Wenn die Pumpe eine solche zuschaltbare Kammer aufweist,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung beim selbsttätigen Vertäuungsbetrieb eine
der Pumpenkammern vom Arbeitskreislauf abschaltbar.
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Dient zum Antrieb der Winde ein Motor mit mehreren Arbeitskammern,
von denen mindestens eine über ein Ventil drehmomentabhängig zu- und abschaltbar
ist, so ist in einer Weiterbildung der Erfindung dieses Ventil beim Vertäuungsbetrieb
gegen Umschalten der Kammer auf Leerlauf absperrbar.
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Diese Pumpenkammer ist insbesondere durch eine Kurzschlußleitung vom
Arbeitskreislauf abschaltbar, und zwischen dieser Kurzschlußleitung und der Einmündungsstelle
der Druckleitung in die Arbeitsleitung ist ein Rückschlagventil vorgesehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 in schematischer Darstellung den hydraulischen
Windenantrieb, F i g. 2 in teilweise vereinfachter Darstellung zwei senkrechte Schnitte
durch die Pumpe des hydraulischen Windenantriebes, wobei der Schnitt A durch eine
erste radiale Ebene und der Schnitt B durch eine zweite radiale Ebene gelegt ist,
F i g. 3 einen Schnitt durch das Steuerventil, F i g. 4 einen Schnitt durch ein
in das hydraulische Antriebssystem eingebautes Hilfsventil mit dem entsprechenden
Motorteil, F i g. 5 einen Schnitt durch ein weiteres, in den hydraulischen Windenantrieb
eingebautes Hilfsventil und F i g. 6 eine Draufsicht auf das Hilfsventil nach Fig.5.
In
dem in F i g. 1 schematisch gezeigten Windenantrieb ist das Steuerventil vereinfacht
dargestellt. Außerdem ist ein hydraulisches Hilfs-Steuersystem, das bei dieser Ausführungsform
der Erfindung zur Umwandlung der Winde aus einer Vertäuungswinde in eine gewöhnliche
Lastwinde und umgekehrt dient, durch gestrichelte Linien angedeutet.
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Die Winde wird durch zwei gesonderte Pumpen 10
und 11 angetrieben,
welche die Zuleitungen 12 bzw. 13 mit Drucköl versorgen. Zum Schutz der Pumpe 10
ist ein Sicherheitsventil 14 vorgesehen. Die Pumpe 11 dagegen steht mit einem Umschaltventil
15 in Verbindung, das nachstehend noch näher beschrieben wird. In der Leitung
13 ist auf der Abflußseite dieses Umschaltventils 15 ein Rückschlagventil 16 eingebaut.
Die beiden Zuführungsleitungen 12 und 13 führen an einem, in Strömungsrichtung gesehen,
hinter dem Rückschlagventil 16 gelegenen Punkt 17 zusammen und bilden von dort an
eine gemeinsame Leitung 18.
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Wie aus F i g. 2 hervorgeht, sind die beiden Pumpen 10 und 11 mit
den dazugehörigen Teilen 12 bis 17 in einem gemeinsamen Gehäuse 19 untergebracht,
von dem nur die gemeinsame Leitung 18 wegführt. Die Rückforderung erfolgt über eine
gemeinsame Rückflußleitung 20:
Die gemeinsame Leitung 18 führt zu einem von
Hand zu betätigenden Steuerventil 21, von dem die Abflußleitung 20 wegführt. In
dem Steuerventil 21 ist der Steuerschieber 22 vorgesehen. Wie aus F i g.1 ersichtlich,
ist der Schieber 22 des Steuerventils 21 derart angeordnet, daß die Flüssigkeit
zwei Motorkreisen 23 und 24 parallel zugeführt werden kann. Die Zuführung von Flüssigkeit
zu den Motorkreisen 25 und 26 wird später beschrieben.
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In der Praxis stellen die Motorkreise 23, 24 und 25 die Kammern eines
hydraulischen Drehkolbenmotors mit drei Kammern dar. Der Motorkreis 26 besteht aus
einem gesonderten Motor, der auf der anderen Seite der Windentrommel angebracht
ist und der durch einen hydraulischen Dreikammermotor gebildet wird, dessen Kammern
gleichzeitig, d. h. parallel zueinander mit Drucköl beaufschlagt werden.
