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Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Spannvorrichtung
für Drehbänke Drehbänke, deren die Spannbacken aufnehmendes Futterteil gegenüber
dem an der Arbeitsspindel befestigten Flanschteil durch radiales Verschieben mittels
radial verstellbarer Stellglieder zentrierbar ist und in der zentrierten Stellung
mittels axial angeordneter Schrauben festklemmbar ist.
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Es kommt häufig vor, daß insbesondere vorbearbeitete Werkstücke nach
dem Einspannen in das Backenfutter von Drehbänken auf Rund- und Planlauf ausgerichtet
werden müssen, damit die zu bearbeitende Fläche genau konzentrisch zu der vorbearbeiteten
Fläche wird.
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Andererseits kann auch die Aufgabe gestellt sein, an ein Drehteil
eine exzentrische Fläche anzudrehen. Während im ersten Fall die Bezugsfläche genau
rundlaufen soll, d. h. keinen radialen Schlag aufweisen darf, muß im zweiten Fall
das Werkstück bzw. die Bezugsfläche um ein gewisses Maß exzentrisch eingespannt
werden können. Für das Ausrichten des Drehkörpers ist schon vorgeschlagen worden,
das Backenfutter bzw. das Futterteil in einem Ring, der auch den Flansch, an dem
das Futterteil angeschraubt ist, mit einem gewissen Spiel umfaßt, zu fassen und
diesen Ring mit vier Stellschrauben auszurüsten, mittels derer das Futterteil gegenüber
dem Flansch quer zur Drehachse verstellt werden kann. Die Befestigungsschrauben,
mit welchen das Futterteil am Flansch befestigt ist, haben in den Flanschbohrungen
genügend Spiel, um das Ausrichten des Futterteils nicht zu behindern. Während des
Ausrichtens selbst werden diese Schrauben gelockert.
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Ein anderer Vorschlag sieht statt des Ringes mit den vier Stellschrauben
vier aus einem Stück mit dem Flansch bestehende, das Futterteil übergreifende Gewindeaugen
vor, in denen jeweils eine Justierschraube steckt. Hierbei wirken die Justierschrauben
direkt auf das Futterteil, so daß sie dieses, wenn sie einzeln radial nach innen
geschraubt werden und die anderen gelöst sind, vor sich her schieben.
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Diese bekannten Spannvorrichtungen ermöglichen zwar eine Einjustierung,
aber die Justierarbeit ist sehr mühsam und zeitraubend, denn es müssen bei jeder
Neueinstellung mindestens drei Schrauben gelöst und eine angezogen werden. Und wenn
die auszumerzende Exzentrizität nicht gerade in der Flucht einer Stellschraube liegt,
wird das Ausrichten noch schwieriger, weil dann zwischen mehreren Schrauben ausgemittelt
werden muß. Da dies meistens der Fall ist, macht die Erlangung des gewünschten Rundlaufs
mehrere Nachmeß- und Nachjustiervorgänge erforderlich, weil nämlich keine Möglichkeit
gegeben ist, das Maß der jeweiligen Verstellung im Hinblick auf die auszumerzende
Exzentrizität zu kontrollieren. Die ganze Justierarbeit läuft mehr oder weniger
auf ein Probieren hinaus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Dreher die Arbeit zu
erleichtern und das Maß der Verstellung genau dosieren und bestimmen zu können.
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Die Erfindung besteht darin, daß an einer Spannvorrichtung der eingangs
genannten Art als Stellglied ein auf dem Flansch rundum verschiebbarer, abnehmbarer
Reiter vorgesehen ist, der mit einer radial verlaufenden Justierschraube auf das
Futterteil verschiebend einwirkt.
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Hierdurch wird erreicht, daß nur eine Justierschraube eingestellt
werden muß, so daß der Zentriervorgang einfach ist und in kurzer Zeit erfolgen kann.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Flansch
einen größeren Außendurchmesser als das Futterteil aufweist und daß in der das Futterteil
überragenden Ringfläche des Flansches eine Ringnut angeordnet ist, die zur Führung
des Reiters dient.
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Da es manchmal nötig ist, die durch das Ausrichten entstandene Unwucht
durch Gegengewichte auszugleichen, ist im weiteren vorgesehen, an der Justierschraube
ein Zahnritzel anzubringen, das mit einer Markierungsscheibe kämmt, auf der mittels
eines feststehenden Zeigers die zu verwendenden Gegengewichte einzugeben sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch den Ausrichtflansch mit Reiter
und angeflanschtem Futterteil, F i g. 2 und 3 Seitenansicht des aufgesetzten Reiters,
F
i g. 4 und 5 verschiedene Ansichten des Erfindungsgegenstandes zur Erläuterung des
Ausrichtvorganges, F i g. 6, 7 und 8 Ansichten und Schnitt durch den Reiter.
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Auf der Spindel t der Drehbank ist in bekannter Weise ein Flansch
2 mittels eines Gewindes 3 aufgeschraubt, dessen Planlauf durch die Ansatzfläche
4 gewährleistet wird. Durch Schrauben 5, von denen meist drei oder vier auf der
Kreisfläche des Flansches 2 verteilt angeordnet sind, ist ein Futterteil 6 bekannter
Art aufgeschraubt. Der Flansch 2 hat einen größeren Durchmesser als das Futterteil
6 und weist in der das Futterteil überragenden Ringfläche 7 eine Ringnut 8 auf,
die zur Aufnahme eines Reiters 9 dient.
