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Silobehälter für körniges Mischgut Die Erfindung betrifft einen Silobehälter
für körniges Mischgut, mit einem Auslauftrichter und einem koaxialen inneren Kegelkörper,
der in einer an der Innenwand des Silos befindlichen Führung auf- und abbewegbar
ist.
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Bei einem bekannten Silobehälter dieser Art wird ein mit seiner Spitze
nach unten weisender Kegelkörper verwendet, auf den gegebenenfalls noch ein mit
seiner Spitze nach oben angeordneter zweiter Kegelkörper aufgesetzt ist; letzterer
hat dabei allein den Zweck, die Ansammlung einer stagnierenden Zone auf der oberen
Grundfläche des mit seiner Spitze nach unten weisenden unteren Kegels zu verhindern.
Bei diesem bekannten Silobehälter wird somit zwischen dem Auslauftrichter und dem
Mantel des nach unten weisenden Kegelkörpers ein Ringraum von beträchtlicher axialer
Länge gebildet, dessen Querschnitt zum Auslaufende hin abnimmt. Auf diese Weise
sollen bei dem bekannten Silobehälter Brückenbildungen und damit etwaige Verstopfungen
des Auslauftrichters verhindert werden.
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Sowohl bei dem beschriebenen bekannten Silobehälter als auch bei
anderen bekannten Silobehältern treten besondere Schwierigkeiten auf, wenn eine
homogen hergestellte Mischung aus Bestandteilen mit verschiedenen spezifischen Gewichten
und Korngrößen aus dem Silobehälter abgelassen werden soll.
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Bei derartigem Mischgut tritt beim Entleeren häufig eine zumindest
teilweise Entmischung auf. Diese Erscheinung beruht darauf, daß sich auf der Oberfläche
und im Inneren des eingelagerten Mischgutes beim Entleeren Senken und darunter Rieselzonen
ausbilden, in denen die spezifisch schwereren bzw. gröberen Teilchen bevorzugt nach
unten fließen. Auf diese Weise tritt bei der Entnahme des Mischgutes eine Entmischung
auf, obwohl der Inhalt des Behälters eine homogene Mischung war.
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Eine solche Entmischung ist in vielen Fällen äußerst unerwünscht,
insbesondere dann, wenn die Forderung besteht, daß auch kleine und kleinste entnommene
Mengen alle in der Mischung enthaltenen Stoffe in den vorgeschriebenen Anteilen
aufweisen müssen. Solche Forderungen werden beispielsweise in der Ernährungswirtschaft
gestellt.
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Die Erfindung geht deshalb von der Ausgabe aus, einen Silobehälter
für körniges Mischgut zu schaffen, bei dem Entmischungen bei der Entnahme mit großer
Sicherheit vermieden werden.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient nach der Erfindung ein Silobehälter
der eingangs angegebenen Art, der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Kegelkörper
ein mit seiner Spitze nach oben weisender Einfachkegel ist, dessen unterer Rand
mit dem Auslauftrichter einen entsprechend der Höhenlage des Kegelkörpers verstellbaren
schmalen Durchtrittsspalt bildet, der im Betrieb entsprechend den Korngrößen und/oder
dem spezifischen Gewicht des abzulassenden Mischgutes eingestellt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Silobehälter sorgt der mit der Spitze nach
oben weisende Kegelkörper dafür, daß das Mischgut nicht axial, sondern vom Umfang
her der Entnahmeöffnung zufließt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß sich in dem verhältnismäßig
schmalen Raum zwischen dem Rand des Kegelkörpers und der Behälterinnenwand keine
Senken bzw.
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Rieselzonen ausbilden können. Bei der Entnahme beobachtet man eine
gleichmäßige Absenkung der horizontalen Gutoberfläche. Je nach der Entmischungstendenz
des silierten Mischgutes wird der Kegelkörper weiter nach oben oder weiter nach
unten verstellt, so daß sich der freie Querschnitt zwischen der Unterkante des Kegelkörpers
und dem kegeligen Auslauftrichter des Silobehälters entsprechend einstellt. Bei
einem Gemenge mit geringerer Entmischungstendenz kann mit einem breiteren Ringspalt
gearbeitet werden, während bei einem Gemenge mit großer Entmischungstendenz ein
enger Spalt verwendet werden muß. Bei der Füllung des Silobehälters wird der Kegelkörper
entsprechend der Entmischungstendenz des Füllgutes in eine bestimmte Höhe eingestellt.
Er sorgt dann während der gesamten Entnahme dafür, daß die Homogenität des entnommenen
Mischgutes erhalten bleibt.
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Es ist zwar schon ein Silobehälter bekanntgeworden, in welchem kegelstumpfförmige
Einsätze vorgesehen sind, die sich in ähnlicher Weise wie der Kegelkörper des erfindungsgemäßen
Silobehälters nach unten erweitern, doch sind diese Einsätze mit Öffnungen versehen,
vorzugsweise nach oben offen, so daß das in dem Behälter befindliche Gut nicht nur
auf der Außenseite der Einsätze zum Auslauf strömen kann, sondern auch durch die
Einsätze hindurch.
