DE2846114C2 - Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel betehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares Wickelband - Google Patents
Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel betehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares WickelbandInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein aus porösem Trägermaterial,
Glimmer und einem Bindemittel bestehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares
Wickelband gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Mit derartigen impfägnierbaren Wickelbändern auf Glimmerbasis werden Glitterstäbe oder Ganzfoffnspu'
len etc. durchgehend umbandelt. Üblich sind hierfür
Wickelbänder mit Glimmerpapier und Spaltglimmer. Die Spaltglimmerbänder werden in der Regel in
Kombination mit Glimmerpapier-Bändern eingesetzt. Bei Betriebsspannungen bis etwa 10 kV und bei
Maschinen kleinerer sowie mittlerer Leistungen werden die Glitterstäbe oder Ganzformspulen etc. meist nach
dem Aufbringen der imprägnierbaren Wickelbänder in die Nuten eingelegt und hierin zusammen mit dem
Ständerblechpaket einer Vakuum-Druck-Imprägnierung (Ganztränkung) mit einem relativ niedrigviskosem
Imprägnierharz unterzogen. Nach der Imprägnierung wird die Isolation durch entsprechende Wärmebehandlungen
ausgehärtet.
Bei Gitterstäben für Maschinen höherer Betriebsspannungen und Leistungen sind folgende Verfahren
üblich:
A) Die umbandelten Gitterstäbe werden in entspre- | chende Behälter gegeben und hier unter Vakuum
und Druck mit Epoxidharz imprägniert Im Anschluß daran werden die Stäbe bzw. Isolierungen
in entsprechenden Preßformen ausgehärtet.
B) Die umbandelten Gitterstäbe werden ·η entsprechende
Formen aus Stahl oder Schichtpreßstoff gegeben und hierin unter Vakuum und Druck
imprägniert In den Formen wird dann ausgehärtet. Die Formen können so beschaffen sein, daß sie
entweder die gesamten Gitterstäbe (einschließlich Wickelköpfe) einbeziehen, oder nur die geraden
Nutteile.
Die Viskosität der Imprägnierharze muß so niedrig sein, daß sie bei der Imprägnierungstemperatur bei
kleineren Maschinen unter 300 mPas und bei Gitterstäben für hohe Betriebsspannungen unter 100 mPas liegt
Um auf unter 100 mPas zu kommen, wendet man meist eine Imprägnierungstemperatur um ca. 70° C an.
Um die Lagerfähigkeit der Imprägnierharze zu erhöhen, ist es heute vielfach üblich, den für eine
wirtschaftliche Aushärtungszeit der Imprägnierharze erforderlichen Katalysator (Beschleuniger) in das
imprägnierbare Band zu geben. Üblich sind für derartige Zwecke z. B. Metallnaphthenate und -Octoate, z. B.
Cobalt- oder Zinknaphthenat oder -Octoat.
Diese Naphthenate oder Octoate werden in Form einer Lösung vor dem Verarbeiten in die Bandrollen
gebracht und die Lösungsmittel mittels Warmluftbehandlung wieder ausgetrieben. Nach diesem Verfahren
werden Bänder auf Glimmerpapier- und auf Spaltglimmer-Basis behandelt. Sehr nachteilig bei diesen Bändern
ist die relativ große Löslichkeit der o. a. Metallverbinduniren im Harz bei den üblichen Imprägnierungstemperaturen.
Außerdem ist es schwierig, und vor allem sehr aufwendig, diese Metallverbindungen gleichmäßig verteilt
in die Bandrollen zu bekommen. Weiterhin liegen bei den hiermit gehärteten imprägnierten Wickelbändern
die tan<5- Werte bei 155" C erheblich über 100%, so
daß derarige Isolationen nur für die Wärmeklasse B jj
verwendbar sind.
Es ist seit längerem bekannt, für Glimmerpapierbän- f
der als Klebeharze Umsetzungsprodukte aus Polyepoxidverbindungen mit sekundären Aminen zu verwenden.
