DE1272906B - Verfahren zur Herstellung von Kohlenoxysulfid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KohlenoxysulfidInfo
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/70—Compounds containing carbon and sulfur, e.g. thiophosgene
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4MWWt PATENTAMT
Int. Cl.:
COIb
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 i-31/26
Nummer: 1272906
Aktenzeichen: P 12 72 906.5-41 (010886)
Anmeldetag: 25. Mai 1965
Auslegetag: 18. Juli 1968
Die technischen Verfahren zur Herstellung von Kohlenoxysulfid bestehen im allgemeinen in der Reaktion
von Kohlendioxid mit Schwefel im freien Zustand oder vorzugsweise gebunden in Form von
Schwefelwasserstoff. Wenn auch die Ausgangsprodukte in den meisten Fällen reichlich vorhanden
und billig sind, so weisen doch die durchgeführten Reaktionen sehr beschränkte Ausbeuten auf, und dies
stellt ernste Schwierigkeiten für die Abtrennung des hergestellten Oxysulfids dar, insbesondere wenn man
die Gleichgewichtsreaktion
CO2 + H2S ^= COS + H2O
(1)
in Betracht zieht.
Es ist bekannt, daß man Kohlenoxysulfid durch Um-Setzung von Kohlendioxid und Schwefelkohlenstoff
in Gegenwart von Magnesiumoxid bei hohen Reaktionstemperaturen herstellen kann. Diese Reaktion
verläuft nach folgender Gleichung:
CO,+ CS, =^=2 COS
(2)
Um diese Reaktion technisch mit guten Ausbeuten durchzuführen, ist es wichtig, daß sich das als Kontaktmasse
verwendete Magnesiumoxid leicht regenerieren läßt. Es wurde nun gefunden, daß man Kohlenoxysulfid
durch Umsetzung von Kohlendioxid und Schwefelkohlenstoff in Gegenwart einer Kontaktmasse
auf der Grundlage von Magnesiumoxid bei einer Reaktionstemperatur zwischen 200 und 550° C
vorteilhaft herstellen kann, wenn man eine Kontaktmasse einsetzt, welche durch Vermischen von leichtem
Magnesiumoxid unter Zusatz von Ammoniumbicarbonat oder Ammoniumoxalat mit einer ausreichenden
Menge Wasser, um einen pastenförmigen Zustand zu erreichen, Verformung, Trocknung und
gegebenenfalls Calcinierung bei mäßiger Temperatur hergestellt worden ist, und die Kontaktmasse periodisch
durch Wasserdampf bei der Reaktionstemperatur regeneriert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man diese Ergebnisse, indem man die Reaktion (2)
in Gegenwart einer besonders hergestellten Kontaktmasse auf Magnesiumoxidbasis durchführt, welche
gegebenenfalls zersetzliche Salze des Vanadiums und/oder des Thoriums enthält, die dazu bestimmt
sind, die Reaktionsgeschwindigkeit bei den niedrigen angewandten Temperaturen zu beschleunigen.
Durch das Arbeiten bei den verhältnismäßig niedrigen Temperaturen zwischen 200 und 55O0C
wird die thermische Zersetzung des Kohlenoxysulfids weitgehend vermieden und dennoch eine maximale
Reaktionsgeschwindigkeit aufrechterhalten.
Verfahren zur Herstellung von Kohlenoxysulfid
Anmelder:
Office National Industriel de l'Azote,
Toulouse (Frankreich)
Toulouse (Frankreich)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz und Dr. D. Morf,
Patentanwälte,
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Robert Garlet,
Louis Grandet, Toulouse (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 27. Mai 1964 (4979)
Magnesiumoxid ist das einzige Metalloxid, welches in Gegenwart eines Sulfurierungsmittels Kohlenoxysulfid
gemäß der Gleichung
CS2 + MgO -* COS + MgS (3)
liefert, während praktisch sämtliche anderen Metalloxide zur Bildung von Metallsulfiden gemäß
2MeO + CS, -> CO, + 2MeS
führen.
Beim Arbeiten in Gegenwart von Kohlendioxid wird das Magnesiumsulfid unter Bildung von Kohlenoxysulfid
gemäß
CO2 + MgS _► COS + MgO
wiederum in Magnesiumoxid zurückverwandelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder cyclisch ausgeführt werden.
