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Als Land- und Wasserfahrzeug verwendbares Luftkissenfahrzeug Die Erfindung
bezieht sich auf ein als Land- und Wasserfahrzeug verwendbares Luftkissenfahrzeug
mit einer schwimmfähigen Plattform und mit an der Plattform angeordneten Schwimmkörpern,
die aufblasbar ausgebildet sind, wobei unterhalb des Fahrzeuges ein Luftkissen erzeugt
wird.
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Es ist bereits eine zusammenfaltbare, in einer Ausnehmung einer Fahrzeugwand
angeordnete Auftriebskammer für Luftkissenfahrzeuge vorgeschlagen worden. Der vertikale
Querschritt der Kammer besteht hierbei mindestens aus drei jeweils eine Spitze enthaltenden
Abteilen, deren Spitzen in der Mitte der Basis der Kammer zusammenstoßen und die
symmetrisch zur vertikalen Kammerachse angeordnet und ausgebildet sind. Die einzelnen
Abteile bilden, wenn sie in der Ausnehmung der Wand zusammengelegt sind, ein flaches,
die Außenwand nicht überragendes Paket. Mit einer derartigen Auftriebskammer wird
erreicht, daß sie gute Seegangeigenschaften besitzt und auf einfache Weise eingezogen
werden kann.
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Ferner ist es bekannt, bei Luftkissenfahrzeugen aufblasbare Luftkissenbegrenzungen
vorzusehen, die vom Boden des Fahrzeuges nach abwärts stehende Ausbuchtungen darstellen,
an deren unterem Ende Luftaustrittsöffnungen vorgesehen sind. Diese Begrenzungen
könnten zwar gegebenenfalls als Schwimmkörper wirken, wenn sie ohne Luftausstoßdüsen
betrieben werden, es ist jedoch im Fall der bekannten Anordnung die aufblasbare
Luftkissenbegrenzung nicht dazu vorgesehen, das gesamte Fahrzeug zu tragen; des
weiteren ist der bekannten Anordnung keine schwimmfähige Plattform zu entnehmen,
auf Grund deren das Fahrzeug als Verdrängungsfahrzeug betrieben werden kann. Falls
die Ausbuchtungen als Schwimmkörper ausgebildet sind, erreichen sie solche Abmaße
und Festigkeit, daß sie bei Landfahrt hinderlich sind.
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Schließlich ist es auch bereits bekannt, Schwimmfahrzeuge mit zwei
im Abstand voneinander angeordneten parallelen Schwimmkörpern auszubilden, die das
gesamte Fahrzeug tragen und zwischen sich eine über dem Wasser angeordnete Plattform
aufweisen. Diese Fahrzeuge sind als Katamarane bekannt. Die Schwimmkörper können
auch aufblasbar ausgebildet werden.
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Ziel vorliegender Erfindung ist es, ein Land- und Wasserfahrzeug der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, das sowohl mit hoher Geschwindigkeit als
Luftkissenfahrzeug wie auch mit geringer Geschwindigkeit als Verdrängungsfahrzeug
einsetzbar ist, das eine hohe Seetüchtigkeit in Verbindung mit einer guten Steuerbarkeit
besitzt und das hohe Lasten aufnehmen kann. Dabei sollen die Schwimmkörper das Fahrzeug
bei Schwebefahrt nicht behindern, das Luftkissen jedoch soll mit ausreichender Höhe
und geringem Strömungsverlust aufrechterhalten werden.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß eine das Luftkissen
begrenzende Schürze so angeordnet ist, daß sie von der Plattform nach unten verläuft
und gegen die Plattform einfahrbar ist und die Schwimmkörper und die Fläche zwischen
ihnen umgibt, und daß die Schwimmkörper den erforderlichen Gesamtauftrieb bereitstellen
und ihrerseits in bereits vorgeschlagener Weise vollständig einziehbar ausgebildet
sind.
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Vorzugsweise ist die Schürze aufblasbar bzw. entlüftbar und dadurch
ausziehbar bzw. einziehbar ausgebildet und formt eine oder mehrere einen Luftvorhang
bildende Düsen des Fahrzeuges. Durch die wechselseitige Einziehbarkeit der Schürze
und der Schwimmkörper und deren Tragfähigkeit läßt sich für jeden Fahrzustand die
günstigste Bodenform einstellen.
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Nachstehend wird ein Fahrzeug gemäß der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht
mit Schwimmkörpern und Wasserpropellern, F i g. 2 eine Aufsicht, F i g. 3 zur Hälfte
eine Ansicht von vorn und zur Hälfte eine Ansicht von hinten und F i g. 4 einen
Querschnitt, wobei die Schwimmkörper eingezogen und die Schürze verlängert ist,
wie dies für den Luftkissenbetrieb der Fall ist.