Diese Harze wirken katalytisch auf Imprägnierharze Eine Nachbehandlung der Bänder mit Metallverbindüngen
erübrigt sich daher. (DE-OS 16 13 273,16 14 058 sowie DE-AS 22 15 206). In den beiden Offenlegungsschriftert
werden Beispiele genannt, bei denen auf zwei Epoxigruppen jeweils eine sekundäre Aminogruppe
kommt. In DE-AS 22 15 206 werden quantitativ mit sekundärem Amin umgesetzte Epoxidharze genannt.
Hierzu wird angegeben, daß sie bei 50-600C vom
Tränkhäfz nicht herausgewaschen werden. Bei 700C g
ca.
ca.
ca.
tritt aber schon ein Lösen auf. Derartige Bänder sind bis jetzt praktisch nur für Versuche eingesetzt worden. Zu
laufenden Großeinsätzen ist es bisher noch nicht gekommen. Die Gründe hierfür sollen im einzelnen
nachfolgend behandelt werden.
Um bei Bändern auf Glimmerpapier-Basis mit Glasseiden-Geweben oder Vlies als Träger zu einer
guten Verklebung und somit zu einer einwandfreien Verarbeitbarkeit zu kommen, sind erfahrungsgemäß
8- 10 g Klebeharz pro m2 erforderlich. Legt man den meist verwendeten Bandaufbau von
ca. 120 g/m2 Glimmerpapier
26 g/m2 Glasseidengewebe
9 g/m2 Kleber (lösungsmittelfrei, im Tränkharz löslich)
26 g/m2 Glasseidengewebe
9 g/m2 Kleber (lösungsmittelfrei, im Tränkharz löslich)
'und weiterhin einen normalen Gesamtbindemittelgehalt in der imprägnierten und unter Druck bzw. in einer
Form ausgehärteten Isolation von ca. 40% zugrunde, so kommt man auf ca. 9,2% gelösten Kleber im
Gesamtbindemitte} oder auf ca. 10,2 Teile Kleber auf
100 Teile Tränkharz.
Verwendet man hierfür Umsetzungsprodukte von Polyepoxidverbindungen mit sekundärem Amin als
Kleber, so kommt man bei 700C Imprägnierungstemperatur auf dieselben Konzentrationen wie oben. Zu einem
sehr großen Teil sind auch Bänder (gleiche Glasseide und gleicher Klebergehalt) mit 150 g/m2 Glimmerpapier
im Einsatz. Hier sind dann die Kleberkonzentrationen im Bindemittel ca. 7,7% oder ca. 83 Teile auf 100 Teile
Tränkharz. Um eine einwandfreie Imprägnierbarkeit bei 700C zu gewährleisten, muß man aber mit erheblich
geringeren Konzentrationen an ka .ilysiertem Harz arbeiten. Diese liegen bei den o. a. Umsetzungsprodukten
in der Größenordnung von 3— %. In diesem Bereich liegen auch die optimalen Gehalte an
beschleunigendem Klebharz. Bei höheren Konzentrationen sind die Gelierungszeiten von einem Kleber/Imprägnierharz-Gemisch
bei 70° C zu kurz. Das heißt, die Bänder lassen sich nicht richtig imprägnieren. Außerdem
werden die Eigenschaften der gesamten Isolation dann ungünstiger. Um auf die optimalen Konzentrationen
von 3 — 6% zu kommen, hat man versucht, den Kleber nur teilweise, z. B. in Form von Punkten, Rauten
oder anderen geometrischen Figuren aufzubringen. Hierdurch wird der Träger (Gewebe oder Vlies) nur an
diesen Stellen mit dem Glimmerpapier verklebt. Die Folge davon ist eine relativ schlechte Verklebung.