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Die Winde kann derart eingestellt werden, daß nur der Zuleitung 29
des Motorkreises 23 unter Druck stehendes Öl zugeführt wird, während der Motorkreis
24 nicht mit eingeschaltet und somit kurzgeschlossen ist. Den Motorkreisen 25 und
26 wird Öl aus einer gemeinsamen Abflußleitung 30 zugeführt. Ob und wann
den Motorkreisen 25 und 26 Öl zugeführt wird, hängt von der Stellung der Umschaltventile
27 und 28 ab, wie später noch beschrieben werden wird.
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Von der Zuleitung 29 führt eine Zweigleitung 31 mit einem überströmventil
32 zur Abflußleitung 30. Das überströmventi132 kann so eingestellt werden, daß es
sich bei einem. bestimmten Druck öffnet 'und diesen Druck dann in der Anlage aufrechterhält.
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Beim normalen Verwenden der Winde als Lastwinde ist das Ventil
32 auf einen hohen öffnungsdruck eingestellt, der höher ist als derjenige
des Sicherheitsventils 14, so daß es sich nicht öffnet. In diesem Fall arbeitet
die Winde als normale Verladewinde.
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Soll die Winde als Vertäuungswinde benutzt werden, dann arbeiten beide
Motorkreise 23 und 24: Das Beaufschlagen der beiden Motorkreise mit Drucköl wird
über das Steuerventil 21 geregelt. Das Überströmventil 32 wird dabei derart eingestellt,
daß es sich beim Auftreten eines bestimmten Druckunterschiedes zwischen den Leitungen
29 und 30 öffnet. Nun strömt Öl durch das Ventil, und zwar so viel, daß der Druckunterschied
aufrechterhalten wird. Dies hat zur Folge, daß auf die radialen Flügel im hydraulischen
Motor ein bestimmter Druck ausgeübt wird. Damit wird auf die Windentrommel ein bestimmtes
Drehmoment gegeben und somit eine Einholkraft bestimmter Größe auf das auf der Trommel
befindliche Seil ausgeübt.
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Ist ein Schiff beim Auffüllen einer Schleusenkammer seitlich an der
Schleuse vertäut, so wird es mit einer genau vorherbestimmten Kraft seitlich an
die Schleuse herangezogen. Müssen beim Füllen der Schleusenkammer die Vertäuungen
angezogen werden, so wird dies durch die Winde automatisch vorgenommen. Das gleiche
gilt auch, wenn ein Schiff am Kai vertäut ist.
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Diese Wirkungsweise wird dadurch erzielt, daß eine gewisse Ölmenge
durch das überströmventil 32 geleitet wird, die durch die Pumpe mit einem oberhalb
eines Druckes bestimmter Größe liegenden Druck zugeführt wird. Dies bedeutet praktisch
einen Kraftverlust, der gleich ist der Menge des umlaufenden Öls multipliziert mit
dem angewandten Druck.
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Um diesen Kraftverlust so gering wie,möglich zu halten, wird die von
der Pumpe geförderte Flüssigkeitsmenge bei dieser Ausführungsform der Erfindung
dadurch verringert, daß in der Vertäuungsstellung lediglich eine Pumpenkammer betätigt
wird und indem der bestimmte Druck so niedrig wie möglich gelegt wird. Dies wird
in der Weise erreicht, daß die automatische Steuerung der Motorkreise 25 und 26
außer Betrieb gesetzt wird, so daß beide Motorkreise unabhängig von der Höhe des
vorbestimmten Druckes in Tätigkeit bleiben. Die automatische Steuerung bilden die
Umschaltventile 27 und 28.
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Um dies durchführen zu können, findet eine hydraulische Hilfseinrichtung
Verwendung, die auf die verschiedenen Ventile einwirkt. Die Hilfseinrichtung selbst
wird durch ein mit 33 bezeichnetes Ventil gesteuert.
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Entsprechend der Darstellung der F i g. 3 besitzt das Ventil 33 einen
in einem Ventilgehäuse 34 verschiebbar gelagerten Schieber 35. Der Schieber weist
eine nach unten offene Bohrung 36' auf. Eine Öffnung 36 an ihrem oberen Ende stellt
bei angehobenem Schieber die Verbindung zwischen den Räumen unterhalb und oberhalb
der Bohrung 36' her. In der dargestellten unteren Stellung des Schiebers 35 ist
der untere Einlaß der Bohrung 36' abgesperrt. An seinem unteren Ende ist der Schieber
mit einem Flansch 37 versehen, der eine in der Wand vorgesehene Durchlaßöffnung
38 öffnet oder sperrt, so daß diese Öffnung bei abgesenktem Schieber 35 mit einem
weiteren Durchlaß 39 weiter oben in der Bohrung des Ventilgehäuses, oder bei angehobenem
Schieber 35 mit der Bohrung 36' verbunden ist. Oberhalb des Durchlasses 39 befinden
sich zwei weitere Flansche 40 und 41. Wird der Schieber in seine oberen Stellung
hochgezogen, so wird durch diese beiden Flansche 40 und 41 eine in der Bohrungswandung
befindliche Öffnung 42 geschlossen. Befindet sich der Schieber jedoch in seiner
unteren Stellung, so steht die Öffnung 42 mit einer um einen kleinen Abstand höher
in der Bohrung liegenden Öffnung 43 in Verbindung, während ein Flansch 44 die Verbindung
zum oberen Bohrungsende
schließt. Oberhalb des Flansches 44 befindet
sich am oberen Ende der Bohrung eine breite obere Öffnung 45.
