Isolierter elektrischer Hochspannungsleiter, insbesondere Hochspannungsspule, und Verfahren zu dessen Herstellung Es ist sehr schwierig, glimmfreie, mechanisch ,starke Isolierungen für elektrische Leiter unter Ver wendung von band- oder bogenförmigem Isolier material, das um die Leiter in mehreren Schichten gewickelt wird, herzustellen. Dabei auftretende Pro bleme sollen im Anschluss an die folgende Beschrei bung der Herstellung einer als Beispiel gewählten Gruppe von Produkten, Hochspannungsspulen, näher behandelt werden.
Die Herstellung von Hochspannungsspulen er folgt oft in der Weise, dass aus einzelnen Leitern zusammengesetzte Leiterbündel in mehreren Schich ten mit Glimmerband oder Glimmerbogen umwickelt werden, die aus Glimmerschuppen bestehen, die an einem band- bzw. bogenförmigen Trägermaterial aus z. B. Papier, Seidengewebe oder Glasgewebe befestigt sind, wonach die umwickelten Leiterbündel einer weiteren Behandlung unterworfen werden, die ge wöhnlich in einer Imprägnierung mit einem Impräg- nierungsmittel und einer darauf folgenden Formung der Isolierung besteht.
Vor der Imprägnierung wer den gewöhnlich soweit wie möglich Feuchtigkeit und andere flüchtige Bestandteile durch eine Vakuum behandlung entfernt. Der Zweck der Imprägnierung ist, in der Isolierung vorkommende Hohlräume aus zufüllen und dadurch der Isolierung gute elektrische und mechanische Eigenschaften zu verleihen. Damit dies Ausfüllen zufriedenstellend wird, geschieht die Imprägnierung oft durch ein Vakuum-Druckverfah- ren und unter Verwendung von Asphalt oder einem flüssigen Plastmaterial ohne Lösungsmittel als Im prägnierungsmittel.
Ein unvollständiges Ausfüllen hat zur Folge, dass Glimmen, d. h. elektrische Gasent ladungen, in den übriggebliebenen Hohlräumen der Isolierung entstehen, wenn die Isolierung elektrischen Beanspruchungen ausgesetzt wird. Dieses Glimmen zerstört das Isoliermaterial und die Isolierung bei Beanspruchungen, die wesentlich niedriger als die sind, die die Isolierung aushalten würde, wenn keine Hohlräume vorhanden wären. Durchschlag und an dere elektrische Fehler treten somit nach bedeutend kürzerer Zeit und bei niedrigeren Beanspruchungen in einer unvollständig ausgefüllten Isolierung auf als in einer vollständig ausgefüllten.
Ein Faktor, der bei Isolierung von Spulen in der beschriebenen Weise von grösster Bedeutung ist, ist, dass die Isolierbänder leicht an den Leitern an gebracht werden können und dass sie an sich eine gute Festigkeit haben, so dass sie unter Anziehen aufgewickelt werden können. Es ist dann möglich, dicht gewickelte Isolierungen zu erreichen.
Als Bindemittel für die beschriebenen Bänder hat man seit langem Schellack, Asphalt oder synthe tische Harze verwendet, wie Alkydharze. Das Binde mittel ist bei seinem Anbringen auf Glimmerschuppen oder Trägermaterial in einem Lösungsmittel auf gelöst. Nach Zusammenfügen von Glimmer und Trägermaterial mit der dazwischenliegenden Binde mittelschicht wird das zusammengesetzte Isoliermate rial gewöhnlich einer Wärmebehandlung unterwor fen, um so viel Lösungsmittel wie möglich zu ent fernen.
Seit man entdeckt hat, dass die genannten Bindemittel in den Glimmerbändern bei Imprägnie rung von Isolierungen, die in der vorhin beschriebe nen Weise aufgebaut sind, das Eindringen des Im prägnierungsmittels beträchtlich verschlechtern, hat man versucht, in verschiedener Weise ihre Ver wendung zu vermeiden.
