DE1264558B - Biegsamer und dehnbarer Isolierstoff - Google Patents

Biegsamer und dehnbarer Isolierstoff

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DE1264558B
DE1264558B DEM36242A DEM0036242A DE1264558B DE 1264558 B DE1264558 B DE 1264558B DE M36242 A DEM36242 A DE M36242A DE M0036242 A DEM0036242 A DE M0036242A DE 1264558 B DE1264558 B DE 1264558B
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DE
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DEM36242A
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Charles K Heasley
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Minnesota Mining and Manufacturing Co
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/02Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances
    • H01B3/04Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances mica
    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02KDYNAMO-ELECTRIC MACHINES
    • H02K3/00Details of windings
    • H02K3/32Windings characterised by the shape, form or construction of the insulation
    • H02K3/34Windings characterised by the shape, form or construction of the insulation between conductors or between conductor and core, e.g. slot insulation

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Power Engineering (AREA)
  • Insulating Bodies (AREA)

Description

  • Biegsamer und dehnbarer Isolierstoff Die Erfindung betrifft einen biegsamen und dehnbaren Isolierstoff in Form von Bahnen oder Bändern zum Umwickeln von elektrischen Leitern.
  • Für die Isolation elektrischer Leiter und Leitergruppen sind die Dicke und die Art der Isoierstoffe von außerordentlicher Bedeutung. Im Hinblick auf die Einsparung von meist kostbarem Raum und Gewicht ist eine Isolation von geringstmöglicher Dicke - aber natürlich ausreichendem Isolationswiderstand - erwünscht. Eine Isolation soll - physikalisch betrachtet - vorzugsweise zäh und fest sein. Je gleichförmiger ein Isoliermaterial ist, desto weniger Material wird. bei der Isolierung einer elektrischen Einrichtung vergeudet. Denn eine Isolation muß so dick gemacht werden, daß sie an ihren schwächsten oder ihren dünnsten Punkten noch ausreichend isoliert. Ein schmiegsames Isoliermaterial ist in den Fällen besonders wichtig, in denen es sich um die Isolierung von kompliziert geformten Spulen elektrischer Motoren und Generatoren handelt, die sowohl mit dem geringsten Abstand eng nebeneinander angeordnet als auch genau in Nuten, Schlitze oder Stützen passen müssen.
  • Einer der besten und wirksamsten Isolierstoffe ist Glimmer. Die Durchschlagfestigkeit dieses Werkstoffes ist hoch; seine Beständigkeit gegen Dauerspannungen ist annähernd beispiellos. Die Form, in der Glimmer für Isolierzwecke verwendet werden kann, hängt in gewissem Umfang von den speziellen Verwendungszwecken ab, für die er benutzt werden soll. Für den Fall, daß die isolierende Schicht eben sein und keiner merklichen Krümmung ausgesetzt werden soll, werden im allgemeinen Lagen der bekannten Glimmerplatten verwendet. In den Fällen dagegen, in denen die glimmerhaltige Isolation während irgendeines Anwendungsvorganges biegsam sein muß, also z. B. dann, wenn sie zum Umwickeln von Leitern dient, ist solch eine verhältnismäßig sprödes Glimmermaterial nicht brauchbar. Es müssen daher biegsamere Glimmerisoliermaterialien verwendet werden.
  • Eine Art von biegsamem Glimmerisoliermaterial, das ein umfangreiches Anwendungsgebiet von Isolierung von Leitern mittels Aufbringen von Bändern gefunden hat, ist das sogenannte Spaltglimmerband. Es wird in engen Windungen, die sich im allgemeinen teilweise überlappen, um den Leiter herumgewickelt. Die glimmerhaltige Komponente dieses Materials besteht im wesentlichen aus Glimmerblättchen, die zu verhältnismäßig dünnen Schuppen zerkleinert oder aufgespalten sind und einen Durchmesser von etwa 20 bis 40 mm haben. Die Schuppen werden dann unter gegenseitiger Überlappung auf eine biegsame, selbsttragende Unterlage wie Papier, lackiertem Baumwollgewebe (Kambrik) od. dgl. aufgeklebt. Auf diese Weise erhält man einen biegsamen Glimmerbogen.
