DE1265114B - Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Fasern, Faeden, Garnen und Geweben aus Wolle oder Seide - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Fasern, Faeden, Garnen und Geweben aus Wolle oder SeideInfo
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Description
Int. α.:
D 06m
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 8k-1/25
Nummer: 1265 114
Aktenzeichen: St 19131 IVc/8k
Anmeldetag: 21. April 1962
Auslegetag: 4. April 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von
Fasern, Fäden, Garnen und Geweben aus Wolle oder Seide durch Umsetzung mit einer wäßrigen
Lösung mehrfunktioneller Aziridine.
Fs sind bereits eine Reihe von Verfahren bekannt, durch welche die Neigung zum Einlaufen und
Verfilzen von proteinhaltigen Materialien herabgesetzt wird, doch haftet ihnen allen ein Mangel an; es
kann z. B. die Maßbeständigkeit von Wolle durch Oxydationsmittel nur auf Kosten der Dehnbarkeit
verbessert werden. Die Neigung zum Einlaufen läßt sich auch durch Alkylierung der Wollfasern
verbessern, wobei zunächst durch Reduktionsmittel die Disuliidbrücken (— S — S —) gesprengt und
in Thiolgruppen (— SH) übergeführt werden, die durch Behandlung mit einem Dihalogenalkyl durch
Alkylgruppen (■— S — Alkylen — S —) miteinander verbunden werden. Bei dieser Behandlung kommt
die Wolle zuerst mit Reduktionsmitteln und dann mit Alkali, das als Säureakzeptor bei der Alkylierung
dient, in Kontakt und wird dadurch geschädigt. Außerdem beschränkt sich dieses Verfahren nur auf
Polypeptide mit Disulfidbrücken.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist man dazu übergegangen, die polypeptidhaltigen Materialien
mit Harzen auszurüsten, was jedoch zur Versteifung des Materials und zu hartem Griff führt, weil eine
große Harzmenge aufgebracht werden muß, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Außerdem
tritt durch die Anwendung erhöhter Temperaturen, die zur Aushärtung des Harzes notwendig sind,
Entfärbung auf, oder das Material wird in anderer unerwünschter Weise verändert.
Schließlich hat man proteinhaltige Materialien mit polyfunktionellen Verbindungen umgesetzt; in
der USA.-Patentschrift 2 881 046 ist zum Beispiel ein Verfahren beschrieben, bei dem als polyfunktionelle
Verbindungen Azide von Dicarbonsäuren eingesetzt werden. Das Einlaufen wird dadurch
aber nur unwesentlich vermindert. Ferner hat man die Umsetzung auch mit Aziridinverbindungen
vorgenommen (s. deutsche Patentschriften 872 037 und 880 740), und zwar solche, bei denen der Aziridinstickstoff
direkt mit einer Carbonylgruppe verbunden ist. Diese Amidoaziridine verleihen dem polypeptidhaltigen
Material ebenfalls keine ausreichende Beständigkeit gegenüber Einlaufen und Verfilzen.
Es ist nun gefunden worden, daß das Einlaufen und Verfilzen von polypeptidhaltigen Materialien
durch Aziridine, bei denen der Aziridinstickstoff den Charakter eines echten tertiären Amins hat,
Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Fasern, Fäden, Garnen und
Geweben aus Wolle oder Seide
Geweben aus Wolle oder Seide
Anmelder:
J. P. Stevens & Co., Inc.,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
2000 Hamburg 36, Neuer Wall 41
Als Erfinder benannt:
Giuliana Cavaglieri Tesoro,
Dobbs Ferry, N. Y. (V. St. A.)
Giuliana Cavaglieri Tesoro,
Dobbs Ferry, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. April 1961 (105 285)
also durch Aminoaziridine wesentlich stärker verringert werden kann.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von
Fasern, Fäden, Garnen und Geweben aus Wolle oder Seide durch Umsetzung mit einer wäßrigen
Lösung mehrfunktioneller Aziridine. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien
mit Lösungen, die 1 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 4%, einer Aziridinverbindung der allgemeinen Formel
A-
CHN
I
R4.