Man hat vorgeschlagen, in den Bändern ein leichtflüchtiges Bindemittel anzuwenden, das nach dem Aufwickeln des Bandes verflüchtigt, bevor die Isolierung imprägniert wird. Diese Verwendung eines leichtflüchtigen Bindemittels in den Bändern hat je doch zur Folge, dass die Herstellung der Isolierung durch den für das Entfernen des Bindemittels er forderlichen Prozess kompliziert und verteuert wird, und ausserdem müssen wegen der Flüchtigkeit des Bindemittels besondere Massnahmen bei der Lage rung der Bänder getroffen werden.
Aus einem Trägermaterial, z. B. Glasgewebe, und an diesem punktweise festgeleimten oder fest genähten Glimmerschuppen bestehende Glimmerbän- der sind auch bekannt. Derartige Glimmerbänder enthalten kein oder praktisch kein Bindemittel, das das Eindringen des Imprägnierungsmittels verhindert.
Ein punktweises Anleimen des Glimmers an die Unterlage gibt jedoch den Bändern keinen zufrieden stellenden Zusammenhalt, so dass die Glimmerschup- pen bei Umwickeln eines Leiters sich leicht vorn Trägermaterial lösen,- und ein mechanisches An nähen der Glimmerschuppen bringt eine elektrische und mechanische Schwächung des Glimmers mit sich.
Ausserdem ist das Handhaben der Bänder schwierig, da die Glimmerschuppen leicht dadurch beschädigt werden können, dass die ausserhalb der Be festigungspunkte liegenden Teile der Glimmerschup- pen abgebrochen werden können. Ferner haben die Bänder eine durch das punktweise Befestigen ver ursachte unerwünschte Steifheit. Um die mit dem punktweisen Befestigen zusammenhängenden Un- gelegenheiten bei den Glimmerbändern zu vermeiden, hat man dieselben durch ein Umspinnen mit Fäden in der Querrichtung des Bandes an dem Träger material befestigt.
Dies letztgenannte Band hat je doch ausser der umständlichen Herstellung den Nach teil, dass die Fäden auf der Oberfläche des Bandes beim Umwickeln eines Leiters ein effektives An ziehen desselben erschweren, wodurch eine aus meh reren Schichten des Bandes aufgebaute Isolierung nicht dicht genug ist.
Es sind auch Glimmerbänder bekannt, bei denen das Bindemittel so gewählt worden ist, dass es im Imprägnierungsmittel löslich ist, wodurch das Binde mittel nur ein temporäres Hindernis für das Ein dringen des Imprägnierungsmittels ist. Als solche Bindemittel sind flüssige Polymere, z. B. lineare flüssige Polyesterharze, Arylalkenpolymere, wie flüs siges Polymethylmethakrylat, weiter u. a. flüssige Kumaron- und Indenpolymere verwendet worden.
Bei Anwendung dieser Produkte als Bindemittel werden sie aufgelöst in Lösungsmitteln auf das Trä germaterial oder die Glimmerschuppen appliziert, wonach soviel wie möglich vom Lösungsmittel aus dem erhaltenen zusammengesetzten Isoliermaterial entfernt wird. Einer der grössten Nachteile dieser Glimmerbänder ist, dass die Bindemittel als solche flüchtige Komponenten enthalten, oder dass sie bei der Behandlung, der sie unterworfen werden, wenn ;sie zur Herstellung von Hochspannungsspulen ver wendet werden, solche abgeben.
Ferner kommen Lösungsmittelreste vor, die nicht ganz vom Band entfernt werden können. Die genannten flüchtigen Bestandteile des Polymers selbst und die genannten Lösungsmittelreste kommen nicht nur in der Binde mittelschicht, sondern auch zwischen den Glimmer schuppen und in den Poren des Trägermaterials vor, wo es besonders schwer ist, sie zu entfernen, und wo sie, wenn sie nicht entfernt werden, Hohlräume ver ursachen können, in denen Glimmen vorkommen kann. Ein weiterer Nachteil dieser Bänder ist, dass sie wegen des Aggregatzustands des Bindemittels klebrig sein können und dann schwer zu handhaben sind.