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Das Fahrzeug weist eine Plattform 1 mit niedrigem Boden auf, der schwimmfähig
ist und eine Anordnung von Schwimmkammern bildet. Im. Boden sind entsprechende Einziehfächer
oder -behälter vorgesehen, die parallel und Längsschiffs verlaufen und sich einziehbaren
Schwimmkörpern 2 anpassen. Diese können eine einfaltbare Form erhalten. Eine einfahrbare
Umfangsschürze 3 umgibt die gesamte Grundrißfläche des Fahrzeuges und weist Mündungen
in ihrem unteren Rand auf, damit eine Luftvorhangdüse 3 A ausgebildet wird. Die
Schürze 3 wird vom Gebläse her über eine Anfüllkammer bei 4 gespeist, in welche
Kissenluft durch vier symmetrisch angeordnete Leitungen 5 mit Lufteintrittsöffnungen
5A abgegeben wird, wobei jede Leitung 5 ein Gebläse oder einen Lüfter (nicht dargestellt)
enthält. Die Gebläse werden von einer zentralen Kraftanlage durch Wellen oder eine
andere Übertragungseinrichtung angetrieben, und mit der Hauptkraftanlage sind zwei
Luftpropeller 6 gekoppelt, die als Paar am hinteren Ende auf entsprechenden, senkrecht
stehenden Rahmen befestigt sind, die Leitflossen 7 enthalten und Ruder 8 aufnehmen.
Am vorderen Ende des Fahrzeuges sind Fahrzeugführer- und Mannschaftsräume mit einem
Baldachin 9 vorgesehen. Diese Räume wie auch die Räume für die Passagiere, die Fracht,
den Treibstoff und die Kraftanlage können in der Anfüllkammer 4
und, falls
erforderlich, in der Plattform 1 ausgespart sein, wodurch ein niedriger Schwerpunkt
erreicht wird. Das gesamte nutzbare Kapazitätsvolumen des Fahrzeuges wird über den
größeren Teil der Grundrißebene verteilt, und es läßt sich erkennen, daß das Oberdeck
eine im wesentlichen freie Fläche darstellt, von der ein Teil 10 ein Flugzeug, z.
B. einen Helikopter 11 (F i g. 2), aufnehmen kann. Das gesamte Fahrzeug ist somit
niedrig gebaut, besitzt eine niedrige Front- und Kielfläche und infolgedessen einen
geringen aerodynamischen Widerstand.
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Die Schwimmkörper 2 können teilweise so zurückgezogen sein, daß ihr
Abstand vom Boden größer ist als der der ausgezogenen Schürze 3. Damit können sie
als Stabilisiereinrichtungen innerhalb der Kissenkammer wirken, die in F i g. 4
mit 11 bezeichnet ist.
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Zwei Wasserpropeller 12 sind auf Streben 13 angeordnet, die zum Zurückziehen
nach oben schwenkbar sind. Es ist eine entsprechende übertragungseinrichtung vorgesehen,
die ein Rückziehen ermöglicht. Diese Einrichtung ist für den Betrieb auf Wasser
lenkbar und kann im Azimut gedreht oder in Verbindung mit Rudern verwendet werden,
so daß Mittel zum Antrieb und zur Steuerung vorhanden sind. Jeder Wasserpropeller
kann mit Hilfe einer elektrischen oder hydraulischen Druckmittelübertragung angetrieben
werden, so daß flexible Leiter für den elektrischen Strom oder das hydraulische
Medium den verschiedenen Bewegungen der Propellerachse angepaßt werden können. Um
eine Anpassung an diese Bewegungen zu erzielen, können verschiedene Ausführungsformen
mechanischer Getriebe vorgesehen werden. Ein derartiges Fahrzeug kann auf den Schwimmkörpern
2 schwimmen, und es ist mit 14 eine gedachte Wasseroberflächenlinie angezeigt. Das
Fahrzeug kann damit bei geringer Geschwindigkeit lange Zeit mit geringem Kraftstoffverbrauch
fahren. Wenn das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit oder bei Landbetrieb verwendet
werden soll, wird die Schürze 3 gestreckt, die Schwimmkörper 2 werden vollständig
oder teilweise zurückgezogen, und die Propeller 12 werden ebenfalls zurückgezogen.
Die Gebläse zur Erzeugung des Luftkissens werden eingeschaltet und die Luftpropeller
in Betrieb gesetzt, die eine veränderliche (vorzugsweise umkehrbare) Blattsteigung
aufweisen und dauernd mit der Kraftanlage verbunden sein können.
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Für die Leitungen 5 können Abdeckungen vorgesehen sein, um das Eindringen
von Wasser zu verhindern, obgleich die Kraftanlage bis zu einem bestimmten Grad
einen Luftaustausch benötigt.
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Es können verschiedene Einrichtungen verwendet werden, um ein Rückziehen
der Schürze 3 gegen die Plattform 1 zu bewirken. Zum Beispiel kann das Gebläse,
das die Kissenluft erzeugt, umgekehrt betrieben werden, so daß innerhalb der Schürze
eine Saugwirkung entsteht. Dies kann bewirken, daß selbsttätig arbeitende Klappenventile
an den Düsenöffnungen geschlossen werden, so daß die flexible Schürze durch die
Saugwirkung umgestülpt wird, wobei der untere Rand in eine Umfangskammer am Boden
der Plattform 1 angehoben wird. Andererseits kann die Schürze mit horizontalen,
ziehharmonikaartigen Falten ausgebildet sein, die unter der vorerwähnten Saugwirkung
oder einer mechanischen Gelenkverbindung in Richtung nach oben genau zusammengelegt
werden können. Jedoch kann die Schürze auch einfach nach innen gegen den Boden der
Plattform unter Einwirkung von Kabeln gefaltet werden, die über Rollen laufen und
die einem Zug ausgesetzt sind, der aus dem Inneren des Fahrzeuges stammt. Um diese
verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten praktisch durchzuführen, kann die Schürze
in eine Reihe von getrennten Kammern unterteilt sein, die einander benachbart, aber
voneinander isoliert sind und unabhängig voneinander gefaltet werden können.