  • Ein anderer biegsamer Werkstoff besteht aus sehr fein verteilten, extrem dünnen einzelnen Glimmerschüppchen. Diese liegen in Form eines papierähnlichen Bogens vor, der durch Anwendung von Verfahren erhalten wird, die ähnlich dem bei der Herstellung von Papier aus Faserbrei benutzten Verfahren sind. Der- »Glimmerplan«-Bogen ist insofern selbsttragend, als er angehoben und auch sonst noch beliebig gehandhabt werden kann, so daß er bei sorgfältiger Behandlung nicht auseinanderbricht; er ist jedoch sehr zerbrechlich, und seine Zerreißfestigkeit ist sehr gering.
  • Die genannten biegsamen, glimmerhaltigen Folien haben an sich gute elektrische Eigenschaften. Es ist aber seit langem bekannt, daß diese biegsamen, glimmerhaltigen Isolierstoffe in Form von Bögen oder Folien bei der geringsten Dehnung unter gleichzeitiger entsprechender Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften brechen oder plötzlich reißen. Infolgedessen war es bei der bisherigen Technik der Isolierung mit biegsamen Bögen oder Bändern aus solchen Glimmerschüppchen unmöglich, das Material zu dehnen oder zu strecken, ohne daß Beschädigungen des Isoliermaterials eintraten.
  • Bei Isolierbändern für elektrische Leiter werden im allgemeinen kunstharzartige Bindemittel in Verbindung mit biegsamen, glimmerhaltigen Trägermaterialien verwendet. Die kunstharzhaltigen Bindemittel dienen, nachdem sie ausgehärtet worden sind, dazu, die Isolation zu verstärken und zusammenzuhalten und sie an dem zu isolierenden Bauteil anzukleben oder zu befestigen. Bis vor kurzem wurden die Kunstharze fast ausschließlich in flüssiger Form in der Weise hinzugefügt, daß man mit ihnen die einzelnen Wicklungslagen des biegsamen Glimmerbandes, das schon um den oder die zu isolierenden Leiter gewickelt war, imprägnierte. Anschließend härtete man das kunstharzhaltige Bindemittel aus.
  • Neuerdings werden auch glimmerhaltige Isolierbänder benutzt, bei denen das Kunstharz schon beim Umwickeln des Leiters in dem Band selbst in Form eines stabilen, in der Wärme aushärtbaren Bindemittels enthalten ist.
  • Es ist auch bekannt, glimmerhaltige Isolierstoffe zusammen mit Kunstharz und einem Verstärkungsgewebe zu verwenden. Neben normalem Leinengewebe sind für solche Verstärkungsgewebe auch Glasseidegewebe abgewandt worden. Die USA.-Patentschrift 2 707 204 beschreibt ein solches Isolierband, bei dem das ghmmerhaltige Isoliermaterial mit einem Kunstharz auf ein Verstärkungsgewebe aus Glasfasern aufgebracht ist. Wegen der Empfindlichkeit der glimmerhaltigen Folien gegenüber mechanischer Beanspruchung verwendet die genannte USA.-Patentschrift ein nicht dehnbares Verstärkungsgewebe. Auch Asbestgewebe ist bereits als Verstärkungsbahn vorgeschlagen worden. Es sind auch bereits Verstärkungsbahnen bekanntgeworden, die eine leichte Dehnung in der Größenordnung von wenigen Prozent aufweisen und die aus einem diagonal gewebten Leinenband bestehen.
  • Zum Umwickeln von Leitern, die eine komplizierte Gestalt haben, werden jedoch Isolierbänder mit einer guten Dehnbarkeit gewünscht. Nur dann schmiegen sich solche Isolierbänder an unregelmäßige Oberflächen der Leiter an, ohne runzlig und faltig übereinanderzuliegen. Durch solche Runzeln und Falten werden ungleichmäßige und inhomogene Stellen in der Isolation hervorgerufen.
