DE1265412B - Verfahren zur Herstellung von transparenten Copolyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von transparenten CopolyamidenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c-10
Nummer: 1265 412
Aktenzeichen: Sch 34541IV d/39 c
Anmeldetag: 29. Januar 1964
Auslegetag: 4. April 1968
Es ist bereits bekannt, Copolyamide aus einer Aminosäure, l,4-Di-(aminomethyl)-cyclohexan und
Adipinsäure durch Mischkondensation bei Temperaturen zwischen 120 und 260° C herzustellen, wobei
diese Polykondensate ζ. Β. für transparente Filme verwendet werden können. Diese Verbindungen
haben aber den Nachteil, daß sie nicht aus Lösungen zu verarbeiten sind.
Nach einem älteren, nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag kann man 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin
mit Dicarbonsäuren, vorzugsweise Adipinsäure, polykondensieren. Die hierbei entstehenden Produkte zeigen neben sehr
guten Eigenschaften, wie z. B. Oberflächenhärte, eine Reihe von für die üblichen Anwendungszwecke
störenden Eigenschaften. Insbesondere ist hierbei das hohe Erweichungsintervall zu nennen, welches
eine Verarbeitung des Polykondensates unter den üblichen Arbeitsbedingungen sehr erschwert.
Nach einem weiteren, ebenfalls nicht zum Stand der Technik gehörenden älteren Vorschlag ist es
möglich, das hohe Erweichungsintervall der vorstehend genannten Polykondensate durch Mischkondensation
des adipinsauren 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamins
mit einem adipinsauren geradkettigen aliphatischen Diamin, vorzugsweise Hexamethylendiamin, bei praktisch gleicher
Oberflächenhärte und Transparenz stark zu erniedrigen.
Die Eigenschaften dieser Polykondensate können durch das erfindungsgemäße Verfahren erheblich
verbessert werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von transparenten Copolyamiden durch
Polykondensieren eines Gemisches aus Dicarbonsäuren bzw. deren Estern, Halbestern, Säurehalogeniden
oder -amiden, cycloaliphatischen Aminen und (»-Aminocarbonsäuren bzw. deren Polymerisaten
bei Temperaturen zwischen 170 und 3000C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Gemisch
aus einer Dicarbonsäure, 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin
und ε-Aminocapronsäure und/ oder 11-Aminoundekansäure bzw. deren Lactame
polykondensiert.
Der Begriff Dicarbonsäuren umfaßt sowohl aliphatische,
wie Adipinsäure oder Sebacinsäure, deren ein- oder mehrfach methylierte Derivate, als auch
aromatische Dicarbonsäuren sowie Gemische der vorstehend genannten. Die erfindungsgemäß hergestellten
Produkte weisen noch viel größere Oberflächenhärten auf als die oben beschriebenen Mischkondensate.
Die Mischkondensation mit ε-Aminocapronsäure führt man zweckmäßig mit ε-Capro-Verf
ahren zur Herstellung von transparenten
Copolyamiden
Copolyamiden
Anmelder:
Scholven-Chemie Aktiengesellschaft,
4660 Gelsenkirchen-Buer, Dorstener Str. 227
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Schmitt, 4690 Herne;
Dr. Fritz Gude, 4680 Wanne-Eickel
lactam durch unter Zuhilfenahme der üblichen Kondensationsmittel, wie z. B. Alkalimetalle, -hydroxyde,
-alkoholate, -carbonate, -hydride, Alkalicaprolactam oder auch die Alkalisalze von instabilen
ao Carbonsäuren (ζ. B. Natriumphenylacetat) und metallorganischer
Verbindungen mit oder ohne Zusatz von Cokatalysatoren, wie z. B. Amiden, Imiden,
Isocyanaten, Anhydriden usw. (s. H ο u b e η—W e y 1,
Methoden der organischen Chemie, 4, A, Bd. 14/2,
S. 115, Stuttgart 1963).
Man kann in üblicher Weise mit oder ohne Lösungsmittel (aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe
oder auch Wasser) arbeiten, gegebenenfalls unter Zugabe der üblichen Stabilisatoren oder Kettenabbrecher,
wie z. B. monofunktionelle Carbonsäuren oder Amine. Bei Reaktionen im wasserfreien Medium
ist es möglich, als Katalysatoren z. B. Amine, Carbonsäuren, Ammoniumsalze (ζ. Β. Ammoniumchlorid)
oder salzsaure Salze von Carbonamiden (z. B. von Harnstoff, Caprolactam oder Benzamid) in bekannter
Weise zuzusetzen. Auch in fester Phase (unterhalb etwa 200°C) läßt sich die Mischpolykondensation
durchführen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann man ε-Aminocapronsäure und/oder 11-Aminoundekansäure
in polymerer oder monomerer Form — für ε-Aminocapronsäure auch Caprolactam — in Mengen bis zu
etwa 60% zusetzen, ohne daß der glasige Charakter des Polykondensates verlorengeht. Selbst bei Überschreitung
dieser Mengen, beispielsweise auf 80%, erhält man immer noch deutliche Effekte; als untere
Grenze soll die zugesetzte Menge im allgemeinen 2% nicht unterschreiten. Selbstverständlich kann an Stelle
der erfindungsgemäß verwendeten Diamine und Dicarbonsäuren ohne vorherige Isolierung das aus beiden
Komponenten sich bildende Salz eingesetzt werden. Es ist ebenfalls möglich, an Stelle der freien Dicarbon-
809 537/574
säuren Ester oder Halbester oder auch Säurehalogenide oder -amide zu verwenden.