,R1"
-R3
enthalten, getränkt und dann getrocknet werden, anschließend bis zur Beendigung der Umsetzung
Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 177 0C
809 537/568
ausgesetzt und dann schonend gewaschen werden, wobei Ri, R2 und R3 ein Radikal aus der aus Wasserstoff
und niederen Alkylen bestehenden Gruppe, .R4 ein Radikal aus der aus Wasserstoff, niederen
Alkylen und Hydroxyl bestehenden Gruppe und A ein an den Rest des Moleküls durch C — C-Bindungen
gebundenes, M-wertiges Radikal aus der Gruppe sind, die aus Alkylen, Aralkylen, Oxyalkylen,
hydroxylsubstituiertem Alkylen, SOo-haltigem Alkylen,
dem Rest eines Carbonsäureesters und einem konjugierte Doppelbindungen aufweisenden organischen
Rest gebildet wird, und η einen Wert von 2 bis 3 hat.
Unter den Verbindungen, die unter diese allgemeine Formel fallen, zeichnen sich diejenigen, bei denen
das Radikal A keine reaktiven Gruppen aufweist, durch besonders hohe Wirksamkeit aus, auch wenn
sie in nur sehr geringen Mengen eingesetzt werden. Durch geeignete Wahl der Struktur des Radikals A
kann die molekulare Flexibilität der Polyaziridine und ihren Reaktionsprodukten mit den Polypeptiden
sehr hoch gehalten werden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Verbindungen zeigen nicht nur einen
überraschend hohen Grad an Wirksamkeit, sondern lassen sich auch auf einfache Weise anwenden,
wobei unerwünschte Nebenerscheinungen nicht auftreten. Sie erfüllen folgende Bedingungen, die
Voraussetzung für die Verbesserung der Maßhaltigkeit von Polypeptidfasern allgemein und von Wolle
im besonderen sind:
Die Verbindungen haben eine Funktionalität größer als 1, sind also zur Vernetzung der
polymeren Moleküle in der Faser befähigt, wodurch Herabsetzung der Löslichkeit und
Erhöhung der Dimensionsstabilität und der Elastizität erreicht wird.
Sie sind befähigt, Oligomere und Polymere mit reaktiven Endgruppen zu bilden und bilden
somit polymere Querverbindungen innerhalb der Faserstruktur.
Sie weisen einen hohen Grad an molekularer Flexibilität und Elastizität auf, bilden in oder
auf der Faser also keine harten spröden polymeren Verbindungen, was zu hartem Griff
des mit ihnen behandelten Textilgutes führen würde.
Sie reagieren unter milden Bedingungen, wodurch eine Schädigung der Proteinfasern vermieden
wird.
Sie sind wasserlöslich, was ihren Einsatz wirtschaftlich und gefahrlos macht.
Nachstehend werden Beispiele für Verbindungen gebracht, die für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden können:
a) Aminoaziridine, die durch Umsetzung mit Äthyleniminen gemäß dem in der Gleichung 1
gegebenen Beispiel aus polyfunktionellen Aldehyden hergestellt werden,
HCORCHO + 2HN
R1
2/
3\
Ν —CH-R —CH-N
' ι ι \
OH OH C
H'
in welcher R1, R2, R3 aus der aus Wasserstoff und einem niederen Alkyl bestehenden Gruppe ausgewählt sind und R
ein Alkylenradikal darstellt.
b) Aminoaziridine, die durch Umsetzung von polyfunktionellen Epoxyverbindungen mit Äthyleniminen nach
dem Beispiel der Gleichung 2
CH2-CH-R-CH-CH2 + 2HN
RlX
)c
r/ \
N-CH2-CH-R-CH-CH2-N
,/K1
\r7
H'
R3
(2)
hergestellt werden, in welcher R1, R2, R3 dieselbe Bedeutung haben wie oben und R ein zweiwertiges organisches
Radikal darstellt.
c) Aminoaziridine, welche durch Umsetzung von konjugierte, ungesättigte Glieder enthaltenden Verbindungen
mit Äthyleniminen nach dem Beispiel der Gleichung 3 hergestellt werden,
CH2 = C-(R^-C = CH2 + 2HN
,R1
/R,
C C
ν /
N — CH2 — C — (Rc)„ — C — CH2N
R4 R4
,R1
in welcher R1, R2, R3 die oben bezeichnete Bedeutung haben und R4 aus der aus Wasserstoff und Methyl bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, b einen Wert von 0 bis 1 hat und Rc ein organisches Radikal mit konjugierten Doppelbindungen
darstellt.