  • Sofern die bisher bekannten Isolierbänder überhaupt eine geringe Dehnbarkeit zeigten, waren sie nur ungleichmäßig dehnbar, d. h., wenn man ein solches Band zwischen zwei Punkten dehnte, war die Ausdehnung nicht an jeder Stelle der Bandlänge gleichmäßig, sondern meist in der Mitte etwas stärker, so daß Einschnürungen entstanden. Es ist bekannt, daß Isolierbänder bei der Dehnung ihren Querschnitt verkleinern. Dadurch verringert sich auch die Isolationsdicke. Mit den bisher bekannten, eben beschriebenen Isolierbändern konnte daher keine einheitliche Dicke und qualitativ gleichmäßige Isolation hergestellt werden, wenn man - wie es eine hohlraumfreie Isolation erfordert - das Band mehr oder weniger stark dehnte.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit, ein Isolierband zu schaffen, welches in hohem Maße gleichförmig dehnbar ist, ohne dabei seine elektrischen Eigenschaften wesentlich zu verschlechtern.
  • Die Erfindung betrifft einen biegsamen und dehnbaren Isolierstoff in Form von Bahnen oder Bändern zum Umwickeln von elektrischen Leitern, der aus einer porösen, papierähnlichen Glimmerfolie, einer dehnbaren Verstärkungsbahn als Unterlage und einem bei Lagertemperatur stabilen, in der Wärme härtbaren Kunstharz besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Verstärkungsbahn aus nicht verwebten, gereckten und ungereckten, kurzen, an ihren Kreuzungspunkten autogen miteinander verschweißten Polyesterfasern und die poröse, papierähnliche Glimmerfolie mittels eines elastischen, aaspolymerisierten, in der Wärme fließfähigen Kunstharzes durchimprägniert und miteinander verklebt sind.
  • Vorzugsweise besitzen die Polyesterfasern eine Länge von etwa 25 mm, wobei die nicht gereckten Fasern etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent ausmachen: Das Kunstharz besteht vorzugsweise aus 65"Gewichtsprozent festem, homopolymerisiertem Diallylplithalat, Monomeren und einem Peroxydbeschleuniger.
  • Der erfindungsgemäße Isolierstoff besitzt eine gleichförmige Dehnbarkeit von mindestens 100/" ohne daß sich seine elektrischen Eigenschaften bei dieser Dehnung wesentlich ändern.
  • In dem erfindungsgemäßen Isolierstoff' ist die Glimmerfolie vollständig von dem Kunstharz durchdrungen, so daß die Glimmerteilchen in einer harzhaltigen Matrix liegen. Das erfindungsgemäße Isolierband schmiegt sich infolge seiner Dehnbarkeit eng an die kompliziertesten Körper an, und nach Erwärmung zur Aushärtung des Kunstharzes ergibt sich eine zähe, feste und gleichförmige, hohlraumfreie Isolierung mit überlegenen elektrischen Eigenschaften.
  • Die Glimmerfolie besteht aus einer dünnen, papierähnlichen Folie, die im wesentlichen aus feinverteilten, äußerst dünnen, einzelnen Glimmerteilchen aufgebaut ist. Eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen papierähnlichen Glimmerfolie erhält man bei Ausführung des Verfahrens gemäß USA.-Patentschrift 2 549 880. Das dort beschriebene Verfahren besteht darin, daß Blattglimmer gemahlen oder gebrochen wird, die gemahlenen und zerriebenen Teilchen auf eine Temperatur erwärmt werden, die einerseits ausreicht, um die Glimmerpartikeln aufzuspalten, andererseits aber niedriger ist als die kritische Temperatur, bei der Glimmer vollständig dehydratisiert. Der Blattglimmer kann beispielsweise auf 800°C erwärmt werden. Die erwärmten Teilchen werden dann kurz in eine Lösung von Natriumcarbonat eingetaucht, in der sie abgekühlt werden. Hierauf wird der Glimmer aus der Suspension abgetrennt und getrocknet; anschließend wird er für die Dauer von etwa einer Stunde in eine 5°/jge Salzsäurelösung gegeben. Die sich schließlich ergebenden, feinverteilten, extremdünnen Schuppen oder Fasern werden ausgewaschen und in Wasser suspendiert. Dann wird aus diesen Schuppen oder Fasern eine papierähnliche Folie hergestellt, indem man die Schuppen auf Drahtsieben, wie man sie bei der Herstellung von Papier verwendet, von ihrer Aufschlämmflüssigkeit abtrennt, sie dann in Bogenform abnimmt und die so entstandene, zerbrechliche, aber selbsttragende und biegsame, zusammenhängende und poröse, papierähnliche Bahn trocknet. Ein für den vorgesehenen Zweck gut geeigneter, papierähnlicher Glimmerbogen dieser Art besitzt ein Sollgewicht von 1,95 g/150 cma und eine Solldicke von 0,1 mm.