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Der Schieber 35 wird durch einen Stößel 46 betätigt, der aus dem Ventilgehäuse
herausragt und mit einer nachstehend noch näher zu beschreibenden von Hand zu betätigenden
Einstellvorrichtung verbunden ist.
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Der untere Durchlaß 38 ist über die Leitung 47 (F i g. 1) an zwei
Umschaltventile 27 und 28 zu der bereits erwähnten Zuschaltung der Motorkreise 25
und 26 angeschlossen. Diese Schaltung gehört nicht zur Erfindung und ist auch für
den Betrieb nicht unbedingt erforderlich. Die Einrichtung arbeitet auch ohne die
zusätzlichen Motorkreise 25 und 26. Die Ventile 27 und 28 sind druckgesteuerte Umschaltventile
mit einem Steuerschieber, durch den die Räume oberhalb und unterhalb einer Zwischenwand
des Ventilgehäuses entweder in Verbindung gebracht oder gegeneinander abgesperrt
werden können. Der obere Raum steht eingangsseitig mit der Zuführung des Öles, ausgangsseitig
mit dem Einlaß des Motorkreislaufes 25 bzw. 26 in Verbindung, der untere Raum eingangsseitig
mit dem Auslaß des Motorkreislaufes und ausgangsseitig mit der Ölrückführungsleitung.
Der Steuerschieber ist kopfseitig durch den Zulaufdruck des Öles belastet, dem eine
Druckfeder gegengeschaltet ist, die den Steuerschieber normalerweise nach oben drückt,
so daß die obere Kammer von der Zuflußleitung abgesperrt und die Räume oberhalb
und unterhalb der Zwischenwand in Verbindung gehalten sind. Der Motorkreislauf 25
bzw. 26; ist also auf Leerlauf geschaltet. Steigt jetzt der Zulaufdruck bis zu einem
gewissen Wert an, so wird der Steuerschieber entgegen der Kraft der Belastungsfeder
abwärts gedrückt, die Verbindung zwischen den Räumen oberhalb und unterhalb der
Zwischenwand abgesperrt und die obere Kammer an die Druckleitung angeschlossen,
so daß jetzt Drucköl zum Motorkreislauf 25 bzw. 26 strömt und diese Motorkammer
in Betrieb setzt, deren Ablauf mit dem Rücklauf zur Pumpe verbunden ist. Die Motorkreisläufe
25 bzw. 26 werden also abhängig vom Druck in der Zulaufleitung zugeschaltet und
bei Rückgang des Druckes wieder abgeschaltet. Der Öffnung 39 wird Drucköl durch
eine Leitung 48 zugeführt, die ihrerseits an die Zuführungsleitung 29 des Motorkreises
23 angeschlossen ist. Der Öffnung 42 wird das Drucköl durch die Leitung 18 von der
Pumpe und über eine Leitung 49 zugeführt. Die Öffnung 43 ist durch eine Leitung
50 mit dem Umkehrventil 15 der zweiten Pumpe verbunden, und die obere Öffnung
45 ist durch die Leitung 51 an die Hauptabflußleitung 30 angeschlossen.