Hierdurch treten große Schwierigkeiten beim Verarbeiten auf. Im Falle des Glasseidengewebes, welches meist
als Träger benutzt wird, treten hierbei beim Schneiden der Bänder Glasfasern aus, welche ebenfalls die
Verarbeitung stark erschweren. Mit den derzeitig bekannten Umsetzungsprodukten aus Polyepoxidverbindungen
mit einem sekundären Amin ist es aus den obigen Gründen nicht möglich, Glimmerpapier und
Träger zufriedenstellend miteinander zu verkleben.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß bei den bisher bekannten Umsetzungsprodukten aus Polyepoxidverbindungen
mit einem sekundären Amin die Löslichkeiten trotz relativ hoher Schmelzpunkte in einem ca; 7O0C
warmen Imprägnierharz relativ groß ist.
Da das Imprägnierharz in der Regel von außen nach innen in eine entsprechende Bartdbewicklurig eindringt,
tritt hierbei in der äußeren Bandbewicklung eine Verarmung an beschleunigendem Klebharz &u(, Die
Folge davon ist, daß die Isolationen nach der normalen Aushärtungszeit außen relativ klebrig Und daher
praktisch unbrauchbar sind.
Von imprägnierbaren Glimmerpapier-Bändern mit Katalysator-haltigen Klebern muß u. a, zur Gewährleistung
einer einwandfreien Verarbeitbarkeit und Imprägnierung etc. sowie zur Erreichung einwandfreier
Isolationen folgendes verlangt werden:
a) Glimmerpapier und Träger müssen so gut miteinander verklebt sein, daß unter normalen Bedinjungen
beim Verarbeiten kein Ablösen des Glimmerpapieres
erfolgen kann.
b) Bei Verwendung von Glasseide als Träger müssen alle Teile des Gewebes fest mit dem Glimmerpapier
verbunden sein, da sich sonst Glasfasern beim
!5 Schneiden und Verarbeiten lösen, wodurch die
Verarbeitbarkeit stark beeinträchtigt wird.
c) Während des Evakuierens der Spulen vor der Vakuum-Imprägnierung (ca. 15 h bei 700C) darf
sich der Kleber nur unwesentlich verändern. Bei 80— 1300C muß er später einwandfrei im Imprägnierharz
löslich sein.
d) Während des Imprägnierprozesses bei 700C darf
der Kleber während einer Zeit von ca. 6 - 8 h kaum mit dem Tiänkharz reagieren. Das Gemisch darf
lediglich seine Viskosität nur etwas erhöhen; das Gemisch darf nicht gelieren.
e) Der als Beschleuniger wirksame Kleber darf bei 700C praktisch nicht so löslich sein, daß in den
äußeren Bandlagen bei der Imprägnierung eine Verarmung an Beschleunigerklebharz eintritt und
somit ein Klebrigwerden der Isolation an der Oberfläche nach dem Aushärten entsteht.
f) Bei 130°C muß die imprägnierte Isolation innerhalb
von 6 h aushärtbar sein.
Bei Bändern mit den bisher bekannten Umsetzungsprodukten
aus Polyepoxidverbindungen mit einem sekundären Amin als Kleber ist es unmöglich, alle
berechtigten und notwendigen Foiclerungen bezüglich
a) bis f) zu erfüllen. Verwendet man t>—lOg/m2 als
Kleber, so wird d) nicht erfüllt Die Gelierungszeiten liegen bei 3 - 4 h und darunter. Wird eine Konzentration
von 3 - 6% an den Umsetzungsprodukten im Gesamtbindemittel durch teilweise Verklebung (Punkte, Rauten
oder andere geometrische Figuren) erreicht, dann werden die Forderungen gem. d), nicht aber gem. a) und
b) erfüllt. Die Forderung gem. e) wird aber in keinem Falle erfüllt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein inprägnierbares Wickelband mit Glimmer und einem
katalysierten Polyepoxidharz zu schaffen, welches alle Forderungen gem. a)-f) erfüllt und außerdem zu
gewährleisten, daß die Isolierungen nach dem Imprägnieren und Aushärten mit 13O0C bis 155°C einen tano
bei 0,2 Un von unter 100% aufweist, für die Klasse F
(155° C) einsetzbar ist, sich »staubfrei« verarbeiten läßt
und mindestens I Jahr unter normalen Lagerungsbedingungen lagerfähig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs I genannten Merkmale
gelöst.
