DE127031C

DE127031C -

Info

Publication number: DE127031C
Application number: DENDAT127031D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

ΛΙ-127.031 KLASSE 546.

Die durch Patent 125540 ■ geschützte Maschine stellt einfache offene Papierpackete mit Boden her; mit der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Maschine sollen in einander steckende sogen. Doppelpackete angefertigt werden.

Das Wesen vorliegender Maschine besteht darin, dafs der Falzdornscheibe von zwei Seiten vorgeschnittene Papierbogen zugeführt werden. Von der einen Seite wird der Bogen für das nachträglich innen liegende Papierpacket auf dem Tisch liegend vom Wagen in bekannter Weise von der Aufgabestation zur Falzdornscheibe geführt, wobei der Bogen unterwegs mit Klebstoff versehen worden ist. Auf der Dornscheibe wird das Packet fertig gefalzt und auf einer ihrer Haltestationen _vder ebenfalls mittels Tisch und Wagen der Falzdornscheibe von der anderen Seite her zugeführte, mit Klebstoff versehene zweite Bogen über den das fertige Papierpacket des ersten Bogens tragenden Dorn in gleicher Weise wie der erste Bogen zum Packet gefalzt. Es stecken nun zwei über einander liegende Packete auf demselben Dorn, die mit einander auf der Auswerfstation abgestofsen und abgelegt werden.

Die einzelnen, zur Bearbeitung der Bogen dienenden Vorrichtungen sind bereits aus der Patentschrift 125540 bekannt und hier nicht näher angegeben. Der Unterschied beruht nur in verschiedener Art der Aufgabe der einzelnen Bogen, welche bei vorliegender Maschine von Hand erfolgt, während dies bei der Maschine nach Patentschrift 125540 in automatischer Weise durch Abheben einzelner Bogen vom Block und Ueberführen derselben auf den Tisch bewirkt wird.

In der Zeichnung ist infolge dessen auch nur ein Grundrifs für die Gesammtanordnung dargestellt und gleiche oder dieselbe Function ausübende Theile mit derselben Zähl wie in der Patentschrift 125540 bezeichnet.

Die Falzdornscheibe 115 ist etwas gröfser angeordnet, damit mehr Raum für die die einzelnen Bearbeitungen vollziehenden Vorrichtungen gewonnen wird. Mit Ausnahme der Ausstofsvorrichtung sind alle Bearbeitungsvorrichtungen vollständig gleich geblieben, die erstere unterscheidet sich jedoch auch nur insofern von derjenigen der Maschine nach Patentschrift 125540, dafs die den Ausstofsdorn bewegende Ausstofsstange nicht unter dem ersteren, sondern seitlich desselben gelagert ist, und zwar deshalb, weil infolge einer zweiten Bodenfalzvorrichtung auf der Ausstofsstation die frühere Lagerung nicht möglich ist.

Die Maschine arbeitet in folgender Weise:

Der Antrieb der Excenter, Falzdornscheibe u. s. w. geschieht mittels der Riemscheibe 245 event, durch Handrad 246, mittels der in den Lagern 38 des Gestelles 37 gelagerten Achsen 39, 40 und 41, welche durch die konischen Räder 155 bezw. 156 und 157 angetrieben

werden. Die Bogen werden der ruckweise sich drehenden Falzdornscheibe ii8 von diametralen Seiten mittels Tische 59 und Wagen 43 durch Einzelnaufgabe derselben von den auf den Platten 254 liegenden Papierblöcken zugeführt, wobei die beiden Wagen 43 die Bogen vom Tisch auf der Aufgabestelle I bezw. \^a abnehmen und den Klebstationen II bezw. 11" zuführen, in denen sie in ihren Lagen wie seither durch Taster 65 festgehalten sind. Hierauf werden sie auf die Haltestationen III bezw. \\l^a befördert, ohne dort weiter bearbeitet zu werden, und gelangen dann über die Falzkasten 101, in welchen sie in bekannter Weise der Länge nach gefalzt und geklebt, also zu Hülsen verarbeitet werden.