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Wie bereits erwähnt, kann der Schieber 35 in eine untere Stellung
gebracht werden, in der jeweils die Öffnungen 38 und 39 und auch die Öffnungen 42
und 43 miteinander in Verbindung stehen, während die obere Öffnung 45 durch den
Flansch 44 abgeschlossen ist. In diesem Fall richtet sich die Stellung der beiden
Umschaltventile in bekannter Weise nach dem in der Zuführungsleitung 29 des Motorkreises
23 herrschenden Druck. Die zweite Pumpe ist tätig und führt die Antriebsflüssigkeit
dem Steuerventil parallel zur ersten Pumpe zu. Dies ist also die Stellung, in der
die Winde als Lastwinde verwendet werden kann. Der Schieber 35 kann jedoch auch
in eine obere Stellung gebracht werden. In dieser tritt Öl über die Bohrung 36 in
den Schieberhohlraum ein und wird durch den Schieberhohlraum von der oberen Öffnung
45 zur untersten Öffnung 38 geleitet. Es wird in dieser Stellung auch der Öffnung
43 zugeleitet, während die Verbindung von den Öffnungen 39 und 42 zu den anderen
Öffnungen gesperrt ist. Hierdurch wird das Öl den Ventilgliedern der Umschaltventile
27 und 28 von unten her, und in ähnlicher Weise dem Umschaltventil 15 der
zweiten Pumpe von rückwärts her zugeführt. Dies hat zur Folge, daß die Umschaltventile
27 und 28 umgeschaltet werden und nunmehr den Motorkreisen 25 und 26 Antriebsflüssigkeit
zuführen, während die zweite Pumpe auf Leerlauf gesetzt wird. Mit anderen Worten,
damit ist diejenige Stellung des Schiebers 35 gegeben, in der die Winde als Vertäuungswinde
verwendbar ist.
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Die äußere Gestalt des überströmventils 32 ist ebenfalls in F i g.
5 gezeigt. Nach oben ragt ein axial verschiebbarer Stift 52 aus dem Ventil heraus.
Wird dieser Stift nach unten gedrückt, so wird die (nicht gezeigte) Gegenfeder des
Ventils stärker komprimiert. Hierdurch wird die zum Öffnen des Überströmventils
erforderliche Kraft erhöht.
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Am oberen Ende des Stiftes 52 ist das eine Ende eines Verbindungsgliedes
53 gehalten, dessen anderes Ende bei 54 an der Oberseite des Ventilgehäuses 55 gehalten
ist, in dem wiederum die verschiedenen zusätzlichen Ventile untergebracht sind (s.
F i g. 5). Dieses Verbindungsglied 53 verläuft vom Verbindungspunkt 54 zum Stift
52 hin leicht schräg nach oben. Auf der Oberseite des Teiles 53 liegt eine Rolle
56 auf, die ihrerseits unten an einem beweglichen Anzeiger 57 befestigt ist. Dieser
Anzeiger ist verschiebbar auf den Führungen 58 gehalten, und wenn er, in bezug auf
die F i g. 5 gesehen, von rechts nach links verschoben wird, so wird dadurch das
Verbindungsglied 53 allmählich immer mehr nach unten gedrückt. An dem Anzeiger ist
eine Skala mit Tonneneinteilung vorgesehen, an der der Zug der Vertäuung abgelesen
werden kann. Die Winde ist also auf einen bestimmten Zug des Haltetaues einstellbar.
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An der Unterseite des Verbindungsgliedes 53 ist ein Bügel
59 mit einem schlitzförmigen Ausschnitt vorgesehen, der zur Halterung eines
auf einer Achse 61 befestigten Stiftes 60 dient. In ähnlicher Weise ist auf der
gleichen Achse 61 noch ein Schwenkarm 62 gehalten, der über eine insgesamt mit 63
bezeichnete Gelenkverbindung mit dem Stößel 46 verbunden ist, der den verstellbaren
Schieber 35 betätigt. An dem aus dem Gehäuse 55 herausragenden Ende der Achse 61
ist ein Einstellgriff 64 angebracht (s. F i g. 6). Wird dieser Handgriff entsprechend
der Darstellung in die untere Stellung gebracht, so werden die Schieber 35 des Gelenksystems
63 und der damit zusammenhängende Stößel 46 in ihre unterste Stellung bewegt. Wie
bereits erwähnt, kann die Winde dann als normale Lastwinde verwendet werden. In
ähnlicher Weise drückt der Stift 60 auf den Bügel 59 und zieht das Verbindungsglied
53 nach unten. Hierdurch wird die Gegenfeder des überströmventils 32 so stark komprimiert,
daß sich das überströmventil bei dem normalerweise in der Einrichtung herrschenden
Druck nicht öffnet. Gegebenenfalls kann der Kompressionsgrad, d. h. die zwischen
Stift 60 und Bügel 59 auftretende Kraftwirkung, derart eingestellt werden, daß sich
das überströmventil bei einem ganz bestimmten Überdruck öffnet und damit als zusätzliches
Sicherheitsventil
wirkt, durch das eine überbelastung des Motors verhindert wird. Dieser Druck sollte
jedoch wesentlich höher liegen als der höchste normale Arbeitsdruck der Winde.