  • Obwohl die papierähnliche Glimmerfolie selbst tatsächlich nicht gestreckt oder gedehnt werden kann, ohne ihre physikalischen und elektrischen Eigenschaften vollständig einzubüßen, und obwohl eine derartige papierähnliche Folie, auch wenn sie mit einem dehbaren und biegsamen Kunstharz imprägniert ist, nicht in nennenswertem Ausmaß gedehnt werden kann, ohne daß physikalische oder elektrische Defekte auftreten, hat sich überraschenderweise ergeben, daß die neuen Isolierstoffe der Erfindung ganz erheblich gestreckt oder gedehnt werden können, ohne daß ein merkliches oder plötzliches Absinken der elektrischen Eigenschaften eintritt. In vielen Fällen können die Bogen oder Folien bis zu 20 °/o oder mehr gedehnt werden.
  • Die Kunstharzmasse besteht vorzugsweise aus 65 Teilen pulverisiertem, festem, homoplymerisiertem Diallylphthalat mit einem spezifischen Gewicht von 1,26 und einem Erweichungsbereich von 80 bis 105°C, 35 Teilen monomerem Diallylphthalat und 2 Teilen flüssigem tertiärem Butylperbenzoat. Diese Bestandteile werden mit 70 Teilen Aceton so lange gerührt, bis eine homogene vollständige Lösung entstanden ist.
  • Die Glimmerfolie wird mit einem solchen Kunstharz so vollständig durchtränkt, daß die einzelnen Glimmer--teilchen in dem Kunstharz eingebettet liegen. Vorzugsweise wird die Glimmerfolie dabei infolge der Aufquellung durch das Kunstharz auf eine gegenüber ihrer anfänglichen Dicke verdoppelte Dicke gebracht.
  • Die Verstärkungsbahn besteht aus nicht verwebten, gereckten und ungereckten, kurzen Polyesterfasern. Eine solche Konstruktion hat z. B. ein Gewicht von 0,52 g/150 cm2. Vorzugsweise werden Polyesterfasern aus einem hochmolekularen Reaktionsprodukt aus Äthylenglykol und Terephthalsäure verwendet. Sowohl die gereckten als auch die nicht gereckten Fasern haben eine Länge von etwa 25 mm, wobei die nicht gereckten Fasern vorzugsweise etwa 40 Gewichtsprozent der Mischung ausmachen. Sie sind an ihren Kreuzungspunkten autogen miteinander verschweißt, so daß sie ein Neztwerk bilden; innerhalb dessen die gereckten Fasern miteinander verflochten sind. Dieses faserförmige, streckbare und schmiegsame Gebilde und ein Verfahren zu seiner Herstellung sind an anderer Stelle beschrieben und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Der erfindungsgemäße Isolierstoff kann auf einer biegsamen Unterlage aufgebaut werden und lösbar mit dieser vereinigt werden. Diese Unterlage muß vor der Verarbeitung des Isolierbandes leicht abgezogen werden können.
  • Nach F i g. 1 besteht die glimmerhaltige Kunstharzfolie 10 nach der Erfindung aus einer dünnen papierähnlichen, aus feinverteilten, äußerst dünnen Glimmerplättchen aufgebauten Folie 11, die auf einem, mindestens um 10 °/o dehnbaren, schmiegsamen Gewebe 12 aufliegt. Die Folie 11 ist mit einer wärmebeständigen, streckbaren und biegsamen Kunstharzmasse 13 durchimprägniert und durch diese mit dem Verstärkungsgewebe 12 verklebt.