Gemäß det Erfindung wird
Gemäß det Erfindung wird
1) als Beschleuniger wirkendes Harz ein bei RaUnv
temperatur festes Reaktiönsprodukt aus einer Pölyepöxidvorbindüng mit sekundären Alkylolaminen
Verwendet,
2) das Reaktionspfodukt mit einem cyciöaliphatischen
Ep-Harz bzw, mit einem Gemisch solcher Harze zwecks Einstellung der richtigen Reaktivität
»verdünnt«. Hierfür sind cycloaliphatische Ep-Harze vorteilhaft verwendbar. Durch entsprechende
Mischung des Reaktionsproduktes mit dem Verdünnungsharz bzw. mit einer Mischung von Harzen
kann für Bänder mit verschiedenen Quadratmeter-Gewichten, aber gleichen Klebermengen (8— 10 g/
m2), leicht die iür die Praxis erforderliche Reaktivität eingestellt werden.
3) der poröse Träger (z. B. Glasgewebe oder Vlies) so
mit dem Bindemittelgemiseh verklebt, daß im
Träger keine unbenetzten Stellen vorhanden sind.
4) das Glimmerpapier mit härterfreiem cycloaliphatischen Ep-Harz bTW. mit einem Gemisch solcher
Harze so durchgehend vorimprägniert, daß der Gehalt an lösungsrnittelfreiem cycloaliphatischen
Ep-Harz zwischen 0,5 und 3% liegt Hierdurch lassen sich die späteren Wickelbänder »staubfrei«
verarbeiten.
Bei der Auswahl eines geeigneten kata'ysiertcn (als
Beschleuniger wirkenden) Ep-Harzes hat sich ein nahezu quantitatives Umsetzungsprodukt eines Epoxidharzes
auf der Basis Bisphenol-A mit einem Epoxidäquivalent
von etwa 550 mit Diethanolamin als besonders geeignet erwiesen. Dieses Produkt hat folgende
Kennwerte:
Erweichungspunkt | 850C |
(Ring und Kugel): | 0,5-0.7% |
Epoxidzahl: | ca. 2,2% |
Stickstoffgehalt: | |
10
15
20
25
30
35
Als Verdünnungsharze haben sich cycloaliphatische ringepoxidierte Ep-Harze als besonders geeignet
erwiesen.
Als Klebeharz für ein Band mit 150 g/m2 Glimmerpapier und 26 g/m2 Glasseide ist ein Gemisch aus 10 Teilen
von dem Reaktionsprodukt aus Polyepoxid und Diäthanolamin gem. Beispiel I und 2 — 3,5 Teilen eines
ringepoxidierten cycloaliphatischen Polyepoxids vom Carboxylat-Typ vorteilhaft zu verwenden.
Bei einem Band mit 120 g/m2 Glimmerpapier und 26 g/m2 Glasseide muß der Anteil des Reaktionsproduktes
nach Beispiel! entsprechend <-eduziert werden. Zum
»Verdünnen« ist ein Gemisch aus cycloaliphatischen Polyepoxiden geeignet, das auch zum Vorimprägnieren
■des Glimmerpapieres verwendbar ist
Vorteilhaft wird ."ur Einstellung der gewünschten
Flexibilität eine geeignete Mischung aus einem bei Raumtemperatur flüssigen und einem festen cycloaliphatischen
Ep-Harz verwendet. Die erfindungsgemäßen Gemische mit dem Reaktionsharz können als γ
Lösungen in Aceton oder Methylethylketon mit Zusätzen an Methylglykol und/oder Isopropanol eingesetzt
werden. Optimal für das Gesamtbindemittel ist ein Gehalt nach Beispiel I von 5 - 5,5%.
Da das Bindemittel bei 70"C praktisch nicht löslich ist,
können die Glimmerpapier-Bänder universell, d. h. für die Tränkverfahren A und B sowie für die Ganzträn=
kung verwendet Werden.
