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Einrichtung zum Einloten von Bauwerkstützen oder deren Schalungen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einloten von Bauwerkstützen oder deren
Schalungen, bestehend aus wenigstens einem auf einem Stativ ruhenden optischen Zenitlot
und mindestens einer an der Bauwerkstütze abgestützten Zielmarke.
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Neben der althergebrachten Methode zum Einloten von Stützen mittels
Wasserwaage und Senklot ist es bekannt, beim Einloten von Bauwerkstützen ein optisches
Zenitlot zu verwenden, das neben der einzu-Iotenden Stütze oder deren Schalung aufgestellt
und mit dem eine an der Bauwerkstütze abgestützte Zielmarke beobachtet wird. Als
Zielmarke bedient man sich dabei handelsüblichen Millimeterpapiers oder eines Millimetermaßstabes
mit Dorn, der an die Stützenaußenwandung angehalten wird.
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Bei den bekannten Methoden ist es schwierig, den Abstand der optischen
Achse des Zenitlotes von der Stützenachse genau zu bestimmen. Da das Zenitlot auf
dem Stativ sich über dem Boden befindet, wo der Abstand von der Stützenachse festgelegt
werden muß ist es notwendig, den Fußpunkt der optischen Achse des Zenitlotes am
Boden mit Hilfe eines Senklotes zu ermitteln, was verhältnismäßig ungenau ist. Ferner
ist die Genauigkeit der bekannten Lotmethode von der Maßhaltigkeit der einzulotenden
Stütze sehr abhängig.
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Das Einrichten des Lotinstrumentes über einem Fußpunkt wird zwar dann
erleichtert, wenn man sich eines Zenit- und Nadirlotes bedient, dessen Verwendung
bei Lotungen an großen Bauwerken wie Hochhäusern, Hochkaminen, Staumauern u. dgl.
an sich bekannt ist; es ist aber auch hier schwierig, den Ab-
stand des Fußpunktes
von der Stützenachse genau festzulegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile und Schwierigkeiten
zu vermeiden und eine Einrichtung zu schaffen, mit der Bauwerkstützen unabhängig
von ihrer äußeren Form sehr schnell und mit größter Genauigkeit ins Lot gesetzt
werden können.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß dem in an
sich bekannter Weise auch als Nadirlot ausgebildeten Zenitlot als Zielmarkenträger
eine Platte am Stützenkopf und eine Scheibe am Stützenfuß zugeordnet sind, deren
Durchmesser größer sind als der Stützendurchmesser, und von denen die Platte an
ihrer Unterseite ein in eine zentrische Aussparung oder in die Schalung am Stützenkopf
passendes Paßstück und im Abstand vom Stützenumfang eine kreisbogenförmige Zielmarke
mit Mittelpunkt in dem mit der Stützenachse zusammenfallenden Zentrum des Paßstückes
trägt und von denen die Scheibe eine der Stützenumfangslinie angepaßte, randoffene
Ausnehmung und an ihrer Oberseite im Abstand vom Mittelpunkt der Ausnehmung zwei
punktförmige Zielmarken aufweist, die bezüglich des mit der lotrechten Stätzenachse
zusammenfallenden Mittelpunktes der Ausnehmung annähernd rechtwinklig zueinander
angeordnet sind und von ihm den gleichen Abstand haben wie die kreisbogenförmige
Zielmarke am Stützenkopf von der Stützenachse.
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Eine derartige Einrichtung gestattet ein rasches Aufstellen und Einrichten
der Instrumente durch Nadirzielung in unmittelbarer Nähe der einzulotenden Stütze.
Sie gewährleistet ferner eine genaue Einlotung auch dann, wenn die einzulotende
Stütze windschiefe Seitenwandungen aufweist oder ihre Schalung unterschliedlich
dicke Wandplatten besitzt. Durch die Anordnung einer kreisbogenförmigen Zielmarke
am Stätzenkopf, die ihren Mittelpunkt unmittelbar in der Stützenachse selbst hat,
wird der Einfluß von Maß-und Winkelungenauigkeiten der Stütze auf die Lotung ausgeschaltet.
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Zum Einloten der Stütze bedient man sich zweckmäßig zweier Zenit-
und Nadirlote, die neben der Stütze in zwei zueinander senkrechten Richtungen aufgestellt
werden. Es ist natürlich auch möglich, zunächst die eine Achsrichtung einzuloten
und das Instrument dann in die andere Achsrichtung umzusetzen.