  • F i g. 2 zeigt, daß die glimmerhaltige Kunstharzfolie 10 zusammen mit einer biegsamen Unterlage 15, mit der sie lösbar verbunden ist, auf einen Spulenkern 16 aufgewickelt ist. Rollen dieser Art dienen für den handelsmäßigen Vertrieb.
  • F i g. 3 veranschaulicht die Wicklung eines Segments eines Elektromotors. Der schmale Streifen 20 von 12,5 bis 25,0 mm Breite wird unter kräftigem Anziehen von Hand in sich teilweise überlappenden, wendelförmigen Windungen um die Leiter 21 der Motorwicklung herumgewickelt. Während des Wickelns wird die Unterlage 15 entfernt. Der Isolierstreifen dehnt und reckt sich und paßt sich infolge seines Bestrebens, sich aufzuwickeln, sehr eng an die Unterlage an. Auf diese Weise entstehen auf Werkstücken komplizierter Form gleichförmige Windungen ohne Übereinanderfalten oder Runzeln des Isolierstreifens. Eine zweite Lage 22 wird in ähnlicher Weise auf die Spule und über die Windungen 20 gewickelt. Der erfindungsgemäße Isolierstoff kann so hergestellt werden, daß man die getrennt bereitete Bindemittellösung 13 mit Hilfe von Streichmessern oder einer Tropf- oder Sprüheinrichtung einseitig von oben auf das zwei- oder dreiteilige Gefüge aus der Polyester-Verstärkungsbahn 12, dem Glimmerpapier 11 und gegebenenfalls der Trennfolie 15 aufbringt. Das imprägnierte Laminat wird 3 bis 5 Minuten durch einen auf 65 bis 80°C vorgewärmten Trockenofen geführt. Dabei durchdringt das Kunstharz vollständig das Glimmerpapier und verklebt es fest mit dem Verstärkungsgeflecht. Nach dem Verlassen des Ofens wurde das Laminat in Rollen aufgewickelt und anschließend in die erforderlichen Längen und Bandbreiten geschnitten. Von einem so hergestellten Isolierband ist mühelos die zusätzlich verstärkende Trennschicht abzuziehen, ohne daß irgendwelches Harz mitgenommen wird. Ohne diese Unterlage hatte das Isolierband eine Dicke von etwa 0,45 bis 0,50 mm. Eine mikroskopische Untersuchung ergab, daß die mit Kunstharz imprägnierte Glimmerschicht ungefähr die Hälfte der gesamten Dicke oder mehr ausmachte. Dies ist wesentlich mehr als die anfängliche Glimmerpapierdicke von 0,1 mm.
  • Das auf die beschriebene Weise hergestellte Isoliermaterial wurde stärksten Prüfbeanspruchungen unterworfen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt. Die Versuche wurden nach der Materialprüfvorschrift der amerikanischen Gesellschaft für das Materialprüfungswesen, ASTM-D 149-55 T, mit folgender Ausnahme durchgeführt. Wegen der erforderlichen extrem hohen elektrischen Spannung wurde an Stelle von Luft Perfluortributylamin als ein flüssiges Dielektrikum gewählt, in welchem die Versuche durchgeführt wurden. Die Proben wurden in Bänder von 25,4 mm Breite und 203 mm Länge geschnitten. Sie wurden dann von der Unterlage abgezogen und in die einander gegenüberliegenden Backen einer Zerreißmaschine gespannt. Die Proben wurden dann zwischen den Spannbacken jeweils um den in der Tabelle angegebenen Betrag gedehnt. Die ungerade bezifferten Proben wurden dann von den Spannbacken losgelassen; man ließ sie sich so weit zusammenziehen, bis sie wieder im Kräftegleichgewicht waren; dann wurden sie in einen Ofen gelegt und während 2 Stunden bei dieser Temperatur von etwa 120°C behandelt. Während dieses Vorganges fand eine weitere Kontraktion statt. Die geradzahlig bezifferten Proben wurden ebenso gedehnt, aber während des Härtens zwischen den Spannbacken unter Spannung belassen.