Zu besonders guten Imprägnierbarkeiten kommt man
bei Bändern mit offen gewebter Glasseide, bei denen Glimmerpapier und Glasseide so miteinander verklebt
sind, daß die Geivebefelder zwischen den Schuß·1 und
Kettfäden kleberfrci offen sind und mindestens 50% der dem Gewebeträger zugewendeten Oberfläche des
Glimmerpapieres vom Kleber unbenet2t und für das Tmprägnierharz durchlässig bleibt; jedoch kann als
poröses Trägermaterial auch Papier, Glasvlies oder Polyestervlies oder anderes organisches oder anorganisches
Trägermaterial oder Abdeckmaterial verwendet werden.
Im Vergleich zu einem bekannten Umsetzungsprodukt aus einer Polyepoxidverbindung mit Diäthylamin
enthält das Umsetzungsprodukt gemäß der Erfindung praktisch doppelt so viele freie OH-Gruppen.
Hierdurch wird die spätere Vernetzung wesentlich intensiviert, was eine Verringerung der dielektrischen
Verluste in der Wärme (z. B. bei 155° C) bewirkt
Die Lagerfähigkeit der nach der Erfindung hergestellten
Bänder ist ausgezeichnet Die Bänder verändern sich in ihrer Beschaffenheit (z. B. Flexibilität) praktisch nicht
Die Bänder mit Glimmerpapier gemäß der Erfindung
erfüllen sämtliche Forderungen gem. a)—f). Bei Verwendung dieser Bänder kommt man nach Imprägnierung
und 6 h Aushärtung mit 1300C bei 1600C auf
tanö-Werte um 90%, (0,09). Bei π .itiger Imprägnierung
sind die tanö-Anstiege praktisch NlIL Dauerversuche
bei 1600C mit zwischenzeitlichem Abkühlen auf Raumtemperatur über mehrere Monate haben ergeben,
daß bezüglich tano-Anstiege keine Verschlechterungen auft'iten.
Beim Imprägnieren der Bänder gemäß der Erfindung bei 70° C löst sich das Bindemittel im Tränkharz
praktisch nicht
Bei Temperaturen von 8O0C und uarüber löst sich das
Bindemittel aber sehr gut Hiermit hergestellte Isolationen sind nach dem Aushärten an der Oberfläche
vollkommen klebfrei. Die »Verdünnungsharzw-Komponente
wird einv/andfrei in das imprägnierharz eingebaut.
Beim Verarbeiten der Bänder gemäß der Erfindung tritt keine Belästigung durch Glimmerstaub auf. Die
Verklebungen von Träger und Glimmerpapier sind einwandfrei.
Wie Großversuche gezeigt haben, ist ein solches Band
nach der Erfindung allen Anforderungen der Praxis gewachsen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, auch Wickelbänder auf Spaltglimmer-Basis mit dem Bindemittelharz der Erfindung
herzustellen.
Für imprägnierbare Spaltglimmerbänder sind in der Praxis Umsetzungsprodukte aus Polyepoxidverbindungen
mit einem sekundären Amin bisher noch nicht verwendet worden.
Die Schwierigkeit liegt hauptsächlich darin, daß als
Bindemittel für diese Bänder bei Raumtemperatur relativ dünnflüssige Harze verwendet werden müssen
u"ü die bisher bekannten Umsetzungsprodukte aus Polyepoxiden mit sekundären Aminen alle bei Raumtemperatur
fesi bis hochviskos sind. Desfcilb verwendet
man meist flüssige, härterfreie Ep-Harze und impi ägniert die Roüen hinterher mit Metallverbindungen als
Beschleunigerzusatz.
Aufgrund der guten Erfahrungen bei smprägnierba^
fen Glirrimefpäpierbändern mit einein Reaklionsprodukt
aus einer Poiyepoxidverbindung mit Diäthynolamin nach der Erfindung ist zunächst versucht worden,
zu bei Raumtemperatur flüssigen Reaktionsprodukten auf dieser Basis zu kommen.
Das ist ohne große Schwierigkeiten gelungen. Für den betreffenden Zweck am günstigsten hat sich als
Ausgangsharz ein ßisphenoI-A-Epoxidhafz mit einem
Epoxidäquivalent von 185 und einer Viskosität bei Raumtemperatur von etwa 11 000 inPa χ s verhalten.