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Im radialen Teil 1,0 eines Winkelstückes ist eine Justierschraube
11 vorgesehen, die auf ein Druckstück,12 wirkt. Das Druckstück 12 hat einen Stift
13, der in einem Längsloch -14 geführt ist und der unter der Wirkung einer Druckfeder
15 steht, die das Druckstück 12 immer an der Justierschraube 11 zur Anlage bringt.
Außerdem ist am radialen Teil 10 des Winkelstückes eine Führungsleiste 16
vorgesehen, die eine der Ringnut 8 des Flansches 2 angepaßte Rundform hat und beim
Ausrichtvorgang in der Nut 8 als Gegenhaltung zur Druckkraft der Justierschraube
11 dient. Im axialen Teil 17 des Winkelstückes ist eine Halteschraube 18 angeordnet,
die einen exzentrischen Rändelkopf 19 aufweist, der so angeordnet ist, daß er in
seiner eingeschraubten Stellung die Führungskante des axialen Teils des Winkelstückes
überragt und an der Rückseite des Flansches 2 anliegt.
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Auf der Oberfläche des radialen Teiles 17 ist eine Zahnscheibe
20 angeordnet, die mit einem an der Justierschraube 1,1 befestigten Zahnritzel
21 kämmt. Auf der Zahnscheibe 20 ist eine Skala 22 angebracht, an
deren Stellung zu einem feststehenden Zeiger 23 das Maß der Exzentrizität des durch
die Justierschraube 11 verstellten Futterteils 6 abgelesen werden kann.
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Die für die Schrauben 5 im Flansch 2 vorgesehenen Bohrungen 5' sind
in ihrem Durchmesser so groß gehalten, daß eine genügend große Verstellmöglichkeit
in radialer Richtung gegeben ist. Ebenso ist der Durchmesser eines am Flansch 2
befindlichen Zentrieransatzes 2' gegenüber der im Futterteil 6 befindlichen Ausdrehung
6' im Durchmesser um ein entsprechendes Maß kleiner gehalten.
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Um zu vermeiden, daß während der Dreharbeiten Späne zwischen den Flansch
2 und das Futterteil 6 geraten können, ist ein Ring 24 vorgesehen, der in den Durchlaß
des Futterteils 6 cingepaßt und mit einem Gummiring 25 versehen ist, der eine sichere
Abdichtung gewährleistet.
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Die Wirkungsweise der Spannvorrichtung ist wie folgt. Das zu bearbeitende
und auf Rundlauf auszurichtende Werkstück 25 wird in das Futterteil 6 eingespannt
und mit Hilfe einer Meßuhr 26 dessen Schlag festgestellt. Der Reiter 9 am Flansch
2 ist in der Nut 8 und durch den Kopf 19 so auf dem Flansch 7 geführt, daß er leicht
entlang dem Umfang des Flansches 7 beweglich ist. Zunächst wird nun mit Hilfe der
Meßuhr der größte Schlag des Werkstückes 25 festgestellt und der Reiter 9 in die
Position gebracht, wo die auszugleichende Exzentrizität auftritt. Angenommen, der
Meßuhrzeiger bewegt sich während einer Umdrehung des Werkstückes u%'n 20 Einheiten
der Skala 22, so wird an der Justief schraube 11, nachdem die Schrauben 5 ets gelockert
wurden, so lange in Richtung Drehachse ve@-stellt, bis der Zeiger der Meßuhr auf
der Markierung mit dem Wert 10 steht. Nun erfolgt eine neue RundE-laufkontrolle
durch Drehen des Futterteils von Hand. und bei eventuell nochmalig auftretendem
Zeigerausschlag an der Meßuhr 26 an der Stelle des gröl ten Ausschlags in positiver
Richtung eine noc malige Nachjustierung der Justierschraube.11. Bei der Drehung
der Justierschraube 11 in Richtung Drehachse wird das ganze Futterteil 6 radial,
verschoben. Wenn vollkommener Rundlauf des Werkstückes 25 durch radiales Stellen
des Futterteils 6 mittels Justierschraube 11 erreicht ist, d. h: wenn dsr Zeigerausschlag
der Meßuhr 26 während der Drehung des Futterteils am eingespannten Werksdick gleich
Null ist, können die Schrauben 5 wieder fest angezogen werden. Während des danachfolgendel
Bearbeitungsvorganges wird der Reiter 9 vom Flansch 7 abgenommen.
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Um feststellen zu können, um welchen Betrag das Futterteil 6 in radialer
Richtung verschoben wurde, wird die Drehung der Justierschraube 11 von der Zahnscheibe
20 übertragen. Auf der Zahnscheibe 20 sind, wie oben erwähnt, Markierungen der Skala
22 vorgesehen, die zusammen mit einem Zeiger 23 das Maß der Exzentrizität angeben.
Auch die Stelle auf der Ringfläche des Flansches, an welcher das eventuell zum Ausgleich
der Unwucht diene Gegengewicht angebracht werden soll, ist leicht dadurch zu finden,
daß der Umfang des Futterteils durch die Justierschraube 11 des Reiters 9 abgel5zhlt
und als maximaler Wert an der Zahnscheibe 20 angezeigt wird.