Die Aktivität dieser Masse nimmt jedoch mehr oder weniger schnell ab, da der Umsetzungsgrad der
Reaktion (5) deutlich unterhalb von jenem der Reaktion (3) liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß die Kontaktmasse periodisch in situ mittels Wasserdampf
bei der gleichen Temperatur, wie sie für die Produktion festgesetzt wurde, regeneriert wird. Das Magnesiumsulfid
hydrolysiert dann gemäß der Gleichung
MgS+ H2O-^ MgO+ H2S
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Die Kontaktmasse wird hergestellt, indem man leichtes Magnesiumoxid (welches aus der Tieftemperaturcalcinierung
des natürlichen Carbonats oder des Hydrocarbonats des Magnesiums stammt) vorzugsweise
nach Zusatz von 1 bis 5% eines zersetzlichen Vanadium- und/oder Thoriumsalzes, wie Ammoniumvanadat
und Thoriurnoxalat, in Gegenwart ausreichender Mengen an Wasser sowie an Ammoniumbicarbonat
oder -oxalat durchmischt. Nach einer bestimmten Mischzeit in pastenförmigem Zustand wird
das Produkt verformt, getrocknet und gegebenenfalls bei mäßiger Temperatur calciniert.
Man bereitet eine Kontaktmasse, indem man in Gegenwart von 501 Wasser bei Raumtemperatur
100 kg leichter Magnesia (Dichte 2,3), 5 kg Ammoniumvanadat (NH4VO3) und 3 kg Ammoniumbicarbonat
vermischt. Nach einer Stunde Verreiben in pastöser Form, Verformung, Trocknung und Calcinierung
bei 400° C während einer halben Stunde im Reaktionsofen beginnt man mit der kontinuierlichen
Herstellung von Kohlenoxysulfid, indem man in den Ofen eine in geeigneter Weise vorerhitzte gasförmige
Mischung, welche aus 40 Vo Kohlendioxid und 60% Schwefelkohlenstoff besteht, leitet.
Bei einer Reaktionstemperatur von 4000C und
einer Raumgeschwindigkeit von stündlich 200 Volumina gasförmiger Mischung pro Volumen der aktiven
Masse erhält man je Stunde 197 Volumina eines gasförmigen Produkts, welches 30% des eingesetzten,
nicht in Reaktion gegangenen Schwefelkohlenstoffs enthält; dieser wird nach Abtrennung zurückgeführt
und das Endprodukt enthält 70% COS, 25% CO2 und 5% (CO+ H2S).
Die Ausbeuten des Verfahrens sinken in fortschreitendem Maße, während sich die Menge des
nicht in Reaktion gegangenen Schwefelkohlenstoffs in den Reaktionsprodukten erhöht. Obgleich dieses
Produkt auch leicht in das Verfahren zurückgeführt werden kann, vermindert sich die Aktivität der Kontaktmasse,
da das Magnesiumoxid fortschreitend in Magnesiumsulfid umgewandelt wird. Nach 24stündigem
Betrieb unterwirft man die Kontaktmasse der Regenerierung durch Waserdampf von 400° C wäh-Minuten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenoxysulfid durch Umsetzung von Kohlendioxid und
Schwefelkohlenstoff in Gegenwart einer Kontaktmasse auf der Grundlage von Magnesiumoxid bei
einer Reaktionstemperatur zwischen 200 und 55O0C, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Kontaktmasse einsetzt, welche durch Vermischen von leichtem Magnesiumoxid unter
Zusatz von Ammoniumbicarbonat oder Ammoniumoxalat mit einer ausreichenden Menge Wasser, um einen pastenförmigen Zustand zu erreichen, Verformung, Trocknung und gegebenenfalls
Calcinierung bei mäßiger Temperatur hergestellt worden ist, und die Kontaktmasse periodisch
durch Wasserdampf bei der Reaktionstemperatur regeneriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kontaktmasse unter
Zusatz zersetzlicher Salze des Vanadiums und/ oder des Thoriums herstellt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
J. prakt. Chemie, Bd. 12, S. 73 (1875);
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, S. 719 bis 735 (1924).
J. prakt. Chemie, Bd. 12, S. 73 (1875);
Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, S. 719 bis 735 (1924).
809 570/516 7.68 © Bundesdruckelei Berlin
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FR4979A FR1409765A (fr) | 1964-05-27 | 1964-05-27 | Fabrication de l'oxysulfure de carbone |
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-
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