Eine Umsetzung mit Diäthanolamin ergibt ein Produkt mit folgenden Werten:
Viskosität einer 69%igen
Harzlösung bei 25°C:
Epoxidzahl im lösUngsrhittelfreien Harz:
Harzlösung bei 25°C:
Epoxidzahl im lösUngsrhittelfreien Harz:
Stickstoffgehalt im lösungsmittelfreien Harz:
1840 mPa · s 0,10-0.40% ca. 4,8%.
Bei ca. 230 g/m2 Spaltglimmer und einem beidseitig aufgebrachten Träger wird bei einem solchen Band mit
ca. 15-20 g/m2 flüssigem Bindemittel gearbeitet. Ver-
dukt nach Beispiel II, so kommt man bei einem späteren Gesamtbindemittelgehalt in der Isolation von ca. 23 bis
25% auf noch wesentlich höhere Anteile an gelöstem Bindemittel im Tränkharz als beim Glimmerpapierband.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß, bedingt durch den höheren Stickstoffgehalt, die Reaktivität von dem bei
Raumtemperatur flüssigen Reaktionsprodukt wesentlich höher ist.
Die alleinige Verwendung von flüssigem Reaktionsprodukt ist daher unzweckmäßig.
Auch hier wurde das bei Feinglimmerbändern erprobte »Verdünnungsprinzip« mit cycloaliphatischen
Ep-Harzen nach der Erfindung mit sehr gutem Erfolg angewendet. Als Bindemittel bestens bewährt haben
sich folgende Gemische
35
Tränkvcrfiihren | B | |
Λ | ||
Hei Raumtemperatur | ||
flüssiges Renktlons- | ||
pnuliiki nach der | 10 Tie. | |
I rfiiiili'iis (Beispiel II) | H)TIe. | |
flüssiges, ringepnxidiertes | ||
cjcloalipluitisches | 50 60 Tie. | |
Pohcpoxul | 33 40 Tie. | |
Al I 111/clir.inkiinfi | ||
H· I ornilr.inkitnü | ||
Optimal für das Gesamtbindemittel ist ein Gehalt an so dem Reaktionsprod'ikt (Bei Raumtemperatur flüssig)
gemäß oben von 3 — 3.5%.
Wenn man eine Isolation aus dem erfindungsgemäßen Spaltglimmerband in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen
Feingiimmerband aufbaut, so daß zumindest eine oder zwei äußere Lagen aus Glimmerpapierband
bestehen, werden alle bei den Glimmerpapierbändern aufgeführten Forderungen a)—f) vollkommen
erfüllt
Bei derartigen Isolationen kommt man nach 6 h 130° C Aushärtung zu tano-Werten bei 0,2 Un und 1300C
von ca. 60%. Die tano-Anstiege sind praktisch Null.
Isolierungen dieser Art haben sich in Groß- und Dauerversuchen bestens bewährt
Bei der Formtränkung (B) nimmt die Spaltglimmer-Bandisolation
bei der Vakuumimprägnierung nur die zum Ausfüllen der Hohlräume erforderliche Tränkharzmenee
auf. Das sind ca. 17—20%. Zusammen mit dem Bindemittel, welches bereits im Band ist, ergibt sich
dann später ein Gesaitit-Bindemittelgehält Von ca.
23-25%.
Bei der Einzeltränkung (A) ist die bei der Vakuumtfänkürig
aufgenommene Tfänkharzmenge höher; sie
liegt, bezogen auf das Band, je nach Isolationsdicke
zwischen 35 und 55%.
Beim späteren Pressen und Aushärten der isolation in
der Spulenpresse wird dann der Harz-Überschuß ausgepreßt bis der End^Bindemittelgehalt bei ca.