Die erstgenannten Isoliermaterialien mit festen und nicht löslichen Bindemitteln für die Bänder, wie Schellack und Alkydlacke, haben teils den Nach teil, dass sie steif sind, weshalb es schwer ist, mit ihnen dichte Wicklungen zu erhalten, und teils die Nachteile, die im vorstehenden Teil behandelt worden sind und die damit zusammenhängen, dass sie in einem Lösungsmittel aufgelöst appliziert werden.
In diesem Fall ist das Vorkommen von Bindemitteln in der Glimmerschicht und im Trägermaterial be denklicher, da es auf Grund seiner Unlöslichkeit im Imprägnierungsmittel das Eindringen des letzteren erschwert und nicht verhindert, dass Hohlräume zwischen den Isolierbandschichten, sondern auch in der Glimmerschicht oder im Trägermaterial vor kommende, vom Bindemittel verstopfte Poren aus gefüllt werden.
Um das Eindringen des Imprägnierungsmittels in eine Isolierung aus Glimmerband zu erleichtern, ist es weiter bekannt, nicht nur ein flüssiges Binde mittel anzuwenden, das im Imprägnierungsmittel löslich ist, sondern auch gleichzeitig mit diesem Bindemittel ein im Imprägnierungsmittel lösliches Trägermaterial in der Form einer in zwei Richtungen gestreckten Polystyrenfolie zu verwenden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, einen iso lierten Hochspannungsleiter zu schaffen, dessen Ban dage einerseits nicht die genannten Nachteile der beschriebenen Bänder mit einem Harzbindemittel hat, die damit zusammenhängen, dass die Binde mittel flüchtige Bestandteile enthalten - ob nun diese Komponenten des Bindemittels selbst sind oder Lösungsmittelreste - oder damit, dass die Bindemittel an sich steif nach ihrer Applizierung sind, und ander seits nicht die ebenfalls genannten Nachteile der bindemittelfreien Bänder hat, die darin bestehen,
dass die Bänder auf Grund ihres konstruktiven Auf baus und ihrer schlechten mechanischen Eigenschaf ten schwer zu applizieren sind. Das Ziel der Er findung ist eine Isolierung, die kein Bindemittel mit flüchtigen Komponenten oder Lösungsmittelresten und kein Bindemittel, das in die Glimmerschuppen- schicht oder in das Trägermaterial eingedrungen ist, enthält. Es soll ferner ausserordentlich geschmeidig, mechanisch stark und trocken und deshalb leicht auf einen Leiter aufzutragen sein.
Die Erfindung betrifft somit einen isolierten elektrischen Hochspannungsleiter, insbesondere eine Hochspannungsspule, dessen Isolierung eine mit einem vollständig polymerisierten Harz imprägnierte Bandage aus einem in mehrere Schichten um den Leiter gewickeltem Isoliermaterial aufweist, welches Isoliermaterial eine zusammenhängende, selbsttra gende Schicht aus einander überlappenden Glimmer- schüppchen, eine zusammenhängende Schicht eines Trägermaterials für die Glimmerschüppchenschicht und eine dazwischenliegende Schicht eines Binde mittels umfasst, das die Glimmerschüppchenschicht an das Trägermaterial bindet,
und welches Harz nach der Imprägnierung, bei der es flüssig ist, ein in festen Zustand übergeführtes Produkt ist. Der isolierte Hochspannungsleiter ist dadurch gekenn zeichnet, dass das Bindemittel eine weichmacherfreie Thermoplastfolie ist, an der einerseits die angren zende Fläche der Glimmerschüppchenschicht und anderseits die angrenzende Fläche des Trägermate rials befestigt ist.
Die Glimmerschüppchenschicht besteht zweck mässig aus einem bekannten bindemittelfreien, selbst tragenden Band oder Bogen von einander über lappenden Glimmerschüppchen, die nach bekannten Methoden hergestellt sind, z.
