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Kantvorrichtung für Knüppel Die Erfindung betrifft eine Kantvorrichtung
für Knüppel, mit mehreren um parallele Achsen umlaufenden und sich überschneidend
hintereinander angeordneten Scheiben und hat eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung
zum Gegenstand, durch welche die Arbeitsweise vereinfacht und der Aufbau wesentlich
verbessert wird.
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Zum Wenden von Knüppeln ist ein Stufenkanter bekannt, bei dem auf
einer schrägen Bahn hintereinander mehrere mit Daumen versehene Scheibenpaare angeordnet
sind. Die Knüppel werden nacheinander durch jede Scheibe um 450 gekantet, weitertransportiert
und von dem letzten Scheibenpaar schließlich auf ein Förderband abgelegt. Bei dieser
Ausführung werden jedoch die Knüppel während des Wendens weitertransportiert, so
daß die Verwendung vieler Prüf- und Kontrollgeräte erforderlich ist. Außerdem ist
der bauliche Aufwand umständlich und teuer.
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Bekannt ist außerdem eine Kantvorrichtung, bei welcher der Knüppel
während des Kantens an ein und derselben Stelle verbleibt. Der Knüppel liegt dabei
in einer Rille. Mit Hilfe von Drehsternen, welche vier um 900 versetzte Daumen besitzen,
wird der Knüppel um jeweils 900 innerhalb der Rille gedreht; nur ein Daumen ist
verlängert und dient dem Ausheben aus der Rille.
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Durch diese Ausführung können jedoch nur Knüppel einer quadratischen
Querschnittsform gewendet werden. Zum Wenden von Knüppeln mit anderen Querschnitten
sind entsprechend gestaltete Drehsterne erforderlich. Auch kann die Kantvorrichtung
nur für eine Querschnittsgröße verwendet werden, da bei wesentlich abweichenden
Größen entweder keine Verkantung erfolgt oder der Knüppel aus der Rille von jedem
Finger herausgehoben wird.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kantvorrichtung
für Knüppel derart auszugestalten, daß diese für beliebige Größen und beliebige
Querschnitte der Knüppel verwendbar ist und auch ein wesentlich stoßfreieres Verarbeiten
magnetisierter Knüppel ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die dem Kanten
dienenden Scheiben kreisrund und je an ihrem Umfang mit einem Mantel aus elastischem
Material versehen sind und daß der Abstand ihrer Achsen zur Veränderung des zwischen
den Scheiben gebildeten Muldenwinkels () verstellbar ist. Durch diese Ausgestaltung
wird zunächst der Vorteil erreicht, daß das Wenden der Knüppel an der gleichen Stelle
erfolgt, so daß die Verwendung geeigneter Prüf- und Kontrollgeräte zur Kontrolle
möglich ist.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß Knüppel beliebiger Querschnittsformen
und Größe verarbeitet werden können. Außerdem erfolgt das Kanten gegenüber den bekannten
Ausführungen wesentlich erschütterungsfreier, so daß beispielsweise zur Fehlerkontrolle
gebildete Magnetpulverraupen nicht abgeschüttelt werden. Außerdem ist der apparative
Aufwand erfindungsgemäß niedrig und die Vorrichtung deshalb preiswert. Ein weiterer
Vorteil ist auch darin zu sehen, daß die Vorrichtung auf einfache Art und Weise
die Funktionen einer Vereinzelungs- und einer Kantmaschine übernimmt.
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Zweckmäßig ist die Achse der letzten Scheibe höhenverstellbar. Hierdurch
läßt sich der Winkel (x) zwischen den Kreisbahnen der benachbarten Scheiben variieren
und ermöglicht ein Anpassen an verschiedene Kanten größen. Um starke Erschütterungen
auszuschließen, kann der Mantel der Scheiben mit Luft gefüllt sein.
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Die Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung eine Ausführungsform
gemäß der Erfindung. Es zeigen Fig. 1 die Vereinzelungs- und Kantvorrichtung, Fig.
