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Einrichtung zum Anbringen von mit Kleber und einer Schlaufe versehenen
körperlichen Markierungen, insbesondere von Siegeln, an Flaschen oder anderen zur
Straffung der Schlaufe ausgebildeten, z. B. sich nach unten konisch erweiternden
Gegenständen Oft werden Flaschen neben der auf den Inhalt weisenden, zweidimensionalen
Etikette zusätzlich mit einer körperlichen Markierung, beispielsweise mit einem
Siegel oder einer Medaille versehen, die z. B. auf den Hersteller oder auf errungene
Preise an Wettbewerben hinweist oder auch nur als schmükkender Blickfang dient,
denn sich von der glatten Flaschenoberfläche körperlich abhebende Gegenstände ziehen
zweifellos das Interesse mehr auf sich als sich dem Umfang der Flasche anschmiegende,
praktisch zweidimensionale Etiketten.
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Das Aufbringen solcher körperlicher Markierungen auf die Flaschen
wirft allerdings verschiedene Probleme auf. Vor allem sollte diese Verzierung den
Artikel preislich möglichst wenig belasten, der verwendete Kleber darf nach dem
Aufkleben nirgends hervortreten, und in vielen Fällen sollte die Markierung an einer
genau bestimmten Stelle angebracht werden.
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Der geeignetste Zeitpunkt zum Anbringen von mit Kleber und einer
Schlaufe versehenen körperlichen Markierungen an einer Flasche ist zweifellos unmittelbar
nach der Etikettiermaschine. Die Flaschen verlassen diese Maschine auf einem Förderband
stehend und gleichgerichtet. Der vollautomatisch arbeitenden Etikettiermaschine
eine ebenfalls vollautomatisch arbeitende Einrichtung zum Anbringen von mit Kleber
und einer Schlaufe versehenen körperlichen Markierungen an Flaschen zur Seite zu
stellen und dadurch die mühselige und, wenn der Rhythmus der Etikettiermaschine
beibehalten werden soll, auch personalaufwendige Handarbeit zu ersetzen, ist das
Ziel der vorliegenden Erfindung.
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Nach derselben ist eine Einrichtung der genannten Art dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Überwurfvorrichtung aufweist, mit einem schwenkbar gelagerten Abwurfhebel,
dessen Schwenkbereich vom Anfang zum Ende einer Zunge verläuft, welche die Markierung
an ihrer Schlaufe aufgehängt aufnimmt, und von welcher die Schlaufe der Markierung
durch den Abwurfhebel lose über eine unter der Zunge stillgehaltene Flasche od.
dgl. übergeworfen wird, und daß ferner eine mit der Überwurfvorrichtung synchronisiert
betätigte Vorrichtung zum genauen Positionieren und Andrücken der mit Kleber versehenen
Fläche der Markierung gegen die Flasche od. dgl. vorhanden ist, mit einer verschwenkbaren
Zentrierhülse, die die übergeworfene Markierung erfaßt und positioniert, sowie mit
einem relativ zu dieser Hülse und in derselben axial verschiebbaren Stempel zum
Andrücken der positionierten Markierung.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Einrichtung
nach der vorliegenden Erfindung zum Anbringen von Siegeln an einer Flasche dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Einrichtung mit der Zuführung
der Flaschen, Fig. 2 in größerem Maßstab ebenfalls in Draufsicht die Organe zum
Zubringen eines Siegels zu einer Flasche, zum Aktivieren des Klebers und zum Überstreifen
der am Siegel angebrachten Schlaufe über den Flaschenhals, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie A-B der Fig. 2, Fig.4 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3,
Fig. 5 eine Detailansicht des Antriebes der Einrichtung, F i g. 6 eine um 900 gedrehte
Ansicht der in F i g. 4 dargestellten Teile in Richtung des Pfeiles X in Fig.5 gesehen,
Fig. 7 eine Ansicht der Organe, welche die Flaschen einzeln während des Überstreifens
der Siegelschlaufe und während des Positionierens und Andrückens des Siegels anhalten,
und Fig. 8 eine um 900 gedrehte Ansicht der in F i g. 6 dargestellten Teile in Richtung
des Pfeiles Y in Fig.7 gesehen.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 ein Förderband, welches in angenähert gleichmäßigen
Abständen Flaschen F fördert. Die Flaschen sind auf dem Band stehend angeordnet.