Die Durchführung der Polykondensation erfolgt unter den üblichen Bedingungen.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen die nachstehenden Beispiele, in denen die Ergebnisse der
einzelnen Polykondensationen tabellarisch zusammengefaßt sind. Als Maß für das Molgewicht wird die
reduzierte spezifische Viskosität (ψεα) angegeben, die
als l°/oige Lösung in reiner Ameisensäure bei 200C
gemessen wird.
50 g Caprolactam wurden in einem Rundkolben mit Rückflußrohr und Rührer unter Stickstoff auf
270° C erhitzt und mit 0,2 % festem Ätznatron versetzt.
Die Viskosität der Schmelze nahm nun rasch zu. Nach etwa 5 Minuten erfolgte die Zugabe eines
Salzes aus Adipinsäure und 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin
(in Tabellen kurz A-R-SaIz genannt). Es bildete sich eine durchsichtige
Schmelze. Unter Rühren wurde nun 4 Stunden unter Stickstoff bei 230 bis 24O0C erhitzt und anschließend
7 Stunden bei 250 bis 26O0C und 12 mm Hg das
gebildete Reaktionswasser abgezogen.
Einige physikalische Werte der gebildeten Kondensate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
A-R-SaIz
(Gewichtsprozent)
80
20
50
20
50
Polycapro-
lactam
(Gewichtsprozent)
(Gewichtsprozent)
20
80
50
80
50
Erweichungsintervall
(0C)
118 bis 198
153 bis 192
183 bis 192
153 bis 192
183 bis 192
Kugeldruck
härte
(kg/cm2)
härte
(kg/cm2)
1818
1675
1592
1675
1592
0,93
2,22
1,02
2,22
1,02
30
35
50 g Polycaprolactam fyred-Weit 1,25; Schmelzbereich
222 bis 224°C) erhitzte man mit einem Salz aus Adipinsäure und 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexylamin
unter Rühren und unter Stickstoff 5 Stunden auf 230 bis 2400C in einem Rundkolben.
Das Reaktionswasser wurde anschließend bei 12 mm Hg und 250 bis 2600C Badtemperatur während
8 Stunden abgezogen.
Die erhaltenen Kondensate besaßen folgende Werte:
A-R-SaIz (Gewichts prozent) |
Polycapro- lactam. (Gewichts prozent) |
Erweichungs intervall (0Q |
Kugel druck härte (kg/cm2) |
„„wM |
80 20 50 |
20 80 50 |
157 bis 181 204 bis 213 148 bis 172 |
1720 1516 1720 |
0,78 2,38 1,47 |
55
Unerwartete technische Vorteile der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide gegenüber bekannten
Polyamiden sind aus den folgenden Vergleichsversuchen ersichtlich:
Versuch A (erfindungsgemäßes Verfahren)
0,1 Mol Adipinsäure,
0,1 MoI 3-(Aminomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexyl-
amin,
20% Caprolactam, bezogen auf das Gesamtgewicht.
20% Caprolactam, bezogen auf das Gesamtgewicht.
Versuch B
(Verfahren nach der USA.Patentschrift 2 985 627)
(Verfahren nach der USA.Patentschrift 2 985 627)
0,1 Mol Adipinsäure,
0,1 Mol l,4-Di-(aminomethyl)-cyclohexan,
20% Caprolactam, bezogen auf das Gesamtgewicht.
Die Kondensationsbedingungen für beide Versuche waren: Istündiges Erhitzen am Rückfluß bei 180 bis
3200C ansteigend, anschließend Steigerung der Temperatur
unter Abdestillieren des Reaktionswassers innerhalb einer weiteren Stunde bis auf 250° C, wobei
in der zweiten Phase vorsichtig ein Vakuum bis zu 15 mm Hg angelegt wurde, und anschließendes Erhitzen
auf 255°C bei 15 mm Hg während 8,5 Stunden. Die Polykondensationen wurden unter Stickstoff
ausgeführt.
Eigenschaften der Polykondensate
Das Polyamid des Versuches A besaß nach dieser Behandlung einen i^-Wert von 1,0, während das
Polyamid des Versuchest einen ?7reii-Wert von 0,9
aufwies. Es gelang nicht, das Polyamid B in Alkoholen zu lösen. Dagegen konnte das Polyamid A sehr
gut in Methylalkohol, und zwar in einer Konzentration von 10 g/30 ml, aufgelöst werden. Im Gegensatz
zu dem Polyamid B kann also Polyamid A hervorragend z. B. in der Lackindustrie, im Streichverfahren
als Schlußstrich für das Kunstleder und zur Beschichtung von Geweben und Spezialpapieren als
alkoholische Lösung eingesetzt werden. Lacke dieser Art können als Lösung durch Tauchen, Kalt- und
Warmspritzen verarbeitet werden. Weiterhin kann man Behälter durch Gießen oder Spritzen aus der
Lösung auskleiden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von transparenten Copolyamiden durch Polykondensieren eines Gemisches aus Dicarbonsäuren bzw. deren Estern, Halbestern, Säurehalogeniden oder -amiden, cycloaliphatischen Aminen und «-Aminocarbonsäuren bzw. deren Polymerisaten bei Temperaturen zwischen 170 und 3000C, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus einer Dicarbonsäure, 3-(Aminomethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexylamin und ε-Aminocarponsäure und/oder 11-Aminoundekansäure bzw. deren Lactame polykondensiert.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 985 627.809 537/574 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
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