In der nächstfolgenden Station V ist Ruhepause in der Bearbeitung des einen, zur Bildung des inneren Packets dienenden Bogens. Auf der weiteren Station VI findet die Bodenfalzung dieses Bogens in bekannter Weise statt, und auf Station VII wird in gleichfalls bekannter Art der eben frisch gefaltete und zugeklebte Boden durch einen Stempel angedrückt. Hierauf gelangt das auf dem Dorn fertig bearbeitete innere Packet auf Station IV ^α d. h. über den Falzkasten ιοί³ des zweiten Bogens.

Es wird hierbei bewirkt, dafs beim Beginn der Arbeit auf der Station l^a erst ein Bogen ausgegeben wird, wenn das im Doppelpacket innen liegende, auf den Stationen I bis VII hergestellte Packet während seiner Bearbeitung auf Station V angekommen ist, zum Zwecke, dafs auf Station IV ^a bereits ein Packet auf dem Dorn 115 steckt, wenn der äufsere zweite Bogen darüber gefalzt wird.

Auf Station V" findet eine weitere Bearbeitung des äufseren Packets nicht statt, sondern wird nur durch einen Andruckstempel 255 der Boden des inneren, meist aus stärkerem Papier hergestellten Packets an den Dorn angedrückt.

Auf Station VI ^a wird in gleicher Weise wie auf Station VI der Boden des äufseren Packets gefalzt und geklebt, und findet auf derselben Station das Ausstofsen der beiden in einander liegenden Papierpackete in bekannter Weise durch den in jenem Dorn 11 5 gelagerten Ausstofsdorn statt. Die Ausstofsstange 210 ist hier seitlich des Ausstofsdorns gelagert und trägt einen Querarm 212, der in gleicher Weise wie bei der Patentschrift 125540 mittels eines Hakens den Ansatz des betreffenden Ausstofsdorns übergreift und bei seiner Bewegung den letzteren mitnimmt.

Beim Ausstofsen des Doppelpackets vom Dorn legt sich ein unter Widerstand zurückweichender Stempel 218 in gleichfalls bekannter Weise gegen das Ausstofsplättchen des Ausstofsdorns bezw. gegen die zwischen beiden liegenden Böden der Packete an und nach erfolgtem Ausstofsen wird das Doppelpacket in gleichfalls bekannter Weise in den Abführkanal 243 abgeworfen.

Von der Station Vl^a gelangt der betreffende, nunmehr von den Packeten befreite Dorn 115 auf die nächste Haltestation, wo er keinerlei Function zu erfüllen hat, und dann auf die Station IV, wo wiederum das Innenpacket gefallet wird und das Spiel von Neuem beginnt.

Anstatt die Bogen von Hand aufzulegen, können dieselben auch automatisch vom Block entnommen und der Falzdornscheibe zugeführt werden.

Claims

Patent-Anspruch:
Eine Ausführungsform der durch Patent 125540 geschützten Maschine zwecks Herstellung von auf einer Seite offenen sogen. Doppelpacketen d. h. zwei in einander steckenden Paketen, dadurch gekennzeichnet, dafs der ruckweise sich drehenden Falzdornscheibe (118) vorgeschnittene Bogen von zwei einander gegenüberliegenden Seiten (I, \^a) her mittels Tisch (59) und Wagen (43) in der Weise zugeführt werden, dafs bei der Drehung der Falzdornscheibe (118) zunächst das bei (I) zugeführte Werkstück zu einem (dem inneren) Packet gefalzt und auf Station IV das zweite (bei \^a) zugeführte Werkstück über das erste fertige Packet als zweites Packet gefalzt wird, worauf auf Station VI ^a das Ausstofsen des fertigen Doppelpackets stattfindet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.