Das Förderband 1 ist mit Vorteil un-
mittelbar im Anschluß an eine
Etikettiermaschine angeordnet und nimmt die Flaschen fortlaufend von dieser Maschine
ab.
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Seitlich vom Förderband 1 ist eine in F i g. 1 allgemein mit 2 bezeichnete
Einrichtung angeordnet, durch welche die auf dem Bandl an der Einrichtung 2 vorbeigefuhrten
Flaschen F nacheinander jede mit einer körperlichen Markierung versehen werden,
die aus einem Siegel 3 (F i g. 3) besteht, an welchem eine Schlaufe 4 befestigt
ist, deren Enden am Siegel 3 befestigt sind und dessen an der Flasche anzuliegen
bestimmte Fläche mit einem Klebertupfen 5 (F i g. 4) versehen ist. Die Einrichtung
2 ist so eingestellt, daß sie in noch zu beschreibender Weise die Siegel mit ihrem
Kleber auf die in den Flaschenhals übergehende Wölbung der Flaschen befestigt, wobei
die Schlaufe 4 den Flaschenhals umschlingt.
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In Fig. 3 ist strichpunktiert ein Siegel 3 mit Schlaufe 4 in der
Endstellung, an der Flasche F gezeigt.
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Zu diesem Zweck weist die Einrichtung 2 einen schrittweise fortschaltbaren
Teller 6 auf, von dem radial zwölf Zungen 7 wegragen. Der Teller ist um eine bei
8 gelagerte Achse 9 drehbar und wird durch einen Ratschenantrieb mit Rücklaufsperre
10 von einem Antrieb aus bei jedem Arbeitszyklus um den Winkel zwischen zwei benachbarten
Zungen 7 weitergedreht. Unterhalb jeder Zunge 7 ist am Teller 6 eine Kammer 11 angeordnet,
welche oben, unten und nach außen offen ist und zur Aufnahme der mit ihren Schlaufen
4 über die Zungen 7 gehängten Siegel 3 dient. Der Abstand jeder Kammer 11 von der
Zunge 7, der sie zugeordnet ist, ist so bemessen, daß ein mit seiner Schlaufe4 an
der Zunge 7 aufgehängtes Siegel 3, wie in Fig.3 gezeigt, von der Kammer umschlossen
ist. Das Aufhängen der Siegel in der dargestellten Weise erfolgt im Betrieb der
Einrichtung von Hand in der Weise, daß die mit dem Klebertupfen 5 versehene Fläche
des Siegels bezüglich der Tellerachse 9 nach außen gerichtet ist, wobei sich der
Klebertupfen 5 gegenüber der Öffnung 12 (F i g. 4) der- Kammer 11 befindet.
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Der Teller 6 der Einrichtung 2 ist bezüglich dem Förderband 1 so
angeordnet, daß sich am Ende jedes Arbeitsschrittes des Tellers 6 eine Zunge 7 genau
über der Öffnung einer bei der Einrichtung und durch noch zu beschreibende Organe
angehaltenen Flasche F befindet. In Fig. 3 ist diese Zunge mit 7' bezeichnet. Ein
um einen Zapfen 12 in einer horizontalen Ebene unterhalb des Tellers 6 schwenkbar
angeordneter Abwerihebel 13 (Fig. 2) wird durch den Antrieb der Einrichtung in noch
zu beschreibender Weise zwischen einer Ruhelage, in welcher er sich radial am inneren
Ende der Zunge7' befindet, und einer in Fig. 2 strichpunktiert angedeuteten und
mit 13' bezeichneten Endlage verschwenkt, in welcher er sich außerhalb der Zunge
7' befindet. Diese Schwenkbewegungen des Abwurfhebels 13 werden durch eine Kurvenscheibe
14 (F i g. 5 und 6) gesteuert, die auf der Antriebswelle 15 der Einrichtung 2 sitzt
und bei ihrer Drehung einen an einem horizontalen Zapfen 16 gelagerten Schwenkarm
17 verschwenkt, der über ein bei 18 angedeutetes Gestänge den Abwurfhebel betätigt.