    Probe -Nr. Dehnung Durchschlagfestigkeit
    in %
    in Volt je 0,025 mm*
    Kontrollversuch** 0 1800
    1 2 1600
    2 2 1500
    3 5 1650
    4 5 1650
    5 10 1500
    6 10 1400
    7 15 1300
    8 15 1200
    9 20 1200
    10 20 1300
    * Arithmetisches Mittel aus fünf Ablesungen.
    ** Dicke 0,457 mm; gleiche Behandlung wie bei den anderen
    Proben.
    Die in der Tabelle wiedergegebenen Resultate sind aus zwei Gründen von ganz besonderer Bedeutung: 1. Früher war es unmöglich, glimmerhaltige Isolierbänder in nennenswertem Ausmaß zu dehnen, ohne die elektrischen Eigenschaften erheblich zu verschlechtern.
  • 2. Die Tatsache, daß man Isolierbänder bis zu etwa 100/, ohne merkliche Einbuße ihrer elektrischen Eigenschaften strecken und dehnen kann, ist eine notwendige Voraussetzung für die erwünschte Schmiegsamkeit beim Umwickeln von Leitern mit komplizierten geometrischen Formen. Auch andere elektrische Eigenschaften des neuen Isoliermaterials erwiesen sich in ähnlicher Weise als verbessert. Besonders bemerkenswert ist dabei die Dauerspannungsbeständigkeit, die bei gedehnten Proben unter Coronabedingungen extrem groß ist. Sie liegt in der Größenordnung der bekannten, anfangs biegsamen, nicht dehnbaren glimmerhaltigen Bänder. Wurden mit dem im Beispiel genannten Isolierband Leiter unter starkem Zug von Hand umwickelt und ohne eine Form ausgehärtet, ergaben sich fest haftende Isolationen mit gleichmäßig glatter Außenfläche. Die elektrischen Eigenschaften der Isolation waren im allgemeinen denjenigen äquivalent, die man erhalten würde, wenn man die einzelnen günstigen Eigenschaften der verschiedenen vorhandenen Schichten zusammenzählen würde. Das Ergebnis mit .dem neuen erfindungsgemäßen Isolierband war eine zusammenhängende und über die ganze Länge hohlraumfreie Isolation.
  • Auch die Lagerfähigkeit der nach dem Beispiel hergestellten Bahnen und Bänder erwies sich als sehr befriedigend. Die noch nicht ausgehärteten Bahnen oder Bänder wurden zusammen mit der Unterlage in Rollenform. unter leichter Kühlung (z. B. bei -4 bis 10°C) länger als 1 Jahr, von der Herstellung an gerechnet, aufbewahrt. Sie erwiesen sich dann noch in jeder Hinsicht so gut, wie wenn sie sofort nach der Herstellung zu Isolationszwecken verwendet worden wären. Wurden sie bei Zimmertemperatur aufbewahrt, dann waren sie noch nach 6 Monaten gut brauchbar.