d) Aminoaziridine, die durch Umsetzung von konjugierte Doppelbindungen enthaltenden Verbindungen mit
Äthyleniminen nach dem Beispiel der Gleichung 4, welches auf die Umsetzung von Divinylsulfonen mit Äthyleniminen
(Liebigs Ann. der Chemie, 566, S. 210 bis 244 [1950]) bezogen wird,
CH2 = CHSO2CH = CH2 + 2HN:
I ) N — CH2CH2SO2CH2CH2N <
/CH2 ^CH2
,CH2 SCH,
und gemäß der Gleichung 5 hergestellt werden, die sich auf die Umsetzung von Äthylenglykol-bis-krotonat mit
Äthylenimin bezieht
CH3CH = CHCOOCH2Ch2OCOCH = CHCH3 + 2HN:
/CH,
CH2 \ /CH2
I )N —CH-CH2COOCH2CH2OCOCh2CHN( I
CH2 7 I XCH,
CH2 7 I XCH,
CH,
e) Aminoaziridine, die durch Umsetzung von Di(poly)-Halogenverbindungen mit Äthyleniminen hergestellt
werden, wie z. B. durch die Gleichung 6 dargestellt ist,
XRX + 2HN
/R1
/R,
C C
N —R —N
/R1 /R3
in welcher R1, R2, R3 dieselbe Bedeutung haben wie oben, X ein Halogen und R aus der aus Aralkylen- und Alkylenradikalen
bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Diejenigen Verbindungen, in denen das Radikal R eine Polyalkoxykette
ist und die durch die allgemeine Formel II dargestellt werden können,
R2 X
R-
H'
\N
N-(CmH2mO)xCmH2,„N
R2 /R3
in welcher Ri, R2, R3 dieselbe Bedeutung haben
wie oben, m einen Wert von 2 bis 4 und χ einen Wert von 1 bis 50 hat, sind die bevorzugten Verbindungen
für das Verfahren gemäß der Erfindung, da sie aus billigen und verfügbaren Rohmaterialien
hergestellt werden können. Darüber hinaus sind sie wasserlöslich, lagerbeständig und setzen sich
unter milden Bedingungen leicht mit Proteinfasern um.
Die Herstellung eines solchen Produktes, die nicht Gegenstand dieser Anmeldung ist, kann auf
folgende Weise vorgenommen werden: Man gibt zu einer Mischung aus 131,1 g (0,3 Mol) des Dichlorids
von Polyäthylenglykol 400 der Formel
CICH2CHo(OCHoCH2)I2CI '5
und 165,6 g (1,2MoI) wasserfreiem K2COs in
300 g Isopropanol langsam 103 g (2,4 Mol) Äthylenimin. Nach 22stündigem Erhitzen unter Rückfluß
wird vom Salz abfiltriert und überschüssiges Äthylenimin und das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck abdestilliert. Das den Rückstand bildende Reaktionsprodukt fällt in einer Ausbeute von 84()/o
an. Es stellt eine viskose Flüssigkeit dar, die in Wasser völlig löslich ist.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Materialien mit Lösungen,
die 1 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 4%, einer Aziridinverbindung der oben angegebenen allgemeinen
Formel enthalten, getränkt und dann bei Raumtemperatur oder schwach erhöhter Temperatur
getrocknet. Anschließend werden sie bei Temperaturen zwischen 20 und 180° C, vorzugsweise zwischen
20 und 1500C, behandelt, bis die Umsetzung des
Polyaziridins mit der Faser beendet ist. Die hierfür erforderliche Zeit liegt zwischen einigen Minuten
und mehreren Stunden, abhängig von der Reaktionsfähigkeit des Polyaziridins und der Temperatur.
Bei weniger reaktionsfähigen Aziridinen empfiehlt es sich, die Umsetzung in Gegenwart einer katalytisch
wirkenden Säure durchzuführen. Da der Zusatz von Säure zur Behandlungslösung die Polymerisation
der Polyaziridine im Bad einleitet und somit die Wirksamkeit des Vernetzungsmittels herabsetzt,
wird zweckmäßigerweise das Textilgut vor der Imprägnierung mit einer Mineralsäure schwacher
Konzentration vorbehandelt. So kann die Säure katalytisch wirksam werden, ohne daß die Stabilität
des Behandlungsbades oder die Reaktionsfähigkeit des Vernetzungsmittels beeinträchtigt wird.