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Eine zweite auf der Antriebswelle 15 sitzende Kurvenscheibe 19 betätigt
in ähnlicher Weise über einen Schwenkarm 20 den Schrittschaltmechanismus 10.
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Eine dritte auf der Antriebswelle 15 sitzende Kurvenscheibe 21 betätigt
eine Vorrichtung zum genauen Positionieren und anschließenden Andrücken des Siegels
an die Flasche. Diese Vorrichtung besteht aus einer um einen Zapfen 22 schwenkbaren
Schwinge 23 (F ig. 3), der durch die Kurvenscheibe 21 über eine Tastrolle eine Schwenkbewegung
erteilt wird, die über einen Arm 25 auf eine Zentrierhülse 26 übertragen wird, deren
Öffnung 27 auf die Masse des Siegels 3 abgestimmt ist. Die Schwenkbewegung des Armes
25 wird nicht starr auf die Zentrierhülse 26 übertragen, sondern über ein gefedertes
Zwischenstück 28 und einen in der Hülsenbohrung gleitbar gelagerten Andrückstempel
29. Das federnde Zwischenstück 28 drückt den Arm 25 gegen einen Anschlag 30, und
eine am Andrückstempel 29 abgestützte Druckfeder 31 drückt die Hülse 26 gegen den
durch den Arm 25 gebildeten Anschlag.
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Zur Einrichtung 2 gehört endlich eine Halteschranke 32 (Fig. 1, 7
und 8), welche in die Bahn der Flaschen F auf dem Förderband 1 geschwenkt und aus
dieser Bahn herausgeschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegungen der Schranke 32
werden durch eine vierte, auf der Antriebswelle 15 sitzende Kurvenscheibe 33 gesteuert.
Die Halteschranke 32 ist zugleich als Auslöser für den Antrieb der Einrichtung ausgebildet
und über ein in Fig. 1 bei 34 angedeutetes Gestänge mit einer Einzelauslösekupplung
bekannter Bauart verbunden.
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Gegenüber den in Drehrichtung des Tellers 6 der Zunge 7' unmittelbar
folgenden Zungen sind gegen die Öffnung 12 der diesen Zungen zugeordneten Kammern
11 gerichtete Heizdüsen 35 angeordnet.
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Ferner ist gegenüber der Zunge 7' eine gegen die der Einrichtung
abgewendete Seite des Halses einer an der Arbeitsstelle befindlichen Flasche F gerichtete
Luftdüse 36 (F i g. 3) angeordnet.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: In der Ausgangslage
befinden sich die Teile in der ausgezogen dargestellten Lage, die Halteschranke
32 ist gesenkt, die Zungen 7 bzw. Kammern 11 sind mit Siegeln versehen.
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Die mit einem Siegel zu versehenden Flaschen F bewegen sich in kurzen
Abständen mit dem Förderband 1 in Richtung des Pfeiles in Fig. 1. Sobald die in
Bewegungsrichtung vorderste Flasche F auf die Schranke 32 auftrifft, wird sie durch
diese angehalten, das Förderband-l rutscht unter ihr durch, und das Auftreffen-
der Flasche auf die Schranke 32 löst nacheinander folgende Vorgänge aus: Die ankommende
Flasche betätigt den Auslöser und setzt über das Gestänge34 durch Einrücken einher
Einzelauslösekupplung die Einrichtung für einen Arbeitszyklus in Gang, der das Anbringen
eines Siegels an der an der Schranke angehaltenen Flasche umfaßt. An der Zunge 7',
welche sich genau über der Flaschenöffnung der angehaltenen Flasche befindet, hängt
mit seiner Schlaufe 4 ein Siegel 3 in der Kammer 11, dessen gegen die Flasche gerichteter
Klebertupfen S in den vorausgegangenen Arbeitsgängen bzw. bei Arbeitsbeginn in entsprechenden
Leerdurchgängen mittels der Heizdüsen 35 erhitzt und dadurch aktiviert wurde.
