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Verfahren zum fortlaufenden Verpacken von Blöcken aus tiefgekühltem,
kleinstückigem Gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum fortlaufenden Verpacken
von Blöcken aus tiefgekühltem, kleinstückigem Gut, insbesondere kleinstückigen Lebensmitteln,
wie Fleisch, Fisch oder Gemüse.
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Es ist bekannt, die Haltbarkeit von verderblichen Nahrungsmitteln,
wie Fleisch, Fisch, Obst oder Gemüse dadurch zu erhöhen, daß diese Güter in tiefgefrorenem
Zustand gelagert und versandt werden.
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Als geeignete Verpackung haben bisher die üblichen vorgefertigten
wasserdichten Verpackungsbehälter in Form von Blechdosen, Flaltschachteln und Beuteln
Verwendung gefunden.
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Bei einem der bekannten Verfahren zum Verpacken von Tiefkühlkost
wird das Gut bei normaler Temperatur in die vorgefertigten Behälter eingefüllt und
erst nach deren Verschließen tiefgefroren, so daß flüssige, nachgiebige oder teigige
Güter in gefrorenem Zustand die Form der betreffenden Verpackungsbehälter aufweisen.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird zunächst das Gut tiefgefroren und die
gefrosteten Stücke von Hand in Beutel eingefüllt, welche anschließend durch Heißsiegelung
dicht verschlossen werden. Flüssige, nachgiebige oder teigige Güter, wie Obstsäfte,
Spinat u. dgl. werden bisher ebenfalls auf diese Art verpackt und zu diesem Zweck
zuvor in Mulden oder Formen zu festen Blöcken gefroren.
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Ein Nachteil dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß der gesamte
Prozeß, nämlich Verpacken und Tiefgefrieren, auf den bekannten Maschinen nicht automatisch
durchgeführt werden kann. Bei den vorstehend genannten Verfahren kann wohl das Verpacken
in kontinuierlichem Ablauf automatisch geschehen, es müssen jedoch daran anschließend
die Packungen in Gefrierräume, z. B. in Plattengefrierschränke eingebracht werden.
Die Gefrierzeit ist sehr lang, da der Wärmeaustausch durch das Verpackungsmaterial
hindurch erfolgen muß. Es sind deshalb für eine Verpackungsmaschine mehrere Gefrierschränke
erforderlich, deren Beschickung und Entladung von Hand erfolgt. Auch beim vorgenannten
zweiten Verfahren, bei dem zunächst tiefgefroren und anschließend verpackt wird,
liegen ähnliche Verhältnisse vor, da hier ebenfalls das Gefrieren schubweise erfolgt
und das Einbringen der gefrosteten Stücke oder Blöcke in die Beutel durchweg von
Hand ausgeführt wird.
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Die Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, unter Vermeidung
der bekannten Nachteile ein Verfahren zu entwickeln, das auch eine zeitsparende
vollautomatische Herstellung von verpacktem Tiefkühlgut ermöglicht.
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Für die Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung davon aus, daß es
an sich bekannt war, zum Verpacken von tiefgekühltem Gut letzteres in fortlaufendem
Arbeitsgang zu Blöcken oder zu einem Strang zu frieren und dann- in Blockform einzuwickeln.
Bei einem dahingehenden bekannten Vorschlag handelt es sich jedoch um Speiseeis.
Wenn nun andersartiges Gut, wie Fischfilets u. dgl., zuerst gefroren und dann verpackt
werden soll, dann lagen Bedenken isofern vor, als ein hierbei notwendiges Berühren
des gefrorenen Gutes durch die Hände der verpackenden Personen aus naheliegenden
Gründen unerwünscht ist. Ein zum Vermeiden dieser Nachteile bei solchem Gut vorgesehenes
Gefrieren nach dem Verpacken desselben unter Verwendung von Maschinen ergab dagegen
die eingangs bereits genannten Nachteile und Schwierigkeiten. Soweit ein Vorschlag
bekannt ist, für das Ausschalten von Luftoxydationserscheinungen bei verderblichen
Lebensmitteln, wie Fischen, ein äußerliches Eisglasieren anzuwenden und derartiges
äußerlich glasiertes Gut zum Schutz der Glasur in Packpapier einzuhüllen, kann ein
derartiges Verfahren nicht maschinell durchgeführt werden, da diese Glasur sonst
wieder zerstört würde, so daß diese Verpackungsart nur dann anwendbar ist, wenn
besonders hochwertiges Gut oder besonders große Abmessungen vorliegen.
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Außerdem ist zu berücksichtigen, daß bei einem derartigen Eisglasieren-
der zu verpackende Gegenstand stets seine natürliche Form beibehalten wird.
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Schließlich ist es auch bekannt gewesen, Fischfilets zunächst zu einer
Masse von zylindrischer Form zusammenzupressen, eine derartige Fischfiletrolle dann
in Pergamentpapier einzuwickeln, anschließend in Scheiben zu schneiden und. diese
Scheiben dann zuletzt als sogenannte »Steaks« zu frieren. Die derart gefrorenen
Steaks werden in eine Schachtel gegeben und die gefüllte Schachtel in eine Folie
eingewickelt.
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Bei diesem Verfahren ist es somit notwendig, den zunächst erzeugten
fortlaufenden Steakstrang umwickeln zu müssen, da Blöcke aus der noch ungefrorenen
Fleischmasse hergestellt werden.