23—25% liegt. Das erfindungsgemäße Bindemittel, bestehend aus dem bei Raumtemperatur flüssigen
Reaktionsprodukt und cycloaliphatischen Verdünnungsharz, vermischt sich beim Tränken mit dem
Tränkharz. Beim späteren Pressen wird dann ein entsprechender Anteil an flüssigem Reaktionsprodukt
zusammen mit dem Harzüberschuß ausgepreßt. Aus diesem Grunde muß der Anteil an dem bei Raumtemperatur
flüssigen P.säktiofisproduk! irn Bindemittel der
Bänder für Einzeltränkung (A) höher sein als für Formtränkung (B).
In weiterer Ausbildung der Erfindung wurde vorgesehen,
ein imprägnierbares Spaltglimmer-Band mit katalysiertem Ep-Harz zu entwickeln, welche universell
für die Verfahren A und B verwendbar ist. Dies wird dadurch gelöst, daß das für imprägnierbare Glimmerpapier-Bänder
bestens bewährte, bei Raumtemperatur feste Res'Monsprodukt aus Bisphenol-A-Epoxidharz
mit Diäthanolamin (Beispiel I) in der erforderlichen Menge in die porösen Trägermaterialien und/oder in
das Abdeckungsmaterial für den Glimmer gegeben wird und als Bindemittel für den Spakglimmer sowie als
Kleber für Spaltglimmer mit Trägermaterial ein bei Raumtemperatur flüssiges, cycloaliphatisches Ep-Harz
verwendet wird.
Das bei Raumtemperatur feste Reaktionsprodukt nach.der Erfindung löst sich bei 70°C weder im
Tränkharz noch im cycloaliphatischen Polyepoxid. Beim Pressen der unter Vakuum imprägnierten Bewicklungen
wird daher das Reaktionsprodukt praktisch nicht mit ausgepreßt. Das Band ist somit universell verwendbar.
Bei Verwendung von beispielsweise ca. 230 g/m2 Spaltglimmer und einer beidseitigen Abdeckung mit je
20 g/m2 Polyestervlies kommen hierbei 2,1 -23 g Reaktionsprodukt (Beispiel I) pro m2 Vlies in jeder Vlieslage.
Zum Imprägnieren des Vlieses kann eine dünne Lösung des Reaktionsproduktes in Aceton oder Methyläthylkeion
mit Zusätzen an Methylglykol und/oder Isopropanol verwendet werden.
Das mit dem Reaktionsprodukt nach der Erfindung imprägn.erte Vliesmaterial ist nach dem Austreiben .fer
Lösungsmittel praktisch genauso flexibel, wie das unimprägnierte Vlies.
Bei Temperaturen über 80" C bis 130° C löst sich das in
den porösen Trägermaterialien befindliche Reaktionsprodukt im Tränkharz und es kommt zu einer
einwandfreien Vermischung mit dem Bindemittel im Spaltglimmer sowie mit dem Imprägnierharz. Tanö bei
1300C sowie die Tano-Anstiege sind ähnlich wie bei der
Verwendung von bei Raumtemperatur flüssigem Reaktionsprodukt (Beispiel II).
Diese Spaltglimmerbänder nach der Erfindung erfüllen alleine oder in Kombination mit Glimmerpapier-Bändern
die für Bänder auf Glimmerpapier-Basis aufgeführten Forderungen a)—f) einwandfrei
Insgesamt sind die irnprägnierbaren Spältgünnrierbänder
mit bei Raumtemperatur flüssigem sowie mit bei Raumtemperatur festem Reaktionsprodukt praktisch
gleichwertig. Das Herstellungsverfahren für Bänder mit bei Raumtemperatur festem Reaktionsprodukt ist etwas
aufwendiger wegen der hierbei erforderlichen separaten imprägnierung der Trägermaterialien.
Beide Bandarten sind bei normaler Lagerungstemperatur
mindestens 1 Jahr lang lagerfähig.
Bei der Herstellung der Reaktionsprodukte werden Pol^poxidverbindungen nach Lösung, z. B. in Methyläthyllteton
mit der entsprechenden Menge Diäthanolamin am Rückflußkühler umgesetzt. Als Imprägnierharze
können außerdem oben erwähnten System auf
Bisphenol-Ep-Harzbasis und flüssigem Anhydridhärler ebenso andere mit Säureanhydriden zu härtende
Ep-Harzsysteme wie solche auf cycloaliphatischer Basis und Gemische aus Ep-Harzen mit ungesättigten
Polyesterharzen Anwendung finden.