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In der ersten Arbeitsphase wird der Abwurfhebel 13 aus seiner in
Fig. 2 ausgezogen dargestellten Lage kurz in die strichpunktiert dargestellte Lage
13' verschwenkt. Dadurch wird die Schlaufe 4 des Siegels von der Zunge 7' ab- und
über den Hals der
Flasche F in die Lage 4' (F i g. 3) übergestreift.
Das Siegel 3 fällt dabei unten aus der Kammer 11. Der aus der abwärts gegen den
Flaschenhals gerichteten Düse 36 austretende Luftstrahl unterstützt dieses Herabfallen
und verhindert, daß die Schlaufe 4 irgendwo hängenbleibt.
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Unmittelbar nach dem Abwerfen der Schlaufe4 über die Zunge7' erfolgt
die zweite Arbeitsphase.
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Die Schwinge 23 wird gegen die Flasche hin verschwenkt, wobei die
Öffnung 27 der Zentrierhülse 26 das Siegel 3 erfaßt und im Verlauf der weiteren
Schwenkbewegung nach unten an die für das Siegel an der Flasche vorgesehene Stelle
zieht und gleichzeitig die Schlaufe 4 spannt. Ungenauigkeiten werden dabei durch
das gefederte Zwischenstück 28 ausgeglichen. Sobald die Zentrierhülse 26 an der
Flasche ansteht, wird im Verlauf der weiteren Schwenkbewegung der Schwinge 23 der
Andrückstempel 29 relativ zur Hülse 26 gegen das Siegel 3 gedrückt, wobei der Anpreßdruck
durch die Feder 31 bestimmt wird. Die in dieser Lage befindliche Hülse 26 und Öffnung
27 sind in Fig. 3 strichpunktiert dargestellt und mit 26' bzw. 27 bezeichnet. Das
Siegel haftet über seinen Klebertupfen an der Flasche, während nunmehr die Schwinge
23 und mit ihr die Hülse 26 und der Stempel 29 wieder in die in F i g. 3 ausgezogen
gezeichnete Lage zurückverschwenkt werden.
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In der nächsten Arbeitsphase wird der Teller 6 durch den Ratschenantrieb
10 um einen Schritt weiterverschwenkt, so daß sich die in Drehrichtung nächstfolgende
Zunge 7 und Kammer 11 mit Schlaufe 4, Siegel 3 und aktiviertem Klebertupfen 5 an
der Stelle der Zunge 7' und des soeben abgewordienen Siegels befindet.
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In der nächsten und letzten Arbeitsphase des Zyklus wird die Schranke
32 geöffnet, und die mit dem Siegel versehene Flasche wird durch die Förderbahn
1 mitgenommen und aus dem Bereich der Einrichtung entfernt. Hierauf senkt sich die
Schranke wieder, und der Auslöser kehrt in seine Ruhestellung zurück und rückt die
Einzelauslösekupplung aus.
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Dadurch kommt die Einrichtung zum Stillstand, bis die nächste Flasche
auf die Schranke 32 auftrifft und den nächsten Zyklus auslöst, der sich in genau
derselben Weise abspielt wie der soeben beschriebene.
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Es ist klar, daß trotz dem als einzigem Beispiel gewählten Anbringen
von Siegeln an Flaschen sinngemäß eine solche Einrichtung auch andere mit Schlaufen
und Kleber versehene Markierungen auf beliebige zur Straffung der Schlaufe4 ausgebildete,
z. B. sich nach unten konisch erweiternde Gegenstände anbringen kann.