B. durch Spalten von gewöhnlichen Glimmerschuppen, wobei die Glim- merschuppen erst erwärmt und dann nacheinander der Einwirkung von zwei Lösungen ausgesetzt wer den, die unter Gasentwicklung mit einander reagie ren, wonach die dabei gespaltenen Glimmerschuppen mit Wasser zu einem Brei gerührt und schliesslich zu einem bogenförmigen Material geformt wird nach einer Methode, die der bei der Herstellung von Papier angewandten ähnlich ist.
Das Trägermaterial kann aus als Trägermaterial für Glimmerschuppen gewöhnlich verwendetem Material, wie Glasgewebe, Glasgewebeband, Bändern oder Geweben am ande rem Fasermaterial, wie Asbest, Baumwolle, Seide; Papier, bestehen. Glasfaserprodukte sind besonders geeignet, teils wegen ihrer guten mechanischen Eigen schaften, teils wegen ihrer guten thermischen Wider standskraft.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemässen Hochspan nungsleiters, insbesondere einer Hochspannungsspule. Dieses Verfahren, bei dem ein Isoliermaterial um den Leiter in mehreren Schichten zu einer Bandage gewickelt wird, welches Isoliermaterial eine zusam menhängende, selbsttragende Schicht aus einander überlappenden Glimmerschüppchen, eine zusammen- hängende Schicht eines Trägermaterials für die Glim- merschüppchenschicht und eine dazwischenliegende Schicht eines Bindemittels umfasst,
das die Glimmer schüppchenschicht an das Trägermaterial bindet, und bei dem der mit der Isolierung versehene Leiter mit einem vollständig polymerisierbaren Harz impräg niert und das Harz danach in festen Zustand über geführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel eine weichmacherfreie Thermoplastfolie verwendet wird, an der durch eine Wärmebehandlung einerseits die angrenzende Fläche der Glimmer schüppchenschicht und anderseits die angrenzende ' Fläche des Trägermaterials befestigt wird.
Unter als Bindemittelmaterial besonders geeigne ten Folien können solche aus Polyäthylenglykolter- phtalat oder Polykarbonat genannt werden. Auf dem Markt vorkommende Folietypen aus diesen Thermo plasten enthalten keine Weichmacher oder Lösungs mittel. Sie haben die in diesem Zusammenhang wichtige Eigenschaft, dass sie keine Komponenten enthalten, die bei den Verhältnissen, die während der verschiedenen Schritte der Herstellung einer iso lierten Spule herrschen, flüchtig sind. Sie werden bei den genannten Bedingungen auch nicht unter Bildung derartiger Komponenten zerteilt.
Ferner haben die Folien die Eigenschaft, dass sie durch Erwärmen dazu gebracht werden, an der Glimmerschicht und an dem Trägermaterial zu haften, nur je auf der Oberfläche dieser Schichten, ohne in die Poren dieser Materialien einzudringen. Sie bilden dadurch kein Hindernis für das Eindringen des Imprägnie- rungsmittels in die Glimmerschicht und das Träger material.
Dass die Bindemittelfolien nur an den Oberflächen der umgebenden Schichten haften, so dass die Glimmerschüppchenschicht und das Träger material vollständig mit dem verwendeten Impräg- nierungsharz ausgefüllt werden können, ohne vom Bindemittel gehindert zu werden, ist eine 'besonders wichtige Eigenschaft der Erfindung.
Auch Folien aus anderem Thermoplastmaterial, wie Polyamid, Polystyren, Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid, können in gewissen Fällen verwendet werden, nämlich wenn die Herstellung der isolierenden Leiter unter solchen Bedingungen stattfindet, dass die Thermoplaste wäh rend der verschiedenen Herstellungsschritte - keine flüchtigen Bestandteile abgeben, z. B. bei solchen Temperaturen, dass keine Gefahr für thermische Spaltteig des Thermoplasts entsteht.
Die Thermo- plastfolie ist vorzugsweise dünner als die Glimmer- schicht und das Trägermaterial.