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Da für die Messung nur ein verhältnismäßig schmaler Bereich
in beiden Achsrichtungen notwendig ist, genügt es, die Platte mit zwei annähernd
senkrecht zueinander verlaufenden Schenkeln zu versehen und das Paßstück im Schnittpunkt
der Schenkel anzuordnen. Desgleichen kann auch die Scheibe am Fuß der Stütze als
Winkelscheibe ausgebildet sein, in deren Scheitel die Ausnehmung angeordnet ist
und an deren äußeren Schenkelrändern ein elastisch dehnbares Seil befestigt ist,
das um die Stütze herumgelegt wird, um die Scheibe an der Stütze sicher festzuhalten.
Die
an der Scheibe vorgesehenen punktförmigen Zielmarken werden auf Zapfen markiert,
die auf der Oberseite der Scheibe angeordnet sind.
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Um das Einrichten der optischen Instrumente zu erleichtern und zu
beschleunigen, besitzt das Stativ für das Zenit- und Nadirlot eine Bodenplatte mit
drei Fußschrauben, die mit der oberen Instrumentenplatte durch starre Stativbeine
fest verbunden ist und eine zentrische Bohrung aufweist, in die ein Zapfen der an
der Scheibe vorgesehenen punktförmigen Zielmarke paßt. Die Instrumentenstative lassen
sich so mit Hilfe der Zapfenführung in Sekundenschnelle aufstellen und einrichten,
wobei man die obere Instrumentenplatte mit Hilfe einer Dosenlibelle horizontieren
kann.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispieles
erläutert, und zwar zeigt F i g. 1 eine ins Lot zu setzende Stütze mit den
hierzu erforderlichen Einrichtungen in einer seitlichen Ansicht, F i g. 2
den Kopf der Stütze in einem senkrechten Teilschnitt, F i g. 3 den Stützenfuß
mit der an ihm befestigten Meßvorrichtung ebenfalls in einem senkrechten Teilschnitt,
F i g. 4 den Gegenstand der F i g. 1 in einer Draufsicht, F i
g. 5 die obere Zielplatte in einer Ansicht von unten, F i g. 6 den
Gegenstand der F i g. 5 in einem Schnitt nach Linie VI-VI, F i
g. 7 die an der Stütze angelegte untere Zielr scheibe in einer Draufsicht
und - F i g. 8 eines der Instrumentenstative in einem Schrägbild.
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In den Zeichnungen ist mit 10 eine Stahlstütze mit quadratischem
Querschnitt bezeichnet, die ins Lot gesetzt werden soll. Im oberen Drittel der Stütze
10
ist eine Manschette 11 befestigt, die die Stütze umfaßt und an der
drei Stützbeine 12 gelenkig angeschlagen sind. Die Stützbeine 12 -stützen sich auf
der Geschoßdecke 13,ab und sind an ihrem unteren Ende durch Stangen 14 mit einer
Fußmanschette 15 verbunden, welche die Stütze 10 an ihrem Fußende
umgreift. Die Stützbeine bestehen aus einer Hülse 12 a
mit Innengewinde, in
die von beiden Seiten her Stangen 12 b mit gegenläufigem Außengewinde, eingeschraubt
sind. Wird die Hülse 12 a an der Handhabe 16 gedreht so schrauben sich die
Stangen 12 b je
nach der Drehrichtung der Hülse in diese hinein oder
aus dieser heraus, so daß das Stützbein 12 kürzer oder länger wird. Die Stütze
10 läßt sich so nach allen Seiten innerhalb gewisser Grenzen kippen und ausrichten.
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Auf den Kopf der Stütze 10 ist eine winkelförmige Platte
18 aufgelegt. Dort, wo die, beiden Winkelschenkel 18 a und
18 b der Platte 18 zusammentreffen, trägt diese an ihrer Unterseite
ein ringförmiges Paßstück 19, das in eine zentrische Aussparung
17 am Stützenkopf 10 a genau passend eingreift. Im Zentrum des ringförinigen
Paßstückes trägt die winkelförmige Platte 18 eine Markierungsspitze 20, die
einen Punkt der vertikalen Achse der Stütze 10 definiert.
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An den freien Enden der Winkelschenkel 18 a und 18 b
sind ferner auf der Unterseite der Platte 18 Zielmarken 21 a und 21
b als Kreisbögen mit einem Radius,a um die Markierungsspitze 20 eingeritzt.
Um die vorzugsweise aus Metall bestehende Platte 18
leichter handhaben zu
können, ist diese an ihrer Oberseite ferner noch mit einem Handgriff 22 versehen.