Wenn Wolle nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wird, so kann dies vor oder nach
dem Färben oder auch zwischen den einzelnen Behandlungsstufen geschehen.
Die Bewertung der Aziridinverbindungen als das Einlaufen und Verfilzen von Keratinfasern verhindernde
Mittel wird wie folgt vorgenommen:
Es werden Proben aus Wollflanell verschiedener Arten auf einer Laborklotzmaschine mit wäßrigen
Lösungen des jeweils bestimmten ausgewählten Reaktionsmittels behandelt, in einem Rahmen auf
die ursprünglichen Abmessungen gebracht und bei mäßig erhöhten Temperaturen (71 bis 930C)
im Labortrockenschrank getrocknet. Danach läßt man die Umsetzung bei verschiedenen Temperaturen
und Zeiten vor sich gehen. Anschließend werden die Proben bei 38 bis 43 C mit einem milden Waschmittel
gewaschen, um noch eventuell anhaftendes, nicht umgesetztes Reaktionsmittel zu entfernen,
auf die ursprünglichen Abmessungen gebracht und getrocknet. In derselben Weise werden Vergleichsproben hergestellt, wobei jedoch die Behandlungslösung kein Reaktionsmittel enthält. Vollständig
unbehandelte Proben werden ebenfalls zur Bewertung herangezogen.
Die Bewertung der Eigenschaften der Proben umfaßt Aussehen, Griff und Zugfestigkeit (bestimmt
nach Ravel Strit Method — ASTM-D-39-59). Die Proben werden dann mehrmals in einer Haushaltswaschmaschine gewaschen (eine ganze Partie bei
40,5° C), wobei zwischen den Wäschen in der Schleuder oder durch Auspressen getrocknet wird. In
Zeitabständen werden Aussehen der Oberflächen und Einlaufen der Proben bestimmt. Die unbehandelten
ebenso wie die nur mit Wasser behandelten Proben zeigen starkes Einlaufen und Verfilzen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Proben sind dagegen viel beständiger
gegenüber Einlaufen und Verfilzen, doch zeigen einige Verbindungen größere Wirksamkeit als andere,
ohne daß unerwünschte Nebenerscheinungen auftreten.
Die folgenden Beispiele zeigen die Unterschiede zwischen den nach dem Verfahren der Erfindung
behandelten Proben, unbehandelten und mit Amidoaziridinen behandelten Proben. Außerdem lassen
sie die hervorragende Wirkung von den Aziridinen der allgemeinen Formel I erkennen, in denen A
ein Radikal ist, das keine reaktiven Gruppen aufweist, gegenüber solchen, in denen A ein Oxyalkylen
ist.
Reaktionsmittel:
CH2x /CH2
NCH2CH2(OCH2CHa)34N:
CH,
CH,
Behandlung
Wollprobe | Konzentration der Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts zunahme in% |
Zugkraft in Kettrichtung in kg |
Bemerkungen |
A B C |
10 8 6 |
keiner keiner keiner |
24 Stunden**) 24 Stunden**) 24 Stunden**) |
7,4 6,0 4,6 |
7,83 7,83 7,83 |
— |
*) Raumtemperatur.