2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die Scheibenräder sind mit 1, 2, 3 und 4 bezeichnet. Die Scheibenräder
1 und 2 dienen zum Vereinzeln der Knüppel, während die Scheibenräder 3 und 4 zum
Kanten der Knüppel bestimmt sind. Sie weisen einen Mantel aus elastischem, luftgekühlten
Material auf. Je nach Art und Größe sowie Geradheit der Knüppel können ohne weiteres
noch mehr Vereinzelungsscheibenräder angeordnet werden. Die Räder bilden Taschen
5, 6 und 7 dadurch, daß sich ihre Außendurchmesser überschneiden. Der Vorrichtung
werden über eine Rutsche 8 Knüppel zugeführt. Das Scheibenrad 1 übernimmt in der
Regel einen Knüppel
von der Rutsche und fördert ihn in die Tasche
5.
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Das Rad 2, das mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit läuft, als
das Rad 1, fördert den Knüppel in die Tasche 6. Sollten zwei Knüppel in die Tasche
5 gelangt sein, so wird durch die erhöhte Umfangsgeschwindigkeit des Rades 2 nur
ein Knüppel weitergefördert. Durch die Anordnung von Zähnen 10 und Zahnlücken 11
wird der Vereinzelungsvorgang sichergestellt. Aus der Tasche 6 wird der Knüppel
über das Rad 3 in die Tasche 7 transportiert. Diese Tasche ist so bemessen, daß
der Schnittwinkel (a) der Tangenten vom Mittelpunkt der Scheiben an den Außendurchmesser
des Nachbarrades etwa 90 bis 1100 beträgt. Das Rad 4 wird höher gelegt als das Rad
3, damit der zu kantende Knüppel immer wieder in die Tasche zurückfällt und nicht
durch das Rad 4 allein schon abgefördert wird. Während des Kantvorganges darf in
der Lücke zwischen den Rädern 2 und 3 kein Knüppel liegen. Nachdem der Knüppel auf
allen Seiten gesichtet ist, kann er durch Absenken des Rades 4 oder durch eine besondere
Vorrichtung, z. B. Ablegehebel 12, 13 abgefördert und auf einem Rollgang 14 od.
dgl. übergeben werden.
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Zum Kanten des Knüppels in der Tasche 7 ist es wichtig, daß die Umfangsgeschwindigkeiten
der Räder 3 und 4 gleich oder annähernd gleich sind.
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Die Räderpaare 1 und 2 und die Paare 3 und 4 werden für sich getrennt
angetrieben, wie aus der schematischen Darstellung in Fig. 2 ersichtlich ist.
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Die Wellen für die Scheibenräder 1 und 2 sind durch einen Zahnräderantrieb
od. dgl. miteinander gekoppelt, wobei die Übersetzungen der Zahnräder 15 und 16
so bemessen sind, daß sich die Scheibenräder 2 mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
drehen als die Scheibenräder 1. Damit der gleiche Drehsinn erhalten bleibt, ist
zwischen die Räder 15 und 16 ein Zwischenrad 21 geschaltet. Die Wellen der Scheibenräder
3 und 4 sind durch einen Zahnradantrieb miteinander gekoppelt, wobei die Zahnräder
17,
18 gleiche oder etwa gleiche Zähnezahlen aufweisen und ebenfalls über ein Zwischenrad
22 gekoppelt sind. Motoren 19 und 20 treiben die Vereinzelungsräder und die Kanträder
getrennt voneinander an.
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Je nach Länge eines Knüppels werden auf einer Welle zwei oder mehr
Scheibenräder angeordnet.
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Der Durchmesser der Räder bestimmt sich im wesentlichen aus den Abmessungen
des Knüppels und dem Maß der Geradheit des Knüppels.
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Selbstverständlich können auch Sechskant- oder andere Profilformen
auf der Vereinzelungs- und Kantvorrichtung vereinzelt und gekantet werden. Die Taschenform
an den Vereinzelungsrädern wird dann entsprechend ausgebildet.