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Fotografische Kamera mit einer drehbaren Fassung für Blitzlampenträger
mit mehreren Blitzlampen Die Erfindung betrifft eine fotografische Kamera mit einer
drehbaren Fassung für Blitzlampenträger mit mehreren Blitzlampen und einer beim
Filmtransport betätigbaren Fortschaltvorrichtung für die Fassung und mit einem durch
den bewegten Film betätigbaren, dreh- und verschiebbar gelagerten Hebel.
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Kameras mit einer Fassung für derartige Blitzlampenträger sind bereits
bekanntgeworden. Dabei wird die Fassung durch ein Federwerk, das nach Verschlußauslösung
zum Ablauf freisetzbar ist, fortgeschaltet. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
zwischen dem Filmfortschaltgetriebe und der Fassung ein Getriebe vorzusehen, so
daß beim Filmtransport die Fassung um 90° gedreht wird. Der zusätzliche getriebliche
Aufwand für die Fortschaltung der Fassung ist dabei erheblich.
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Es ist auch bekannt, durch den bewegten Film ein kontinuierlich fortschaltbares
Zählwerk anzutreiben oder einen durch den bewegten Film angetriebenen Füllhebel
zur Steuerung der Doppelbelichtungssperre zu verwenden. Demgegenüber ist es nicht
bekannt, die Fassung eines Blitzlampenträgers mit mehreren Blitzlampen durch den
bewegten Film anzutreiben. Dieser Gedanke wird durch die bekannten Anordnungen aber
auch nicht nahegelegt, weil für die Fortschaltung eines Blitzlampenträgers erheblich
größere Schaltschritte erforderlich sind als für die Fortschaltung eines Zählwerkes.
Eine kontinuierliche Fortschaltbewegung, die über Schnecken- und Zahnräder vom bewegten
Film abgeleitet wird, kommt daher für die Blitzlampenfortschaltung nicht in Frage.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Kamera der
eingangs genannten Art eine automatische Fortschaltvorrichtung für die Fassung mit
geringstmöglichem Aufwand unter Verwendung eines vom bewegten Film angetriebenen
Hebels herzustellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
an der Fassung je Blitzlampe am Blitzlampenträger ein Schaltstift vorgesehen ist
und daß der Hebel einen Zwischenhebel antreibt, der beim Filmtransport mit einem
der Schaltstifte zusammenwirkt und bei der Rücklaufbewegung federnd dem folgenden
Schaltstift ausweicht. Um ein Ausweichen des Hebels bei dessen Rücklaufbewegung
zu ermöglichen, ist die Drehachse des Hebels in einem Schlitz dreh- und verschiebbar
gelagert. Nach einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wirkt der Hebel über einen
Zwischenhebel mittelbar mit den Schaltstiften zusammen. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß der Zwischenhebel mittels eines Schlitzes dreh- und verschiebbar
auf einem Stift gelagert ist und mit einem Stift in einen Schlitz eines Ankers des
Hebels eingreift und durch eine Feder in Richtung auf die Schaltstifte ziehbar ist.
Hierbei ist es sinnvoll, daß der mit den Schaltstiften zusammenwirkende Teil des
Hebels oder des Zwischenhebels eine Schubkante und eine Schrägfläche aufweist, wobei
der Hebel oder Zwischenhebel bei der Rücklaufbewegung mittels der Schrägfläche entlang-
dem Schaltstift verschiebbar und hinter diesem zum Einfall bringbar ist. Weiterhin
ist es gemäß der Erfindung vorteilhaft, daß durch den Hebel das Bildzählwerk der
Kamera fortschaltbar ist.