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Am Fuß der Stütze 10, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
von einem kreisrunden Druckstück gebildet wird, ist eine winkelförmige Scheibe
23 befestigt, die auf der Geschoßdecke 13 aufliegt oder nur in einem
Abstand von wenigen Zentimetern von dieser entfernt sein kann. Die Scheibe
23 ist am Scheitelpunkt ihrer beiden Winkelschenkel 23 a und
23 b mit einer randoffenen Aussparung 24 versehen, deren Begrenzungslinie
der äußeren Umfangslinie der Stütze 10 an ihrem Fuß 10 b angepaßt,
im vorliegenden Fall also kreisbogenförmig ausgebildet ist. Die Scheibe
23 trägt an ihrer Oberseite an den freien Enden der Winkelschenkel 23,a und
23 b zylindrische Zapfen 25 a und 25 b, in deren oberen
Stirnflächen Zielmarken 26 a und 26 b als kleine Kreuze eingekerbt
sind. Die Zielmarken 26 a und 26 b liegen auf vom Kreismittelpunkt
27 der Aussparung 24 ausgehenden, zueinander annähernd rechtwinkligen Strahlen
28 a und 28 b und haben vom Kreismittelpunkt 27 beide
den gleichen Abstand a. Der Kreis:-mittelpunkt 27 definiert ebenso wie die
Markierungsspitze 20 auf der Platte 18 einen Punkt auf der senkrechten Achse
der Stütze 10.
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Der äußere Rand des WinkeIschenkels 23 b weist einen Ansatz
29 auf, an dem ein Drahtseil 30 befestigt ist, das um den Stützenfuß
10 b herumgelegt und in eine vorspringende Nase 32 am anderen Winkelschenkel
23 a eingehängt wird. In das Drahtseil 30
ist eine Zugfeder
31 eingebaut, um diesem die nötige Elastizität zu verleihen und eine feste
Anlage der Scheibe 23 am Stützenfuß 10 b zu gewährleisten.
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über den Zielmarken 26 a und 26 b werden zwei niedrige
Instrumentenstative 33 in Stellung gebracht von denen eines in F i
g. 8 dargestellt ist. Das Stativ 33 besteht aus einer oberen Instrumentenplatte
34 mit einer zentrischen öffnung 35 und -einer nicht näher dargestellten
Anzugsschraube zum Befestigen eines optischen Zenit- und Bodenlotes 36. Die
obere Instrumentenplatte 34 ist durch drei annähernd senkrecht stehende Stativbeine
37 mit einer dreieckigen Bodenplatte 38 starr verbunden, die an ihren
drei Ecken Fußschrauben 39 zum Horizontieren des Stativs 33 aufweist.
Im Zentrum der Bodenplatte, 38
ist eine kreisrunde Bohrung 40 angeordnet,
in die einer der Zapfen 25 aoder 25 b der Scheibe
23 genau paßt * -
Das Einloten der Stütze 10 geschieht auf folgende
Weise: Zunächst wird die Scheibe 23 an den Fuß der Stütze angelegt und die
Platte 18 auf den Stützenkopf 10 a derart aufgeleA daß das
Paßstück 19 in die Aussparung 17 der Stützenkopfplatte eingreift und
die Winkelschenkel von Scheibe 23 und Platte 18
übereinanderliegen.
Dann werden die Stative 33 mit ihren zentrischen Bohrungen 40 über die Zapfen
25 a
und 25 b geschoben und mit Hilfe einer auf die obere Instrumentenplatte
34 gelegten Dosenlibelle od. dgL durch Drehen der Fußschrauben 39 horizontiert.
Sodann werden die optischen Zenit- und Bodenlote 36 auf der oberen Instrumentenplatte
34 der Stative 33 in Stellung gebracht, horizontiert und durch Nadirzielung
in Richtung auf die Zielmarken 26,a und 26 b eingerichtet Daraufhin werden
die Zenit-und Bodenlote 36 umgeschaltet und es werden durch Zenitzielung
die Zielmarken 21 a und 21 b auf der
oberen Platte
18 durch beide Instrumente gleichzeitig beobachtet, während Hilfspersonen
die Stütze 10
durch Drehen an den Hülsen 12 a der Stützbeine 12 so lange kippen,
bis sich die beobachteten Zielmarken 21 a und 21 b mit der entsprechend verlaufenden
Linie im Fadenkreuz der Instrumente decken. Sobald dies der Fall ist, befindet sich
die Stütze 10 genau im Lot. Die Stative 33 mit den Instrumenten
36 sowie die Platte 18 und die Scheibe 23 können fortgenommen
und zum Einloten der nächsten Stütze wieder verwendet werden.