DE1267048B

DE1267048B - Vorrichtung zum Bremsen von Trommeln und Spulen

Info

Publication number: DE1267048B
Application number: DE1966H0059813
Authority: DE
Inventors: Hubert Kuypers
Original assignee: KM Kabelmetal AG
Current assignee: KM Kabelmetal AG
Priority date: 1966-06-29
Filing date: 1966-06-29
Publication date: 1968-04-25

Description

Vorrichtung zum Bremsen von Trommeln und Spulen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bremsen von Trommeln und Spulen, die in aus Trägern und Lagern bestehenden ruhenden Abläufen angeordnet sind, bei der beide Lager ungefähr senkrecht und lastabhängig verschiebbar im Träger befestigt sind und druckabhängige Körper vorhanden sind, die in Abhängigkeit von der lastabhängigen Verschiebung die Vorspannung einer ein Bremsmoment erzeugenden, vorgespannten Feder verringern.
In vielen Fällen, so bei Textilmaschinen, Verseilmaschinen usw. müssen die Spulen oder Trommeln, von denen das strangförmige Gut abläuft, so gebremst werden, daß immer eine konstante oder nahezu konstante Zugspannung in den Strängen vorhanden ist, da andernfalls das strangförmige Gut sonst zu schlagen oder zu reißen beginnt.
Bei einer bekannten Bremseinrichtung wird diese Bremsung so erreicht, daß der ablaufende Strang über einen Winkelhebel geführt wird, an dessen kurzem Ende sich die Bremseinrichtung mit einer vorgespannten Feder befindet. Übersteigt nun der Zug im Strang den zulässigen Wert, so wird der Hebel durch den Strang aus seiner Ruhelage gedrückt, so daß sich die vorgespannte Feder entspannen und sich das Bremsmoment vermindern kann. Zur Rückstellung des Winkelhebels dient eine Rückstellfeder. Die Vorspannung der vorgespannten Feder ist einstellbar, so daß ein Grundbremsmoment eingestellt werden kann.
Eine andere bekannte Bremseinrichtung besteht aus einem auf den ablaufenden Windungen der Spule oder der Trommel schleifenden Hebel, der je nach Lage eine vorgespannte mit der Bremse in Verbindung stehende Feder mehr oder weniger entspannt und auf diese Weise das gewünschte Bremsmoment erzeugt.
Beide Einrichtungen haben dabei den Nachteil, daß bei hohen Bremskräften durch den Druck des Hebels bzw. durch die damit verbundene Reibung und Knickung des Gutes Beschädigungen an dem strangförmigen Gut auftreten können.
Des weiteren sind Bremseinrichtungen bekanntgeworden, bei denen die Bremsung der Trommel oder Spule in Abhängigkeit von deren Gewicht erfolgt.
Bei diesen Einrichtungen sind die Trommeln oder Spulen senkrecht und lastabhängig verschiebbar in einem Träger angeordnet, und Federn vorhanden, die in Abhängigkeit von der lastabhängigen Verschiebung die Vorspannung einer ein Bremsmoment erzeugenden, vorgespannten Feder verringern; die Bremsung erfolgt über an den Trommel- oder Spulenflanschen angreifende Bremsbacken, die durch die vorgespannte Feder an die Flansche angedrückt werden. Mit diesen Bremseinrichtungen erhält man jedoch keine konstante Zugspannung im Strang, da zwischen der Gewichtsverminderung der Spule oder Trommel beim Abwickeln und der Verminderung des Lagendurchmessers keine lineare, sondern eine quadratische Beziehung besteht. Das kann, insbesondere bei Trommeln und Spulen großer Wickelkapazität, dazu führen, daß die Zugspannung das gewünschte Maß überschreitet und das strangförmige Gut beschädigt oder gar zerstört werden kann.
Zur Kompensation der Nichtlinearität zwischen Gewichtsverminderung und Lagendurchmesserverminderung ist daher vorgeschlagen worden, ein Lager als schiefe Ebene auszubilden und die Neigung der schiefen Ebene gegen die Spulenachse gewichtsabhängig auszuführen. Die Neigungsänderung der Ebene geschieht dabei über einen Hebel, der an einem Ende drehbar gelagert ist und sich an seinem anderen Ende über eine Feder auf einem Festpunkt abstützt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß mit einer solchen Bremseinrichtung die Nichtlinearität zwischen Gewichtsverminderung und Lagendurchmesserverminderung nur in bestimmten Grenzen kompensiert werden kann. Zudem hat eine solche Bremseinrichtung den Nachteil, daß sie kompliziert im Aufbau und für schwere Trommeln oder Spulen nicht geeignet ist. Schließlich wird bei einer solchen Bremseinrichtung das strangförmige Gut, wenn auch in geringem Umfang, auf Torsion beansprucht, was die Verwendungsmöglichkeit dieser Vorrichtung einengt.