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Die erfindungsgemäße Steuerung der Fassung durch den vom Film bewegten
Hebel hat den Vorteil, daß nur die Schaltstifte an der Fassung und der mit diesen
zusammenwirkende Schaltteil an einem ohnehin zur Fortschaltung des Bildzählwerkes
und/oder der Doppelbelichtungssperre erforderlichen, durch den Film angetriebenen
Hebel zusätzlich zu den ohnehin an der Kamera vorhandenen Teilen vorgesehen werden
müssen. Aus Gründen der räumlichen Anordnungen kommt zu diesen bei der Herstellung
in einem Arbeitsgang anformbaren Teilen noch ein Zwischenhebel mit Lagerung und
Feder hinzu. Diese gegenüber dem Aufwand bei einer Kamera mit von Hand fortschaltbarer
Fassung und einem vom Film bewegten Schalthebel für das Zählwerk kleine Zahl von
zusätzlichen Teilen bedingt bezüglich der Herstellung und der Montage eine wesentliche
Vereinfachung gegenüber Kameras mit durch ein Federwerk oder durch ein Getriebe
zwischen Filmtransport und Fassung antreibbarer Blitzwürfelfassung.
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Die Erfindung wird an Hand einer Zeichnung näher erläutert. Die einzige
Figur zeigt eine erfindungsgemäße
Kamera mit abgenommenem Kameraoberteil.
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Von einer fotografischen Kamera sind das Kameragehäuse 1, das Objektiv
2, die Bildbühne 3, die Kamerarückwand 4 und die Filmandruckplatte 5 gezeigt. Zwischen
der Bildbühne .3 und der Andruckplatte 5 wird der mit einer Perforation versehene
Film 6 geführt. Die Filmperforation weist ein Loch 6 a je Bildschritt
auf. Außerdem sind in an sich bekannter Weise in der Bildbühne 3 und der Andruckplatte
5 einander gegenüberliegende Ausnehmungen 3 a, 5 a vorgesehen. In. einer Platine
7 der Kamera 1 ist ein Schlitz 7a vorgesehen, in welchen eine Achse
8 eines zweiarmigen Tasthebels 9 ragt. Ein Arm 9 a des Hebels
9 wird unter der Wirkung einer Feder 10 in die Ausnehmungen 3 a, 5 a gezogen.
Das Ende des Hebelarmes 9 a ist nach einer Seite scharfkantig und nach einer
Seite abgerundet.. Beim Filmtransport in Richtung des Pfeiles 11 mittels
eines nicht dargestellten Filmfortschaltgetriebes, das gewöhnlich als mit der Aufwickelspule
zusammenwirkender Schlüssel ausgebildet ist und mit einer Doppelbelichtungssperre
gekuppelt sein kann, fällt der Hebelarm 9 a, der zunächst durch den Film
6 in der Ausnehmung 3 a gehalten wird, in ein. Perforationsloch 6 a und damit
auch in die Ausnehmung 5 a ein und wird dann durch den bewegten Film 6 entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht, bis er allmählich durch die hintere Kante des Perforationsloches
6 a wieder aus diesem herausgedrängt wird. Der zweite Arm 9 b des
Hebels 9 weist einen Schlitz 9 c auf. In diesen greift ein Stift
15 eines Hebels 12 ein. Der Hebel 12 umfaßt einen Schlitz 12 a und
eine Schubkante 12 b. Der Hebel 12 ist mittels seines Schlitzes 12
a auf einem Stift 13 auf der Platine 7 verschiebbar und drehbar gelagert
und mittels der Feder 14 mit dem Stift 13 verspannt, so daß er in Richtung des Pfeiles
16 gezogen wird.
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In der Kamera 1 ist eine drehbare Fassung 17 für würfelförmige
Blitzlampenträger 18, hinter deren Seitenflächen je eine Blitzlampe
19 mit Reflektor angeordnet sind, gelagert: Die drehbare Fassung
17 umfaßt vier Schaltstifte 20, wobei die Schubkante 12 b in der Ruhelage
hinter einem der Schaltstifte 20 liegt. Eine im Kameragehäuse 1 bzw.
auf der Platine 7 gelagerte, wellenförmige Blattfeder 21 verrastet
nach je einer Fortschaltung der Fassung 17 entgegen dem Uhrzeigersinn um
90° zwischen zwei Schaltstiften 20
und hält dadurch die Fassung
17 in einer Lage, in der eine Blitzlampe 19 in Aufnahmerichtung steht.