Fortsetzung
10
Wollprobe | Konzentration der Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts zunahme in% |
Zugkraft in Kettrichtung in kg |
Bemerkungen |
D | 4 | keiner | 24 Stunden**) | 4,0 | 8,21 | — |
E | 2 | keiner | 5 Minuten | 2,1 | 7,46 | |
bei 1490C | ||||||
F | 6 | *) | 5 Minuten | 5,2 | 7,83 | — |
bei 149°C | ||||||
G | 4 | *) | 5 Minuten | 2,6 | 7,46 | — |
bei 149°C | ||||||
H | 2 | *) | 5 Minuten | 2,1 | 8,21 | |
bei 149°C | ||||||
Vergleichs | 0 | keiner | — | — | 7,80 | unbehandelt |
probe 1 | ||||||
Vergleichs | 0 | *) | — | — | 8,21 | nur mit |
probe 2 | Katalysator |
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung l°/oiger Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
Auswertung
(Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
(Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt | in % der Fläche | Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Waschen | ||
A | 0,5 | 1,5 | kein Verfilzen |
B | 1,5 | 1,9 | kein Verfilzen |
C | 0,5 | 2,3 | kein Verfilzen |
D | 0,0 | 1,6 | kein Verfilzen |
E | 1,8 | 2,5 | kein Verfilzen |
F | 1,8 | 2,9 | kein Verfilzen |
G | 2,3 | 3,6 | |
H | 3,5 | 5,4 | — |
Vergleichsprobe 1 | 14,6 | 29,5 | äußerst starkes Verfilzen |
Vergleichsprobe 2 | 9,7 | 23,0 | äußerst starkes Verfilzen |
Es ist keine Verfärbung und auch kein Verhärten derjenigen Gewebeproben festzustellen, die mit geringen
Konzentrationen des Reaktionsmittels behandelt und bei Raumtemperatur umgesetzt worden sind (Beispiele B
bis E). Bei weniger milden Bedingungen (Proben A, F bis H) entsteht ein leichtes Verhärten, was jedoch im
wesentlichen während des Trocknens in einer Schleuder wieder verschwindet.
Reaktionsmittel:
CH2x /CH2
I ^NCH^H^OCHjCH^N/ I
CH2/ XCH2
Behandlung
Wollprobe | Konzentration der Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts zunahme in% |
Zugkraft in Kettrichtung in kg |
Bemerkungen |
A B C |
8 6 4 |
keiner keiner keiner |
20 Stunden RT**> 20 Stunden RT**) 20 Stunden RT**) |
4,6 3,8 3,3 |
17,17 16,8 17,17 |
— |
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung 1 %iger Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
11
Fortsetzung
12
Konzentration der | Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts | Zugkraft | Bemerkungen | |
Wollprobe | Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
keiner | 20 Stunden | zunahme in% |
in Kettrichtung in kg |
|
D | 2 | RT**) | 1,4 | 16,42 | ||
·) | 5 Minuten | geringe | ||||
E | 4 | bei 149° C | 2,3 | 17,54 | Verhärtung | |
*) | 5 Minuten | |||||
F | 2 | bei 1490C | 1,3 | 17,17 | ||
keiner | unbehandelt | |||||
Vergleichs | 0 | 16,42 | ||||
probe 1 | *) | — | nur mit | |||
Vergleichs | 0 | — | 16,8 | Katalysator | ||
probe 2 | ||||||
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung l%iger Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
Auswertung (Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt in | % der Fläche | Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Wäschen | ||
A | 0,0 | 1,5 | kein Verfilzen |
B | 0,0 | 2,5 | kein Verfilzen |
C | 1,5 | 8,4 | leichtes Verfilzen |
D | • 2,0 | 9,7 | leichtes Verfilzen |
E | 5,7 | 7,8 | leichtes Verfilzen |
F | 8,6 | 11,6 | erhebliches Verfilzen |
Vergleichsprobe 1 | 22,0 | 49,5 | Verfilzen |
Vergleichsprobe 2 | 17,5 | 40,0 | Verfilzen |
Reaktionsmittel:
CH2 CH,
NCH2CH2(OCH2CH2J13N
Behandlung
CH2 CH,
Konzentration der | Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts | Zugkraft | Bemerkungen | |
Wollprobe | Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