  • Die oben angegebene Mischung aus monomerem und polymerem Diallylphthalat mit einem Peroxydbeschleuniger stellt ein bevorzugtes Kunstharzbindemittel dar, das biegsam, streckbar, hitzebeständig und fließfähig ist. Ein ganz besonders. wichtiges Merkmal dieses Materials ist die Art, wie es den papierähnlichen Glimmerbogen »benetzt« und vollkommen durchdringt, zum Anschwellen bringt und völlig ausfüllt. Diese Mischung wird bevorzugt. Gleichfalls brauchbar sind jedoch andere äquivalente Mischungen, wie z. B. gewisse Silikonharze, die in der Wärme aushärten. Auch verschiedene Epoxydharzmischungen haben günstige Eigenschaften. Es sind auch stabile Kunstharzmischungen mit Erfolg erprobt worden, die durch Wärmebehandlung in Polyurethane übergehen. Die verwendeten Kunstharze sind stabil, d. h., sie können bei Zimmertemperatur oder niedrigeren Temperaturen im nicht ausgehärteten Zustand gelagert werden. Sie können später durch Wärmebehandlung in einen festen, nicht schmelzbaren Zustand übergeführt werden. Sie bilden dann biegsame, geschmeidige und streckbare oder bei Raumtemperatur annähernd feste Isolationen und weisen daher auch keine unzulässige Ionenwanderung auf. Im allgemeinen ist es erforderlich, die Kunstharzmischungen in gelöstem Zustand oder in dünnflüssigem Zustand zu verwenden, um die Imprägnierung zu erleichtern. Bevorzugt wird eine Imprägniermischung, die gut fließt, aber nicht so dünnflüssig, daß sie durch die Folie hindurch und aus dieser heraus fließt. In einer mittleren Viskositätslage wird die praktisch vollständige Ausfüllung des Glimmerpapiers begünstigt. Die Menge der einzubringenden Kunstharzmischung kann innerhalb gewisser Grenzen verschieden groß sein. Es wurde gefunden, daß nach Einbringung einer ausreichenden Menge Kunstharz in die Folie, die so groß sein muß, daß die Verstärkungsbahn nicht mit den Fingern von der Schicht getrennt werden kann, nach Trocknung und Kühlung des Gebildes auch eine auszureichende Menge vorhanden ist, um ein Isolierband zu schaffen, das eine hohlraumfreie Isolation ergibt, nachdem es unter festem Anziehen von Hand um die Leiter herumgewickelt und mit Wärme behandelt worden ist. Der Glimmerteil wird von dem Kunstharz hauptsächlich wegen seiner außerordentlich großen Oberfläche in größerem Ausmaß imprägniert als die Verstärkungsbahn. Mitunter wird die Kunstharzmischung auch im Überschuß angewendet, z. B. wenn in den zu umwickelnden Teilen Hohlräume vorhanden sind. Auf diese Weise fördert man die Ausfüllung der Hohlräume durch den Überfluß an Kunstharz.
  • Der erfindungsgemäße Isolierstoff kann gut in Bänder auf einen Kern aufgewickelt werden. Bei Gebrauch wird er unter kräftigem Anziehen mit der Hand in sich teilweise überlappenden Windungen um den zu isolierenden Leiter herumgewickelt. Die so umwickelten Leiter werden anschließend erwärmt, wobei sich ein Einlegen in eine Form erübrigt. Die Temperatur muß hoch genug sein und während eines genügend langen Zeitraumes wirken, um das Kunstharz in einen festen, zähen, unschmelzbaren Zustand überzuführen. Ein Ausfließen des Kunstharzes während der Wärmebehandlung ist unter allen Umständen zu vermeiden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Biegsamer und dehnbarer Isolierstoff in Form von Bahnen oder Bändern zum Umwickeln von elektrischen Leitern aus einer porösen, papierähnlichen Glimmerfolie, einer dehnbaren Verstärkungsbahn als Unterlage und einem bei Lagertemperatur stabilen, in der Wärme härtbaren Kunstharz, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verstärkungsbahn aus nicht verwebten, gereckten und ungereckten, kurzen, an ihren Kreuzungspunkten autogen miteinander verschweißten Polyesterfasern und die poröse, papierähnliche Glimmerfolie mittels eines elastischen, aaspolymerisierten, in der Wärme fließfähigen Kunstharzes durchimprägniert und miteinander verklebt sind. 2. Isolierstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterfasern eine Länge von etwa 25 mm besitzen und die nicht gereckten Fasern etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent ausmachen. 3. Isolierstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz aus 65 Gewichtsprozent festem, homopolymerisiertem Diallylphthalat, Monomeren und einem Peroxydbeschleuniger besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 581056; »Deutsche Elektrotechnik«, 1955, H.1, S. 28; 1956, H: 11, S. 428 bis 431; »Electrical Review«, 1954, S. 753 bis 757; »Kunststoffe«, 1956, H.
  2. 2, S.67/68; »Elektro-Anzeiger«, 1955, H. 52/53, S. 494 bis 496.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013039972A3 (en) * 2011-09-16 2013-12-12 Remy Technologies, L.L.C. Composite conductor insulation

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE581056C (de) * 1933-07-20 Aeg Isolierband fuer die Bewicklung der Wickelkoepfe von Spulen elektrischer Maschinen

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