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Der Stellgriff 64 kann jedoch auch in eine obere Stellung gebracht
werden. In dieser Stellung ist er dann mit dem Steuergriff verbunden, wenn sich
dieser bei Einholstellung in derjenigen Stellung befindet, in der die beiden Motorkreise
23 und 24 mit Öl beaufschlagt werden. Die Verbindung dieser beiden Teile wird in
der Weise erreicht, daß ein nicht gezeigter Stift am Ende eines am Schaft des Steuergriffes
befestigten Armes in einen im Stellgriff 64 vorgesehenen Schlitz eingeführt wird.
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Wenn sich der Stellgriff in dieser Stellung befindet, wird der Schieber
35 des Gelenksystems 63 nach oben gezogen und gleichzeitig löst der Stift 60 sich
vom Bügel 59. Dann kann der Anzeiger 57 derart verschoben und eingestellt werden,
daß die in dem Ventil 32 befindliche Gegenfeder auf den gewünschten überströmdruck
eingestellt wird.
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Dadurch, daß der Schieber 35 wieder in seine obere Stellung gebracht
wird, wird das Öl den Ventilen 27 und 28 zugeführt, so daß die Motorkreise 25 und
26 ebenfalls mit Antriebsflüssigkeit beaufschlagt werden, und zwar genau in dem
Augenblick, in dem das Ventil 15 umgestellt wird, so daß die Pumpe 11 außer
Betrieb gesetzt wird.
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Es sind nunmehr sämtliche Motorkreise mit Druckflüssigkeit mit einem
ganz bestimmten überdruck, z. B. 10 kg/cm2, beaufschlagt. Hierdurch wird in der
Vertäuung eine Zugkraft entsprechender Größe erzeugt, die jeweils von der Gesamtfläche
der Flügel, den Rotordurchmessern in den Motoren und dem Durchmesser der Aufwickeltrommel
abhängig ist. Das Ventil 32 hält diese Spannung aufrecht, indem es bei Zunahme
der Spannung mehr Öl und bei Abnahme der Spannung weniger Öl durchströmen läßt.
Diese Reaktion findet, je nach der Reaktionszeit des Ventils 32, fast unmittelbar
auf eine Veränderung der Spannung hin statt. Die Reaktionszeit des Ventils wird
dabei naturgemäß so gering wie möglich gewählt.
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Wenn die Winde auf einem Schiff aufgebaut werden soll, auf dem mehrere
Vertäuungswinden im Wechsel verwendet werden sollen, so ist ein wesentliches Merkmal
darin zu erblicken, daß die gesamte Flüssigkeit in einem einzigen Kreislauf von
der Pumpe zum Steuerventil der Winde und dann zurück zur Pumpe geführt wird. Mit
der Angabe »die gesamte Flüssigkeit ... von der Pumpe« ist in diesem Zusammenhang
die Flüssigkeitsmenge gemeint, die die Pumpe zu einem bestimmten Zeitpunkt fördert.
Bekanntlich handelt es sich dabei in der Vertäuungsstellung um die halbe maximale
Pumpenleistung und in der Ladestellung um die gesamte maximale Pumpenleistung. Mit
diesem Merkmal wird also erreicht, daß zwei oder mehrere derartige Winden in Reihe
geschaltet und von einer einzigen Pumpe gespeist werden können. Dies geschieht in
der Weise, daß die Rückflußleitung 20 von einer Winde zur nächsten geführt wird
und so gleichzeitig die Zuleitung 18 zu dieser nächsten Winde bildet. Wenn also
eine Winde in Betrieb ist, strömt die Flüssigkeit durch das Steuerventil zur nächsten
Winde.
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Vorausgesetzt, daß die zusammengenommene Belastung der Winden die
maximale Leistung der Pumpe nicht überschreitet, können beide Winden bei einer derartigen
Reihenschaltung gleichzeitig eingesetzt werden, indem beispielsweise die eine Winde
als Vertäuungswinde und die andere als Lastwinde für leichtere Ladungen verwendet
wird. In diesem Falle kann die letztere Winde die Lasten zwar nur mit halber Geschwindigkeit
heben, und es kann sich auch nur um verhältnismäßig leichte Lasten handeln, aber,
wie erwähnt, kann die Winde doch in Betrieb gebracht und benutzt werden, ohne daß
dadurch die Wirkungsweise der Vertäuungswinde nachteilig beeinflußt wird.