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Die Einsätze dieses bekannten Behälters haben auch eine gänzlich andere
Aufgabe als der Kegelkörper des erfindungsgemäßen Silobehälters; sie sollen lediglich
ein Zusammenballen des Gutes verhindern und gegebenenfalls eine Auflockerung ermöglichen.
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Außerdem sind mehrere derartige Einsätze übereinander vorgesehen.
Dieser bekannte Behälter unterscheidet sich also sowohl in bezug auf den Aufbau
als auch in bezug auf die Aufgabe der Einsätze vollständig von dem erfindungsgemäßen
Silobehälter.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Silobehälters
hat die Unterkante des Kegelkörpers eine Abschrägung, die dem Neigungswinkel des
Auslauftrichters entspricht. Auf diese Weise kann der Auslauftrichter durch Absenken
des Kegelkörpers bis zur Berührung mit der Innenseite des Auslauftrichters vollständig
geschlossen werden.
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Vorzugsweise besteht die Führung für den Kegelkörper aus auf der
Innenwand des Silobehälters in Axialrichtung verlaufenden Schienen mit mehreren
daran geführten, am Kegelkörperbefestigten, in senkrechten Radialebenen verlaufenden
Führungsflächen.
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Dabei können in an sich bekannter Weise wenigstens zwei übereinander
angeordnete Sätze von über den Umfang verteilten Führungsblechen vorgesehen sein.
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Dadurch wird eine sichere Führung gewährleistet und ein Verkanten
des Kegelkörpers verhindert.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Silobehälters und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II
der Fig. 1.
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Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte Silobehälter 1 hat einen kegeligen
Auslauftrichter 2 mit einer Entnahmeöffnung3. In dem Silobehälter ist mit Hilfe
z. B. eines Drahtseiles 4 ein Kegelkörper 5 mit nach oben weisender Spitze axial
eingehängt. Das Drahtseil 4 ist zu einer Winde 6 geführt, die sich auf dem Dach
des Behälters 1 befindet, so daß der Kegelkörper 5 durch Betätigung der Winde 6
gehoben und gesenkt werden kann. Auf dem Mantel des Kegelkörpers 5 sind zwei übereinander
angeordnete Sätze von über den Umfang verteilten Führungsblechen 7, 8 angebracht,
deren Außenkanten in axial verlaufenden Schienen 9 aus z. B. U-Profilen geführt
sind, die auf der Innenfläche des Silobehälters 1 angebracht sind.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind in jedem Satz 7, 8 vier
Führungsbleche diametral gegenüberliegend vorgesehen.
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Wenn der Silobehälter 1 mit einem Mischgut gefüllt wird, dessen Bestandteile
bei der Entnahme zur Entmischung neigen, stellt man die Höhe des Kegelkörpers 5
vor der Beschickung entsprechend der Entmischungstendenz ein. Bei starker Entmischungstendenz
muß der Kegelkörper tief abgesenkt werden, so daß nur ein verhältnismäßig schmaler
Durchtrittsspalt 10 für den Zufluß zur Entnahmeöffnung verbleibt. Auf diese Weise
gelingt es, auch homogene Mischungen aus Komponenten mit sehr unterschiedlicher
Dichte und/oder Korngröße ohne Beeinträchtigung der Homogenität zu entnehmen. Eine
Bildung von Senken bzw. Brücken auf der Oberfläche des Mischgutes wurde bei dem
erfindungsgemäßen
Silobehälter nicht beobachtet. Die dem jeweiligen Mischgut entsprechende
Höhenlage des Kegelkörpers 5 kann durch einfache Vorversuche ermittelt werden. Der
vertikale Einstellbereich des Kegelkörpers 5 in Abhängigkeit von der Entmischungstendenz
des jeweils verwendeten Mischgutes ist verhältnismäßig gering. Bei einem Silobehälter
mit 3 m lichter Weite, üblicher Neigung des Auslauftrichters 2 und einem Bodendurchmesser
des Kegelkörpers 5 von 2,25 m beträgt der Einstellbereich etwa 0,2m.
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Die Empfindlichkeit der Anordnung hängt auch von dem Öffnungswinkel
des Auslauftrichters ab. Je kleiner dieser Öffnungswinkel ist, um so größer sind
die zur Aufhebung der Entmischungstendenz erforderlichen Verschiebungen des Kegelkörpers.
Damit das Mischgut selbsttätig über die Mantelfläche des Kegelkörpers 5 abwärts
fließt, muß der Neigungswinkel der Wand des Auslauftrichters größer sein als der
Böschungswinkel des Gutes.
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Die Erfindung kann in verschiedener Weise abgewandelt werden. So
kann beispielsweise bei einem eckigen Siloquerschnitt an Stelle des Kegelkörpers
ein Pyramidenkörper mit entsprechendem Querschnitt verwendet werden. Auch eine einfache
Scheibe wäre denkbar. An die Stelle des Seilzuges kann natürlich eine andere Hebe-
und Senkvorrichtung treten, beispielsweise ein Gestänge. Die Führung des Kegelkörpers
könnte dann unmittelbar durch das Gestänge erfolgen.