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Gefrierverpackung Die Erfindung bezieht sich auf eine Umhüllung zum
Umschließen eines gefrorenen Produktes während seines Transportes und seiner Lagerung.
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Heutzutage unterscheidet man im wesentlichen folgende crei Verpackungsarten
für gefrorene Produkte: a) Einen Karton mit dem darin in einem Kunststoffbeutel
abgedichtet eingeschlossenen gefrorenen Produkt; b) einen primitiven Plastikbeutel,
welcher das gegefrorene Produkt umschließt, welches gewöhnlich ein.cefrorenes Hähnchen,
anderes Geflügel oder ein Stück Fleisch oder Fisch ist; c) eine sogenannte Klarsichtpackung,
als vielseitige Verpackung für Haushalt-Verbraucher gedacht.
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Unter diesen bekannten Gefrierverpackungsarten bietet die unter a)
aufgeführte den besten mechanischen Schutz für das gefrorene Produkt, wahrend die
beiden anderen Arten in dieser Hinsicht schwächer sind. Gewöhnlich reicht bei der
Verpackungsart c) der-mechanische Schutz aus, weil diese Verpackung für Waren verwendet
wird, die nicht vom Kunden ausgewählt und zurückgewiesen wird, wie dies bei der
Verpackung b) der Fall ist. Derartig verpackte Waren werden oft vom Kunden sorgäitio
ausgewählt, indem dieser eine Packung nach der anderen aus der Kühltruhe herausnimmt
und wieder hineinpackt, wobei die Verpackungen oft sehr rauh behandelt werden und
so beschädigt werden können, daß der Inhalt teilweise freigelegt wird. Dies führt
zu einer unhygienischen Behandlung, einer Austrocknung und Stoßbelastung des Erzeugnisses,
und diese Schäden am Produkt sind dem Kunden, der dieses Produkt schließlich kauft,
nicht sichtbar. Alle drei bekannten Verpackungsarten haben den Nachteil, daß sie
sehr schlecht gegen das Auftauen gesichert sind, wenn sie vom Händler zum Haushalt
transportiert werden. Aus diesem Grunde werden von den- Händlern teilweise sogenannte
Isoliertaschen für die Kunden- bereitgehalten, die in erster Linie für den Transport
von Speiseeispackungen ausgelegt, jedoch weniger für andere Produkte geeignet sind.
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Es besteht somit ein echter Bedarf für eine Verpackungsart für gefrorene
Produkte, welche nicht nur den Auftauprozess des Produktes verzögert, sondern dieses
auch im gelagerten und transportierten Zustand ausreichend mechanisch schützt und
ferner das Auslaufen, Austrocknen bzw.
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die Exsiccation verhindert. Dabei ist es erforderlich, diese Verpackung
zu einem vernünftigen wettbeverbsfähiqen Preis herzustellen und mit einem attraktiven
Aussehen
bzw. so auszustatten, daß sich Werbe- und Verbraucherinformationen
aufdrucken lassen. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Umhüllung zum Umschließen eines gefrorenen Produktes bei Transport und Lagerung
zu schaffen Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Umhüllung zwei Wandungen
mit einem zwischen ihnen eingeschlossenen kältespeichernden Material, dessen Aggregatzustand
sich nahe der Lagertemperatur des Produktes so verändert, daß es über dieser Temperatur
flüssig und unter dieser Temperatur in einem festen Zustand ist, aufweist.
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert.
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Die erfindungsgemäße Umhüllung enthält eine kältespeichernde Schicht,
die aus einem Material besteht, welches seinen Aggregatzustand in der Nähe der Temperatur,
bei der das gefrorene Produkt gelagert werden soll, verändert.
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Dieses Material geht vom festen in einen flüssigen Zustand über, wenn
die Temperatur die kalte Lagertemperatur übersteigt. Während diese Zustandsänderung
stattfindet, wird eine relativ große Wärmemenge absorbiert, die sogenannte Schmelzwärme.
Das bedeutet, daß eine beträchtliche Wärmemenge von der kältespeichernden Schicht
absorbiert werden kann, ohne daß ein Temperaturanstieg stattfindet. Bis das gesamte
gefrorene Material- in der kältespeichernden Schicht in den flüssigen Zustand überführt
worden ist, wird die gesamte absorbierte Wärme dafür aufgewendet, das Rältespeichermittel
zu schmelzen, ohne daß es zu einer Temperaturerhöhung innerhalb des verpackten Produktes
kommt.
Eine derartige Kältespeicherschicht kann man als aktive Kältespeicherschicht bezeichnen,
und sie läßt sich mit einer konventionellen Wärmeisolierschicht bzw. einer Schicht
kombinieren, die man als passive Kältespeicherschicht bezeichnen kann und die aus
einem Material besteht, deren Kältespeichereffekt nicht auf einer Veränderung des
Aggregatzustandes, sondern lediglich auf einem hohen spezifischen Wärmekoeffizienten
beruht.
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Als aktives kältespeicherndes Material wird ein Material benutzt,
das sich bei normaler Raumtemperatur in seiner flüssigen Phase befindet, beispielsweise
eine Mischung aus einer Flüssigkeit und einem Salz. Als passives kältespeicherndes
Material kann ein festes Material wie Metalle und chemische Substanzen, beispielsweise
Sand verwendet werden, und als Isolierschichtmaterial kann man konventionelles Isoliermittel
benutzen, wie geschäumten Kunststoff, Papier, Korkbeschichtungen, chemische Substanzen
oder auch eine Flüssigkeit, die in einer Schicht und so angeordnet ist, daß ein
Fließen der Flüssigkeit verhindert wird.