keiner | 3 Minuten | zunahme in % |
in Kettrichtung in kg |
leichte |
A | 8 | bei 149°C | 5,3 | 16,05 | Verhärtung | |
keiner | 24 Stunden | weicher Griff | ||||
B | 6 | RT**) | 4,3 | 15,3 | ||
keiner | 24 Stunden | weicher Griff | ||||
C | 4 | RT**) | 2,1 | 14,92 | ||
keiner | 24 Stunden | |||||
D | 2 | RT**) | 1,5 | 15,67 | ||
*) | 5 Minuten | |||||
E | 4 | bei 149°C | 2,6 | 15,67 | ||
*) | 24 Stunden | |||||
F | 2 | RT**) | 1,0 | 15,3 | ||
keiner | — | unbehandelt | ||||
Vergleichs | 0 | — | 15,3 | |||
probe 1 | .*) | — | nur mit | |||
Vergleichs | 0 | — | 14,92 | Katalysator | ||
probe 2 | ||||||
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung l%iger Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
13
Auswertung (Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt | in % der Fläche | Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Waschen | ||
A | 0,0 | 0,0 | |
B | 0,0 | 0,5 | fehlerfreie Oberfläche nach dem Waschen |
C | 1,0 | 2,0 | fehlerfreie Oberfläche nach dem Waschen |
D | 5,0 | 31,0 | — |
E | 2,0 | — | — |
F | 3,5 | — | — |
Vergleichsprobe 1 | 22,0 | 49,5 | starkes Verfilzen |
Vergleichsprobe 2 | 17,5 | 40,0 | starkes Verfilzen |
Reaktionsmittel:
CH2x /CH2
I >NCH2CH2(OCH2CH2)8N( I
/ XCH2
Behandlung
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung 1 %iger Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
Konzentration der | Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts | Zugkraft | Bemerkungen | |
Wollprobe | Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
keiner | 24 Stunden | zunahme in% |
in Kettrichtung in kg |
|
A | 10 | RT**) | 5,5 | 16,05 i | alle Proben | |
keiner | 10 Minuten | etwas härter | ||||
B | 8 | bei 1210C | 4,75 | 15,67 | als unbehan- | |
keiner | 24 Stunden RT | delt, werden weich nach |
||||
C | 6 | *) | 5 Minuten | 3,5 | 15,3 | dem ersten |
D | 6 | bei 149°C | 4,25 | 15,67 | Waschen | |
*) | 24 Stunden RT | |||||
E | 4 | keiner | — | 3,0 | 15,67 | unbehandelt |
Vergleichs | 0 | — | 15,3 | |||
probe 1 | *) | — | nur mit | |||
Vergleichs | 0 | — | 15,67 | Katalysator | ||
probe 2 | ||||||
Auswertung (Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt in | % der Fläche | Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Waschen | ||
A | 0,0 | 0,5 | kein Verfilzen |
B | 0,5 | 2,5 | kein Verfilzen |
C | 1,0 | 6,9 | kein Verfilzen |
D | 5,0 | 17,7 | — |
E | 9,5 | 21,0 | — |
Vergleichsprobe 1 | 22,0 | 49,5 | äußerst starkes Verfilzen |
Vergleichsprobe 2 | 17,5 | 40,0 | äußerst starkes Verfilzen |
15
Reaktionsmittel:
CH7
Beispiel 5 : NCH2 CH2 (OCH2 CH2 )3 N
,CH,
CH2
Konzentration der Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
Katalysator | Behandlung | Gewichts zunahme in0/« |
Zugkraft in Kettrichtung in kg |
Bemerkungen | |
Wollprobe | 15 | keiner | Umsetzungszeit und -temperatur |
8,7 | 14,92 | — |
A | 7,5 | keiner | 20 Stunden RT**) |
5,6 | 14,55 | — |
B | 3,75 | keiner | 20 Stunden RT**) |
2,7 | 15,3 | — |
C | 1,9 | keiner | 20 Stunden RT**) |
1,7 | 15,3 | — |
D | O | keiner | 5 Minuten bei 138 C |
— | 14,92 | nur mit Wasser |
Vergleichs probe |
— | |||||
*) Raumtemperatur.
Auswertung (Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt in | % der Fläche | Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Wäschen | ||
A | 0,0 | 0,5 | "— |
B | 0,0 | 1,5 | — |
C | 0,5 | 3,0 | — |
D | 3,5 | 22,6 | — |
Vergleichsprobe | 17,0 | 52,4 | — |
Beispiel 6 Bei dem Bis-Aziridin
CH2x /CH2
: NCH2CH2(OCH2CH2J2N ( |
±2
sind die erzielten Ergebnisse im wesentlichen identisch mit den im Beispiel 5 gezeigten.