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Beim Filmtransport, d. h. bei Drehung des Hebelarmes 9 a entgegen
dem Uhrzeigersinn wird der Hebel 12 um den Stift 13 im Uhrzeigersinn
gedreht; wobei sich der Stift 15 im Schlitz 9 c verschiebt und die Schubkante 12
b über- einen Schaltstift 20 die Fassung 17 um 90° dreht; bis die
Feder 21 wieder zwischen den folgenden Schaltstiften 20 verrastet.
Die Fortschaltung der Fassung 17 erfolgt also durch den bewegten Film
6 über die Hebel 9; 12. Ist nach einem Filmtransport der Hebelarm
9 a aus dem Perforationsldch 6 a geschoben, so sucht ihn die Feder
10
wieder im Uhrzeigersinn in die Ausgangslage zurückzuziehen. Da der Hebelarm
9 a hierbei jedoch nicht in ein Perforationsloch und die Ausnehmung 5 a einfallen
kann, muß er zusätzlich zur Drehbewegung im Uhrzeigersinn eine Schubbewegung im
Langloch 7a I in Richtung des Pfeiles 22 vollführen. Erst während des nächsten
Filmtransportes kann er wieder in ein Perforationsloch 6 a einfallen und
wird dann wieder in Filmtransportrichtung mitgenommen. Während der Dreh-Schubbewegung
beim Rückweg des Hebelarmes 9 a unter der Wirkung der Feder 10 wird
über die Stift-Schlitz-Verbindung 15, 9 c der Hebel 12
ebenfalls, und
zwar entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Dabei trifft der Hebel 12 auf den nächsten
Schaltstift 20 und wird infolge seiner Schrägfläche 12 c unter Spannung der
Feder 14 zusätzlich zu seiner Drehung entlang diesem Schaltstift
20 entgegen der Richtung des Pfeiles 16 verschoben, um schließlich
unter der Wirkung der Feder 14 hinter diesem Schaltstift 20 einzuklinken.
Auch die Schubkante 12 b nimmt damit wieder ihre Ausgangsstellung ein, so
daß beim nächsten Filmtransport auch die Fassung 17
wieder in. bereits beschriebener
Weise weitergeschaltet wird.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Zweckmäßigerweise dient der Hebel 9 in an sich bekannter und
deshalb nicht dargestellter Weise zur Fortschaltung eines Bildzählwerkes, so daß
zur Fortschaltung der Fassung 17 zusätzlich nur der Hebel 12 und die
Feder 14 erforderlich sind. Weiterhin wäre es bei geänderten Drehrichtung
der Fassung 17 und anderer Lage des Hebels 9 und geänderter Richtung
des Schlitzes 7a huch möglich, den Hebel 9 direkt zur Fortschaltung der Fassung
17 zu verwenden. Schließlich kann in an sich bekannter Weise der Hebel 9
derart mit dem Bildzählwerk und der Doppelbelichtungssperre zusammenwirken, daß
er nach dem Filmtransport nicht sofort in seine Ausgangslage zurückkehren kann,
sondern erst nach Verschlußauslösung zum Rücklauf freigegeben wird. In diesem Falle
kann am Hebel 9 oder am Hebel 12 eine Marke, z. B. eine Farbmarkierung;
vorgesehen sein, die nur in der Ausgangsstellung des betreffenden Hebels als Zeichen,
daß Film und Fassung transportiert werden müssen, oder nur in der Gespanntstellung
als Zeichen für die Aufnahmebereitschaft der Kamera in einem in geeigneter Lage
angebrachten Sichtfenster erscheint. Natürlich ist die Anordnung einer in bestimmten
Lagen der Hebel 9 oder 12 in. einem Sichtfenster erscheinenden Marke auch dann.
vorteilhaft, wenn der Hebel 9 nicht unter der Wirkung einer Feder
10 in seine Ruhelage zurückkehrt, sondern von der Doppelbelichtungssperre
bei Verschlußauslösung zwangläufig aus dem Perforationsloch herausgesteuert und
in die Ausgangslage zurückgeführt wird.