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Die besten wirtschaftlichen und technischen Ergebnisse erzielt man
mit einem Material, welches in sich selbst sowohl isolierende als auch kältespeichernde
Eigenschaften vereinigt. Als Beispiele für ein solches Material können eine Flüssigkeitsschicht,
eine mit einer geeigneten Flüssigkeit, wie beispielsweise einer Salzlösung getränkte
Sandschicht, oder eine poröse Schicht, beispielsweise in Form einer mit einer geeigneten
Flüssigkeit gesättigten Zelluloseschicht, genannt werden. Die beiden vorgenannten
Materialkombinationen können vom Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit des Materials
als gleich betrachtet werden,
jedoch die Kombination aus Sandschicht
und Salzlösung scheint die beste Lösung des Problems zu sein, was Verpackungs- und
Herstelltechnik sowie Wirtschaftlichkeit betrifft. Ein Kältespeicher dieser Art,
dessen Salzgehalt so eingestellt ist, daß sich sein Aggregatszustand um eine Temperatur
von -18° herum ändert, besitzt die gleichen kältespeichernden und physikalischen
Eigenschaften wie frostgebundener Boden, mit dem Hauptunterschied, daß der Taupunkt
vom Gefrierpunkt auf etwa -18 0C verschoben wurde.
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Um dieses Prinzip eines aktiven Kältespeichers auf eine Umhüllung
zum Umschließen eines gefrorenen Produktes zu übertragen, bildet man bei einem bevorzugten
mechanischen Ausführungsbeispiel diese Umhüllung als Beutel aus, der zwei Wandungen
besitzt, die aus Kunststoffolie bestehen und ein zellulares System in Form eines
Gittermusters zwischen diesen beiden Wandungen besitzen. jede dieser Zellen ist
mit in einer Salzlösung getränktem feinem Sand gefüllt. Dieser Kunststoffbeutel
kann in konventioweller Weise mit Werbehinweisen, Gebrauchshinweisen und dergleichen
bedruckt und in gewünschter Weise modelliert sein. Beispielsweise kann dieser Beutel
die Form eines Quaders bzw. Parallelpipedon erhalten, während sich das Wärmespeichermaterial
noch im flüssigen Zustand befindet, und wenn man den Beutel in dieser Form einfriert,
dann behält er mit dem darin eingeschlossenen verpackten gefrorenen Produkt diese
Form auch während der Lagerung und des Transportes bei, so lange das Kältespeichermaterial
nicht in den flüssigen Aggregatszustand übergeht. Eine Einzelpackung mit einer derartigen
Umhüllung ist stoßgeschützter als bekannte Gefrierpackungen, nämlich aufgrund
der
gefrorenen Sand-Flüssigkeitszellen in der Doppelwand.
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Selbstverständlich läßt sich dieser Beutel auch mit einer steifen
Außenpackung, beispielsweise aus Karton, kombinieren, um den mechanischen Schutz
der Verpackung zu verbessern, wenn diese transportiert und vertrieben wird.
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Auf diese Weise kann man Stöße auffangen, ohne die Gefahr einer Beschädigung
der Verpackung oder des tiefgefrorenen Erzeugnisses zu riskieren.
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Die erfindungsgemäße Umhüllung ist somit ein ausgezeichneter Gefrierindikator,
der sofort verrät, ob die Umhüllung und somit auch das darin eingeschlossene gefrorene
Produkt jemals nach dem Einfrieren einer so hohen Temperatur unterworfen worden
ist, daß die Qualität des Produktes darunter gelitten haben könnte. Wird die Umhüllung
nämlich einer so hohen Temperatur unterzogen, daß das kältespeichernde Material
zwischen den beiden Wandungen der Umhüllung taut, dann verliert nämlich die Umhüllung
ihre ursprüngliche regelmäßige Formgebung, die ihr während des Gefriervorganges
aufgeprägt wurde, und diese Formänderung der Umhüllung verrät einwandfrei, daß die
Packung aufgetaut wurde. Zusätzlich läßt sich auf der Außenseite der gefrorenen
Umhüllung eine besondere Konfiguration bzw.
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eingefrorene Gravur anbringen, die beim Auftauen der Umhüllung-verschwindet;
eine solche Konfiguration kann als eingebauter Gefrierindikator benutzt werden.
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Ferner ist es möglich, eine das aktive kältespeichernde Material enthaltende
doppelwandige Schicht mit einer separaten Schicht aus wärmeisolierendem Material
oder mit einer separaten Schicht aus passivem kältespeicherndem Material zu kombinieren.
Zu diesem Zwecke lassen sich selbstverständlich
Mehrfachschichten
verwenden. Vorzugsweise wird jedoch eine integrierende Schicht verwendet, welche
die verschiedenen -gewünschten Eigenschaften kombiniert.
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Der hierbei verwendete Ausdruck "Verpackung" bezieht sich-nicht nur
auf die relativ kleinen Einzelpackungen, wie man sie in den Tiefkühltruhen der Händler
findet, sondern auch auf größere Transportpackungen, wie man sie für den Versand
gefrorener Erzeugnisse vom Produzenten zum Großhändler und vom Großhändler zum Einzelhändler
benutzt, also für Behälter unterschiedlicher Größen.
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Außerdem ist es möglich, die Erfindung mit gleichem Vorteil auf jegliche
Verpackung für gefrorene Produkte anzuwenden, ob diese nun groß oder klein sein
mögen.