Um das Eindringen eines Imprägnierungsmittels in eine Isolierung zu erleichtern, die aus mehreren Schichten um einen Leiter gewickelten Isoliermate rials besteht, kann es zweckmässig sein, das Isolier material mit über dasselbe verteilten Perforierungen zu versehen. Die Summe der Flächen der Perforie- rungen innerhalb des verwendeten Stücks des Iso liermaterials beträgt dabei zweckmässig 0,2 bis 10, vorzugsweise 0;5 bis 5 Prozent desselben Stücks inf unperforiertem Zustand.
Durch Perforieren innerhalb der angegebenen Grenzen schliesst man das Risiko aus, dass die Löcher in den verschiedenen Schichten der Bandage aufeinander fallen und durchgehende Löcher in der Isolierung bilden.
Die Erfindung soll an Hand von Ausführungs beispielen näher beschrieben werden, unter Hinweis auf -die beigefügte Zeichnung, in der Fig. 1 ein iso lierter Leiter zeigt. Fig.2 zeigt schematisch eine Anordnung zur Herstellung des Isoliermaterials, Fig. 3 einen elektrischen Leiter, der mit einer Ban dage aus einem unperforierten Isoliermaterial ver sehen ist, und Fig. 4 auch einen elektrischen Leiter, der mit einer Bandage aus einem perforierten Iso liermaterial versehen ist.
In Fig. 3 und 4 sind gewisse Partien der Isolierung entfernt, um ihren Aufbau deutlicher zu zeigen.
Das Isolierband 10 nach Fig.l enthält eine bindemittelfreie Folie 11 aus einander überlappenden kleinen Glimmerschüppchen. Die Folie 11 ist an einem Trägermaterial 12 befestigt, das aus einem Glasgewebeband mit einem Bindemittel- in der Form einer Polyäthylenglykolterephtalatfohe 13 besteht, z. B. aus Mylar (eingetragenes Warenzeichen).
Die Breite des Isolierbandes 10 kann z. B. 25 mm sein, die Dicke der Glimmerfolie 11 z. B. 0,09 mm, des Glasgewebes 12 z. B. 0,04 mm und der Poly- äthylenglykolterephtalatfolie 13 z. B. 0,006 mm.
Das Isolierband 10 kann gemäss Fig.2 in der Weise hergestellt werden, dass die Glimmerfolie 11, das Glasgewebeband 12 und die Thermoplastfolie 13 von Vorratsrollen 14, 15 und 16 zusammenge führt werden und zwischen zwei erwärmten Walzen 17 und 18 passieren können.
Beim Passieren der Walzen 17 und 18, die eine Temperatur von etwa 300 C haben können, wird die Thermoplastfolie 13 mehr oder weniger flüssig mit dem Ergebnis, dass sie sowohl an der Glimmerfolie 11 wie am Glasband 12 haftet. Die Thermoplastfolie haftet an der Fläche der umgebenden Materialien, ohne in sie einzudringen. Nachdem die Folie abgekühlt ist, erhält man ein zusammengesetztes Isolierband 10 mit gutem Zusammenhalt zwischen den einzelnen Komponenten.
Das Isolierband kann gemäss Fig. 3 zur Isolierung eines Leiterbündels 19 verwendet werden, das einen Teil einer Hochspannungsspule ausmacht. In dem dargestellten Beispiel besteht die Spule 19 aus meh reren separaten Leitern 20. Die Zahl der Leiter 20 kann beispielsweise 10 sein und der Querschnitt eines jeden 2,5 mm X 10 mm. Die Leiter 20 sind dadurch voneinander isoliert, dass sie mit Glasgarn 21 umsponnen und mit einem Bindemittel, z. B.
einem Epoxiharz, einem Alkydplast, einem Phenol plast, das danach gehärtet wird, imprägniert sind. Bei der Isolierung des Leiterbündels 19 wird dieses schichtweise mit z. B. halber überlappung mit dem oben beschriebenen Isolierband 10 umwickelt. Nach dem das ganze Bündel mit einer Isolierung versehen ist, die aus z.