Reaktionsmittel :
CH — CH2N CH3
CH2
^CH2
— CH2N
CH2
Behandlung
Wollprobe | Konzentration der Klotzlösung in % des Reaktionsmittels |
Katalysator | Umsetzungszeit und -temperatur |
Gewichts zunahme in% |
Zugkraft in Kettrichtung in kg |
Bemerkungen |
A | 10 | keiner | 8 Stunden RT**) |
6,7 | 15,67 | — |
B | 8 | keiner | 8 Stunden RT**) |
5,0 | 16,05 | — |
C | 6 | keiner | 18 Stunden RT**) |
4,3 | 15,3 | — |
D | 4 | keiner | 18 Stunden RT**) |
3,5 | 16,42 | — |
E | 2 | keiner | 18 Stunden RT**) |
2,5 | 15,3 | — ■ |
F | 6 | *) | 5 Minuten bei 149°C |
4,1 | 15,67 | — |
G | 4 | *) | 5 Minuten bei 149°C |
2,1 | 15,3 | — |
H | 2 | *) | 5 Minuten bei 149°C |
1,3 | 14,92 | — |
Vergleichs probe |
0 | keiner | — | — | 15,3 | nur mit Wasser |
*) Gewebe vorbehandelt mit einer wäßrigen Lösung 1%'g« Schwefelsäure und getrocknet.
**) Raumtemperatur.
Auswertung (Nach jedem Waschen in der Schleuder getrocknete Proben)
Wollprobe | Einlaufen ausgedrückt in | % der Fläche | . Bemerkungen |
1 Wäsche | 5 Wäschen | ||
A | 0,5 | 2,9 | keine nennenswerte Verfilzung |
B | 1,5 | 3,5 | keine nennenswerte Verfilzung |
C | 1,5 | 3,6 | keine nennenswerte Verfilzung |
D | 2,5 | 5,4 | keine nennenswerte Verfilzung |
E | 3,5 | 9,3 | geringe Verfilzung |
F | 0,5 | 2,2 | keine Verfilzung, jedoch leichte Verhärtung |
G | 1,5 | 2,1 | keine Verfilzung, jedoch leichte Verhärtung |
H- | 4,5 | 11,6 | geringes Verfilzen und Verhärten |
Vergleichsprobe | 18,0 | 56,5 | äußerst starkes Verfilzen |
Bei der Wiederholung des im Beispiel 7 beschriebenen Versuches unter Verwendung anderer Arten
von Wollgeweben und Geweben, welche mit Kunstfasern vermischte Wolle enthalten (beispielsweise
einem aus Wolle und Nylon oder aus Wolle und Polyester bestehenden Gewebe) werden ähnliche
Ergebnisse erzielt. Wenn die behandelten Beispiele nach jeder Wäsche gepreßt und nicht in der Schleuder
getrocknet werden, dann findet kein Einlaufen oder Verfilzen statt, auch nicht nach fünf Waschvorgängen.
Beispiel 8 6s
Die folgende Versuchsreihe wird durchgeführt, um die Wirksamkeit der in den Beispielen 1 bis 7
gezeigten Verbindungen (in der folgenden Tabelle Ia bis Ig) mit der von Amidoaziridinverbindungen (f)
und Aminoaziridinverbindungen der allgemeinen Formel I, in der A ein organisches Radikal mit
reaktiven'funktioneilen Gruppen ist (g), zu zeigen. Bei diesen Versuchen sind Wollflanellproben mit
einer 5- bis 6%igen Lösung der jeweiligen Aziridinverbindung ohne Katalysator geklotzt worden, auf
die ursprünglichen Abmessungen gebracht, bei 71 bis 82 0C getrocknet, bei Raumtemperatur 24 Stunden
lang umgesetzt, gewaschen und auf Rahmen getrocknet. Sodann ist nach fünf Waschungen, wie
oben beschrieben, das Einlaufen bestimmt worden. Nach jedem Waschen sind die Proben gepreßt
worden.
809 537/568
19
a) b)
c)
d) e)
CH,
Tabelle I Angewendete Verbindungen
/CH2
\CH,
\CH,
Reaktionsmittel im Beispiel 7
; NCH(CH2J3CH- N
; NCH(CH2J3CH- N
CH2
CH2'
OH OH
CH2
,CH7
: NCH2CH2SO2CH2CH2N:
CH2/ ^CH2
CH2/ ^CH2
CH
x ^
,CH2
, NCHCH2COOCH2Ch2OCOCH2CHN ( [
/ \CH,
/ \CH,
CH3 — CH CH,'
\ sK^n CH3
; NCOOCH2CH2OCONr |
g)
CH2 \N_p_N/
CH2
h) Handelsübliches Harz*)
i) Keine (unbehandelte Vergleichsprobe)
*) Ein stickstoffhaltiges Formaldehydharz, das als Mittel zuffi Schrumpffestmachen von Wolle auf dem Markt ist.