Diese Nachteile und Schwierigkeiten werden durch die Erfindung überwunden, und zwar dadurch, daß die vorgespannte Feder erfindungsgemäß eine von ihrer Auslenkung derart abhängige Federkonstante besitzt, daß das Bremsmoment proportional dem sich während des Betriebes verändernden Durchmesser der auf den Trommeln oder Spulen vorhandenen Lagen des Wickelgutes ist. Damit wird nicht nur die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe - Schaffung einer Bremseinrichtung, bei der zwischen der Gewichtsverminderung und der Lagendurchmesserverminderung eine lineare Beziehung besteht - gelöst, die erfindungsgemäße Lösung hat darüber hinaus auch noch den Vorteil eines technisch einfachen Aufbaus, der zudem sowohl für leichte als auch für schwere Trommeln und Spulen gleichermaßen geeignet ist und bei dem das Gut während des Abwickelvorganges keinen Torsionsbeanspruchungen ausgesetzt ist.
Zur lastabhängigen Verschiebung der Lager auf dem Träger ist jedes Lager über einen druckabhängigen Körper, beispielsweise eine Feder, eine Druckdose od. dgl. auf oder in dem Träger befestigt. Der druckabhängige Körper sollte dabei so gewählt werden, daß die lastabhängige Verschiebung des Lagers zwischen einer vollen und einer leeren Spule oder Trommel nicht zu klein ist.
Die vorgespannte Feder kann verschieden aufgebaut sein. Am zweckmäßigsten besteht die vorgespannte Feder aus Einzelfedern verschiedener Federkonstanten, die koaxial übereinander angeordnet sind, so daß sich durch Überlagerung der einzelnen Federkennlinien eine solche gekrümmte Kennlinie ergibt, daß die Nichtlinearität zwischen Gewichtsverminderung und Lagendurchmesserverminderung kompensiert wird.
Die Erfindung sei an Hand einer Figur, die in zum Teil schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel beinhaltet, näher erläutert.
In der Figur ist die strangförmiges Gut 1 enthaltende Trommel 2 in zwei Pinolenlagern 3 und 4 gelagert. Die Pinolenlager 3 und 4 tragen jeweils eine drehbare Bremsscheibe 5; die Spulen- oder Trommellager sind jeweils über eine Feder 6 auf dem Trägen 7 befestigt. Die an den Bremsscheiben 5 anlie- genden Bremsbacken 8 laufen in Führungen 9; zwischen den Bremsbacken 8 und den Führungen 9 sind dann jeweils die vorgespannten Federn 10 angeordnet. Die Vorspannung der Federn 10 ist zweckmäßigerweise einstellbar: die Führungen 9 sind in Schwalbenschwanzführungen gelagert und besitzen jeweils eine Gewindebohrungll, durch die eine Gewindespindell2 geht; die Gewindespindell2 steht über zwei Kegelräder 13 und 14 mit einer Kurbel 15 in Verbindung. Durch Heben und Senken der Führungen 9 kann nun die Vorspannung der Federn 10 eingestellt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Bremsen von Trommeln uns Spulen, die in aus Trägern und Lagern bestehenden ruhenden Abläufen angeordnet sind, bei der beide Lager ungefähr senkrecht und lastabhängig verschiebbar im Träger befestigt sind und druckabhängige Körper vorhanden sind, die in Abhängigkeit von der lastabhängigen Verschiebung die Vorspannung einer ein Bremsmoment erzeugenden, vorgespannten Feder verringern, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannte Feder eine von ihrer Auslenkung derart abhängige Federkonstante besitzt, daß das Bremsmoment proportional dem sich während des Betriebes verändernden Durchmesser der auf den Trommeln oder Spulen vorhandenen Lagen des Wickelgutes ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannte Feder aus koaxial übereinander angeordneten Einzelfedern verschiedener Federkonstanten besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 130 281; schweizerische Patentschrift Nr. 393 867; USA.-Patentschrift Nr. 2 417 252.