Für die Praxis haben sich Umsetzungsprodukte aus Polyepoxiden mit Diethanolamin als besonders geeignet
erwiesen; es können für die Erfindung je nach den zu stellenden Anforderungen jedoch auch Umsetzungsprodukte
aus Polyepoxiden mit anderen sekundären Alkylolaminen verwendet werden.
Claims (8)
1. Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel bestehendes, mit flüssigem
Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares Wickelband für die Isolation von Hochspannungsmaschinen,
bei dem das Bindemittel, als Härtungsbeschleuniger für das Imprägnierharz wirkend, ein Reaktionsprodukt
aus Polyepoxidverbindungen mit sekundären Aminen enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel neben dem Reaktionsprodukt zusätzlich ein cycloaliphatisches
Epoxidharz enthält, und daß als sekundäres Amin ein sekundäres Alkylolamin verwendet wird. is
2. Wickelband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Glimmer ein Glimmerpapier und als Bindemittel eine bei Raumtemperatur feste
Harzmischung verwendet ist
3. Wickelband nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Glimmer Spahgümmer und als
Bindemittel eine niedrig- bis mittelviskose Harzmischung verwendet ist.
4. Wickelband nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein
Reaktionsprodukt aus einem Polyepoxid auf Bisphenolbasis und Diäthanolamin in Kombination mit
mindestens einem cycloaliphatischen Epoxidharz verwendet ist.
5. Wickelband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als cycloaliphatisches
Harz ringepoxidierte Epoxidharze verwendet sind.
6. Wickelband nach Anspruch 2,4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glimmerpapier mit härterfreien cycloaliphatischen Epoxidharzen vorimprägniert
ist, so daß es einen Gehalt an lösungsmittelfreiem Harz von etwa 0,5 — 3% aufweist
T. Wickelband nach Anspruch 3,4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umsetzungsprodukt aus dem Polyepoxid und Diäthanolamin als eine
Komponente des Bindemittels im Trägermaterial und/oder Abdeckungsmaterial für den Glimmer und
als zweite Komponente des Bindemittels das cycloaliphatische Epoxidharz als Klebharz zur
Verbindung der Glimmerteilchen untereinander und mit dem Trägerkörper bzw. der Abdeckung
vorhanden ist.
8. Wickelband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als poröses Trägerund
Abdeckmaterial Papier. Glasseidengewebe, Glasvlies oder Polyestervlies verwendet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782846114 DE2846114C2 (de) | 1978-10-23 | 1978-10-23 | Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel betehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares Wickelband |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782846114 DE2846114C2 (de) | 1978-10-23 | 1978-10-23 | Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel betehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares Wickelband |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2846114A1 DE2846114A1 (de) | 1980-04-24 |
DE2846114C2 true DE2846114C2 (de) | 1982-09-09 |
Family
ID=6052904
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782846114 Expired DE2846114C2 (de) | 1978-10-23 | 1978-10-23 | Aus porösem Trägermaterial, Glimmer und einem Bindemittel betehendes, mit flüssigem Epoxidharz-Härtersystem imprägnierbares Wickelband |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2846114C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB8409670D0 (en) * | 1984-04-13 | 1984-05-23 | Dow Chemical Rheinwerk Gmbh | Coating |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1614058A1 (de) * | 1967-05-11 | 1970-06-04 | Licentia Gmbh | Hochspannungs-Wicklungsisolation |
DE1613273A1 (de) * | 1967-10-02 | 1971-01-21 | Licentia Gmbh | Hochspannungswicklungsisolation |
CH547001A (de) * | 1971-04-08 | 1974-03-15 | Schweizerische Isolawerke | Verfahren zur herstellung eines wickelbands fuer die isolation elektrischer maschinen. |
-
1978
- 1978-10-23 DE DE19782846114 patent/DE2846114C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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