Gewichts | Einlaufen | Bemerkungen | |
zunahme | ausgedrückt in % | ||
in % | der Fläche | — | |
a) | 3,4 | 0,5 | — |
b) | 2,2 | 1,5 | Reaktionsmittel |
c) | 3,1 | 2,5 | hergestellt aus |
Glutaraldehyd | |||
und Äthylenimin | |||
Reaktionsmittel | |||
d) | 4,6 | 2,8 | hergestellt aus |
Divinylsulfon | |||
und Äthylenimin | |||
Reaktionsmittel | |||
e) | 3,0 | 4,5 | hergestellt aus |
Äthylenglycobis- | |||
crotonat und | |||
Äthylenimin | |||
Amidoaziridin | |||
f) | 1,4 | 14,8 | — |
g) | 2,0 | 26,5 | — |
h) | 2,0 | 35,0 | — |
i) | — | 49,5 | |
Aus diesen Versuchen geht eindeutig hervor, daß die Aminoaziridine allgemein die Neigung
zum Einlaufen und Verfilzen Von Wolle sehr Viel stärker herabsetzen als Amidöäziridine. Auch die
Weniger wirksamen Polyamidine geben noch eitlen besseren Effekt als ein handelsübliches Harz, wenn
es unter den gleichen Bedingungen angewendet Wird.
Verschiedene Monoaziridinverbindungen sind zur Untersuchung ihrer Wirksamkeit als Mittel zur
Verminderung der Neigung zum Einlaufen und Verfilzen von Wolle eingesetzt worden.
C6HjCH2CH2N
CH2
CH2
CH2
hergestellt aus Styrol und Äthylenimin
/CH2
CNCH2CH2NQl
CNCH2CH2NQl
hergestellt aus Acrylnitril und Äthylenimin
C6H5CH2N:
/CH2
der Formel
hergestellt aus Benzylchlorid und Äthylenimin
— CH3
-12·1
^CH2
IO
hergestellt aus Dodecylchlorid und Propylenimin
Obwohl, wie die Bestimmung der Gewichtszunahme ergeben hat, sich die Monoaziridinverbindungen
gut mit der Faser umsetzten, bringen sie doch keine deutlich erkennbare Verbesserung hinsichtlich
der Maßhaltigkeit. Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen, daß Aziridinverbindungen polyfunktionell
sein und die Fasern vernetzen müssen, wenn das Einlaufen wirksam verhindert werden soll.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verminderung des Einlaufens und Verfilzens von Fasern, Fäden, Garnen und Geweben aus Wolle oder Seide durch Umsetzung mit einer wäßrigen Lösung mehrfunktioneller Aziridine, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien mit Lösungen, die 1 bis 10%, vorzugsweise 2 bis 4%, einer AziridinverbindungCHN
R4 Centhalten, getränkt und dann getrocknet werden, anschließend bis zur Beendigung der Umsetzung Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 1770C ausgesetzt und dann schonend gewaschen werden, wobei Ri, R2 und R3 ein Radikal aus der aus Wasserstoff und niederen Alkyleit bestehenden Gruppe, R4 ein Radikal aus der aus Wässerstoff, niederen Alkylen und Hydroxyl bestehenden Gruppe und A ein an den Rest des Moleküls durch C — C-Bindungen gebundenes, «-wertiges Radikal aus der Gruppe sind, die alls Alkylen, Aralkylen, Oxyalkylen, hydroxylsubstituiertem Alkylen, sulfonhaltigem Alkylen, dem Rest eines Carbonsäureesters und einem konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Rest gebildet wird, und η einen Wert von 2 bis 3 hat.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 872 037, 880 740;
USA.-Patentschrift Nr. 2 925 317.809 537/56« 3.6« & Bundesdruckerei Berlin
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US105285A US3165375A (en) | 1961-04-25 | 1961-04-25 | Process of chemically modifying proteinaceous materials with aziridine compounds and products thereof |
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