B. dreissig übereinander gelegenen Isoherbandschichten und einer schützenden Umwick lung mit ohne überlappung appliziertem Glasband 22 besteht, wird die Wicklung erst bei einem Druck, der niedriger ist als 1 mm Hg, und bei einer Tem peratur von 40 C getrocknet, wonach das Impräg- nierungsmittel bei dem genannten Druck zugeführt und das umwickelte Bündel einem Druck von z. B. 10 kpjcm2 ausgesetzt wird. Das Imprägnierungs- mittel kann z.
B. aus einem ungesättigten Polyester- harz bestehen, das aus Adipinsäure (11 Molprozent), Phtalsäureanhydrid (11 Molprozent), Maleinsäure- anhydrid (23 Molprozent) und Äthylenglykol (55 Molprozent) besteht und teils mit Diallylphtalat in solchen Mengen versetzt ist,
dass das Diallylphtalat 40 % der Gesamtmenge des Esterharzes und Diallyl- phtalats ausmacht, und teils mit Benzoylperoxid in einer Menge, die 1 % des Gewichts der Mischung entspricht.
Das Esterharz selbst wird durch Reaktion einer Mischung der genannten Säuren und Alkoholien in einer inerten Atmosphäre hergestellt durch Er höhung der Temperatur auf 220 C und Beibehalten dieser Temperatur, bis die Säurezahl des Reaktions produkts etwa 30 ist. Damit das Imprägnierungs- mittel während der darauffolgenden Härtung nicht aus der Isolierung herausdringt, kann das impräg nierte Leiterbündel mit seiner Isolierung mit einem Dichtungsband 23 aus Teflon, Nylon oder derglei chen umgeben werden.
Das Leiterbündel kann dann in ein Formwerkzeug zum Härten des Imprägnie- rungsmittels placiert werden. Bei Verwenden des genannten Polyesterharzes kann die Härtung bei einer Temperatur von 130 C während einer Zeit von einer Stunde stattfinden.
Fig.4 zeigt ein Leiterbündel, das in derselben Weise und unter Verwendung desselben Materials wie das Leiterbündel nach Fig. 3 isoliert worden ist, mit der Ausnahme, dass das Isolierband 10 mit Perforierungen 24 versehen ist. Die Perforierung des Bandes kann z. B. dadurch erhalten werden, dass das Band eine Walze mit Spikernägeln passiert, die einen Durchmesser von 1 mm haben, wobei jeder cm2 der Folienfläche z. B. drei Perforierungen er hält. Das Eindringen des Imprägnierungsmittels wird durch die Perforierungen im Isoliermaterial in hohem Grade erleichtert.
Für die vollständige Ausfüllung der Isolierung ist nur ungefähr ein Sechstel der Zeit aufzuwenden, die für die vollständige Ausfüllung einer entsprechenden Isolierung mit einem Isolier band ohne Perforierungen erforderlich ist.
Anstelle des angegebenen Polyesterharzes kann zur Herstellung der Wicklungen nach Fig. 3 und 4 ein Epoxiharz benutzt werden, das z. B. aus 85 Gewichtsteilen des Epoxiharzes Araldit F , 100 Gewichtsteilen des Härters 905 und 15 Gewichts teilen Phenylglycidyläther besteht, verwendet wer den.
Die Trocknung und Imprägnierung der Wick lung erfolgt bei einem Druck von etwa 0,1 mm Hg. Nach Zufuhr des Imprägnierungsmittels wird ein Druck von etwa 25 kp/cm2 appliziert. Die Här tung findet in diesem Fall bei einer Temperatur von ungefähr 160 C während einer Zeit von vier bis sechs Stunden statt. Im übrigen erfolgt die Her stellung mit Verwendung desselben Materials und unter denselben Bedingungen wie den in Zusammen hang mit der Herstellung der Spulen mit dem ge nannten ungesättigten Polyesterharz als Imprägnie- rungsmittel angegebenen.
Anstelle der angegebenen Polyäthylenglykoltere- phthalatfolie kann eine ähnliche Polykarbonatfolie verwendet werden. Die Herstellung des Isoliermate rials nach Fig. 1 und 2 erfolgt dabei unter denselben Bedingungen wie für die Polyäthylenglykolterephta- latfolie. Auch die Herstellung -der isolierten Leiter nach Fig. 3 und 4 geschieht in derselben Weise wie bei Verwendung einer Polyäthylenglykolterephtalat- folie,
sowohl bei Verwendung von Polyesterharz als auch- bei Verwendung von Epoxiharz als Impräg- ni.erungsmittel.