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Die geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten bei allen bekannten
Herstellungsverfahren werden durch die Erfindung dann vermieden, wenn nach dem Hauptmerkmal
derselben das bei Bedarf mit einer Flüssigkeit vermengte, zu verpackende kleinstückige
Gut in an sich bekannter Weise zu wenigstens einem tiefgefrorenen fortlaufenden
Strang geformt und in einzelne Blöcke zerteilt wird, worauf diese Blöcke dann auf
einer Einwickelmaschine eingeschlagen werden. Hierbei kann das Stranggefrieren beispielsweise
in der Form durchgeführt werden, daß das zu gefrierende Gut durch ein Rohr getrieben
wird, das den gewünschten Blockquerschnitt aufweist und das von einem Kühlmedium
umspült ist. Dabei gefriert das Gut von außen nach innen sehr schnell, während es
im Rohr weitergefördert wird, bis es schließlich als fester Strang austritt. Von
diesem Strang werden dann Blöcke abgeschnitten, so daß deren Länge dem gewünschten
Gewicht entspricht.
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Die Beimengung von Flüssigkeit empfiehlt sich dann, wenn beispielsweise
Erbsen, Bohnen, Gemüseschnitzel u. dgl. in der erfindungsgemäßen Weise verpackt
werden sollen. Wenn einem derartigen kleinstückigen Gut Wasser beigegeben wird,
dann füllt dasselbe in gefrorenem Zustand die Zwischenräume zwischen den Gutstücken
aus, was den besonderen Vorteil hat, daß hierdurch auch der bekannte Gefrierbrand
sicher verhindert wird.
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Zur Erhöhung der Gefriergeschwindigkeit wird nach einem weiteren
Erfindungsmerkmal so vorgegangen, daß bei Bildung von mehreren tiefgefrorenen Strängen
dieselben einen gegenüber einem einzigen Strang entsprechend kleineren Querschnitt
erhalten, und daß dann von derartigen Strängen abgeteilte Stücke gruppenweise zur
Bildung von einzeln einzuwickelnden Blöcken zusammengeführt werden. Dies hat neben
dem Vorteil einer verringerten Gefrierzeit den weiteren Vorzug, daß bei nur teilweisem
Verbrauch des Packungsinhaltes die benötigte Anzahl von Teilstücken entnommen werden
kann, ohne daß der gesamte Inhalt aufgetaut und der restliche Teil wieder eingefroren
werden muß, was bekanntlich für den wieder eingefrorenen Teil eine Qualitätsverminderung
bedeutet.
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Weitere Erfindungsmerkmale betreffen die Verwendung von besonders
geeignetem Einwicklermaterial für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dahingehend, daß entweder als Einwickler ein Packstoff mit stark wärmeisolierenden
Eigenschaften oder eine Folie aus verschäumten Kunststoffen Verwendung findet, wobei
es vorteilhaft nach einem besonderen Erfindungsmerkmal möglich ist, derartige Einwickler
in an sich bekannter Weise mit einer kaltsiegelfähigen Schicht zu versehen.
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Das Verfahren der Erfindung ergibt die angestrebten Möglichkeiten
einer fortlaufenden vollautomatischen Verpackung von Gut der vorliegenden Art innerhalb
kürzester Zeit. In dieser Hinsicht sind vor allen Dingen die nachstehenden Vorteile
hervorzuheben.
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Nachdem es gemäß der Erfindung möglich ist, als Einwicklerpackstoffe
wasserdichte Folien oder kaschierte Papiere verwenden zu können, die schweiß- oder
heißsiegelfähig sind, oder auch kalt-
siegelfähige Packstoffe, die schon bei gegenseitigem
Andrücken verkleben, ergibt sich der besondere Vorteil, daß der jeweilige Einwickler
sich beim Einwickeln der gefrorenen Blöcke straff auf die regelmäßig geformten bzw.
ebenen Oberflächen dieser Blöcke anlegen kann, so daß ein Auftreten des gefürchteten
Gefrierbrandes sicher verhütet wird Ferner ist es möglich, die sogenannte Finseal-Faltung
anwenden zu können, durch die ein unbedingt dichter Einschlag gewährleistet ist.
Weitere besondere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich daraus,
daß ein derartiger Einwicklerpackstoff keine solche hohe Steifigkeit aufzuweisen
braucht, wie es bei den bisher üblichen vorgefertigten Verpackungsbehältern der
Fall ist, so daß das Verpackungsmaterial auch noch billiger ist als bisher.
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Wenn die Blöcke in Form ebenflächiger Quader mit flach-rechteckigem
Querschnitt gefroren weX, dann ergibt sich der weitere Vorteil, daß eine gute Stapelfähigkeit
und Raumausnutzung der fertigen Verpackung vorliegt. Da bei dem ertindungsgemäßen
Verfahren das Gut schon vor dem Verpacken fertig gefroren ist, liegt der weitere
wesentliche Vorteil vor, auch stark wärmeisolierende Packstoffe, z. B. Folien aus
verschäumten Kunststoffen, die gegebenenfalls noch mit Papier kaschiert und auf
der Innenseite mit einer kaltsiegelfähigen Schicht versehen sind, als Einwickler
zu verwenden, so daß eine derartige Verpackung gewissermaßen einen Kältetresor bildet,
der das verpackte Gut auch nach der Entnahme der Packung aus der Tiefkühltruhe noch
verhältnismäßig lange in gefrorenem Zustand hält. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
ergibt sich daraus, daß beim eigentlichen Gefrierverfahren keine untere Beschränkung
hinsichtlich der Größe der Einzelstücke zu beachten ist, die den später einzuwickelnden
Block bilden, so daß das Gut auch kontinuierlich kleinstückig gefroren und dann
zu Strängen oder unmittelbar zu Blöcken geformt werden kann.