Es ist offensichtlich, dass man Bänder gemäss Fig. 1 auch mit einer anderen Thermoplastfolie als einer Polyäthylenglykolterephtalatfolie oder einer Polykarbonatfolie herstellen kann, z. B. mit einer Folie aus irgendeinem anderen der früher genannten Thermoplaste, z. B. nach einer Methode gemäss Fig. 2.
Es ist klar, dass die Temperatur der Walzen 17 und 18 in jedem einzelnen Fall der Temperatur angepasst werden muss, bei der das in Frage stehende Folienmaterial solche Eigenschaften bekommt, dass es an der Glimmerfolie und dem Glasgewebeband haftet. Es ist auch offensichtlich, dass andere Träger materialien als Glasgewebeband im Isolierband zur Anwendung kommen können, u. a. Bänder oder Gewebe aus anderem Fasermaterial, wie Asbest, Baumwolle, Seide, Papier.
Die Dicke des Isolierbandes sowie die Dicken seiner Komponenten können variiert werden. Die Anzahl der Schichten des Isolierbandes in der Iso lierung eines Leiters kann natürlich auch je nach dem Aufbau des Isolierbandes und der erforder lichen elektrischen Festigkeit der Isolierung variiert werden.
Selbstverständlich kann auch die Breite des Iso liermaterials variiert werden. Es kann z. B. so breit sein, dass es als Bogen angesprochen werden müsste. Isoliermaterial mit einer Breite, die der Länge der geraden Nutenteile von Hochspannungsspulen ent spricht, kann somit mit Vorteil zur Isolierung dieser Nutenteile verwendet werden, indem das Isolier material um die Nutenteile in mehreren aufeinander liegenden Schichten gewickelt wird.
Ausser dem beschriebenen vollständig polymeri- sierbaren Imprägnierungsmittel können u. a. mehrere andere im Handel zugängliche ungesättigte Poly esterharze und Epoxiharze sowie andere vollständig polymerisierbare Harze verwendet werden. Obwohl viele für die Imprägnierung elektrischer Isolierungen geeignete ungesättigte Polyesterharze und Epoxiharze bekannt sind, sollen noch einige Beispiele ,solcher Harze genannt werden. So kann z.
B. ein Impräg- nierungsmittel, das aus 60 Gewichtsteilen eines Reak tionsproduktes von 3 Mol Maleinsäureanhydrid, 1 Mol Adipinsäure, 4,4 Mol Äthylenglykol, das ge mäss dem früher beschriebenen Prozess mit einer Säurezahl von 30 hergestellt worden ist, 40 Ge wichtsteilen Diallylphtalat und 0,75 Gewichtsteilen Benzolperoxyd besteht, verwendet werden, sowie z.
B. ein Imprägnierungsmittel, das aus 70 Gewichts teilen eines Reaktionsproduktes von 1 Mol Fumar- säure, 1. Mol Phtalsäure und 2,2 Mol Propylenglykol, die zu einer Säurezahl von 25 reagiert haben, und aus 30 Gewichtsteilen Monostyren und 0,5 Gewichts teilen Benzoylperoxyd besteht.
Unter den geeigne ten Epoxyharzen kann ein Produkt genannt werden, das aus 100 Gewichtsteilen Egon 820 und aus 65 Gewichtsteilen Hexahydrophtalanhydrid besteht, weiter ein Produkt, das aus 100 Gewichtsteilen Dow 331 und 65 Gewichtsteilen Tetrahydrophtalanhydrid besteht.
Der Leiter, der isoliert werden soll, braucht natürlich nicht, wie in Fig. 3 und 4 der Fall ist, aus einem Bündel von mehreren einzelnen Leitern zu bestehen, sondern er kann genau so gut ein Einzelleiter sein.